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Behringer Xenyx UFX1604 Test

Fazit

Behringers Xenyx UFX1604 ist eine gelungene und flexibel einsetzbare Symbiose aus Live-Mixer, Standalone-USB-Recorder und Soundkarte in einem 19-Zoll tauglichen Format. Die verbaute Soundkarte weist die gleiche Qualität auf, wie man sie bei handelsüblichen Konkurrenzprodukten wiederfindet und macht das Pult für Homerecording- und Projekt-Studios interessant, denn damit rückt der Mischer wieder in den Mittelpunkt des Geschehens, und der Computer dient als digitale Bandmaschine, die man ruhig in der Ecke laufen lassen kann. Das gibt ein gutes Gefühl, über die Musik und das Recording zu „herrschen“. Während man mit dem Pult im Regieraum sitzt, kann man mit den Musikern im Aufnahmeraum via Talkback die letzten Takte der Aufnahme besprechen und Justierungen im Monitor-Mix, in der Effektierung oder den EQs vornehmen. Auf alle Fälle ist man Gewiss, stets gute Einzelspuren zu bekommen, die man anschließend am Computer aufs Edelste verfeinern kann. Bands, die einen adäquaten Live-Sound für den Proberaum suchen, holen sich mit dem UFX1604 für relativ kleines Geld einen verlässlichen und gut klingenden Partner ins Haus, den man durchaus auch auf die eine oder andere Bühne mitnehmen kann. Der Clou dabei ist der Einzelspurenmitschnitt von Proberaum-Sessions oder gar Live-Gigs auf ein USB-Medium. Eine Nachbearbeitung zur Live-CD-Herstellung oder für Promotion-Videos mit dem authentischen Sound rückt damit in erreichbare Nähe. Kein aufwändiges Soundsplitting mehr, kein zusätzliches Recording-Equipment mieten, keinen zusätzlichen Recording-Engineer anstellen. Einfach auf Record drücken und die Spuren werden gesichert. Leider glänzt die Verarbeitung nicht durch absolute Road-Tauglichkeit, jedoch sollte der zukünftige Besitzer auch abwägen, wie oft er das Pult in diesem Zusammenhang einsetzen möchte und wie professionell er es zu nutzen gedenkt. Seid ihr jedes Wochenende mehrfach gebucht und probt im Tour-Bus unterwegs, dann verdient ihr sicher ausreichend Geld, um euch ein Pult einer höheren Klasse zu nehmen, denn für einen konstanten, harten Rock´n´Roll-Einsatz ist der UFX1604 nicht wirklich gebaut. Braucht ihr jedoch ein Pult für eine Handvoll Auftritte im Jahr und probt sonst mit eurer Band ein- bis zweimal die Woche, dann reicht das UFX1604 vollkommen aus. Das Pult ist für die „untere Mittelklasse“ nämlich ziemlich gut.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • USB- und Firewire-Schnittstelle
  • Logischer, durchdachter Aufbau
  • Vierstufige LED-Kette pro Kanal
  • Zweifache, editierbare Effektsektion
  • Solider Klang der Effekte
  • 16-Spur USB-Rekorder
  • Wirkungsvoller Ein-Knopf-Kompressor
  • Phantomspeisung und Low-Cut pro Mikrofonkanal
  • Kanal 1 und 2 auch für Instrumente nutzbar
  • Ausgeklügeltes Monitoring-System
  • Talkback-Mikrofon onboard
  • Zwei Kopfhörerausgänge
Contra
  • Etwas wackelige Fader und Regler
  • Firewire 400 ist nicht zukunftsfähig
  • Sehr einfache Ausführung der Klinkenbuchsen
  • Rauschpegel bei lauter Einstellung
  • Etwas unübersichtliche Handhabung im Live-Betrieb
  • Digitaler Direktmittschnitt der Effekte nicht möglich
Artikelbild
Behringer Xenyx UFX1604 Test
Für 369,00€ bei
Behringer UFX1604 16-Kanal Mischpult
Behringer UFX1604 16-Kanal Mischpult
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Profilbild von Markus Galla

Markus Galla sagt:

#1 - 21.05.2014 um 15:46 Uhr

0

Das ALT3-4 Konzept hat sich Behringer schon vor vielen Jahren von Mackie abgeschaut. Ursprünglicher Sinn des Konzepts ist es, gemutete Signale nicht ins Leere laufen zu lassen, sondern auf einen alternativen Bus zu routen, der dann per Ausgang oder Kopfhörer abgegriffen werden kann. Das ist durchaus sinnvoll. Ein Beispiel:
Der Keyboarder beschickt das Pult neben dem Stereo-Signal außerdem mit einem Click vom Sequencer. Dieser soll live dem Schlagzeuger zugespielt werden. Statt nun einen Aux-Weg zu bemühen, schaltet er den Kanal mit dem Click-Signal einfach stumm und greift das Signal entweder am Kopfhörer-Ausgang ab oder am ALT3-4 Ausgang. Die Aux-Wege bleiben somit frei. Auch für Aufnahmen ist das bei Mackie immer praktisch gewesen: Das Playback liegt an einigen Kanälen an, die gemutet werden. Die aufzunehmenden Instrumente an Kanälen, die offen sind. Dem Kopfhörer weist man nun ALT 3-4 und den Stereo-Ausgang zu. So hört man Playback und aufzunehmende Instrumente ganz ohne AUX-Wege, ohne dass man das Playback-Signal gleich wieder mit aufnimmt.Das ist das ursprüngliche Konzept von Mackie, welches Behringer jahrelang übernommen hat. Ich schätze mal, dass es hier auch so ist und lediglich um das AUX 3-Routing erweitert wurde. Also durchaus sinnvoll.

Profilbild von Dieter Ronsberg

Dieter Ronsberg sagt:

#2 - 11.11.2017 um 11:04 Uhr

0

Ist ja schon älter, aber es gibt immer noch kein Handbuch von Behringer- eine bodenlose Frechheit den ganzen Käufern gegenüber, gerade bei so einem doch eher aufwendigeren Pult. Nicht mal ein Blockschaltbild über das interne Routing des Mixers ist vorhanden, was das Mindeste wäre!
Deshalb möchte ich hier auch was zum direkten Playback des aufgenommenen Mainmixes ergänzen (wir sind nämlich gestern Abend auch fast irre geworden):
Man muss wie gesagt beim Aufnehmen den Mainmix zusätzlich auch auf den Stereokanal 15/16 routen, damit er überhaupt mit aufgezeichnet wird- das ist immens wichtig, denn der Mixer kann DIREKT nur eben diesen Mainmix wiedergeben, einzelne Spuren aber nicht! Zur sofortigen Wiedergabe des soeben aufgenommenen Takes muss man dann den INPUT eben dieses Stereokanals ganz oben von "Line" auf "FW3-4" stellen, d.h. den Stereoeingang quasi auf Wiedergabe des über den Firewire/USB retournierten Digitalsignals stellen, sonst hört man nix! Der digitale Eingang des Mixers hat ja 4 Return-Kanäle und er behandelt intern dann bei direkter Wiedergabe vom USB-Medium selbiges genauso wie den digitalen Eingang.....
Eventuell hilft das ja noch jemandem! Ansonsten bin ich von dem Teil begeistert, obwohl es nicht den Anschein hat, als wenn Behringer dieses Konzept weiterverfolgen will? Das Gerät wird ja doch sehr stiefmütterlich behandelt: Keine Rackohren verfügbar, kein richtiges Handbuch usw.Noch ein Tip: Ich habe gerade in der Bucht einen dieser einfachen Mixer-Plastikkoffer mit ausklappbarem 12HE Rahmen neu für knapp 70,- geschossen- billiger bekommt man für den Mixer kein Case. Man muss die Rackohren dafür ja sowieso selber bauen und bohrt sie dann so, das der Mixer etwas "versenkt wird, dann passt er auch prima in den Klapprahmen rein. Wer mehr wissen will, kann mich über dronsb "ätt" yahoo.de kontakten...... mfg

    Profilbild von Edward Glue Lutenberger

    Edward Glue Lutenberger sagt:

    #2.1 - 24.01.2018 um 15:47 Uhr

    0

    Sie scheinen sich ganz gut mit dem Pult auszukennen, deshalb eine Frage:
    Wie verhält es sich mit den vier Outputs genau? Wie müsste ich vorgehen, wenn ich beispielsweise bereits aufgenommene trockene Gitarrensignale aus der DAW zwecks Reamping ans Pult zurückschicken möchte?

    Antwort auf #2 von Dieter Ronsberg

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von Ronny Funk

Ronny Funk sagt:

#3 - 10.04.2019 um 20:45 Uhr

0

Dieses Pult ist ja nicht mehr lieferbar. Aber Behringer hat sich anscheinend entschieden, analoge Pulte nur noch in der Preisklasse unter 300 EUR anzubieten und diese so auszulegen, dass sie am ehesten für kleinere Bands, in der Funktion als klassische Gesangsanlage oder für Duos optimal sind.
Aber, wer würde beim derzeitigen Preis für ein X32 Producer oder Compact sich ein analoges 900 EUR-Pult holen?
Ich war in einer Band, die ein großes Behringer Pult hatte, das einem doppelt so teuren Mackie Pult so ähnlich war, dass Mackie es auf dem Rechtswege versuchte und der Richter feststellte, dass Equalizer-Frequenzen sich nicht patentieren lassen. Und heute ist das, was in dieser Riesenmaschine und 2 hohen Racks war, in einem X32.

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