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Cort A5 Ultra RWAS OPN Test

Cort Guitars stellt bekanntlich für einige namhafte Firmen Instrumente im unteren Preissegment her und konzentriert sich mit seiner eigenen Marke zumeist auf den Einsteiger- und Low-Budget-Markt. Tieftöner, die jedoch einen Hang zu Edelbässen mit High-End-Features haben, werden im Portfolio des koreanischen Herstellers auch fündig. In seiner Artisan-Serie bietet die Company nämlich auch aufwändig konstruierte Bässe mit Boutique-Bass-Flair und erstklassiger Hardware-Ausstattung an, die typischerweise mit einem vergleichsweise moderaten Preisschild versehen sind und Bassisten mit knappem Budget einen Einstieg in die Edelbasswelt ermöglichen.

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2016 hat Cort seine erfolgreiche Artisan-Serie mit einigen Updates versehen – frisch im bonedo-Testlabor eingetroffen ist deshalb ein brandneuer A5 Ultra mit durchgehendem Hals, schicker Palisanderdecke und Bartolini MK5-Tonabnehmern. Man darf also gespannt sein, ob der neue A5 Ultra als günstige Edelbass-Alternative für den ambitionierten Bassspieler überzeugen kann!

Details

Ausgeliefert wird der fesche Cort A5 Ultra in einem stabilen Koffer – für den sicheren Transport ist also bestens gesorgt!
Als Finish für die gesamte Holzkonstruktion verwendet Cort beim A5 Ultra lediglich eine hauchdünne offenporige Versiegelung. Man hat geradezu das Gefühl, dass das Holz unbehandelt ist, und der Bass besitzt deshalb eine sehr natürliche und organische Haptik.
Als Herzstück des Longscale-Fünsaiter A5 Ultra kann man den aufwändig konstruierten, durchgehenden Hals bezeichnen. Cort hat für das schlanke Profil drei Streifen Ahorn mit zwei schmaleren Streifen aus Wenge kombiniert und anschließend mit einem Griffbrett aus Palisander versehen.

Fotostrecke: 6 Bilder Im Lieferumfang ist ein stabiler Koffer inbegriffen, in dem …

Im Griffbrett sitzen 24 mitteldicke Bünde und Abalone-Inlays für die Orientierung auf dem Hals. Die Inlays wurden allerdings nicht – wie gemeinhin üblich – in der Mitte des Griffbretts platziert, sondern zwischen die E-und A-Saite. Die Dots besitzen darüber hinaus eine dezente, schwarze Umrandung – zwei kleine Details, die dem Auge durchaus schmeicheln!
Die Halskonstruktion endet in einer sehr kompakten nach hinten abgewinkelten Kopfplatte, die mit einem Aufleimer aus Palisander und dem geschwungenen “Cort”-Schriftzug versehen wurde. Unmittelbar vor dem Black Tusq XL-Sattel finden wir außerdem unter einer einfachen Plastikabdeckung den Zugang zum Halsspannstab.
Für die angeleimten Korpusflügel kommt leichte Sumpfesche zum Einsatz – die klassische Wahl, wenn das Instrument einen universell einsetzbaren Sound mit satten Tiefbässen und glasklaren Höhen liefern soll. Auf die Korpusflügel wurde schließlich eine dezente und durchaus schicke Decke aus Palisander geleimt. Sowohl die Decke als auch die Anschlüsse der Korpusflügel zum Hals sind im Edelbassstil mit einem feinen Holzfurnier abgesetzt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Fretboard beherbergt 24 mittelstarke Bundstäbchen.

In Sachen Hardwareausstattung geht Cort beim neuen A5 Ultra in die Vollen und verwendet ausschliesslich Komponenten von namhaften Markenherstellern. Bei den Stimmmechaniken handelt es sich um Ultralites von Hipshot – die superleichten Aluminium-Tuner reduzieren das Gewicht der Kopfplatte wirkungsvoll und verrichten ihren Dienst absolut zuverlässig. Kein Wunder also, dass mittlerweile die meisten Boutique-Basshersteller Hipshot-Mechaniken als Standardausstattung bei ihren Topmodellen installieren.
Ganz ähnlich sieht es in punkto Brücke aus. Viele Firmen greifen auf die bewährten Stegkonstruktionen der amerikanischen Company zurück oder lassen, wie Fodera, eine eigene Entwicklung von Hipshot anfertigen. Cort verbaut beim A5 Ultra die ultramassive Trans Tone Bass Bridge, damit die Schwingung möglichst effektiv in den Korpus übertragen werden kann. Die schweren Stahlsaitenreiter können sehr komfortabel für die Saitenlage und die Intonation justiert werden, außerdem bietet die TransTone Bridge eine String Trough Body Option – die Saiten können also auch durch den Korpus des Basses aufgezogen werden, damit der Auflagedruck auf die Saitenreiter höher wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Brücke (der Steg) ist eine wichtige Komponente bei der Übertragung des Sounds.

Eine weitere feste Größe in der Branche ist der amerikanische Pickupspezialist Bartolini, von welchem Cort die Tonabnehmer für ihre Modelle aus der Artisan-Serie bezieht. Beim brandneuen A5 Ultra kommen zwei Bartolini Dualcoils mit der Bezeichnung “MK5CBC” aus amerikanischer Fertigung zum Einsatz. Die beiden Soapbars leiten das Signal schließlich an den MK-1 Preamp aus dem Hause Bartolini weiter. Die Elektronik bietet einen Dreiband-EQ mit Reglern für Bässe, Mitten und Höhen. Außerdem gibt es im Bedienfeld des A5 Ultra einen Balance-Regler für das Tonabnehmerverhältnis und einen Volumenregler für die Gesamtlautstärke des Basses.
Der Equalizer kann mit einem kleinen Schalter bei Bedarf auch deaktiviert werden, der sogenannte Passivbetrieb funktioniert jedoch leider nur mit Stromversorgung, für die eine 9V-Batterie benötigt wird. Wer gegen unangenehme Überraschungen beim Gig gefeit sein will, sollte zur Reserve folglich immer einen Energiespender in der Gigbag haben. Die Batterie sitzt aber lobenswerterweise in einem gesonderten Fach mit Klappdeckel und kann im Notfall schnell ersetzt werden.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Tonabnehmer des Cort Artisan-Topmodells stammen vom PU-Spezialisten Bartolini, …
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Praxis

In der Handhabung kann man den Cort A5 Ultra durchaus mit einem Fünfsaiter aus der populären SR-Serie von Ibanez vergleichen. Der Korpus ist sehr kompakt und die zahlreichen Shapings ringsum sorgen dafür, dass der Bass sehr komfortabel am Körper hängt und nirgends unangenehm drückt. Auch gewichtsmäßig liegt der Longscale-Fünfsaiter absolut im grünen Bereich. Er bringt knappe 4,3 kg auf die Waage und hängt derart perfekt ausbalanciert am Körper, dass man das Gewicht auch nach längerer Spielzeit kaum spürt – damit prädestiniert sich der A5 auch für Marathon-Gigs mit langen Sets.
Das flache Halsprofil bewahrt die Greifhand außerdem vor vorzeitigen Ermüdungserscheinungen. Der Hals hat in den tiefen Lagen ein schlankes C-Profil, welches sich in Richtung hoher Lagen zu einem noch flacheren D-Profil entwickelt. Virtuose Läufe und Akkorde gehen dadurch auch jenseits des 12. Bundes locker von der Hand.
In Sachen Spielkomfort kann der günstige Edelbasses aus indonesischer Fertigung ohnehin souverän punkten; dazu trägt auch das hervorragende Werks-Setup einen wichtigen Teil bei. Ich musste absolut nichts verändern – der A5 kam mit einem minimal gekrümmten Hals und einer für mich perfekten Saitenlage von 1,5 mm bei der G-Saite und 2 mm bei der E-Saite an meiner Haustür an und ließ sich aus dem Koffer superleicht spielen – perfekt!

Tolle Ergonomie und Bespielbarkeit - hier wurde nichts dem Zufall überlassen!
Tolle Ergonomie und Bespielbarkeit – hier wurde nichts dem Zufall überlassen!

Die Bundierung wurde zudem absolut tadellos durchgeführt, sodass trotz der sehr komfortablen Werkseinstellung kein Ton auf dem Griffbrett rasselt oder scheppert. Mit seiner tollen Handhabung macht der A5 Ultra auch ohne Verstärker schon richtig Spaß und liefert bereits einen Vorgeschmack auf die Klangmöglichkeiten.
Der rein akustische Sound des Cort ist sehr ausgeglichen und transparent, alle Töne auf dem Griffbrett sprechen gleichermaßen schnell an und sind mit einem ultralangen Sustain gesegnet. Alles genauso, wie man es von einem Bass mit durchgehendem Hals erwartet. Das sind sehr gute Vorzeichen, aber was zählt, ist natürlich die Performance am Verstärker und deshalb hören wir uns als nächstes die obligatorischen Audioclips an!

Akribische Herstellung - "Fertigung in Fernost" ist schon lange kein Synonym mehr für "schlechte Qualität"!
Akribische Herstellung – “Fertigung in Fernost” ist schon lange kein Synonym mehr für “schlechte Qualität”!

Bei einem Bass mit aktiver Elektronik finde ich immer interessant, wie stark der Preamp auch mit neutraler EQ-Einstellung den Klang des Basses verändert. Dazu hören wir uns im ersten Beispiel den A5Ultra zuerst im passiven Betrieb an, im zweiten Durchgang habe ich den Bartolini MK-1 Preamp mit neutraler EQ-Einstellung aktiviert.

Audio Samples
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Beide Pickups, passiv/aktiv

Na, das ist doch schon mal durchaus positiv: Mit eingeschaltetem Preamp klingen die Höhen zwar nicht mehr ganz so offen und der Sound wirkt insgesamt etwas komprimierter als im passiven Modus. Die Veränderung ist jedoch minimal und absolut im Rahmen dessen, was bei Highend-Onboard-Preamps üblich ist. Der Bartolini MK-1 addiert auch keine wahrnehmbaren Nebengeräusche und scheint wirklich aus hochwertigen Komponenten zu bestehen. Der nächste Clip zeigt den A5 Ultra im passiven Betrieb mit dem Balanceregler in Mittelstellung.

Audio Samples
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Beide Pickups, passiv

Den “nackten” passiven Grundsound des Cort-Fünfsaiters finde ich bereits absolut überzeugend. Alle Frequenzbereiche sind präsent – der Bassbereich ist punchy und solide, und die für die Bartolini-Soapbars typischen warmen und sonoren Tiefmitten drücken dem Sound einen deutlichen Stempel auf.
Den oberen Bereich bilden die MK5 Dualcoils äußerst detailreich und transparent ab, dabei treten allerdings keine aufdringlichen Frequenzen in den Vordergrund – der Sound ist insgesamt sehr angenehm und homogen. Das betrifft übrigens auch die H-Saite: die tiefsten Töne klingen trotz der “normalen” 34″-Mensur solide und klar, die H-Saite wurde wirklich perfekt integriert!
Als nächstes kommt die Bartolini-Elektronik mit ihrem flexiblen Dreiband-EQ ins Spiel. Für einen runden Fingerstyle-Sound mit beiden Tonabnehmern habe ich den Bassregler ordentlich aufgedreht und zusätzlich die Mitten etwas geboostet.

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Beide Pickups, Bass & Mid Boost

Die Abstimmung der EQ-Bänder harmoniert sehr gut mit dem Grundsound der MK5-Soapbars. Der voluminöse Bassbereich dröhnt nicht, und der Mittenregler verstärkt die charakteristische Tiefmittenase der Bartolinitonabnehmer – der Sound wirkt daher insgesamt voller und wärmer, setzt sich im Mix aber immer noch hervorragend durch.

Lange Tradition: die Anfänge der südkoreanischen Firma Cort liegen in den frühen 1970er-Jahren.
Lange Tradition: die Anfänge der südkoreanischen Firma Cort liegen in den frühen 1970er-Jahren.

Für einen modernen Slapbass-Sound sind crispe Höhen unabdingbar – und die liefert der Höhenregler des Bartolini-Equalizers auch in ausreichender Dosis. Die Einsatzfrequenz sitzt für ein Höhenband allerdings relativ niedrig; der Sound kann deshalb bei einer starken Anhebung etwas zu harsch und hochmittenlastig werden – hier ist also etwas Vorsicht bei der Dosierung angebracht! Für den wuchtigen und knackigen Slapsound habe ich außerdem die Bässe voll aufgedreht.

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Slapsound, beide Pickups, Treble Boost

Der Grundsound des A5 Ultra besitzt ohne Frage einen eigenen Charakter und wird von den meisten Bassisten wohl als “modern” bezeichnet werden. Wenn man nur einen der beiden Tonabnehmer benutzt, kann man den Cort allerdings auch in eine klassischere “fendereske” Richtung trimmen. Der Halstonabnehmer liefert straffe sonore Bässe und geht im Solomodus in eine Precision-ähnliche Richtung. Den Eindruck kann man mithilfe des Onboard-Equalizers zusätzlich verstärken. Für den Clip habe ich sowohl den Bass- als auch den Mittenregler etwa halb aufgedreht.

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Halspickup, Bass & Mid Boost

Im letzten Clip spiele ich den Stegtonabnehmer im Solomodus. Für den knurrigen Jazz-Bass-ähnlichen Jaco-Sound habe ich wieder die Bässe und die Mitten angehoben. Leicht zurückgenommene Höhen machen den Sound etwas milder und geschmeidiger. Die EQ-Anpassung steht dem Stegtonabnehmer unheimlich gut – alleine klingt er aufgrund seiner Position nahe an der Brücke etwas dünn, der Bassboost bringt jedoch wirkungsvoll das Fundament zurück, und eine ordentliche Dosis vom Mittenregler sorgt für den richtigen Knurrfaktor und schiebt den Sound im Bandmix in den Vordergrund.

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Stegpickup, Bass & Mid Boost, Treble Cut
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Fazit

Der neue Cort A5 Ultra ist in der Tat ein hervorragendes Angebot für Bassisten, die einen modernen Fünfsaiter mit Edelbass-Features zu einem günstigen Kurs suchen. Trotz der moderaten Preisgestaltung verwendet Cort nur hochwertigste Hardware für dieses Highend-Modell aus der Artisan-Serie. Die Verarbeitung des Instrumentes ist absolut tadellos: die Shapings wirken sehr harmonisch, die Bundierung ist perfekt, und das dezente offenporige Finish fühlt sich sehr organisch an. 
Auch in ergonomischer Hinsicht kann der A5 Ultra entspannt punkten, denn er lässt sich so komfortabel und superleicht bespielen wie ein Boutique-Bass. Die erstklassigen MK5-Tonabnehmer von Bartolini sorgen für einen fein aufgelösten modern-ausgewogenen Grundsound, der sich mit dem Equalizer in verschiedene Richtungen trimmen oder anpassen lässt.
Auch soundmäßig gehen bei mir also alle Daumen hoch, zumal sich der brandneue Cort durchaus flexibel zeigt und in fast allen Musikrichtungen eine gute Figur macht. Im Laden wird der Bass erfahrungsgemäß noch einmal deutlich günstiger ausfallen als die unverbindliche Preisempfehlung – und dieser tolle Fünfsaiter ist sicherlich jeden einzelnen Euro des aufgerufenen Preises Wert. Absolute Ancheck- und Kaufempfehlung!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • schicke Optik
  • angenehme Handhabung/hoher Spielkomfort
  • toller Grundsound mit vielen möglichen Variationen
  • erstklassige Verarbeitung
  • sehr hochwertige Hardwareausstattung
  • hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis
Contra
  • Passivbetrieb funktioniert nicht ohne Batterie
Artikelbild
Cort A5 Ultra RWAS OPN Test
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Cort Guitars
  • Modell: A5 Ultra RWAS OPN, fünfsaitiger E-Bass
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Mensur: 34 Zoll, Longscale
  • Korpus: Sumpfesche, Palisanderdecke, OPN Finish
  • Hals: durchgehend, fünfteilig Ahorn/Wenge, Palisandergriffbrett, 24 Bünde, Abalone-Inlays
  • Hardware: Hipshot Ultralite-Mechaniken, Hipshot TransTone Bridge, BlackTusq XL Sattel
  • Tonabnehmer: 2 x Bartolini MK5CBC Soapbars
  • Elektronik: Bartolini MK-1, Dreiband-EQ (Bässe/Mitten/Höhen,Volumen, Balance), EQ On/Off,
  • 9V-Stromversorgung
  • Gewicht: ca. 4,3 kg
  • Zubehör: Koffer, Werkzeug
  • Preis: 1606,- Euro (UVP)
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