dB Technologies Opera Black Line 712 Test

Praxis

Der italienische Hersteller dB Technologies (ehemaliger OEM-Zulieferbetrieb für andere Hersteller) hat inzwischen ein festes Standbein mit eigenen erfolgreichen Produkten im Audiomarkt. Aus der schon bekannten Opera-Serie entsprang die neue Opera Black Line Serie mit sechs verschiedenen Boxen, die sich durch ihre Größe, Leistung und natürlich den Preis unterscheiden. Die Firma entwickelt und produziert ihre Lautsprechergehäuse selbst und achtet so auf die genaue Abstimmung der (sehr hochwertigen) Komponenten. Auch die verwendeten Endstufen stammen aus der Entwicklung von dB Technologies.
Alle Opera Black Line Systeme sind aus sehr stabilem schwarzen Kunststoff (Polypropylen) gefertigt und trotz eingebauter Verstärkertechnik relativ leicht. Mit 15,9 Kilogramm Eigengewicht ist der Transport und das Aufstellen der Box auf der Bühne oder auf ein handelsübliches Lautsprecherstativ problemlos zu bewerkstelligen. Leider sind die seitlichen Griffe jedoch hochkant ausgelegt, und man muss den Lautsprecher folglich immer auf die Vorder- oder Rückseite legen, um ihn sicher zu transportieren oder auf ein Stativ zu stellen. Für den Monitorbetrieb ist die Grifflage des Opera Black Line 712 aber ideal.

Fotostrecke: 4 Bilder Seitenansicht.

Erste Hörtests mit Musik ließen ein wirklich italienisches Kraftpaket ertönen. Laut, durchsichtig und kraftvoll – das war mein erster Eindruck. Kein nerviges Zieseln und keine übertriebenen Mitten. Der Mode-Schalter auf der Rückseite sollte bei der Musikwiedergabe auf „Processed“ stehen, dann werden die Mitten etwas reduziert und die Bässe leicht angehoben, wodurch eine Bass-Drum viel deutlicher wird und Toms im Playback besser auszumachen sind. Der Bass wird etwas schlanker, ist tonal aber viel besser zu hören und wird durch diese Maßnahme einfach „sauberer“! Die Regelung mit diesem Schalter hat eine Art Loundness-Kontrolle im Klangbild zur Folge, die sich aber nur im Bass- und Mittenbereich auswirkt. Bei einer direkten Beschallung des XLR-Eingangs mit einem Mikrofon sollte der zuvor erwähnte Contour-Switch aber ausgeschaltet werden und in der Stellung „Flat“ verharren. Zu viele Mitten und Bässe bei einer Sprachbeschallung arbeiten gegen die Textverständlichkeit. Auch im Monitorbetrieb auf der Bühne ist Flat zu bevorzugen – so verhindert man ein Aufschwingen des Bühnenbodens durch eine mechanische Kopplung.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Leben als Monitor …

Der Aufstellwinkel von 43 Grad als Bühnenmonitor ist bestens gewählt, und die Box tönt wirklich klar und druckvoll. Der XLR-Eingang und der durchgeschliffene XLR-Ausgang liegen allerdings so dicht beieinander, dass man an die Verriegelung des angeschlossenen Ausgangskabels nur herankommt, wenn man das Eingangskabel vorher abzieht. Das ist technisch eigentlich keine schöne Lösung, stört aber im Grunde nicht weiter. Der Boxenflansch des Opera Black Line 712 ist nicht genau im Schwerpunkt der Box angebracht, daher sollte man beim Hochstellen des Systems stabile und sichere Ständer benutzen und alle Halteschrauben gut festziehen – sonst neigt sich die Box etwas nach vorne.

Der eingelassene Stativflansch.
Der eingelassene Stativflansch.
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