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Alto Professional TS312 und TS315 Test

Altos Truesonic-Reihe wurde jüngst um die TS3-Serie erweitert. Sie umfasst die vier Modelle TS308, TS310, TS312 und TS315, die sich im Grunde nur durch den Tieftöner unterscheiden (8, 10, 12 und 15 Zoll). Im Hochton kommt stets derselbe 1,4-Zoll-Treiber zum Einsatz, der auf einem Horn (90 x 60 Grad) arbeitet. Das in allen Boxen identische Aktivmodul befeuert die Treiber mit beeindruckenden 1.000 Watt Dauerleistung beziehungsweise 2.000 Watt Peak.Wir fühlen den beiden größeren Modellen auf den Zahn.

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Aktive Fullrange-Lautsprecher: Alto Professional TS-Serie

Details

Die Bergung des ersten Testobjekts, der TS312, aus dem Karton ist denkbar einfach. Die 16 Kilogramm leichte Box lässt sich durch ihre vier eingelassenen Griffe bestens handhaben. Im Karton liegen außerdem ein vergleichsweise kurzes Kaltgerätekabel und eine Bedienungsanleitung. Am besten man investiert ein paar Euro in längere, verriegelbare Kaltgerätekabel, die gibt´s bei Thomann unter der Artikelnummer 377043.
Einmal entkleidet, zeigt sich das neue Design der TS3-Serie. Schick ist es geworden. Ein vollflächiges Lautsprechergitter mit dahinter liegendem Akustikvlies gibt der Box einen seriösen Auftritt. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff und verfügt über eine mattschwarze, glatte Oberfläche. Diese zeigt sich allerdings äußerst anfällig für Kratzer. Wer die Optik der Box nachhaltig erhalten möchte, sollte daher in passende Schutzhüllen investieren.
Stichwort Zubehör: Alto bietet des Weiteren einen passenden Montagebügel unter der Bezeichnung TSB125 an. Alternativ kann der Anwender die drei M10-Montagepunkte nutzen, um die Box sicher zu fliegen oder in einem Venue fest zu installieren. Für den mobilen Einsatz ist die TS3-Serie zudem mit einem Hochständerflansch ausgestattet. Damit sich die Box auf einem Lautsprecherstativ oder einer Distanzstange nicht unbeabsichtigt dreht, ist an dem Hochständerflansch zur Sicherung eine Arretierungsschraube eingelassen.

Fotostrecke: 7 Bilder Im Lieferumfang der Alto TS312 …

Dank der vier Griffe (oben, unten, links, rechts) lässt sich die Box auch von einer einzelnen Person auf ein Stativ heben. Alternativ verfügt über die Box über zwei Aufstellwinkel und Auflageflächen für den liegenden Monitoreinsatz. Die deutlich größere TS315 ist trotz des 15-Zoll-Woofers nur 2,5 Kilogramm schwerer und lässt sich mit unter 19 Kilogramm Gewicht immer noch komfortabel handhaben.

Das Aktivmodul

Das Aktivmodul nimmt fast die gesamte Rückseite der Box ein. Positiv fällt auf, dass das Modul weder Lüftungsschlitzte noch einen nach außen gerichteten Lüfter besitzt. Somit ist die Einheit bestens vor Regen und Flugbier geschützt. An der Unterseite befindet sich eine Kaltgerätebuchse mit integriertem Sicherungshalter. So lassen sich Sicherungen vergleichsweise einfach tauschen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Alto TS315 macht vorn wie hinten eine gute Figur

Rechts neben der Kaltgerätebuchse notiert der Autor einen Netzschalter. Steht die Stromversorgung und der Netzschalter ist aktiviert, signalisiert eine blaue LED auf der Vorderseite Betriebsbereitschaft. Die weiteren Bedienelemente sind schnell aufgezählt. Zwei Combobuchsen (XLR + Klinke) erwarten passende Eingangssignale, die über zwei Gain-Potis geregelt werden. Dreht man das Gain-Poti über die Mittelstellung hinaus, lassen sich auch dynamische Mikrofone anschließen und verstärken. Somit ist der Einsatz der TS3-Boxen nicht nur auf klassische Beschallungsaufgaben begrenzt. Ein Singer/Songwriter könnte an Kanal A seine Akustikgitarre andocken, während Kanal B den Gesang verstärkt.
Dieser Mix aus Kanal A & B wird über eine XLR-Buchse mit der Bezeichnung „Mix Out“ ausgespielt. Er lässt sich so an zusätzliche TS3-Modelle weiterleiten. Sollten dabei Brummprobleme auftreten, hilft der schaltbare Ground Lift. Eine aktive Hilfe für DJ-Jobs ist die Contour-Schaltung, die auf Knopfdruck den beliebten Badewannen-EQ mit gezügelten Mitten und prominenten Bässen und Höhen zur Verfügung stellt. Damit klingt Konservenmusik meist gefälliger.

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Praxis

Der Autor verfrachtet die Boxen in seinen Haus-und-Hof-Rockclub, wo die Alto TS3 bis zur Belastungsgrenze gefahren werden können. Ich teste mit einem virtuellen Soundcheck, der eigenen Stimme und einigen Songs über einen Zuspieler. Als erst fällt auf, dass beide Boxen einen ähnlichen Grundsound liefern. Ohne Contour-Schaltung tönen die Kandidaten neutral und mit präsenten Mitten, rund und angenehm. Die Auflösung von Hallräumen und die Tiefenstaffelung gelingen zwar nicht übermäßig transparent, allerdings sollte man dabei stets den günstigen Verkaufspreis im Auge behalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Ready for Soundcheck

Nicht zu erwarten war dagegen, dass der TS315 sogar eine etwas direktere Stimmwiedergabe als der 12-Zoll-bestückten TS312 gelingt. Was den Maximalpegel betrifft: Die Boxen sind schon ordentlich laut. Mit Subwoofer-Unterstützung reicht das aus, um auch lautere Bands zu verstärken. Der stattliche Pegel dürfte auf die stärker bestückten Class-D-Endstufen und die neuen Treiber des TS3-Serie zurückführen sein. So verfügen die Tiefmitteltöner über eine 3-Zoll-Schwingspule, was in dieser Preisklasse eher die Ausnahme darstellt.
Ein Blick in das Innere der Box zeigt eine ordentliche Verarbeitung. Vielleicht hätte man mehr Dämmmaterial einbringen können; in den Testboxen gibt es nur etwas Dämmung hinter den Hochtönern. Auf der anderen Seite ist so sichergestellt, dass das Ampmodul nicht verdeckt ist, was die Kühlung erschweren könnte. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Alto-Boxen verfügen über ein Bassreflex-Gehäuse

Die Contour-Schaltung lässt die Box bei DJ-Jobs schön fett klingen. Kleine Veranstaltungen lassen sich daher auch ohne zusätzliche Subwoofer absolvieren. Auf der anderen Seite geht dieser EQ auf Kosten der Maximallautstärke. Ohne Contour spielen die Boxen etwas lauter. Bei einem Open-Air würde sich die Kombination mit zwei 18-Zoll-Subwoofern lohnen. Indoor passt das Verhältnis ein Bass und ein Top für einen ausgewogenen Sound.
Im Monitorbetrieb sollte der Anwender die Contour-Schaltung deaktivieren. Ansonsten koppeln die Boxen relativ früh. Ganz anders ohne Contour-Schub: Hier braucht der Autor, mit einem Shure SM58 bewaffnet, nur drei Frequenzen schmalbandig herausfiltern, damit die Boxen im Monitorbetrieb bis zum Einschreiten des Limiters koppelfrei bleiben. Vom Pegel reicht das aus, um sich als Sänger auch in einer Rockband Gehör zu verschaffen.

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Fazit

Alto Professional ist es geglückt, die bereits erfolgreiche Truesonic-Serie mit der TS-3-Reihe nochmals zu optimieren. Bessere Treiber, mehr Endstufenleistung und eine professionellere Optik sind das Resultat einer erfolgreichen Frischzellenkur. Darüber hinaus sind die Neuen nur wenig teuer als die schon länger am Markt erhältliche TS2-Serie. Dafür erhält der Anwender deutlich mehr Performance.
Innerhalb ihrer Preisklasse spielt Altos TS-3-Serie locker im oberem Drittel mit. Gefälliger Grundsound, gute Maximallautstärke, unkompliziertes Handling durch zahlreiche Griffe und niedriges Gewicht stehen auf der Haben-Seite. Kritikpunkte sind die etwas kurz geratenen Stromkabel und die kratzanfälligen Gehäuseoberflächen.
Klanglich hat mir die TS315 einen Tick besser als die TS312 gefallen. Die Stimmwiedergabe der TS315 ist erstaunlicherweise eine Spur präziser. Beide Boxen liefern bei aktivierter Contour-Schaltung einen guten Bass, so dass für den kleinen DJ-Job der Subwoofer auch mal im Lager bleiben darf. Antesten empfohlen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • niedriges Gewicht
  • gefälliger Grundsound
  • vier Griffe
  • M10-Montagepunkte
Contra
  • kratzanfällige Oberfläche
  • kurze Kaltgerätekabel
Artikelbild
Alto Professional TS312 und TS315 Test
Für 439,00€ bei
Aktive Fullrange-Lautsprecher: Alto Professional TS-Serie
Aktive Fullrange-Lautsprecher: Alto Professional TS-Serie
Technische Spezifikationen
    Alto TS312
    • Konfiguration: 2-Wege aktiv
    • Frequenzbereich: 46 Hz – 22 kHz
    • maximaler Schallpegel: 128 dB
    • nominaler Abstrahlwinkel: 90 x 60°
    • Treiber: 12“-Tiefmitteltöner und 1,4“-Hochtontreiber
    • Ampmodul: Class D
    • Gesamtleistung: 1.000 Watt RMS, 2.000 Watt peak
    • Eingänge: 2 Combobuchsen (XLR + Klinke)
    • Ausgänge: 1 x XLR Link Out
    • DSP: Contour-Schaltung
    • Gehäuse: Kunststoff, Spritzguss
    • Griffe: 4 Stück
    • Flugpunkte: M10
    • Stativflansch: ja
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 605 x 354 x 350 mm
    • Gewicht: 16,3 kg
    • UVP: 404,- Euro
    Alto TS315
    • Konfiguration: 2-Wege aktiv
    • Frequenzbereich: 43 Hz – 22 kHz
    • maximaler Schallpegel: 131 dB
    • nominaler Abstrahlwinkel: 90 x 60°
    • Treiber: 15“-Tiefmitteltöner und 1,4“-Hochtontreiber
    • Ampmodul: Class D
    • Gesamtleistung: 1.000 Watt RMS, 2.000 Watt peak
    • Eingänge: 2 Combobuchsen (XLR + Klinke)
    • Ausgänge: 1 x XLR Link Out
    • DSP: Contour-Schaltung
    • Gehäuse: Kunststoff, Spritzguss
    • Griffe: 4
    • Flugpunkte: M10
    • Stativflansch: ja
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 652 x 421 x 392 mm
    • Gewicht: 18,8 kg
    • UVP: 440,- Euro
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    Aktive Fullrange-Lautsprecher: Alto Professional TS-Serie

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