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Alto Zephyr ZMX52 und ZMX862 Test

Die preisgünstigen Kleinmischer ZMX52 und ZMX862 stammen aus Altos Zephyr-Serie, die vor allem kleinere Live-Auftritte, Homestudio-Anwendungen oder die Videobearbeitung im Blickpunkt hat. Der erste Eindruck: Hier erhält man vielseitige Mix-Tools, die mehr zu bieten haben, als der Preis vermuten lässt. Schauen wir mal, ob sich das in der Praxis bestätigt.

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Alto Zephyr ZMX52 & ZMX862

Details

ZMX52

Der kleinere ZMX52 ist mit einem kombinierten Mikrofon/Line-Kanal (XLR, Klinke symmetrisch) sowie zwei Stereokanälen (2 x Klinke unsymmetrisch) ausgestattet, die sich bei Bedarf auch monophon nutzen lassen. Kanal 1 besitzt einen Gain-Regler (0 – +50 dB), eine zweibandige Klangreglung (80 Hz, 12 kHz, +/- 15 dB) sowie einen Pan- und Level-Regler. Etwas ungewöhnlich: An der XLR-Buchse liegt dauerhaft Phantomspeisung an.
Die Stereokanäle sind spartanischer bestückt, sie begnügen sich mit einem Balance- und Pegelpoti. Der Balance-Regler übernimmt im Monobetrieb die Panorama-Justierung und im Stereobetrieb die Ausbalancierung der beiden Seitensignale. In allen Kanälen signalisiert übrigens eine kleine rote LED Übersteuerungen des Eingangs. Über den als Doppel-Cinch ausgeführten Aux-In lässt sich schließlich ein weiteres Stereosignal zuspielen, das sich per Taster auf den Kopfhörer oder die Summe routen lässt.
Rechter Hand wurde der Lautstärke-Poti für die Kopfhörer verstaut, darunter der Master-Regler in Form eines schwarzen, sehr feinfühlig reagierenden Drehrads. Über die Pegelverhältnisse in der Summe informieren zwei LED-Ketten mit vier Elementen, die in der obersten Position bereits Clipping signalisieren. Das Summensignal spielt der ZMX52 über den Main-Mix-Out (2 x Klinke unsymmetrisch) und den Aux-Out (2 x Cinch) aus, wobei das Signal in beiden Fällen hinter dem Main-Level-Regler abgegriffen wird. Strom erhält das Mixerchen über ein externes Netzteil.

Fotostrecke: 5 Bilder Großer und kleiner Alto-Bruder.

ZMX862

Der ZMX862 ist üppiger ausgestattet. Das schlägt sich zunächst in den Eingangskanälen nieder. Hier finden wir nicht nur einen zusätzlichen Mikrofonkanal, vielmehr sind alle Kanalzüge (2 x Mic, 2 x Stereo-Line) identisch ausgestattet. Pro Kanal gibt es einen Gain-Regler, einen dreibandigen EQ (80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHZ, +/- 15 dB), ein Balance- respektive Pan-Poti sowie den schon bekannten Level-Regler. Zusätzlich lassen sich pro Kanal zwei Aux-Wege ansteuern, einer pre-, einer post-fader. So lässt Aux 1 als Monitor- und Aux 2 als Effektweg nutzen.
Entsprechend umfangreicher zeigt sich die Mastersektion, die konsequenterweise um zwei Aux-Returns reicher ist. Zusätzlich lässt sich der Kopfhörer per Taster wahlweise auf den Main-Mix oder den zusätzlichen Aux-In (oft auch 2-Track genannt) routen. Ebenso kann man für den Main-Out festlegen, welches der beiden Signale er wiedergeben soll. Und wo wir gerade beim Aux-In sind: Beim ZMX862 besitzt er einen eigenen Gain-Regler. Was noch? Die Phantomspannung ist für beide Mikrofonkanäle gemeinsam schaltbar, und die Aussteuerungsanzeige besitzt acht LEDs pro Kanal. Strom erhält der Mixer ebenfalls über ein externes Netzteil.

Fotostrecke: 8 Bilder Der Lieferumfang des ZMX862.
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Praxis

ZMX52

Bei einem Hörversuch mit einem Shure SM58 klingt das Signal sehr durchsichtig und sauber. Man  kann fast die hochwertige Mikrofonvorstufe hören! Die Klangkorrektur bei 80 Hz erzeugt Kraft und Fülle bei einer Gesangsstimme und liefert mit einer vorsichtigen Absenkung eine in den unteren Mitten saubere Sprechstimme. Der Höhenregler bei 12 kHz hilft, den silbrigen Glanz hineinzubringen und die Sprachverständlichkeit zu verstärken.
Das XLR-Kabel sitzt auch ohne Verriegelung sicher auf der Eingangsbuchse. Der darunter liegende Line-Eingang schaltet den XLR-Weg nicht ab, so dass zur Not auch beide Eingänge im gleichzeitig genutzt werden können.
Die Phantomspeisung bringt es auf 18 Volt, das ist lediglich ein Drittel des zu erwartenden Werts. Mit dem Grenzflächenmikrofon SM91 und einer Akustikgitarre habe ich aber keine Nachteile ausmachen können. Es gibt aber Kondensatormikrofone, die bei einer derartigen Unterversorgung ihre Kennlinie im Frequenzgang dramatisch verändern. Man sollte sich übrigens beim Wechsel des Mikrofons oder Kabels angewöhnen, zuerst den Master herunterzuregeln. Die Phantomspeisung kann sehr laute Pegelspitzen erzeugen und so gerne mal die PA-Speaker killen.
Die Line-Eingänge verstärken die Signale verfärbungsfrei. Auch mit sehr unterschiedlichen Pegeln kommen die Kanäle bestens zurecht, das Signal klingt immer sauber und durchsichtig. Die Lautstärke-Potis sind leichtgängig und arbeiten butterweich. Warum aber alle Lautstärkepotis eine rastende Mittenstellung besitzen, konnte nicht geklärt werden. Der Kopfhörerausgang macht genügend Dampf und verrichtet seinen Dienst ebenfalls sehr neutral.

Fotostrecke: 5 Bilder Mischpult oder doch eine Remote für den Fernseher?

ZMX862

Klanglich folgt der ZMX862 dem guten Beispiel seines kleinen Bruders. Natürlich ist es aber hilfreich, wenn alle Eingänge – wie hier – über Gain-Regler und Drei-Band-Klangreglung verfügen. Die Eckfrequenzen wurden praxisnah ausgelegt und zeigen sich bei klanglichen Korrekturen effektiv. Der Bass-EQ sorgt für ordentlich Bumms, das Mittenband nimmt oder verleiht einem Signal die Schärfe und das Höhenband sorgt für die Extraportion Höhenglanz. Auch für die Klangkorrektur einer Musikeinspielung leistet der EQ wirklich gute Dienste. Dass sich der ZMX862 dank seiner beiden Ausspielwege für Monitor und externen Effekt auf der Bühne noch ein wenig wohler fühlt, bedarf kaum der gesonderten Erwähnug.

Fotostrecke: 2 Bilder Das ZMX862 – ein wirklich übersichtliches Mischpult
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Fazit

Die beiden Testkandidaten Zephyr ZMX52 und ZMX862 sind hervorragende Kleinmixer für alle, die hochwertige Technik und ein ansprechendes Design erwarten, dabei aber ein schmales Budget verwalten müssen. Beide Mixer sind sauber verarbeitet, übersichtlich gestaltet und mit hochwertigen Bauteilen bestückt. Entsprechend erfreulich ist die Klangqualität, gerade auch angesichts der fast lächerlich geringen Preisempfehlungen von 60 und 110 EUR. Erwähnenswertes Manko ist lediglich die nicht schaltbare Phantomspeisung des ZMX52, die zudem nur auf 18 Volt kommt, was einige Mikrofone nicht mitmachen werden. Alleinunterhalter, beispielsweise, die mit zwei Stereo-Zuspielern und ein bis zwei Mikrofonen auskommen, sind mit diesen kleinen Mischpulten bestens bedient. Auch kleine Bars oder Cafés, die wechselnde Musik einspielen und ab und zu Durchsagen machen müssen, sollten mit den Mixern bestens zurechtkommen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Stabile Metallchassis
  • Sehr saubere Verarbeitung
  • Sehr guter Klang
Contra
  • Permanente Phantomspeisung mit nur 18 Volt (ZMX52)
Artikelbild
Alto Zephyr ZMX52 und ZMX862 Test
Für 66,00€ bei
Alto Zephyr ZMX52 & ZMX862
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