Der legendäre kubanische Percussionist José Luis Quintana, besser bekannt als Changuito, ist gestern (6. Juni) in seiner Heimatstadt Havanna gestorben.
Ungezählte Percussionisten und Schlagzeuger hat der 1948 in Casablanca, Havanna, geborene Changuito mit seiner Arbeit weltweit geprägt. Allem voran steht dabei der von ihm und seiner Band Los Van Van Anfang der Siebzigerjahre begründete und populär gemachte Songo, der bis heute in keinem Repertoire kubanischer Musik fehlen darf. Die Verbindung von Tradition und Moderne war damals völlig neu.
Ein Innovator
Auch der Einsatz von Timbales, Cowbells, Woodblocks, Cymbals und einigem mehr, heute bei Percussionisten ebenfalls Standard, geht (mit) auf Changuito zurück. Ganz davon abgesehen hatte er eine famose und in vielen Bereichen innovative Spieltechnik auf Congas und Bongos. Ohne ihn gäbe es das alles, zumindest in dieser Form, heute nicht. Auf der Facebook-Seite bezeichnet das bis auf diesen Tag existierende Orchester Los Van Van ihren Bandgründer also völlig zurecht als „genio de la percusión cubana“. Das Instituto Cubano de la Música nennt ihn „uno de los más importantes percusionistas en la historia de la música cubana“ (Quelle: Facebook).
Übergroßer Einfluss
Grammy-Nominierungen, -Auszeichnungen und viele andere Ehrungen konnte Changuito für sich und seine Arbeit entgegennehmen. Er gab sein Wissen zudem gerne weiter, zum Beispiel am Instituto Superior de Arte de Cuba oder am Berklee College of Music in Boston. Namhafte Percussionisten/Schlagzeuger wie Giovanni Hidalgo, Karl Perazzo (Santana), Dave Weckl und viele mehr gehören zu seinen Schülern. Kommerziell ausgezahlt hat sich diese Lebensleistung für Changuito allem Anschein nach leider nicht, und er ist auch der breiten Masse kaum in der Bedeutung bekannt, die er in Insiderkreisen hat.
Dennoch: „Hoy, la tierra lo llora y el cielo baila con su tumbao“ („Heute trauert die Erde um ihn und der Himmel tanzt mit seinem Tumbao”), so schreibt Los Van Van auf der Facebook-Seite. Besser kann man es kaum ausdrücken.
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