Celemony Melodyne Editor Test

Fazit:

Im Test habe ich Melodyne Editor primär als Plug-In in Pro Tools 8 LE verwendet, aber auch Logic 9 und die Stand-Alone-Version kamen zum Einsatz. Zwar gab es auch ein paar Abstürze, summiert allerdings höchstens einen alle drei bis vier Tage und immer nur in der Plug-In-Version, die Stand-Alone-Version lief absolut stabil. Beim Zusammenspiel zwischen Plug-In und Host gibt es diverse Gründe, warum es haken kann, und das muss nicht immer am Plug-In liegen.

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Keine der oben genannten Artefakte, die bei der Bearbeitung von empfindlichem Ausgangsmaterial auftreten, können die Bedeutung dieses Produkts schmälern: Melodyne Editor hat die Schallmauer durchbrochen und ist ein absoluter Meilenstein im Bereich Audio-Bearbeitung. Noch vor wenigen Jahren hätte niemand gedacht, dass es einmal eine Software geben könne, mit der man einzelne Noten in einem polyphonen Kontext getrennt bearbeiten könne.

Vor diesem Hintergrund ist es besonders erfreulich, dass Celemony die Preise sehr benutzerfreundlich gestaltet hat. 349 Euro für Neukunden sind wahrlich preiswert, von der extrem kulanten Preisgestaltung für Updates einmal abgesehen. Wer sich noch erinnern kann, welche astronomischen Summen zum Beispiel für die ersten Harddisk-Recording-Systeme aufgerufen wurden oder wie Dolby und Aphex früher ihre Technologien vermarkteten, weiß zu schätzen, was Celemony im Bereich „Demokratisierung der Produktionsmittel“ leistet.

Abgesehen vom Preis/Leistungs-Verhältnis ist natürlich besonders spannend, was die Anwender mit der neuen Technologie anstellen. Führt die DNA-Technologie zu neuen Musik-Stilen? Verändert sich der Produktionsprozess, weil der Komponist/Produzent weitreichender in die Performances der Mitmusiker eingreifen kann? Das alles wird die Zeit zeigen. Klar ist bisher nur eines: Peter Neubäcker – Gründer von Celemony Software und geistiger Vater der DNA-Technologie – gebührt ein Platz in der Hall of Fame der Audio-Pioniere. Meine Begründung: Die Entwicklung der DNA-Technologie ist für mich zumindest gleichbedeutend mit der Les Paul zugesprochenen Erfindung der Mehrspurtechnik bei Bandmaschinen. Nicht weniger als das.

Neue Nomenklatur

Die Melodyne-Produktpalette ist mit Erscheinen des Melodyne Editors umbenannt worden. Der Melodyne Editor ersetzt das bisherige Melodyne Plug-In. Melodyne Uno wird zukünftig Melodyne Assistant genannt, Melodyne Cre8 wird in der nächsten Melodyne-Studio-Version aufgehen. Lediglich Melodyne Essential RTAS, das jedem Pro-Tools-System beiliegt, behält seinen Namen. Aber wie gesagt: Aktuell bearbeitet lediglich Melodyne Editor polyphones Material mit Direct Note Access (Stand Februar 2010).

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Einzigartiger Zugriff auf einzelne Noten innerhalb einer polyphonen Audioaufnahme
  • Sehr gutes Benutzer-Interface
  • Innovative Plug-In-Merkmale
Contra
  • Gibt Transienten nicht immer sauber wieder
Artikelbild
Celemony Melodyne Editor Test
Für 333,00€ bei
Preise
  • Melodyne Editor Vollversion: 349 Euro
  • zusätzliche Lizenz für Nutzung auf einem weiteren Rechner: 249 Euro
  • Systemvoraussetzungen
  • Mac OS:
  • Mac mit Dual (Core) PowerPC G5 oder Intel Dual Core Prozessor, 2 GB Arbeitsspeicher, Mac OS X 10.4 (oder neuer)
  • Windows:
  • Intel oder AMD Dual Core Prozessor, 2GB Arbeitsspeicher, Windows XP (SP2 oder SP3), Windows Vista oder Windows 7, ASIO-kompatible Audio-Hardware
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