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Alto Transport 12 Test

Alto hat mit der Transport 12 einen eindrucksvollen Akkulautsprecher im Sortiment. Mit einem 12-Zoll-Bass, satten 400 Watt Spitzenleistung und einer Lautstärke von 119 dB SPL steigen wir in die Oberklasse der netzunabhängigen Trolley-Speaker ein.  Garniert wird das Pack mit einem Funkmikrofon, Dreikanal-Mischer und USB-Mediaplayer. Die Box kostet 571 Euro UVP. Was sie in der Praxis taugt, verrät dieser Test.

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Alto Transport 12, Akkulautsprecher mit Funkmikrofon

Details

Die Transport 12 ist wie alle Produkte von Alto sehr solide und wertig verarbeitet. Das Bassreflexgehäuse besteht aus stoßfestem Kunststoff, Verstrebungen in den Bassreflexöffnungen versteifen das Gehäuse und verhindern das Eindringen größerer Fremdkörper. Unterhalb der Box befindet sich ein verriegelbarer 35-Millimeter-Hochständerflansch. Geschützt von einem Metallgrill verrichten ein 12-Zoll-Basslautsprecher und ein 1-Zoll-Ferrit-Treiber in einem Hochtonhorn ihren Dienst. Die Übergangsfrequenz liegt bei 5 kHz. Aufgrund der trapezoiden Bauform der Box ist auch der liegende Einsatz als Floorwedge möglich.
Trotz des großen Gehäuses und der massiven Bestückung wiegt die Transport 12 nur 17 Kilo. Das liegt am leichten Kunststoffkleid sowie an der leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie, die 25,9 Volt bereitstellt und im Test je nach Lautstärke 6 – 8 Stunden Betrieb ermöglichte. Die Ladezeit beträgt etwa vier Stunden.
Hinten sehen wir die drei Tragemulden (seitlich und auf dem Deckel), die solide verschraubten Gummiräder des Trolleys und den Teleskopgriff. Rückwärtig ist in einer Mulde die Elektronik untergebracht. Sie umfasst den Netzanschluss, den Dreikanal-Mischer, den USB-Mediaplayer und die Funkstrecke. Zum Lieferumfang gehört ein Mikrofonhalter, der seitlich an der Box eingesteckt werden kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Alto Transport 12: Lieferumfang …

Elektronik

In der Transport 12 arbeitet eine Class-D-Endstufe mit 135 Watt RMS für den Bass (270 Watt Spitze) und 65 Watt RMS für die hohen Frequenzen (130 Watt Spitze). Das Frequenzband reicht von 65 Hz – 20 kHz bei einem Abstrahlwinkel von 90 x 45 Grad. Die maximale Lautstärke beträgt 119 dB SPL.
Die Kanäle des Mischers teilen sich wie folgt auf: Kanal 1 Mic/Line (schaltbar) mit Gain-Poti und Combo-Buchse. Kanal 2 regelt mittels Gain-Poti die Funkstrecke. Bei diesen Kanälen lässt sich eine Voice-Priority-Schaltung aktivieren, die per Ducking die Signale auf den anderen Kanälen im Pegel senkt. Kanal 3 summiert den Mediaplayer oder eine extern via Cinch angeschlossene Soundquelle. Die Mastersumme verfügt über einen Zweiband-EQ (10 kHz und 100 Hz) mit Nullpunkt-Rasterung. Über eine Klinkenbuchse wird die Summe herausgeführt. Ferner gibt es eine Betriebsleuchte, eine Lade-LED für den Akku und eine vierstellige Anzeige für den Ladezustand.
Die Transport 12 stellt eine Funkstrecke mit dynamischem Mikrofon zur Verfügung, Gain, Rauschunterdrückung und Mute-Taster inklusive. Der Empfänger arbeitet auf den Frequenzbändern 542 – 566 MHz bzw. 638 – 662 MHz. Die Reichweite beträgt laut Hersteller 76 Meter. Die Ladeanzeige für die Batterien des Mikrofons kann am Empfänger abgelesen werden. Weiterhin stellt der Empfänger den Kanal samt der dazugehörigen Frequenz, die Eingangslautstärke und die Feldstärke dar.  

Fotostrecke: 5 Bilder Elegantes Design.

Der USB-Mediaplayer verwaltet FAT32-Geräte und spielt MP3, WAV sowie WMA ab. Mit AIFF oder auch 24-Bit-Dateien kommt er nicht zurecht, was ich schade finde. Auf dem hintergrundbeleuchteten LCD werden Spielzeit, Track-Nummer und Dateiformat dargestellt. Die Bedienung erfolgt über eine einfache Transportsteuerung. Der Mediaplayer verfügt neben seinem Gain-Regler über eine interne Lautstärkeregelung, sodass eine Kombination aus Aux- und USB-Signal möglich ist.
Die Box kann an allen gängigen Stromnetzen (115 – 240 VAC, 50/60 Hz) betrieben werden; die Schmelzsicherung des Netzteils lässt sich problemlos vom Kunden wechseln. Der Netzschalter entscheidet, ob die Box per Akku oder während des Aufladens ohne Akku läuft.

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Praxis

Klang

Altos Trolley-PA hat einen etwas schwierig zu kontrollierenden Klang und mag es überhaupt nicht, auf dem Boden zu stehen. Erst wenn ich sie in bester Floorwedge-Manier auf den Boden lege und direkt in den Speaker schaue oder die Box auf einen Hochständer pflanze, klingt es homogen, wobei hier vier Meter Abstand schon sein sollten. Dass die Box bei verschiedenen Lautstärken ein unterschiedliches Klangbild abliefert, muss ebenso Erwähnung finden: Der Sound ist etwas muffig bei geringer und etwas scharf bis aggressiv bei hoher Lautstärke.
Der Tiefbass ist, wie bei Akkulautsprechern üblich, beschnitten. Dafür drückt der 12-Zöller unfassbar mächtig im Bereich der unteren Mitten. Das Hochtonhorn hat manchmal Mühe, da mitzuhalten. Der Zweiband-EQ schafft in diesem Fall in gewissem Rahmen Abhilfe.

Mic/Line

Wie immer teste ich den Mikrofoneingang mit einem Shure SM58. Das Signal kommt kraftvoll und ausgeglichen über die Box und steht präsent über dem Playback auch ohne Voice-Priority-Ducking. Der Mikrokanal kann sehr weit aufgerissen werden, bevor Feedback auftritt. Damit eignet sich der Akkulautsprecher hervorragend als Monitorbox. Die zurückhaltenden Tiefbässe unterstützen dies. Über einen Schalter nimmt der Kanal auch Line- und Instrumentensignale an. Pickup-Instrumente werden nebengeräuschfrei wiedergegeben und behalten ihren vollen Klang.

Fotostrecke: 5 Bilder Die volle Pracht von hinten.

Funkenmariechen

Der Funkkanal passt ab Werk, sodass ich mir die Koppelroutine sparen kann. Am Empfänger gibt es nur drei Tasten, was ein Studium des Handbuchs unumgänglich macht, falls Kanal oder Frequenz geändert werden müssen. Bei einem Wechsel läuft die Synchronisation zwischen Empfänger und Sender über die Infrarotschnittstelle, die beim Mikrofon unter dem Gehäuse bei den Batterien liegt. Dort befindet sich auch die Stellschraube für die Lautstärke, die mit einem kleinen Schraubendreher justiert werden kann. Am Empfänger können Eingangslautstärke und Rauschunterdrückung eingestellt werden. Gut, dass diese Parameter bereits ab Werk optimal eingestellt sind.
Der Klang des Mikros ist rund und präsent. Das Signal setzt sich auch ohne Voice Priority gut gegen das Playback durch. Popp- und Windgeräusche halten sich im Rahmen, allerdings sind Handgeräusche überdeutlich zu hören und können Feedbacks auslösen. Der knackfreie Mute-Taster schafft im Fall einer Kakophonie schnell Abhilfe. Halte ich das Mikro allerdings ruhig, ist es bis zu 80 Prozent aufgedrehtem Volume-Poti kaum möglich, Rückkopplung zu provozieren.
Den Entfernungstest meistert die Funkstrecke bravourös mit nahezu keiner Latenz. Ab ca. 30 Metern Entfernung hängt das Signal ein wenig hinterher. Für eine gewöhnliche Performance werden allerdings selten so weite Strecken benötigt. Die Balance des Mikrofons ist wie so häufig in dieser Spielklasse etwas korblastig, aber daran hat man sich schnell gewöhnt.
Zur Batterielaufzeit des Funkmikros äußert sich der Hersteller nicht. Der mitgelieferte Satz machte die Testzeit locker mit und laut dem Display des Empfängers waren die Batterien abschließend noch nahezu voll. Die Laufzeit sollte erfahrungsgemäß bei gut 8 Stunden liegen. Haltet am besten die Ladeanzeige immer wieder im Auge und die Ersatzbatterien in nötiger Reichweite, wenn ihr länger mit dem Funkmikro unterwegs seid.

Sicherheit

Auf Schutzschaltungen scheint Alto verzichtet zu haben. Ein Limiter, der verhindert, dass der Basslautsprecher mechanisch überbeansprucht wird, fehlt. Bei etwa 75 Prozent Lautstärke ist ein deutliches, unangenehmes Anschlagen des Basses zu vernehmen. Also Obacht, wenn ihr mit dem Lautstärkeregler das letzte Drittel anfahrt. Auf den „Schutz” der Box müsst ihr selbst im Betrieb achten.

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Fazit

Altos Transport 12 ist eine schlagkräftige, gut zu transportierende Mobil-PA, die einen guten Arbeitstag lang netzunabhängig läuft. Dazu kommen ein einfacher, gut bedienbarer USB-Mediaplayer sowie ein potentes Funkmikrofon. Durch die hervorragende Sprachverständlichkeit, nicht zuletzt durch die Voice-Priority-Schaltung und Feedback-Festigkeit, empfiehlt sich die Akkubox nicht nur fürs mobile Klein-Open-Air, sondern auch für Präsentatoren, Schausteller, Moderatoren und Comedians. Zwar muss man mit wenig Tiefbass und variierendem Klangbild bei unterschiedlichen Lautstärken leben, doch lässt sich das durch die Zweiband-Klangregelung in Teilen kompensieren. Ordentlich laut ist Alto Transport 12 auch und gibt als stromlose Monitorbox eine gute Figur ab. Im wahrsten Sinne des Wortes ein „Gassenhauer“.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Gute Transporteigenschaften
  • stabile, latenzarme Funkstrecke
  • Feedback-Festigkeit
  • Lautstärke
  • EQs mit Nullpunkt-Rasterung
  • Pickup-Instrumente über Line-Input
Contra
  • aggressive Höhen
  • unterschiedliches Klangbild bei wechselnder Lautstärke
  • Eigenrauschen
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