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Digitech Dirty Robot Test

Dirty Robot nennt sich das neue Synth-Effektpedal aus dem Hause Digitech, das seit Mai dieses Jahres erhältlich ist und laut Herstelleraussage sowohl die Gitarren- als auch die Bassfraktion mit verschiedenen hochwertigen Synthsounds beglücken soll. Dabei präsentiert sich unser Testkandidat mit gleich zwei verschiedenen Soundmodi und einigen weiteren Einstellungsoptionen.

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Digitech veröffentlichte schon im Jahr 1989 die erste Version seines berühmten Whammy-Pedals, dessen Pitch-Shifting-Effekt bis heute ein gern gesehener Gast auf den Pedalboards der sechssaitigen Zunft ist und auch in der vierten Generation bei uns im Test mit Bestnoten glänzen konnte. Ob das Dirty Robot-Pedal ebenso überzeugende Ergebnisse bietet, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Optik/Aufbau:

Geliefert wird der Dirty Robot in einem mit dem Design des Pedals versehenen Pappkarton, der gleich noch zwei sehr praktische Helferlein in petto hat. Da wäre zum einen das mitgelieferte aufklebbare Klettband, das alternativ zum gummierten Boden verwendet werden kann, der sich für diesen Fall ablösen lässt. Außerdem hat Digitech auch dieser Ausgabe seinen “StompLock”-Potischutz mitgeliefert, der auf die Potis aufgesetzt wird und dafür sorgt, dass die Einstellungen des Pedals beispielsweise beim Transport bestehen bleiben. Da das Pedal eine Menge Konfigurationsmöglichkeiten bietet, erscheint diese Beigabe absolut sinnvoll. Aber werfen wir zunächst einen genaueren Blick auf die Anschlussmöglichkeiten.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Hersteller verspricht hochwertige Synthsounds für Gitarre und Bass…

Der Dirty Robot lässt sich sowohl mit Mono- als auch mit Stereosignalen füttern und hält dafür auf der rechten Seite zwei Eingänge bereit. Linksseitig werden die Signale dann wahlweise mono über Output 1 oder stereo über beide Ausgänge ausgegeben. Betreiben lässt sich der Synth-Effekt ausschließlich mit einem 9-Volt-Netzteil, das nicht im Lieferumfang enthalten ist und daher eventuell zum Kauf hinzukalkuliert werden muss. Wie schon erwähnt, bietet das Pedal trotz der recht kompakten Maße von 112 x 67 x 51 mm (L x B x H) diverse Einstellmöglichkeiten.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Betrieb ist sowohl Mono…

Um dies zu ermöglichen, hat der Hersteller dem Dirty Robot – mit einer Ausnahme – doppelstöckige Regler spendiert. Unter den Bezeichnungen “Mix/Mod”, “Drift”, “Start/Stop” und “Sens/Time” stehen so sieben Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, die zumindest auf dem Datenblatt eine hohe Variabilität suggerieren. Welchen genauen Einfluss diese Potis haben, wollen wir uns später im Praxisteil anschauen und anhören.

Fotostrecke: 3 Bilder Für die Justierung des Sounds…

Über einen kleinen Kippschalter können außerdem zwei unterschiedliche Synth-Voicings angewählt und damit das klangliche Grundgerüst eingestellt werden. Hier hat man die Wahl zwischen einer klassischen Hüllkurven- und einer Formant-Synthese, mit der sich vokale Klänge erzeugen lassen. Der True-Bypass-Fußschalter ist mit einem sogenannten “Soft Vacuum Switch” ausgestattet und arbeitet völlig geräuschlos. Neben der klassischen Aufgabe, den Effekt ein- und auszuschalten, setzt der Fußschalter außerdem im gehaltenen Zustand einen Mod-Wheel-artigen Vibratosound in Gang. Rein äußerlich sowie in seiner Haptik macht unser Testgerät einen absolut sauber verarbeitenden und langlebig wirkenden Eindruck.

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Praxis

Der Dirty Robot hängt im heutigen Test in einem klassischen Mono-Effektsetup vor meinem Ibanez TSA15 Röhrenamp, den ich mit einem SM57 mikrofoniert habe. Als Testgitarre kommt meine Yamaha Pacifica 611 zum Einsatz. Für den ersten Soundcheck nehme ich eine Phrase auf meinem Ditto Looper auf, um mich danach ganz entspannt mit den verschiedenen Einstellungs-Parametern des Pedals vertraut zu machen.

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Wie sich zeigt, agiert der Dirty Robot dank seiner zwei unterschiedlichen Voicings im Zusammenspiel mit den Konfigurationsmöglichkeiten, die Einfluss auf die Art der Wellenform sowie auf das Verhalten des Filterverlaufs haben, äußerst variabel und lässt sich so in ganz verschiedene Richtungen biegen. Dennoch bleibt das Gerät trotz der verschiedenen Parameter in seiner Bedienung recht intuitiv. Gleichzeitig bestätigt sich hier auch noch einmal der Sinn des beigelegten “Stomp Locks”, mit dem – hat man einmal den passenden Sound gefunden – die vorliegende Einstellung auch für die nächste Session auf einfache Art gespeichert bleibt. Den ersten Soundcheck habe ich für euch sowohl im Video als auch im Audioformat festgehalten.

Audio Samples
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Soundcheck Voice 1 Soundcheck Voice 2

bonedo Video Clip

Nachfolgend noch ein Video, in dem ihr den Dirty Robot mit unterschiedlichen Settings sehen und hören könnt.

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In seiner Ansprache agiert der Synth recht stabil und ist zudem in der Lage, typische Gitarrenphrasierungen umzusetzen. Auch wenn sich monophone Spielweisen am besten eignen, kommt der Synth ebenso mit zwei bis dreistimmigen Powerchords zurecht. Darüber hinaus wird es allerdings eher schwammig und unsauber. Für diese Effektart typisch bringt auch der Dirty Robot in seiner Signalausgabe eine spürbare Latenz mit.
Digitech schlägt im auf der Website verfügbaren Manual mehrere typische Einstellungen vor, die sich nach Sounds bekannter Aufnahmen oder nach bekannten Synths richten und auch entsprechend benannt sind. Hiervon habe ich euch abschließend drei weitere Beispiele aufgenommen, die sich in ihrer Authentizität auf jeden Fall hören lassen können.

Audio Samples
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„Living on a prayer“ Preset (Voice 2) „Mini Moog“ Preset (Voice 1) „Tom Sawyer“ Preset (Voice1)
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Fazit

Mit dem Dirty Robot offeriert Digitech erneut ein Pedal, das in der Lage ist, das Signal einer E-Gitarre ohne weitere Modifikationen am Instrument in eine komplett andere klangliche Landschaft zu katapultieren, und das auf hohem Niveau! Dank seiner zwei unterschiedlich färbenden Voicings im Zusammenspiel mit den weiteren Bedieneinheiten ist es äußerst vielseitig bzw. wandlungsfähig. Wie bei Pitch-Effekten muss der Spieler auch bei diesem Gerät mit einer wahrnehmbaren Latenz leben, die aber dank des ansonsten guten Trackings bei einstimmiger Spielweise nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Auch in Sachen Verarbeitung ist das Pedal absolut auf der Höhe und macht einen langlebigen Eindruck. Wer also auf der Suche nach einem Synth-Pedal für sein Board ist, sollte den Dirty Robot nicht außer Acht lassen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • stabile Verarbeitung
  • Soundqualität und Soundvariabilität
  • Stomp Lock
  • zusätzliche Mod-Wheel-Funktion über den Fußschalter
Contra
  • Latenz des Effektsignals (effektabhängig)
Artikelbild
Digitech Dirty Robot Test
Für 119,00€ bei
Der Dirty Robot zeigt sich äußerst vielseitig und wandlungsfähig
Der Dirty Robot zeigt sich äußerst vielseitig und wandlungsfähig
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Digitech
  • Modell: Dirty Robot
  • Effekt-Typ: Stereo Mini-Synth-Pedal
  • Anschlüsse: 6,3 mm Input 1 (Mono), Input 2, Output 1 (Mono), Output 2
  • Regler: Mix/Modulation, Drift, Start/Stop, Sensitivity/Time,
  • Schalter: Synth-Voicing 1 und 2, Effekt-Fußschalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V Netzteil, nicht im Lieferumfang
  • Batteriebetrieb: ohne
  • Besonderheiten: Stomplock, Klettband
  • Abmessungen L x B x H: 112 x 67 x 51 mm
  • Gewicht: 450 Gramm
  • Preis: 176,00 Euro UVP
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