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Catalinbread Sabbra Cadabra Test

Freunde von Tony Iommi aufgepasst, denn mit dem heutigen Testkandidaten, dem Sabbra Cadabra, hat Catalinbread den Sound des Meisters ins Visier genommen und auf Pedalgröße geschrumpft. Folgt man den Angaben des Pedalherstellers aus dem US-amerikanischen Portland im Bundesstaat Oregon, dann steckt im schwarz-orange-roten Gehäuse nicht nur ein Treble Booster, wie ihn der Black Sabbath Gitarrist einzusetzen pflegt, sondern gleich die ganze Kombination mit der Vorverstärker-Sektion eines Laney Supergroup Amps.

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Die Frage ist, ob sich der markante “riffs of doom tone” tatsächlich mit nur einem Pedal so verwirklichen lässt, wie man es uns verspricht, oder ob wir es beim Catalinbread Sabbra Cadabra doch eher mit einem speziellen Distortion zu tun haben.

Details

Optik/Verarbeitung:

Bevor wir uns in die Materie stürzen, sollte noch gesagt sein, dass Tony Iommi seinen markanten Sound mit einem modifizierten Rangemaster Treble Booster und einem Laney Supergroup Stack generiert. Dass das Pedal nach einem Titel von Black Sabbath benannt wurde, muss ich eigentlich nicht erwähnen, denn das gehört bei den Kennern der britischen Kultband natürlich zur Allgemeinbildung.
Das in Portland handgefertigte Pedal bringt 231 Gramm auf die Waage und kommt in Standard-Effektpedal-Abmessungen von 49 mm x 60 mm x 111mm (HxBxT). Das Metallgehäuse ist schwarz lackiert und mit einer orange-roten Grafik in Anlehnung an Black Sabbath bedruckt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das stabile Metallgehäuse hat Standard-Effektpedal-Abmessungen

Leider lässt sich die Beschriftung der vier Potis nur bei optimalen Lichtverhältnissen ablesen, aber wer sich länger als eine Minute mit ihnen beschäftigt hat, der sollte herausgefunden haben, was die Regler tun. Diese sind allesamt mit griffigen, schwarzen Metallkappen versehen, ein weißer Punkt auf der Oberseite erleichtert ein Ablesen der aktuellen Stellung. Die Potis drehen sich alle sehr samtig mit genügend Widerstand, um ein versehentliches Verstellen zu erschweren. Einstellen lassen sich Presence, Gain, Vol 4 und Range, wobei die ersten drei sich fast von selbst erklären. Leider ließ sich nicht herausfinden, warum beim Volume-Poti zusätzlich die Ziffer 4 steht. Da das Pedal zwei Komponenten repräsentieren soll, nämlich den Dallas Range Master und den Laney Stack, definiert Range die Arbeitsweise des Treble Boosters. Und die soll laut Hersteller von Treble Boost bis hin zu Full Boost reichen. Seine Bereitschaft signalisiert das Pedal nach Betätigen des Fußschalters durch eine hell leuchtende, grüne LED.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Pedal “simuliert” den Sound von Tonys Dallas Range Master Treble Booster in Kombination mit der Vorverstärker-Sektion eines Laney Supergroup Amps

Das Pedal lässt sich ganz herkömmlich mit einem 9-Volt-Block betreiben, was angesichts einer vom Hersteller angegebenen Stromaufnahme von gerade einmal 5 mA auch problemlos möglich sein sollte. Allerdings muss es dazu aufgeschraubt werden. Wer sich das ersparen möchte oder es im Pedalboard unterbringt, kann ein Netzteil anschließen, das zwischen 9- und 18 Volt DC liefert. Eingesteckt wird der Stromspender, der übrigens nicht zum Lieferumfang gehört, an der linken Seite. Praktischer wäre der Anschluss an der Stirnseite, denn gerade im Pedalboard lässt es sich meiner Meinung nach so besser verkabeln. Die Anschlüsse der Klinkenstecker befinden sich links und rechts an den Gehäuseseiten. Die Verarbeitung ist insgesamt hochwertig, was man aber bei einem Ladenpreis von über 200 Euro von einem Boutique-Hersteller durchaus erwarten kann. Trotz dieses Preises sind aber weder Gummifüßchen noch Klett beigelegt, das muss ich leider als Minuspunkt werten. Dafür findet sich ein psychedelischer Aufkleber mit dem Aufdruck des Pedals wieder, der allerdings nicht gegen das Wegrutschen des Verzerrers hilft.

Fotostrecke: 4 Bilder Rechts geht es rein…
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Praxis

Sound

Ich parke das Pedal vor meinem JVM410 Marshall, der eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speaker betreibt, die von einem SM57 abgenommen wird. Weitere Klangbearbeitungen finden nicht statt. Der Amp ist clean eingestellt und als Gitarre verwende ich eine Les Paul.
Im ersten Beispiel befinden sich alle Regler in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Clean: alle Regler in der Mittelstellung

In der Tat, der Sound tendiert stark in Tony Iommis Richtung. Für meinen Geschmack mischt sich auch ein Fuzz-ähnlicher Charakter hinzu. Jedenfalls kommt ein breites, sattes Brett aus dem Speaker.
Nun widme ich mich dem Presence-Regler. Ich spiele drei Durchgänge und bringe das Poti von der Minimal- über die Mittel- bis hin zur Maximalstellung.

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Funktionsweise Presence-Regler: MIn/Mid/Max

Wie nicht anders zu erwarten war, öffnet sich das Klangbild, es bleibt aber auch beim Rechtsanschlag moderat. Damit lässt sich das Pedal beispielsweise an die angeschlossene Gitarre anpassen.
Und nun das Ganze noch einmal mit dem Gain-Regler.

Audio Samples
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Funktionsweise Gain-Regler: Min/Mid/Max
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Der ohnehin etwas konturarme Sound wird bei höheren Gain-Settings noch breiter, wovon sicherlich Single Notes profitieren, aber für das Rhythmusbrett ist es zu viel des Guten. Aus diesem Grund würde ich eher weiter links im Regelbereich des Potis bleiben.
Kommen wir zum Range-Poti.

Audio Samples
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Funktionsweise Range-Regler: Min/Mid/Max

Für mich der interessanteste unter den vier Reglern, denn bei höheren Settings kommen äußerst interessante, fuzzähnliche Klänge zustande, die auffallen. Single Notes profitieren ungemein von der Dichte, bei maximaler Einstellung wird der Klang nahezu synthetisch.
Abschließend ein kleines Leadfile, im ersten Teil ist der Hals-PU zu hören, danach schalte ich auf den Steg-Humbucker.
Gain wie auch Range befinden sich fast in Maximalstellung, Presence zeigt auf 13 Uhr.

Audio Samples
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Leadsound: erst Hals-PU, dann Steg-PU

Das Pedal erzeugt einen markanten Leadsound, der etwas ungestüm daherkommt. Das gefällt mir, denn damit setzt es sich von vielen Mitbewerbern ab. Die Attacks verschwinden fast vollständig, was den synthetischen Charakter unterstreicht.

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Fazit

Das Catalinbread Sabbra Cadabra Pedal ist ein spezieller Vertreter der Gattung Verzerrer. Wer auf den Sound von Tony Iommi steht, der wird hier sicherlich glücklich werden. Vom satten breiten Brett bis hin zu fast schon synthetischen Klängen reicht seine Sound-Spannbreite, wobei letztere auch experimentierfreudigen Gitarristen entgegenkommen. Das Pedal wird auch in Hinsicht auf das Fertigungsniveau seinem Boutique-Anspruch gerecht, allerdings fehlt im Lieferumfang die unabdingbare Basisausstattung aus Gummifüßchen und/oder Klettstreifen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • markanter Tony Iommi Sound
  • ideal vor cleanem Amp
  • flexibel an die Gitarre anpassbar
  • Verarbeitung
Contra
  • keine Gummifüßchen oder Klett im Lieferumfang
Artikelbild
Catalinbread Sabbra Cadabra Test
Für 194,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Bezeichnung: Sabbra Cadabra
  • Hersteller: Catalinbread
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Presence, Gain, Vol 4, Range
  • Stromversorgung: 9V Batterie oder 9 – 18 Volt DC-Netzteil
  • Stromaufnahme: 5 mA
  • Gewicht: 231 Gramm
  • Abmessungen: 49 mm x 60 mm x 111 mm ( HxBxT )
  • True Bypass: Ja
  • Preis: 205,00 Euro
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Profilbild von Stenz

Stenz sagt:

#1 - 29.03.2016 um 11:41 Uhr

0

"...warum beim Volume-Poti zusätzlich die Ziffer 4 steht."
Das ist ein Album dieser wunderbaren Band!

Profilbild von Thomas Dill - bonedo

Thomas Dill - bonedo sagt:

#2 - 30.03.2016 um 11:34 Uhr

0

Hallo Stenz,
Danke für die Info! Tja... manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

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