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Drum Cover: Madcon – Beggin’

Madcon haben vor einigen Jahren einen Song gecovert, nämlich Beggin’ von Frankie Valli & The Four Seasons – einen fast 50 Jahre alten Hit. Das einzige, was Madcon zum musikalischen Erlebnis hinzugefügt haben, sind ein paar neue Textzeilen, ein paar neue Vocals und ein polierter Drumgroove, den wir euch in diesem Workshop vorstellen. Kim Ofstad heißt der Schlagzeuger, der den unwiderstehlichen Beat auf dem Welthit von Madcon zu verantworten hat, sowohl als Trommler als auch als Produzent. Ofstad dürfte einigen Jazzfans noch als Trommler der Formation D’Sound in Erinnerung sein.

Madcon_Beggin_Drum_Cover_Workshop
Inhalte
  1. Der Groove
  2. Sound und Equipment

Ich kann mich noch genau an den ersten Moment erinnern, in dem ich den Song gehört habe. 2008 lief der Track im Radio rauf und runter, und das Radio meines roten Toyota Yaris spuckte diesen Titel genau in dem Moment zum ersten mal aus, als ich gerade an meinem Proberaum angekommen war. Gute Grooves sind für mich einschneidende Lebensereignisse, und ich konnte den Track gerade noch rechtzeitig bei Itunes runterladen, um ihn an diesem Tag noch 100 mal anhören zu können. Genug in den Erinnerungen gekramt, jetzt holen wir das Meisterwerk in diesen Workshop und knacken den Code of Happiness.

Der Groove

Der Rhythmus besteht eigentlich aus einem stinknormalen Groovepattern, ist aber in diesem Fall besonders treffend umgesetzt. Wie zeitlos dieser Groove ist, zeigt schon der Umstand, dass Frankie Valli in seinem Original von 1958 dasselbe Pattern benutzt hat. Und doch gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen dem Drummer von Frankie und dem Drumming von Kim Ofstad. Die Umsetzung bei Macon ist wesentlich energetischer und grooviger gelungen, während ein halbes Jahrhundert zuvor noch etwas holzbeinig durch den Rhythmus gerumpelt wurde. So sieht der Rhythmus aus:

DGDW_Madcon_Beggin_Noten

Und so klingt er: 

Audio Samples
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Beggin’ – Groove

Übt dieses eintaktige Pattern erst ohne Ghostnotes und in einem sehr niedrigen Tempo (beispielsweise Tempo 60). Wenn ihr euch sicher fühlt, addiert nach und nach eine Ghostnote nach der anderen. Die Ghostings sind eigentlich relativ leicht umzusetzen, da sie genau zwischen den Hihat-Schlägen sitzen. Wenn ihr euch dann mit dem kompletten Rhythmus sicher fühlt, erhöht das Tempo langsam. Wie man beim Vergleich der beiden Versionen des Songs merkt, geht es nicht nur darum, den Rhythmus spielen zu können, sondern ihn sehr sicher und groovy umzusetzen! Das schafft man nur durch beständiges Lernen der vermeintlich einfachsten Dinge und durch absolute Konzentration auf Details wie den krassen Lautstärkeunterschied zwischen leisen und lauten Schlägen sowie absolute Genauigkeit des Timings. Macht es einfach wie die Band von James Brown und spielt einen Rhythmus für 40 Minuten, frühestens dann wird er euch wie selbstverständlich von der Hand gehen.

Sound und Equipment

Was im Studio verwendet wurde, ist leider nur zu mutmaßen, da es keine genaueren Aufzeichnungen darüber gibt. Das Drumset klingt aber nach meiner gesammelten Studioerfahrung nach einer 22 Zoll mal 14 Zoll Bassdrum, einer 14 Zoll mal 5 Zoll großen Snare und einer 15 Zoll großen Hihat. Kim wird von der Firma Sonor ausgestattet und es gäbe demnach keinen Grund, auf andere Fabrikate für Studioproduktionen zurückzugreifen. Das Tuning der Snare ist eher hoch und offen, also ungedämpft. Dazu passend wird Kim nicht die dicksten Sticks benutzt haben. Ein adäquates Werkzeug könnten beispielsweise die SD10 Swinger von Vic Firth sein, eventuell auch das beliebte Los Angeles-Modell von Vater.

Weitere interessante Inhalte:

Workshop Leadsheets für Drummer – Grooves raushören und notieren lernen im zweiteiligen Workshop
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Dieser Workshop richtet sich an Drummer, die legendäre oder aktuelle Grooves nachspielen wollen. Wir haben eine ganze Palette Beats für euch zum Nachtrommeln aufbereitet!

02.09.2022
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Luisa Voell sagt:

#1 - 21.11.2023 um 08:07 Uhr

0

Ich will wissen wie der Aufbau von dem Lied Beggin von måneskin

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