API 512c Test

Fazit

Wer beim Preamp vor allem auf die schöngeistigen, feinen Klangaspekte schaut, den wird der API 512 wohl eher nicht hinter dem Ofen hervorlocken. All diejenigen jedoch, die bestimmten Signalen gleich bei der Aufnahme das gewisse Etwas mitgeben möchten, das spätestens im Mix den Unterschied macht, sei der API-Vorverstärker wärmstens ans Herz gelegt. Immer dann, wenn kernige Präsenz mit einem gewissen rockistischen Unterton gefragt ist, dann kann der 512 unaufgeregt seine Vorzüge ausspielen. In gewissen Klangaspekten ist er dem Neve dabei gar nicht so unähnlich, aber das ist auch kein Wunder, denn beides sind diskrete Class-A-Designs mit Übertragern, noch dazu aus derselben Epoche. Im Gegensatz zu seinem britischen Cousin geht der API jedoch etwas direkter und ungehobelter zu Werke, da schlägt dann doch die amerikanische Leutseligkeit durch. Wie man es auch dreht: Das ist ein klassischer Sound auf hohem Niveau; im Vergleich zu 500-Standard-Drittanbietern nicht unbedingt auf der Schnäppchenseite, aber dennoch sehr fair kalkuliert, wenn man diese klanglichen Qualitäten schätzt. Bei den Signalen, die man normalerweise mit solch einem Preamp aufnehmen wird (Drums, Vocals, Bässe, Bläser…) sollte die nicht unbedingt üppige maximale Verstärkung von 65 dB locker ausreichen, insofern ist auch dies kein ernsthafter Kritikpunkt. Wer vier Kanäle für Drums haben möchte, der ist mit dem API 3124+ günstiger bedient als mit vier 512c plus Lunchbox, aber davon abgesehen: alle Daumen hoch!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragende Klangeigenschaften
  • dichter, kerniger Sound
  • frontseitige Audio-Eingänge
Contra
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Technische Spezifikationen
  • voll diskretes Class-A Design auf Basis von APIs 2520-Op-Amp
  • Ein- und Ausgangsübertrager
  • 65 dB Gain
  • frontseitiger Mic-Input
  • Instrumenteneingang mit max. 50 dB Gain
  • Pegelanzeige mit 7 LED-Segmenten
  • Preis: € 929,- (UVP)
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