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Blackstar JJN-20R MKII Combo Test

Praxis

Für die Soundfiles wird der JJN-20R zunächst mit einem AKG C414 abgenommen. Die verwendeten Gitarren werden jeweils angegeben.
Widmen wir uns zunächst dem Clean-Channel im ersten Voicing. Ihr hört eine Maybach Les Paul im Bridge- und Hals-Setting, und es wird schnell deutlich, dass Gehäuse und Speaker sehr gut mit dem Amp harmonieren. Auch wenn das verwendete Celestion-Modell heute eher seltener anzutreffen ist als die üblichen Verdächtigen, die Greenbacks oder V30’s, war es doch einer der Speaker, die man Ende der 80er und in den 90er Jahren z.B. in den Marshall 4×12″ Halfstacks fand. Damals hatten diese unter manchen Gitarristen schnell den Ruf, in Kombination mit dem Brezeln der Marshall-Amps zu harsch in den Höhen zu klingen. Aber mit unserem Testkandidaten geht der G12T-75 eine sehr harmonische Hochzeit ein – Voice 1 klingt dabei glasklar und bleibt bis zur 12-Uhr-Stellung relativ clean.

Audio Samples
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Clean – Voice 1
VolumeToneVoiceReverbMaster
11:0013:0019:0011:00

Kommen wir nun zum identischen Riff, diesmal mit Voice 2. Der Unterschied ist klar auszumachen, denn zum einen gesellt sich hier ein schöner Break-Up und leichter Crunch hinzu, und auch der obere Mitten- und Höhenbereich tritt stärker in den Vordergrund.

Audio Samples
0:00
Clean – Voice 2
VolumeToneVoiceReverbMaster
10:0013:0029:0011:00

Der Tone-Regler arbeitet sehr effektiv und erlaubt großzügige Veränderungen des Sounds. Ganz extreme Settings wird man hier wohl eher seltener benötigen, aber zwischen 9 und 15 Uhr findet jede Gitarre ihren Platz, und auch perkussive Funksounds sind dem JJN-20R mühelos zu entlocken.

Audio Samples
0:00
Tone Knob – Voice 1
VolumeToneVoiceReverbMaster
13:009:00-12:00-max19:0011:00

Der Cleankanal kann auch anders: Hier hört ihr eine Fender Stratocaster mit Voice 2 und einem weiter aufgerissenen Volume. Wie eingangs erwähnt, lehnt sich dieses Setting an Vox-artige Amps an, was aber auch heißt, dass 100% clean je nach Pickup-Output kaum zu erreichen sind. Jenseits von 11 Uhr kann man eigentlich schon von einem echten Crunch reden, der sich so richtig schön britisch-glockig präsentiert.

Audio Samples
0:00
Break Up – Voice 2
VolumeToneVoiceReverbMaster
15:0011:0029:0011:00

Da Jared ein bekennender Klon Zentaur-User ist, will ich natürlich die Kombination der beiden Komponenten testen. Ihr hört eine Fender Stratocaster in einen Way Huge Conspiracy Theory mit einer halbwegs mittigen Stellung, und von dort geht es in den Blackstar. Natürlich verträgt sich der Amp tadellos mit dem Pedal und erzeugt einen transparenten, obertonreichen Leadsound. Den Reverb parke ich etwas höher, allerdings steigt hier die Effektstärke schnell an, sodass Werte über 11 Uhr schon sehr “wet” klingen.

Audio Samples
0:00
Voice 2 plus Way Huge Conspiracy Theory
VolumeToneVoiceReverbMaster
14:0012:00210:0011:00
Stilistisch ist der JJN-20R MkII ein Tausendsassa, glasklare Cleans, Vox-Crunch, Marshall-Brett und Metalsounds werden tadellos und mit einer hervorragenden Dynamik abgeliefert.
Stilistisch ist der JJN-20R MkII ein Tausendsassa, glasklare Cleans, Vox-Crunch, Marshall-Brett und Metalsounds werden tadellos und mit einer hervorragenden Dynamik abgeliefert.

Kommen wir nun zum Blues Power Channel und ich stöpsele eine Maybach Les Paul in den Amp. Bereits bei einem Gainsetting von 11 Uhr stellt der Amp ordentliche Gainreserven bereit und brüllt in klassisch britischer Manier. Die Zerrstruktur liefert Marshall-ähnliche Züge, zeigt sich jedoch etwas dichter und moderner.

Audio Samples
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Blues Power Channel – Voice 1
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
11:0012:00112:0012:0012:0012:009:0012:00

Voice 2 klingt deutlich mehr nach Metal, denn zum einen sind die Bässe wesentlich straffer, die Zerrstruktur wirkt intensiver und aggressiver, und auch der Mittenbereich klingt weniger nach Classic Rock. Zur Unterstützung habe ich die Mitten noch leicht herausgenommen und den ISF-Regler etwas mehr in die amerikanische Richtung verschoben.

Audio Samples
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Blues Power Channel – Voice 2
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
11:0012:00212:0010:0012:0010:009:0012:00

Im nächsten Beispiel hört ihr, wie unglaublich dynamisch der Amp auf meine Spielweise in einem Low-Gain-Setting reagiert und wie ein identisches EQ-Setting durch das Tweaken des ISF-Reglers unterschiedliche Nuancierungen bekommt. Das Verschieben der Angriffspunkte des EQs ermöglichen es, das Tonestack sehr individuell den Wünschen anzupassen und macht den Amp zusätzlich flexibel.

Audio Samples
0:00
Blues Power Channel – ISF
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
9:0013:00111:0014:0014:00Min-12:00-Max10:0012:00

Auch Plexi-artige Classic-Rocksounds sind aus dem Blackstar zu gewinnen und ich wechsle wieder zu einer Fender Stratocaster in der Halsposition. Die Flexibilität des Amps ist wirklich erstaunlich und tatsächlich ist es möglich, nur mit ein paar Handgriffen in nahezu jeder Stilistik zu landen. Hier hört ihr das klassische britische Setting mit britischer Voice und passender ISF-Positionierung.

Audio Samples
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Strat – Neck
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
10:0014:001MaxMaxMaxMax9:0013:00

Gainreserven für singende Solosounds mit viel Sustain stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung und zusätzliche Leadbooster wird man sicherlich kaum benötigen.

Audio Samples
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Lead
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
14:0012:00213:0013:009:0013:0010:0012:00

Der eingebaute Power Attenuator ist sehr wirkungsvoll und reduziert den Amp auf eine angenehme Zimmerlautstärke, wenn man es mit dem Mastervolume nicht übertreibt.
Da Dämpfungsglieder häufig auch Auswirkungen auf den Sound haben, habe ich hier beide Pegel normalisiert, um einen Vergleich zu ermöglichen. Die Unterschiede sind wirklich marginal, auch wenn das 20-Watt-Setting einen Hauch luftiger klingt. Gerade für Übungszwecke oder auch leisere Gigs ist dieses Feature eine tolle Dreingabe.

Audio Samples
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20W – 2W normalisiert
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
9:0013:00113:0013:0014:0010:009:0012:00

Von intern verbauten, meist analogen Speakersimulationen erwarte ich in der Regel nicht allzu viel, da sie häufig nicht über die Funktionalität einer Notlösung hinausgehen. Hier bin ich allerdings extrem überrascht, wie authentisch der Emulated Out klingt. Die 4×12″ Variante unterscheidet sich von der schaltbaren 2×12″ Variante primär dadurch, dass letztere in den Hochmitten etwas betonter ist, die 4×12″ Version aber insgesamt einen Hauch voller wirkt. Beide Alternativen würde ich ohne Zögern in einer Produktion oder bei Gigs einsetzen.

Audio Samples
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Emulated Out – 4×12″, dann 2×12″
GainVolumeVoiceBassMiddleTrebleISFReverbMaster
10:0014:00112:0014:0013:0011:009:0013:00
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