Blackstar Polar Go Test

Das Blackstar Polar Go ist ein Audio-Interface, das mit seiner kompakten Größe auf Anhieb auffällt. Sein Auftritt lässt nicht unbedingt erahnen, dass es mit eingebauten Stereomikrofonen, mehrstündigem Akkubetrieb, DSP-Effekten und automatischer Audio-Optimierung aufwartet. In unserem Review erfahrt ihr, wie es sich für Musiker, Podcaster und Streamer eignet.

Quick Facts zum Blackstar Polar Go

  • eingebaute Stereomikrofone
  • XLR-/Klinken-Kombieingang mit +48V-Phantomspannung
  • wahlweise USB-Betrieb oder bis zu 4 Stunden Akkulaufzeit
  • Appsteuerung mit Effekten, Presets und Video-Recording
  • sehr leicht
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Blackstar Polar Go
Blackstar Polar Go Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Essentials für den Start

Der Lieferumfang des Blackstar Polar Go enthält alles, um sofort loslegen zu können. Neben dem Audio-Interface selbst gehört ein 1,50 m langes USB-C-Kabel dazu. Es dient zum einen zum Aufladen des im Polar Go integrierten Akkus. Zum anderen ermöglicht es die Datenübertragung zu einem Recordinggerät, wie einem Smartphone, Tablet, Laptop oder Desktop-Computer. Eine mehrsprachige Quick-Start-Anleitung gehört ebenfalls dazu. Deutsch ist allerdings nicht unter den Sprachen. Da die wichtigsten Punkte aber als leicht verständliche Grafiken ausgeführt sind, ist das kein Problem.

Nutzer eines iPhone mit Lightning-Port müssen sich den optional erhältlichen MFi-zertifizierten Adapter leider zusätzlich zulegen.

Stabile Verarbeitung beim Blackstar Polar Go

Optimale, handliche Dimensionen für den mobilen Einsatz machen das Blackstar Polar Go aus. Dazu ist sein Aufbau übersichtlich. Der Audioeingang mitsamt Aktiviertaster für die Phantomspeisung und ein Power-Schalter sind auf seiner linken Seite untergebracht. Die USB-Anschlüsse und der Audioausgang befinden sich gegenüberliegend, rechts. Alle Bedienelemente sowie die beiden integrierten Mikrofone sind auf der Oberseite. Außerdem ist hier je ein Regler zum Steuern des Eingangs- und Ausgangspegels vorhanden.

USB-C für Spannungsversorgung und für Datenverbindungen, zudem ein 3,5mm-Kopfhöreranschluss

Auf der Unterseite sind zwei Antirutsch-Pads angebracht. Was man dem Polar Go nicht sofort ansieht, ist seine Möglichkeit zur kinderleichten Stativbefestigung. Denn auch wenn sein Gehäuse aus Plastik ist, befindet sich in seinem Inneren auf der Unterseite eine Metallplatte, die das Befestigen an einem Stativ mit Magnetplatte ermöglicht. So kann es ohne jeglichen Aufwand einfach ans Stativ gesteckt werden.

Features eines ausgewachsenes Audio-Interfaces

Die Features des Blackstar Polar Go sind praxisnah und versprechen einfaches Arbeiten in hoher Soundqualität für viele Anwendungsfälle. Der XLR-Eingang der Combobuchse kann sowohl mit dynamischen Mikrofonen als auch mit Kondensatormikrofonen genutzt werden, die eine externe Phantomspannung benötigen. Aufnahmen können aber auch mit den integrierten Mikrofonen gemacht werden – und das sogar in Stereo. Das Polar Go kann aber auch mit Instrumentenpegeln umgehen. Das heißt, dass eine Gitarre oder ein E-Bass direkt per Klinkenstecker an seine Combobuchse angeschlossen werden kann.

Power, Phantom und Combo-Buchse

Der kleine Helfer bietet auch DSP-Effekte, wie Hall, Equalizer, Kompressor und Geräuschminderung. Das kann im Workflow eine lästige Nachbearbeitung des Signals ersparen. Per App-Anbindung können Parameter justiert, Presets verwaltet und Videoaufnahmen gemacht werden. In der App gibt es auch ein „Audio Magic Wand“-Feature, das Audiosignale automatisch aufbereitet. Der Anwender kann dabei das Maß der Bearbeitung komfortabel justieren. Auch fürs Livestreaming ist das Polar Go dank USB-Multitrack-Routing und Loopback-Funktion bestens aufgestellt. So kann es als zentrale Recording- und Streaming-Schnittstelle dienen.

Spezifikationen für die Jackentasche

Die technischen Daten des Blackstar Polar Go lesen sich für ein Mini-Audio-Interface gut. Es bietet zwei zeitgleich verarbeitbare Kanäle, und hat mit seinen beiden integrierten Mikrofonen, seiner XLR/Klinken-Combobuchse sowie seiner Option für den Anschluss eines Headsets am TRRS-Kopfhöreranschluss gleich vier mögliche Eingänge. Der 3,5-mm-Ausgang gibt Audio als symmetrisches Signal aus. Dazu kommen eine hohe Monitoringlautstärke und Möglichkeiten zum USB-Routing für Recording und Streaming. Wird die Stromversorgung des Polar Go nicht via USB-Bus-Power gelöst, kommt sein integrierter Akku zum Einsatz. Mit ihm kann das Audio-Interface bis zu 4 Stunden lang betrieben werden. Das Gewicht des Polar Go ist mit nur 250 Gramm herrlich gering und mit nur 8 cm Breite und 4 cm Höhe passt es in nahezu jede Jackentasche.

Schnell erledigter Anschluss

Aufbau und Anschluss des Blackstar Polar Go sind schnell erledigt. Wer die integrierten Mikrofone nutzt, muss lediglich eine USB-Datenverbindung mit dem Recording-Device seiner Wahl herstellen. Kompatibel ist das kleine Audio-Interface mit den Mobile-Betriebssystemen iOS und Android sowie mit den Desktop-Betriebssystemen macOS und Windows. Dadurch, dass die USB-C-Ladebuchse separat ausgeführ tist, kann das Polar Go bei bestehender Datenverbindung parallel USB-powered betrieben werden. Im Praxistest führt die USB-Stromversorgung an einem Android-Smartphone allerdings zu Mikroaussetzern im Sound, die sich als Kratzen im Signal bemerkbar machen. Android-Anwender sollten deshalb bei Interesse unbedingt im Vorfeld die Kompatibilität mit ihrem Smartphone checken.

Interface in Betrieb an Smartphone

Kontrastreich – intuitiv – rutschsicher

Soll ein externes Mikrofon oder ein Instrument für Monoaufnahme angeschlossen werden, geschieht das auf der linken Seite. Bei Kondensatormikrofonen wird einfach zusätzlich die Phantomspeisung aktiviert. Wer ein Headset nutzt, schließt es rechts an, und schon kann es losgehen. Die Bedienung des Geräts ist intuitiv, weil selbsterklärend. Dazu kommt der gute Kontrast, den die schwarze Beschriftung auf der weißen Oberseite bietet. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass auf den Oberflächen beim Handling keine Fingerabdrücke zurückbleiben. Außerdem leisten die Antirutsch-Pads auf der Unterseite ganze Arbeit. Auf glatten Oberflächen rutscht das kleine Polar Go nicht hin und her – und das, obwohl es kaum Eigengewicht hat.

Alltägliche Nutzung mit Spezial-Features

Die kostenlos downloadbare App für das Blackstar Polar Go bietet für die Eingangssignale eine regelbare Signalaufbereitung. Mit dem Audio Magic Wand können Gain, EQ und Dynamik des Audiosignals vollautomatisch optimiert werden. Deshalb sind hier keine Vorkenntnisse nötig. Die App bietet auch einen Kamera-Bereich, der mit einer Video-App verbunden werden kann und das Audiosignal des Polar Go an diese weiterreicht. Außerdem gibt es einen Multitrack-Modus, mit dem sich Spuren auf getrennte USB-Kanäle verteilen lassen, sowie ein Direct-Monitoring-Feature, mit dem ein latenzfreies Abhören bei Multitrack-Aufnahmen möglich wird. Für Streamer ist auch ein Loopback-Feature mit an Bord, bei dem Eingangs- und Playbacksignal kombiniert werden. Mithilfe der App können also Audio-Interface, DSP-Effekte und Videoaufnahmen in einen übergeordneten Workflow integriert werden.

Mobiler Einsatz mit flexiblem Sound

Klanglich überzeugt das Blackstar Polar Go mit einem kristallklaren Audiosignal und ebenso einfachen wie wirksamen Signalaufbereitungen. Damit können sowohl Singer-Songwriter und Content-Creator, wie auch Podcaster und Gamer zufrieden sein. Mit den eingebauten Mikrofonen lassen sich detailreiche Sprachaufnahmen im Stereoformat umsetzen. Sprachaufnahmen lassen sich mit dem Polar Go für Podcasts so aufbereiten, dass sie mit klassischem Broadcast-Flair auftreten und durchweg professionell klingen. Sänger können ihre Vocals gleich mit Hall versehen. In unseren Audiobeispielen hört ihr deshalb auch weitere DSP-Bearbeitungen, die neben Kompression und EQ auch Reverb enthalten.

Audio Samples
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integrierte Stereomikrofone integrierte Stereomikrofone, DSP-FX „Vocals“ integrierte Stereomikrofone, DSP-FX „Wide Vocals“ externes dynamisches Mikrofon externes Kondensatormikrofon

Erstaunlich ist für mich, dass das Polar Go auch aus einem Shure SM7B einen ordentlichen Signalpegel herausholt. Denn dieses dynamische Mikrofon ist bekannt dafür, dass es eine gehörige Vorverstärkung am Mikrofon-Preamp benötigt. Und auch die Zusammenarbeit mit einem hochwertigen Kondensatormikrofon meistert das kleine Polar Go ohne Probleme. Insgesamt ergibt sich deshalb ein stimmiges Bild aus einfachem Workflow und gutem Klangergebnis, dessen Rauschanteile sich im üblichen Rahmen bewegen. Mir persönlich gefällt dabei der Broadcast-Sprecherklang im Zusammenspiel mit dem Shure SM7B besonders gut.

Screenshot: “Space”-Einstellungen

Alternativen zum Blackstar Polar Go

In der folgenden Tabelle findet ihr eine Übersicht, um auf die Schnelle die wichtigsten Features des Blackstar Polar Go mit seiner direkten Konkurrenz vergleich zu können:


Blackstar Polar GoIK Multimedia iRig Pro Duo I/OEVO 4
Eingänge1 x Combo-Buchse (XLR/Klinke), TRRS-Headset, integrierte Stereomikrofone2 x Combo-Buchse (XLR/Klinke)2 x Combo-Buchse (XLR/Klinke)
Phantomspannung+48V+48V/+4V+48V
Direct MonitoringJaJaNein
LoopbackJaJaJa
Digitalauflösung24 Bit/96 kHz24 Bit/48 kHz24 Bit/96 kHz
Akku-/BatteriebetriebJaJaNein
KompatibilitätiOS, Android, Mac, PCiOS, Android, Mac, PCiOS, Android, Mac, PC
Straßenpreis95 €45 €114 €

Test des Blackstar Polar Go: Fazit

Das Blackstar Polar Go ist ein kompaktes Audio-Interface mit App-Anbindung, flexiblen Sound-Features und einer übersichtlichen Bedienung. Musiker, Vlogger, Podcaster und Voice-Over-Artists finden in ihm eine Audioschnittstelle für Recording und Streaming, die in die Jackentasche passt. Der Klang seiner eingebauten Stereo-Mikrofone ist dem vieler Smartphones überlegen. Obendrein kann das Polar Go per Akku betrieben werden und hat ein tolles Preis-Leistungsverhältnis. Leider wird für ältere iPhones ein separater Adapter benötigt und im Test tauchen beim Einsatz mit einem Android-Smartphone Kratzgeräusche im Sound auf. Stark zeigt sich das kleine Interface im Zusammenspiel mit externen Mikrofoenn, die es sehr ordentlich verstärkt. Das Blackstar Polar Go ist deshalb ein platzsparendes Tool für mobiles Recording, Podcasts und Streaming, mit dem auch Einsteiger auf Anhieb gute Ergebnisse erzielen können.

  • Audioeingang: Combi-Buchse (XLR/Klinke)
  • Phantomspeisung: +48 V
  • Headset-Eingang: TRRS
  • Kopfhörerausgang: 3,5-mm-Klinkenbuchse
  • integrierte DSP-Effekte: EQ, Kompression, Noise Control, Reverb, automatische Audio-Optimierung
  • App-Steuerung (Effekte, Presets, Video)
  • Multitrack-Routing
  • Loopback-Funktion
  • Stromversorgung: USB-C / Akku
  • max. Betriebsdauer Akku: 4 Stunden
  • Maße: 80 × 65 × 40 mm
  • Gewicht: 250 g
  • Kompatibilität: iOS, Android, macOS, Windows
  • Lieferumfang: Gerät, USB-C-Kabel, Quick Guide
  • hergestellt in: China
  • Webseite: blackstaramps.com/polargo/
  • Preis: € 95,– (Straßenpreis am 26.8.2025)

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • integrierte Stereomikrofone
  • bis zu 4 Stunden Akkulaufzeit
  • DSP-Effekte (Reverb, EQ, Kompression)
  • App mit Presets und Video-Recording
  • kompakte Abmessungen
Contra
  • separater Adapter für ältere iPhones nötig
  • Kratzgeräusche beim Android-Einsatz
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Blackstar Polar Go Test
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