Apogee Groove Test

Apogee ist bekannt für seine hervorragend Audiointerfaces. Jüngster Zuwachs war das große Apogee Ensemble Thunderbolt Interface, welches wir bereits im Test hatten. Jetzt überrascht uns Apogee wieder mit einem ultra-kleinen Wandler, der in der Tradition von Apogee JAM und MiC mit nur wenigen Kanäle aufwarten kann. 

Apogee_Groove_01_Aufmacher


Im Gegensatz zu den anderen beiden funktioniert der Groove allerdings nicht an iOS Geräten, dafür neben dem Mac aber auch am PC. Und das haben wir ausprobiert! 

Details

High-End-Wandler

Der Apogee Groove ist ein ultra-mobiler Kopfhörerverstärker mit integrierten USB-Audiointerface (0-In/2-Out). Das kompakte Interface unterstützt dabei Auflösungen von bis zu 24 Bit und 192 kHz. 
Apogee Groove ist via USB 2.0 sowohl mit dem Mac als auch mit dem PC kompatibel. Das Gerät ist unter OS X Class Compliant, funktioniert also ohne zusätzliche Treiberinstallation, und ist bus-powered. Unter Windows funktioniert Groove ab Version 7 und benötigt eine Treiberinstallation. Mit dem iPhone oder dem iPod funktioniert Apogee Groove leider nicht, laut Hersteller liegt dies an dem hohen Stromverbrauch von Groove. Schade.

Zwei Knöpfe und drei LEDs, das ist die Bedienoberfläche von Apogee Groove.
Zwei Knöpfe und drei LEDs, das ist die Bedienoberfläche von Apogee Groove.

Kleine Box

So einfach wie die kleinen Box aussieht, so einfach ist auch ihre Bedienung. Es gibt ganze zwei Gummitaster am Gerät, mit welchen sich die Lautstärke ändern lässt. Sie drücken sich angenehm und vermitteln dank eines leichten „Click“ einen hochwertigen Eindruck. 
Hinzu kommen drei LEDs, mit denen der aktuelle Pegel und Status des Gerätes visualisiert wird. Das in etwa feuerzeuggroße Gerät liegt aufgrund seiner Maße von 9,9 x 3,0 x 1,6 Zentimetern wirklich gut in der Hand, in meiner Hand verschwindet  es sogar fast. Dank eines Gewichts von ca. 60 g und dem robusten, schwarzen Metallgehäuses wird der hochwertige und solide Eindruck zusätzlich unterstrichen. Außerdem sind zwei sogenannte „Anniversary“ Modelle in den Farben Gold und Silber erhältlich.

An der Oberseite finden sich der Micro-USB-Anschluss und eine Öse für eine Schlaufe oder dergleichen.
An der Oberseite finden sich der Micro-USB-Anschluss und eine Öse für eine Schlaufe oder dergleichen.

Schickes, reduziertes Design

Die Unterseite ist mit Anti-Rutsch-Gummi versehen, so dass der kleine Amplifier auch auf einem Tisch sauber steht. An der Stirnseite ist ein Micro-USB-Anschluss zu finden (ein sehr kurzes Kabel liegt bei) sowie eine kleine Öse, um das Gerät bei Bedarf anbinden zu können. 
An der gegenüberliegenden Seite ist ein 3,5mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer verbaut, aber auch aktive Monitore lassen sich bei korrekter Pegelwahl ohne Probleme anschließen. Viel mehr gibt es zu den Äußerlichkeiten nicht zu sagen, außer: Alles fühlt sich gut an und vermittelt einen äußerst robusten Eindruck, so wie man das von „Made in the USA“ auch erwarten würde. Top!

Der Kopfhörer Ausgang befindet sich an der Unterseite.
Der Kopfhörer Ausgang befindet sich an der Unterseite.

Acht DACs für eine hohe Wiedergabequalität

Intern werkeln nicht nur zwei, sondern gleich acht D/A-Wandler von „ESS Sabre“, also vier pro Kanal. Das kennt man durchaus bereits von anderen High-End-Wandlern und soll für eine Erweiterung des Dynamikumfangs sorgen und damit auch weniger rauschen und verzerren. Der Takt wird von einer asynchronen Clock angegeben. 

Constant Current Drive

Eine weitere, konstruktive Besonderheit findet man in dem „Constant Current Drive“-Feature, welches (wie der Name suggeriert) versucht, den Ausgangsstrom gleich zu halten – egal was für ein Kopfhörer angeschlossen ist und was für elektromechanische Nichtlinearitäten er der Schaltung entgegen hält. Kurzum: Eure Kopfhörer sollen hier nochmals besser klingen können, da sich die Schaltung ihrer Impedanz annimmt. Was genau im Detail vor sich geht, darüber schweigt sich Apogee jedoch leider aus.

Fotostrecke: 3 Bilder Das kurze USB-Kabel ist Teil des Lieferumfangs und in Verbindung mit Laptops ideal!

Lieferumfang

Apogee Groove kommt in einem stylishen Karton und hat neben dem Gerät selbst ein kurzes Micro-USB-Kabel am Start sowie einen kleinen Schutzbeutel und ein paar Handbuchzettel.

Praxis

Unkompliziert und schnell installiert

Genauso schnell, wie das Gerät aus der Verpackung gepellt ist, genauso schnell ist das Apogee Groove auch unter OSX installiert. Anstecken und los! Nun unter Windows müssen Treiber installiert werden. Dann noch kurz im Betriebssystem in den Audioeinstellungen einstellen, dass die Tonausgabe über das Apogee Groove erfolgen soll – und ihr seit ready to go! Das muss man übrigens nur einmal machen, da sich zumindest OS X die Einstellungen merkt. Beim nächsten Mal müsst ihr das Gerät nur noch einstecken und könnt direkt loslegen.

Kurz das Groove als Gerät für die Tonausgabe definiert – und los geht es unter OS X!
Kurz das Groove als Gerät für die Tonausgabe definiert – und los geht es unter OS X!

Fantastischer Sound

Und wie klingt das Ganze nun? Beeindruckend! Vorausgesetzt, man hat ordentliche Kopfhörer angeschlossen. Ich habe für diesen Test die Ultrasone IQ 5/ Pro genutzt und bin überwältigt, was hier an Potential noch herauszuholen ist. Die Bässe sind tiefer, druckvoller und vor allem von einem deutlichen Plus Dynamik gesegnet. Auch das Impulsverhalten ist hervorragend und sorgt für einen knackig-frischen Sound.
Die Mitten sind ebenfalls sehr präzise und detailliert, die Höhen wiederum sehr klar und offen – und das, ohne auch nur Ansatzweise überzeichnet zu wirken! Selbst das Stereofeld geht deutlich weiter auf, während die Phantom-Mitte wie festgenagelt im Zentrum sitzt. Insgesamt ist alles lebendiger – damit hätte ich nicht gerechnet!

Super Klang auf kleinsten Raum: Apogee Groove.
Super Klang auf kleinsten Raum: Apogee Groove.

Kein Vergleich zu MacBook Audio 

Am krassesten ist der Unterschied übrigens zu dem in meinem MacBook Air eingebauten Kopfhörerausgang. Im Vergleich klang der MacBook Audio-Out „wie Mülltonne“. Wer das selber ausprobieren möchte, sollte unter OS X ein „Gerät mit mehreren Ausgängen“ bestehend aus MacBook Ausgang und Apogee Groove erstellen, so dass man nur den Kopfhörer umstecken muss.

Constant Current Drive

Meine restliche Kopfhörer-Sammlung profitiert ebenfalls durchweg von dem hervorragenden Klang dieses Kopfhörerverstärkers. Ob nun der Wandler so gut klingt oder der Kopfhörer-Ausgang, lässt sich nicht beurteilen, die Kombination von beiden klingt jedenfalls mehr als überzeugend. In Anbetracht des durchaus selbstbewussten Preises darf man das aber auch durchaus erwarten. 
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass der mobile Wandler auf Grund eines zu hohen Stromverbrauchs nicht mit iPhone und Co. funktioniert – was zugegebenermaßen doch etwas mehr als Schade ist! Und deswegen kann es auch keine volle Punktzahl geben.

Fazit

Für rund EUR 400,- erhält man mit dem Apogee Groove einen hervorragend klingenden Kopfhörer-Verstärker mit Stereo-DAC auf USB-Basis. Das ist bei weitem kein Schnäppchen, in Anbetracht der erhabenen Verarbeitung, des minimalistischen Designs, der ultra-kompakten Größe und des fantastischen Sounds handelt es sich allerdings um ein echtes Nischenprodukt – und das darf einen solchen Preis durchaus verlangen!

Pro:
  • ausgezeichneter, ausgewogener Klang
  • robusten, kompaktes Äußeres
  • minimalistisches Design
Contra:
  • kein iOS-Support
  • hoher Preis
Apogee_Groove_01_Aufmacher
Features:
  • Kopfhörer-Verstärker und USB-DAC
  • vier DACs pro Kanal für maximale Dynamik bei minimalen Verzerrungen
  • mit Constant Current Drive
  • einfach und intuitiv zum studioreifen Klang
  • kompakt und robust für den Einsatz unterwegs
Preis:
  • EUR 415, 31 (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ausgezeichneter, ausgewogener Klang
  • robusten, kompaktes Äußeres
  • minimalistisches Design
Contra
  • kein iOS-Support
  • hoher Preis
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Apogee Groove Test
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Kommentieren
Profilbild von Nam Huynh

Nam Huynh sagt:

#1 - 22.02.2019 um 00:26 Uhr

0

Das geht mit einer powerbank und eine y Micro USB Kabel wo 2 Stecker raus geht ein Stecker steckt man in kameraconnectionkit der andere in die powerbank dann geht das an ein iPhone.

Profilbild von Nam Huynh

Nam Huynh sagt:

#2 - 22.02.2019 um 00:29 Uhr

0

Mit so was https://www.amazon.de/StarT...ÅMÅZÕÑ&qid=1550795237&sr=8-8&pi=AC_SX236_SY340_FMwebp_QL65&keywords=y+micro+usb+kabel&dpPl=1&dpID=41n6kDXR4IL&ref=plSrchUnd powerbank dazu

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