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Alto Stealth 1 Test

Mit dem Stealth 1 sprechen Alto nun gezielt all jene an, die nach einer Möglichkeit zum Nachrüsten von Handmikrofonen mit einer Drahtlosoption suchen. Ein Blick ins Portfolio von Alto zeigt auch, dass dort bereits ein kabelloses Sender-Empfänger-Gespann für Mikrofone sein Unwesen treibt.

Alt-Text:
Alto Stealth 1 Wireless Audio System

Außerdem hat der Hersteller aus Florida (USA) schon vor vielen Jahren mit dem Alto Stealth Wireless ein fast namensgleiches drahtloses Audiosystem herausgebracht, das sich an die Nutzer von aktiven Lautsprechern, PA-, Delay- und Surround-Systemen wendet. Beide Produkte sind aber grundverschieden. Denn das Stealth Wireless zielt auf eine andere Nutzung ab und besteht nicht zuletzt aus einem stationären Sender und zwei Empfängern. Und so viel sei an dieser Stelle schon verraten: Das Stealth 1 ist kein Gerät für Profi-Anwender und stellt auch keine Alternative für Besitzer des Alto Stealth dar. Warum das der Fall ist, zeigt der Praxis-Check nach unserem Blick auf die Details des Alto Stealth 1.

Alto Stealth 1 – das Wichtigste in Kürze

Checkliste zum Kauf von XY

  • überträgt Mic- und Line-Signale
  • Betrieb mit Batterie oder per USB
  • bis 30 m Reichweite
  • 16 UHF-Kanäle

Lieferumfang des Alto Stealth 1

Zum Lieferumfang des Alto Stealth 1 Sets gehören ein Sender und ein Empfänger. Da die beiden Sticks des Funksets sämtliche Features integriert haben, ist weiteres Zubehör überflüssig. Hier kann also ohne Zusammenstecken, Verschrauben oder Ähnliches „right out of the box“ mit dem Funksystem gearbeitet werden. Außerdem liegen zwei Kabel bei, mit dem die Stromversorgung der beiden ansonsten batteriebetrieben Geräte auch per USB möglich ist. Die Kabel verbinden jeweils die Micro-USB-Buchse eines der Sticks mit einer stromliefernden USB-A-Buchse. Abgerundet wird der Lieferumfang durch eine mehrsprachige Bedienungsanleitung.

Alto Stealth 1 Lieferumfang
Der Lieferumfang des Stealth 1 ist überschaubar

Alto Stealth 1 – Auftritt, Anschlüsse und Funktionen

Die beiden Geräte der Alto-Stealth-1-Funkstrecke machen beim Auspacken einen guten Eindruck. Sie haben ein schlichtes Design, das Layout ihrer Features und Beschriftungen ist klar strukturiert, und auch die Fertigungsqualität macht einen guten Eindruck. Hier ist kein einziger Buchstabe des Aufdrucks verwischt und nirgendwo sind scharfe Kanten vorhanden. Noch dazu sind die XLR-Anschlüsse der beiden Geräte servicefreundlich verschraubt. Was mir außerdem gut gefällt, ist, dass ihre schwarzen Oberflächen relativ unempfindlich gegen Fingerabdrücke sind. Entsprechend beweist das Funkset, dass schlichtes Design und Funktionalität kein Hexenwerk sein müssen.

Fotostrecke: 2 Bilder Sender und Empfänger des Wireless-Systems sind nahezu identisch aufgebaut

Sender und Empfänger sind beim Alto Stealth 1 nahezu identisch aufgebaut. Beide Geräte sind 2,2 cm hoch und 2,3 cm breit. Der Sender ist mit 11,4 cm ein kleines bisschen länger als der Empfänger mit seinen 10,3 cm. Damit sind sie beide ein wenig länger als die Konkurrenz des Fun Generation Wireless Plug & Play und auch als die Alternative aus eigenem Hause, in Form des U3 Microphone Wireless System. Auf der Front der Geräte befindet sich oben eine Status-LED. Sie gibt Auskunft darüber, ob die Batterieladung ausreichend ist. Darunter liegt der Set-Button, der auch zum Ein- und Ausschalten des jeweiligen Geräts dient. Seitlich findet sich an beiden XLR-Sticks ein Micro-USB-Port für ihre externe Stromversorgung.

Alto Stealth 1 Empfänger XLR
Die XLR-Anschlüsse sind bei beiden Geräten wartungsfreundlich verschraubt

Transmitter und Receiver haben jeweils an der Kopfseite eine fest verbaute flexible Stummelantenne. Daneben befindet sich auf der Oberseite jeweils ein LED-Display. Hier wird der gewählte Funkkanal angezeigt. Unterschiedlich sind die Anschlussmöglichkeiten. Während der Sender zum Anschluss an ein Mikrofon oder einen Line-Ausgang mit einer weiblichen XLR-Verbindung ausgestattet ist, findet sich am Fuß des Empfängers ein männlicher XLR-Fortsatz. Mit seiner Hilfe lässt sich der Receiver-Stick beispielsweise an einem Mikrofonvorverstärker, Audio-Interface oder einem Aktivlautsprecher anschließen.

Technische Werte des Alto Stealth 1

Das Alto Stealth 1 kann Mikrofon- und Line-Level aufgreifen. Dadurch dass es in den UHF-Frequenzen zwischen 863 und 865 MHz agiert, kann es ohne Anmeldung und weitere Gebühren eingesetzt werden. Wird die Funkstrecke in Europa eingesetzt, kann für den Betrieb aus neun Kanälen ausgewählt werden. Im Gegensatz dazu arbeitet das ältere XVive U3 Microphone Wireless System im 2,4-GHz-ISM-Band. Sind keine Hindernisse im Weg, kann das Funkset laut Verpackungstext eine Reichweite von bis zu 30 m kabellos überbrücken.

Stromversorgung

Für die Stromversorgung von Sender und Empfänger können Anwender zum einen je eine AA-Batterie pro Gerät einlegen. Zum anderen können Micro-USB-Buchsen genutzt werden, um den Versorgungsstrom von der USB-Buchse eines PCs oder Laptops oder einem passenden Netzteil mit USB-Verbindung zu beziehen. Diese externe Stromquelle sollte 5 V Spannung liefern und eine Stromstärke von 150 mA bieten. Wenn ihr die Features des Stealth 1-Systems mit anderen Funkmikrofon-Lösungen vergleichen möchtet, könnt ihr einen Blick in unseren Testmarathon Funkstreckensysteme und Drahtlosanlagen werfen.

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Handling und Installation des Alto Stealth 1

Was das Handling angeht, ist die gegenüber der Konkurrenz größere Länge von Sender und Empfänger auffällig. Ob sie negativ ins Gewicht fällt, lässt sich für sich genommen nicht so einfach beurteilen. Schwieriger sind für mich da schon eher die externen Antennen des Sets. Was beim Receiver noch unproblematisch ist, sorgt beim Transmitter dafür, dass die sowieso schon ellenlange Kombination aus Mikrofon und Sender durch die Antenne nochmal auf insgesamt 35,5 cm(!) verlängert wird.

Externe Antenne

Beim Handling macht sich die externe Antenne kaum bemerkbar, auch nicht beim Einschieben des Mikrofons in eine Mikrofonhalterung. Aber auf einer überfüllten Bühne sollten sich Sprecher und Sänger mit diesem Funkset besser mit Umsicht bewegen. Andernfalls kann der Antennenfortsatz im Auge anderer Musiker oder Sprecher landen. Die Kombination aus Gerätelänge und externer Antenne ist deshalb für mich ein echter Nachteil.

Doch es gibt auch positive Handlings-Aspekte. Denn auch wenn die beiden XLR-Sticks etwas länger als ihre direkte Konkurrenz sind, bringen sie doch ohne eingelegte Batterie jeweils nur halb so viel Gewicht auf die Waage. Mit nur 32 g ist der Transmitter nämlich ein echtes Leichtgewicht. Umso erstaunlicher, dass der Receiver ihn in puncto Gewicht mit 26 g sogar noch unterbietet.

Alto Stealth 1 Sender anstecken
Handmikrofon und Sender ergeben mitsamt Antenne eine Einheit mit enormer Länge

Um Anschlussgeräusche zu vermeiden, werden die beiden XLR-Sticks schon vor dem Einschalten an einer Signalquelle und einem weiterverarbeitenden Audiogerät angeschlossen. Dabei fällt mir positiv auf, dass der XLR-Anschluss des Transmitters den praktischen Mechanismus zur Rückhaltesicherung an Bord hat, den ich in meinen Tests über die Jahre an so manch anderem Gerät vermisst habe. Analog dazu bietet der XLR-Anschluss des Receivers die charakteristische Aussparung für Rückhaltesicherungen, die professionelle XLR-Eingänge mitbringen. Damit das Alto Stealth 1 Set genutzt werden kann, muss nun lediglich je eine AA-Batterie eingesetzt oder die Stromversorgung per USB-Kabel hergestellt werden. Ist das der Fall, lassen sich die Tools mit einem langen Drücken ihres jeweiligen „Set“-Schalters zum Leben erwecken.

Alto Stealth 1 Empfänger anstecken
Auch der Empfänger nimmt ordentlich Platz ein.

Durch kurzes Drücken auf den „Set“-Button kann der Anwender den gewünschten Funkkanal auswählen. Die Kanalwechsel lassen sich dabei komfortabel über das Display verfolgen. Sobald die Kanalauswahl gestartet wird, leuchtet es auf. Wird der „Set“-Button in einer Zeitspanne von drei Sekunden nicht gedrückt, sparen Sender und Empfänger Energie, indem sie ihr Display zurück in den Sleep-Modus versetzen.

Auch wenn die Bedienungsanleitung des Alto Stealth 1 den Ablauf „Sender einstellen“ vor „Empfänger einstellen“ setzt, habe ich im Praxis-Check keine Probleme damit gehabt, die Funkkanäle an beiden Geräten auch in anderer Reihenfolge wild durcheinander auszuwählen. Ist die Funkverbindung erfolgreich hergestellt, leuchtet die mehrfarbige Info-LED der Geräte blau auf. Blinkt sie dagegen blau, wurde die Funkstrecke unterbrochen. Um die Geräte auszuschalten, reicht es nicht aus, den „Set“ -Knopf erneut lang zu drücken. Vielmehr muss der Button zuvor einmal kurz betätigt werden, sodass das Display aufleuchtet. Diese Kombination verhindert, dass die Funkverbindung versehentlich unterbrochen wird.

Alto Stealth 1 Displays
Auf der Kopfseite zeigt ein Display jeweils den gewählten Kanal an

Leuchtet die Info-LED an Sender oder Empfänger rot, ist die jeweilige Batterie leer und sollte umgehend ersetzt werden. Soll die Funkverbindung nicht abbrechen, muss die Batterie sofort gewechselt werden, sobald die Info-LED rot blinkt. Denn das ist der Hinweis auf einen extrem niedrigen Stand der Batterieladung. Im Batteriebetrieb soll die Alto-Stealth-1-Funkstrecke laut Text auf dem Verkaufskarton bis zu vier Stunden ununterbrochen laufen können.

Batterielaufzeit

Setze ich herkömmliche AA-Batterien eines Noname-Herstellers ein, hält das Stealth-1-System in der Praxis nicht lang durch. Schon nach nur zwei Stunden meldet sich das Rot der Batterie-LED am Empfänger. Nach kaum mehr als drei Stunden ist die AA-Batterie dann auch schon aufgebraucht. Das ist wahrlich keine allzu lange Betriebsdauer. Wer diese Dauer verlängern möchte, sollte deshalb auf besonders leistungsfähige, hochwertige Batterien oder Akkus setzen. Soll es besonders „hassle-free“ sein, kann die Stromversorgung des Receivers per USB gelöst werden. Das sollte zumindest beim Einsatz an stationären Geräten, wie Mischpulten oder Aktivlautsprechern, kein Problem sein.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Stromversorgung beider Geräte geschieht entweder mittels je einer AA-Batterie oder …

Mono-Funkstrecke

Das Alto Stealth 1 ist ausschließlich als Mono-Funkstrecke konzipiert. Eine Alternative desselben Herstellers findet ihr in unserem Alto Bluetooth Total 2 und Ultimate Test. Dieses beinahe ebenso kompakte Drahtlossystem mit XLR-Steckern ist in der Ultimate-Variante sogar stereofähig. Vergleichbare Konkurrenzmodelle findet ihr beispielsweise im Fun Generation Wireless Plug & Play. Auffallend ist die Ähnlichkeit des Alto Stealth 1 Sets mit dem IMG Stageline FLY-16SET. Beide Sets gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Lediglich die Beschriftungen variieren. Technisch gesehen bewegt sich das Drahtlossystem von IMG Stageline in den Frequenzen von 823 bis 832 MHz und bietet bis zu 16 Kanäle. Der Testkandidat und sein Double scheinen aus derselben Funkset-Schmiede zu kommen.

Wie klingt das Alto Stealth 1?

In den Audiobeispielen könnt ihr hören wie die Funkverbindung mit dem Alto Stealth 1 klingt. Zur Wahrheit gehört dabei leider auch, dass beim Umschalten zwischen Kanälen unschöne Nebengeräusche auftreten. Das Umschalten zu einem neuen Kanal am Sender zieht einen immensen Audio-Spike nach sich. Und auch das erneute Herstellen der Funkverbindung wird mit einem hörbaren Britzeln quittiert.

Deshalb empfiehlt es sich bei einem Live-Auftritt, einer Präsentation mitsamt Klein-PA und anderen Anwendungen vor dem Umschalten auf einen anderen Kanal den entsprechenden Kanal herunterzuregeln, wenn diese Möglichkeit besteht. Ist die Verbindung aber erst einmal hergestellt, entdecke ich im Praxis-Check keine weiteren übermäßig auffälligen Artefakte im Funksignal. Allerdings sind die Rauschanteile im Signal hoch. Damit eignet sich das Stealth 1 tatsächlich ausschließlich für gelegentliche Anwender im Privat- und Amateurbereich.

Klang des Nutzsignals

Um einen Eindruck vom Klang des Nutzsignals zu bekommen, habe ich einen kurzen Testsatz mit dem Alto Stealth 1 eingesprochen. Als Mikrofon kommt dabei ein Shure SM58 zum Einsatz, das von Hause aus eher einen warmen, vollen Sound ausgibt. Zusammen mit dem Stealth 1 ist das Klangresultat hier aber ein anderes. Die Bässe sind fast vollständig verschwunden. In den Höhen ist Rauschen zu hören und die Mitten bieten neben Sprachverständlichkeit auch deutliche Verzerrungen. Auch hier zeigt sich, dass das Wireless-System ausschließlich gelegentliche Anwender im Privat- und Amateurbereich glücklich machen wird. So vielversprechend das System optisch und auf dem Papier auch ist, so durchwachsen ist für mich unter dem Strich seine Performance.

Audio Samples
0:00
Funkverbindung an/aus Grundrauschen Sprache

Alto Stealth 1 – mögliche Alternativen

Alto Stealth 1the t.bone free2bFun Generation Wireless Plug & Play
AkkuneinLi-IonenmAH-Lithium
Batterie1x AAneinnein
max. Betriebsdauer4 Std.7 Std.4 Std.
Funkfrequenzbereich863-865 MHz2,4 GHz5,8 GHz
lizenzfreieuropaweitweltweitweltweit
max. Reichweite30 m30 m35 m
Kanäle1664
Länge Sender11,4 cm10,8 cm9,9 cm
Latenzunbek.3,5 ms5,6 ms
Phantomspeisungneinneinnein
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Alto Stealth 1 Wireless Audio System

Das Alto Stealth 1 ist eine Wireless-Lösung, mit der dynamische Handheld-Mikrofone von ihrem Kabel befreit werden können. Aufgrund seiner Klangeigenschaften (Rauschen, Knackser) eignet sich das kompakte Drahtlossystem für Privatnutzer, die es eher gelegentlich einsetzen möchten. Der in der Praxis erstaunlich kurzen Betriebsdauer des Empfängers kann mit einer Stromversorgung via USB gegengesteuert werden. Auf der Habenseite verbucht das Stealth 1, dass es anmelde- und gebührenfrei nutzbar ist und eine supereinfache Bedienung hat.

In der Praxis gefällt das geringe Gewicht des Transmitters. Anwender müssen aber mit dem Handling in der Gegenwart anderer Personen vorsichtig sein, denn die Antenne des Senders steht relativ weit ab. Wer auf besseren Sound und längere Arbeitsdauer setzt, sollte deshalb in unseren Alto Bluetooth Total 2 und Ultimate Test reinschauen. Und einen Überblick über weitere platzsparende Drahtloslösungen findet ihr in unserem Kaufberater: Ultrakompakte Drahtlosanlagen und Wireless-Systeme für Sänger, Musiker und Content-Creator.

Unser Fazit:
2,5 / 5
Pro
  • anmelde- und gebührenfrei
  • geringes Gewicht
  • externe Stromversorgung möglich
  • einfache Bedienung
Contra
  • Länge von Sender und Empfänger
  • hohe Rauschanteile
  • Knackser beim Kanalwechsel
  • externe Antenne
Artikelbild
Alto Stealth 1 Test
Für 99,00€ bei
  • Anzahl Kanäle: 9
  • UHF-Frequenzen: 863 – 865 MHz
  • max. Reichweite: 30 m (Freifeld)
  • Batterietyp, jeweils: 1x AA
  • max. Betriebsdauer: ca. 4 Stunden
  • Ladebuchse: Micro-USB
  • erforderlicher Ladestrom: 5 V, 150 mA
  • Abmessungen Sender (H x B x L): 2,2 x 2,3 x 11,4 cm
  • Abmessungen Empfänger (H x B x L): 2,2 x 2,3 x 10,3 cm
  • Gewicht Sender: 32 g
  • Gewicht Empfänger: 26 g
  • Herstellungsland: China
  • Preis: 99,- Euro
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