Anzeige

Carl Martin PlexiRanger Test

Das Carl Martin PlexiRanger Overdrive/Boost-Pedal ist ein weiteres Plexi-Pedal des dänischen Herstellers, der offensichtlich dem klassischen Thema des Marshall-Plexi-Sounds intensiv auf der Spur bleibt. Immerhin finden sich in seinem Portfolio außer dem sehr beliebten PlexiTone der etwas kleinere PlexiTone Single und der PlexiTone Lo-Gain. Und jetzt erweitert der PlexiRanger die illustre Runde um ein weiteres Pedal. 

Produktfotos_507862_Carl_Martin_Plexi_Ranger
Auf der Oberseite haben sich sechs Potis, ein Miniswitch und zwei Fußschalter eingefunden.


Unser Kandidat bietet laut Hersteller die beliebte Kombination aus einem Overdrive mit Marshall Plexi-Sound und einem vorgeschalteten Boost-Pedal für zusätzliche Verzerrung. Der Name verrät es bereits, dass dabei Booster wie der Dallas Rangemaster oder der Hornby Skewes Treble Booster der Inspiration auf die Sprünge halfen. Und mit der Kombination von britischen Amps und (Treble-) Boostern schrieben immerhin Gitarristen wie Ritchie Blackmore, Brian May, Rory Gallagher oder Tony Iommi Rock-Geschichte. Welche Geschichten der PlexiRanger schreiben kann, werdet ihr in diesem Test erfahren.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Der PlexiRanger kommt im cremefarben lackierten Druckgussgehäuse mit dunkelgrüner Oberseite, den Maßen von 93 x 123 x 54 mm (B x T x H) und bringt 392 Gramm auf die Waage. Die Anschlüsse sind komplett stirnseitig positioniert und neben Eingangs- und Ausgangsbuchse befindet sich dort auch ein Klinkenanschluss mit der Bezeichnung Remote. Dort kann man einen externen Fußschalter anschließen und die Boost-Funktion fernsteuern. Auf der Oberseite sind sechs Regler mit weißen Knöpfen und schwarzen Markierungsstrichen zur Einstellung von Overdrive und Boost versammelt – jeweils drei für Overdrive und drei für den Booster. Dazu kommt ein Kippschalter zum Einstellen des Low Cuts (nur beim Booster). Mit den beiden Fußschaltern werden Overdrive und Boost aktiviert, und das separat – die beiden LEDs zeigen den entsprechenden Status an, rot für den Overdrive und grün für den Booster. Das Pedal hat eine komplett gummierte Unterseite, die einen rutschfesten Halt auf glatten Oberflächen garantiert. Zur Befestigung von Klettband kann diese Gummierung aber auch problemlos entfernt werden. Wer lieber Mounting Plates benutzt, der kann diese an den Schrauben der Bodenplatte befestigen.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Overdrive mit Marshall Plexi-Sound in Kombination mit einem Booster stecken im Carl Martin PlexiRanger.

Bedienung

Der Overdrive Channel wird vom Zerr-Dreigestirn auf der linken Hälfte der Oberseite bedient, und zwar mit Gain für den Zerrgrad, Tone für die Klangfarbe und Level für die Gesamtlautstärke. Analog dazu befindet sich auch der dafür zuständige und mit Plexi beschriftete Fußschalter links. Der Boost Channel besetzt die rechte Hälfte, wobei der Boost-Regler die Lautstärke bestimmt, neutral und bis zu +15 dB. Die beiden anderen Regler Freq und Range bedienen eine zusätzliche, frequenzabhängige Boost-Funktion. Mit dem Freq-Regler wird dabei der Frequenzbereich angewählt und mit Range die Stärke, mit der er geboostet wird. Um die Bässe etwas zu reduzieren, kann mit dem kleinen Kippschalter ein Low Cut angewählt werden, der in zwei unterschiedlichen Settings (1, 2) zur Verfügung steht. Alternativ kann der Boost auch ohne Low Cut in der mittleren Schalterstellung (0) benutzt werden. Der Boost Channel lässt sich, wie bereits erwähnt, auch separat einsetzen, zum Beispiel als Treble Booster für glockenklare Cleansounds.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite haben sich sechs Potis, ein Miniswitch und zwei Fußschalter eingefunden.
Anzeige

Praxis

Der PlexiRanger wird nun vor einen clean eingestellten Amp geschaltet, bei dem es sich, wie gewohnt, um den Sovtek MIG-50 handelt, der an einen Universal Audio OX angeschlossen ist, der die Cab-Simulation übernimmt. Für den authentischen britischen Rock-Ton wurde ein 4×12 Cab mit Greenback Speakern ausgewählt. Bevor die unterschiedlichen Sounds aus der praktischen Anwendung kommen, werden zuerst einmal die verschiedenen Funktionen und Channels erforscht.
Der Overdrive-Channel bietet ein kerniges Mid-Gain-Brett bei maximalem Gain und bringt eine ordentliche Färbung mit sich. Im Vergleich zum Bypass-Signal sind hier die Höhen stärker vertreten, der typische brillante Klang eines Marshall Plexi ist sehr gut getroffen. Falls es in Kombination mit dem Amp etwas zu heftig in den oberen Frequenzen tönt, kann mit dem Tone-Regler schnell Abhilfe geschaffen werden. Ein kleiner Ruck nach links, dann passt es vermutlich schon, denn der Wirkungsgrad des Tone-Potis ist recht hoch. Was sehr positiv auffällt, ist der offene und transparente Klang des Overdrive Channels. Akkorde werden auch bei sehr hohen Gain-Einstellungen klar wiedergegeben und mit dem zusätzlichen Boost hat man eine Menge weiterer Optionen. Im zweiten und dritten Beispiel hört ihr die beiden Boost-Funktionen separat, zuerst den neutralen und dann den frequenzabhängigen Boost. Je nach Reglereinstellung können die beiden Schaltkreise separat und gemeinsam genutzt werden, was zu sehr vielseitigen und extrem fein einstellbaren Boost-Sounds führen kann. Gerade bei Aufnahmen kann man mit dem Boost den Sound in der Schärfe genau so einstellen, dass der Gitarrensound perfekt in den Mix passt, ohne dass man noch zusätzliche EQs benutzen muss. Was zum Teil etwas spitz im Höhenbereich bei Beispielen mit der Gitarre allein klingt, ist oft der perfekte Sound für den Mix in der Band.

Audio Samples
0:00
Gain Check Overdrive: Zuerst Bypass, dann Gain 7, 9, 11, 13, 15, 17 Uhr (Stratocaster) Neutral Boost Check: Zuerst Overdrive, dann mit Boost – Boost Regler auf 9, 12, 17 Uhr (Stratocaster) Frequency Boost Check: Zuerst Overdrive, dann mit Boost – Range auf 15 Uhr, Freq auf 7, 10, 14, 17 Uhr (Stratocaster) Low Cut Check: Lo-Cut auf 0, 1, 2 (Stratocaster)
Der Plexi-Sound klingt authentisch und vor allem transparent mit optimaler Ansprache auf Anschlagsdynamik und Volume-Poti.
Der Plexi-Sound klingt authentisch und vor allem transparent mit optimaler Ansprache auf Anschlagsdynamik und Volume-Poti.

Hier ist nun eine Auswahl an Sounds, die ungefähr die Bandbreite des PlexiRangers widerspiegelt. Das geht los mit leichten Crunchsounds à la Chili Peppers und endet beim mächtigen Brown Sound-Zerrbrett. Alles immer sehr gut über den Anschlag steuerbar und auch die Reaktion auf das Volume-Poti an der Gitarre ist erstklassig.

Audio Samples
0:00
Low Gain – Overdrive > Overdrive & Boost (Stratocaster) High Gain – Overdrive > Overdrive & Boost (Les Paul) Treble Boost – Overdrive > Overdrive & Boost (Les Paul) Classic Rock – Overdrive > Overdrive & Boost (Telecaster) Low Gain mit starkem Boost – Overdrive > Overdrive & Boost (Stratocaster) Overdrive: Anschlagsdynamik und Reaktion auf das Volume Poti der Gitarre (Stratocaster) Overdrive & Boost: Reaktion auf das Volume Poti der Gitarre (Les Paul)

Zum Abschluss hört ihr den PlexiRanger noch im Bandkontext. Die Gitarre auf der linken Seite (SG) ist mit Overdrive aufgenommen, die Rhythmus-Gitarre auf der rechten Seite (Gretsch Electromatic) mit Overdrive und Treble Boost. Die Lead-Gitarre in der Mitte (Les Paul) kommt ebenfalls mit Overdrive und Boost, hier aber mit hohem Gain und einem Linear Boost.

Audio Samples
0:00
PlexiRanger im Bandkontext
Anzeige

Fazit

Der Carl Martin PlexiRanger liefert den kernigen Marshall Plexi-Sound mit vorgeschaltetem Boost in einem Effektpedal. Der Plexi-Sound klingt authentisch und vor allem transparent mit optimaler Ansprache auf die Aktionen an der Gitarre (Anschlagsdynamik, Volume-Poti). Der Boost Channel hat es in sich und ist quasi die Sahne auf der Torte, denn es gibt zum einen den neutralen Boost mit einer Lautstärkeanhebung von bis zu +15 dB und dazu den Frequency Boost, mit dem man einen bestimmten Frequenzbereich anheben kann. Beide Boost-Funktionen können unabhängig voneinander und natürlich auch gemeinsam genutzt werden und bieten jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten, um den Zerrsound fein einzustellen. Und mit knapp 160 Euro gibt es das Ganze auch noch zu einem sehr fairen Preis.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Plexi-Sounds
  • sehr gute Ansprache und Dynamik
  • Boost-Channel mit zwei unterschiedlichen Boost-Funktionen
  • Boost und Overdrive separat nutzbar
  • variable Sounds
  • Remote Switching für Boost-Channel
Contra
  • keins
Artikelbild
Carl Martin PlexiRanger Test
Für 146,00€ bei
Im Carl Martin PlexiRanger stecken authentische Plexi-Sounds, die durch den Booster vielfältig modifizierbar sind.
Im Carl Martin PlexiRanger stecken authentische Plexi-Sounds, die durch den Booster vielfältig modifizierbar sind.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Carl Martin
  • Modell: Plexi Ranger
  • Typ: Overdrive & Boost Effektpedal
  • Regler: Gain, Boost, Tone, Frequency, Level, Range
  • Schalter: Lo Cut
  • Fußschalter: Plexi, Boost
  • Anschlüsse: Input, Output, Remote, 9V DC
  • Stromaufnahme: 82 mA
  • Spannung: 9V (Center Negativ) – nur mit Netzteil
  • Maße: 93 x 123 x 54 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 392 Gramm
  • Verkaufspreis: 159,00 Euro (Februar 2021)
Hot or Not
?
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo
  • Sweet Chords on the Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC!
  • The Cornerstone Imperium V2 – Sweet Overdrive Magic!