Audio-Technica AT2031 Test

Praxis

Das Kleinmembran-Mikrofon Audio-Technica AT2031 muss zeigen, ob die äußeren familiären Erscheinungsmerkmale sich im Klangcharakter fortsetzen; die gehobene Verwandtschaft macht ihren Job gut, soviel darf vorgreifend schon verraten werden. Und tatsächlich, klanglich hat das AT2031 den typischen Stallgeruch von Audio-Technica. Doch immer langsam mit den jungen Pferden: Wie zu erwarten, klingt das Mikrofon recht höhenreich. Was zunächst positiv anmutet, hat auch einen Nachteil, den ich im vorliegenden Fall als “Fundamentarmut” beschreiben will. Liegt der Grundtonbereich eines Instrumens unter 200 Hz – und das ist häufig der Fall – wirkt das Audiosignal schnell etwas unkomplett und lässt es dadurch an Natürlichkeit vermissen. Im direkten Vergleich wird man das AT vielleicht sogar deutlich teureren Mikrofonen vorziehen wollen, doch nach einigem Gebrauch (oder Hören) sollte klar geworden sein, dass man dem bekannten Phänomen auf den Leim gegangen ist, brilliantere, präsentere, vor allem aber natürlich einfach “lautere” Signale besser zu finden. Nun gut, es gibt da ja noch die technische Errungenschaft namens Equalizer, doch sollte es nicht das Ziel sein, diesen standardmäßig mitverwenden zu müssen.

Fotostrecke: 4 Bilder Audio-Technica AT2031 im Praxistest

Das Hochpassfilter dient beim AT2031 ganz klar nur der Kompensation des Nahbesprechungseffektes, denn mit der Tiefensperre entfernt man sich noch weiter von der Ausgewogenheit. Ein weiteres Manko kann ich ausmachen, und wer schon einige Testberichte über Kleinmembraner dieser Preisklasse gelesen hat oder über einige Erfahrung im Umgang mit ihnen verfügt, wird es vorausahnen. Es ist das Air Band, das trotz der recht starken Ausrichtung des Mikrofons auf die Höhen wieder einmal unterrepräsentiert ist. Dies geschieht natürlich auch durch den benachbarten Boost bei 12k.

Audio Samples
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Audio-Technica AT2031 Referenz Schoeps CMC-64

Im Gesamtbild klingt das Audio-Technica wie im Präsenzbereich mit einem EQ bearbeitet. Mir wäre das AT2031 daher für viele Anwendungen etwas zu beißend und käme – eine Auswahl an höherwertigen Mikrofonen vorausgesetzt – nur dort zum Einsatz, wo ich mir sicher sein kann, eben diesen Bereich schon mit dem Mikrofon klar herausarbeiten zu wollen. Und das wäre eher selten. Allerdings kann ich das schwarze Stäbchen auch in Schutz nehmen. Man kann eine wirklich ordentliche Auflösung feststellen, die die Benutzung eines EQs zum Anheben und natürlich auch zum Absenken nicht zur Qual machen. Wirklich auffälliges Verschmieren und Verkleben kann nicht festgestellt werden, auch Impulse werden vernünftig übertragen. Ebenfalls angenehm: Zu einem süßen Pärchen zusammengestellt, schlagen sich die beiden gut und bewirken ein wirklich gut dargestelltes Stereobild. Um den Kreis zu schließen und wieder zu Äußerlichkeiten zurückzugelangen: Beide AT2031 aus dem Test waren wirklich sehr gut verarbeitet.

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Profilbild von Chris

Chris sagt:

#1 - 18.12.2015 um 09:37 Uhr

0

Hey Nick,wo finde ich nochmal das File vom AT2031 zu Download? Wir hatten doch festgestellt, daß das FIle im ZIP Ordner das des At4051b ist...Danke dirLGChris

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 21.12.2015 um 06:59 Uhr

    1

    Hallo Chris,unter http://www.bonedo.de/artike... findest Du das entsprechende File inAlle KM Nieren 44 1 k Hz 16 Bit (169 MB)Beste Grüße,
    Nick

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