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British Drum Company Big Softy 14”x6,5” Snaredrum Test

Praxis

Alle beweglichen Teile laufen weich 

Im Praxiseinsatz macht sich das relativ geringe Gewicht der Big Softy angenehm bemerkbar, Rückengeplagte Schlagzeuger werden das zu schätzen wissen. Wie erwartet, gibt die Bedienung keinerlei Rätsel auf, alle Stimmschrauben laufen weich in ihren Gewinden, und auch die simple Abhebung funktioniert gut, mit Ausnahme einer kleinen Einschränkung, auf die ich weiter unten noch zu sprechen komme. Aber wie klingt die interessante Kesselkonstruktion?

Der „Höhenfilter“ Ochroma-Holz macht seinem Namen alle Ehre 

Ja, hier geht es tatsächlich retromäßig zu. Wer ein bisschen Erfahrung mit anderen, modern gestalteten Snares hat, hört sofort die Begrenzung der Höhen, welche sich in einem milden Attacksound in allen Stimmungen äußert. Ganz so tief und saftig wie ihr Name suggeriert, klingt die Big Softy allerdings nicht. Freunde der harten Gangart werden vermutlich auch nicht auf ihre Kosten kommen, denn der edlen Snaredrum fehlen die aggressiven Klanganteile. Vier Stimmungen von ziemlich hoch bis sehr tief habe ich euch aufgenommen, im Video hört ihr noch weitere Tunings. 

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Hohe Stimmung

Der Ansatz, die Big Softy auch bei hohen Stimmungen eher höhenarm klingen zu lassen, geht definitiv auf. Die runde Gratung und das als Dämpfung wirkende Ochroma Holz entfernen genau jene Attack-Anteile, die beispielsweise bei einer modern konstruierten Ahorn-Snaredrum im Moment des Anschlags sofort präsent sind. Bei der Big Softy fehlen diese Frequenzen, auch das Spielgefühl wirkt trotz hoher Fellspannung eher gemütlich. Rimshots und Rimclicks klingen schön holzig. 

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Hohe Stimmung – solo Hohe Stimmung – im Set

Mittelhohe Stimmung 

Dreht man die Stimmschrauben eine gute halbe Umdrehung nach unten, tritt – wie erwartet – der Kesselton stärker in den Vordergrund. Der Anschlag wird breiter und die Teppichanteile erzeugen mehr Rauschen. Aufgenommen gefällt mir der Sound sehr gut, beim Spielen macht sich jedoch das Gefühl breit, dass die Big Softy doch relativ viel der aufgewendeten Schlagenergie absorbiert. Dies ist natürlich ein Merkmal eher weicher Kesselkonstruktionen, hier fällt es mir aber stärker auf. Beim Stimmen gilt es aufzupassen, denn die Obertöne gestalten sich recht vielschichtig, so dass es genaues Hinhören erfordert, damit der Kessel sauber ausklingt. Hier sind andere Snaredrums mit Retro-Konzept etwas gutmütiger. 

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Mittelhohe Stimmung – solo Mittelhohe Stimmung – im Set

Mitteltiefe Stimmung

Der tendenziell mittige Charakter des Kessels wird umso deutlicher, je weiter man im Tuning nach unten wandert. In mitteltiefer Stimmung wirkt die Big Softy ziemlich tonal, was eben auch daran liegt, dass die ganzen hohen Attack-Frequenzanteile fehlen. Was mir nicht so gut gefällt, ist der Umstand, dass schon leichte Dämpfung den Gesamt-Sound recht belegt klingen lässt. Hier hätte ich mir etwas mehr Volumen und Frische gewünscht. 

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Mitteltiefe Stimmung – solo Mitteltiefe Stimmung – im Set

In den tiefsten Lagen fängt die Abhebung an zu klappern

Der fette „Düsch-Sound“ ist gerade schwer angesagt, also stimme ich die Big Softy im nächsten Schritt in den Frequenzkeller. Eine halbe Umdrehung bevor das Fell zu flattern beginnt, summt die Trommel tief vor sich hin, klingt allerdings nach wie vor tonal mittiger als ich erwartet hätte. Die Charakteristik ist jetzt sehr soft und „woody“, mir persönlich fehlt aber nach wie vor der Bissanteil, welcher der Trommel auch in gedämpftem Zustand die Lebendigkeit erhält. Andererseits ist dies eben das Konzept der Big Softy. Die Snare erinnert mich in diesem Tuning ein bisschen an eine alte Slingerland Radio King Student 3-ply Mahagoni Snaredrum. Nicht optimal finde ich allerdings, dass die Abhebung in dieser Stimmung zu klappern beginnt, im Solo-Modus könnt ihr das mit guten Lautsprechern oder Kopfhörern auch recht deutlich hören. Hier sollte BDC nochmal nachbessern.

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Sehr tiefe Stimmung – solo Sehr tiefe Stimmung – im Set
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