Arturia MiniFuse Test

Praxis

Solider Einstieg

Zum tatsächlichen Test stand nur das AudioFuse 1 zur Verfügung, entsprechend kann ich hinsichtlich Arturia MiniFuse 2 und MinFuse 4 nur spekulieren. Man kann davon ausgehen, das die Klangqualität aber grundsätzlich gleich sein wird, wenn auch hier und da das Handling des Direct-Monitorings anders gelöst ist.

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Alle Feature-Sets sind meiner Einschätzung nach pragmatisch gehalten und damit gut von absoluten Einsteigern beherrschbar, egal ob erster Podcast, die Rap/Gesangs-Aufnahmen oder simple „in-the-box“ Productions. 

Für Content-Creator oder Streamer dürfte noch der Loopback-Kanal interessant sein. Mit ihm wird es möglich Channels aus unterschiedlichen Programmen miteinander zu verbinden bzw. untereinander zu routen. Beispielsweise konnte ich mir Ableton Live auf meinen Mac so konfigurieren, dass ich alle Systemtöne – und somit auch Youtube – in die Audio-Eingängen von Ableton Live holen und dort aufnehmen konnte. Der USB-Ausgang 3/4 liegt also automatisch am USB-Eingang 3/4 an und kann entsprechend abgegriffen werden. Ein tolles Detail! 

Klang

Die DA-Wandler lösen wirklich sauber sowie knackig auf und sind absolut rauscharm. Der Kopfhörer-Verstärker spielt ebenfalls in guter Qualität, allerdings nicht besonders laut (137mW@33Ohm). Schlimm ist das nicht und bei halbwegs gemixter Musik auch durchaus ausreichend laut.

Bei Aktivierung des Direct-Monitorings fällt der Sachverhalt aber mehr auf, da zumindest beim MiniFuse 1 der USB-Channel dann auch im Pegel reduziert wird, damit der Preamp nicht ganz so dagegen anbrüllen muss. „Besonders laut“ bekommt man das Preamp-Signal also unter Umständen nicht auf die Kopfhörer, kommt aber eben auch auf die Kopfhörer an.

Woher soll der Gain aber auch bitte schön kommen, bei maximal 250mA die das gesamte Interface gerade mal via USB zieht. Anders gesagt: Bei kaum einem Hersteller mit bus-powered USB-2-Interfaces ist das besser gelöst. Ob der Kopfhörer am MiniFuse 4 wegen des externen Netzteils eventuell lauter geht? Warten wir es ab!

Audio Samples
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Acoustic – Gefell M692/M49 Acoustic – Shure SM57 Fender Jazzbass – DI

Die Preamps gehen voll in Ordnung und lösen unauffällig nüchtern auf, besonderes Mojo darf man sicherlich nicht erwarten – das müssen dann die Mics erledigen. Der maximale Gain ist mit 65 dB im guten Durchschnitt und für die meisten Signale wohl ausreichend, im letzten Viertel fängt der Amp allerdings schon deutlicher mit rauschen an. Dennoch, wieder alles okay in Anbetracht des Preise, zumal mir hier jetzt auch kein Mitbewerber einfällt, der das spürbar besser hinbekommt.

Aufschlussreicher hätte man durchaus die Aussteuerungsanzeige im Gain-Poti designen könnten: Sobald es clippt, leuchtet sie rot – dann ist es aber schon meist zu spät. Schöner wäre es gewesen, dass Lämpchen würde vorher orange leuchten, wenn man beispielsweise in die Nähe von sagen wir -5dB FS komm. So könnte man besser am Gerät selbst aus-pegeln, ist aber kein Beinbruch, man kann ja auch in der DAW oder der Control Software nachschauen.

Software

Das mitgelieferte Software Paket ist gut und stimmig. Mit Ableton Live Lite hat man zunächst mal eine tolle DAW am Start, die bereits selber genügend Instrumente und Effekte mitbringt. Mit der Analog Lab Lite Version hat man ein toll-spielbares Instrument zur Hand, das mit modernen Presets ein gute Grundlage bildet und auch etwas anpassbar ist. Man kann die Software aber auch einfach so runterladen.

Fotostrecke: 2 Bilder Da geht schon richtig was, mit Ableton Live und den Arturia Plugins!

Etwas exklusiver sind die Effekte von Arturia selbst dabei, wobei diese dem kostenpflichtigen FX 2 Bundle entstammen und damit Emulationen echter Hardware-Klassiker sind – sei es der 1073 als äußerst musikalischer EQ sowie für leichte Sättigung, das Tape Delay „Roland Space Echo“, der Chorus des legendären Roland Juno 6 oder gar die Emulation des mächtigen EMT-140 Plattenhalls. 

Guitar Rig 6 LE von Native Instruments mit seinen Amp-Simulationen und Bodeneffekten ist wiederum für Gitarristen interessant, gibt es so ähnlich aber auch bereits kostenlos. Die drei Testmonate für Splice (wert 24 USD) und Autotune Unlimited (Wert ca. 55 Euro) sind da schon interessanter, zumal diese Abos grundsätzlich gar nicht mal so günstig sind. 

Fotostrecke: 7 Bilder Die Latenz des Arturia Minifuse bei 44,1 kHz in Ableton Live und 32 Samples.
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