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dBTechnologies Opera Unica 12

Praxis

Die Wahrheit liegt auf dem Platz, weshalb ich die beiden Unica 12 und eine herkömmliche Opera 12 als Monitore bei einem Rock-Gig verwendet habe. Dazu wählte ich bei allen drei Boxen das „W1“ Wedge-Preset und ließ mich überraschen.
Mit einem iPad für die Fernsteuerung meines Mixers in der Hand hörte ich mir die Boxen direkt auf der Bühne an. Als Gesangsmikrofone kamen Shure SM58 (der Klassiker) zum Einsatz. Als erstes fällt auf, dass die Opera Unica ein ähnliches Grundrauschen wie die normale Opera an den Tag legt. Das Rauschen ist allerdings akzeptabel und sollte selbst bei Sprachbeschallungen oder dynamischer Akustikmusik nicht weiter stören. Sehr schön, dass auf der Baustelle alle drei Operas nicht durch unerwünschtes Feedback auffallen.
Das „W1“ Preset bietet eine gelungene Voreinstellung für den Monitorbetrieb. Übertriebene Bässe und dröhnende Low-Mids werden durch diese Einstellung automatisch abgesenkt und übrig bleibt ein mittiger Sound, wie man ihn bevorzugt für Monitoreinsätze benötigt. Ich filtere vorsichtshalber zwei Frequenzen heraus und kann danach die SM58 problemlos bis kurz vor die Limiter-Schwelle führen. In puncto maximaler Schalldruck ist die Unica etwas lauter als die normale Opera. Zudem operiert sie etwas souveräner im Grenzlastbereich. Greift der Limiter, klingt die Opera Unica immer noch offen und transparent.

Durch die eingebaute Monitorschräge lässt sich die Unica 12 auch als Monitor verwenden
Durch die eingebaute Monitorschräge lässt sich die Unica 12 auch als Monitor verwenden

Befeuert mit Musik von meinem MP3-Player und in der Flat-Einstellung, ergibt sich ein gefälliger Sound, der überzeugt. Man merkt allerdings, dass die Opera 12 und auch die Opera Unica 12 keine Fullrange-Boxen sind. Vorzugsweise fühlen sie sich als Topteile mit Subwoofer-Unterstützung oder als Monitor wohl. Soll die Party ohne Subwoofer starten, dann hilft das Bass-Boost-Preset (S2) nach. Allerdings mit kleinen Abzügen, was den maximalen Schalldruck entspricht.
Im direkten Vergleich der beiden Opera-Version ergeben sich interessante Unterschiede. Was den dBTechnologies-Entwicklern gut gelungen ist: Beide Varianten legen einen durchaus ähnlichen Grundsound an den Tag. Somit sollte es auch kein Problem sein, beide Variante zu mischen. Hört man genauer hin, dann merkt man, dass die Unica schon etwas fetter tönt und ihr Hochton einfach über mehr Strahlkraft verfügt. Die FIR-Filter des G3-Amp-Moduls der Unica verrichten einen hörbar guten Job. Die Wiedergabe ist einfach detailreicher. Hallräume lösen sich sehr schön in drei Dimensionen auf. Dagegen klingt die normale Opera doch etwas flacher und zweidimensionaler. 

Fotostrecke: 4 Bilder Im Live-Test haben wir die dBTechnologies Opera Unica 12 gegen die normale Opera 12 antreten lassen

Klanglich ist die Opera Unica definitiv ein Schritt nach vorne. Zudem fühlt sie sich auch in einer professionellen Umgebung wohl, wo die RDNet-Verbindung zum Tragen kommt. Die Unica hat durchaus das Zeug, in einem großen System eine Nebenrolle zu übernehmen. Sei es als Infill, Outfill oder „irgendwas Fill“. Wer parallel neben dem Haupt-Publikumsbereich mit seinem dBTechnologies Line-Array noch weitere kleinere Flächen beschallen muss, der kann dazu die Unica 12 verwenden und diese in das Netzwerk des gesamten Systems einbinden.
Mit der Aurora-Software lassen sich die Unicas entsprechend mit Laufzeiten-Delays und Klangkorrekturen über einen Rechner versehen. Wer also mit dem Gedanken spielt, in Zukunft weitere dBTechnologies-Boxen mit integrierter RDNet-Anbindung anzuschaffen, der sollte direkt zu den Unicas greifen. Die Boxen hinterlassen einen durchweg positiven Eindruck. Nach dem erfolgreichen Gig war ich allerdings erstaunt, wie warm das Amp-Modul der Unica 12 bei längerem Betrieb wird. Die Mehrleistung scheint nicht nur für mehr Schalldruck, sondern auch für mehr Abwärme zu sorgen. Ob und wie sich das im Betrieb auswirkt, lässt sich wohl nur in einer Langzeitbeobachtung betrachten.

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