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AKG C1000S MKIV Test

Praxis

Ein echter Allrounder am Schlagzeug

An meinem Drumset funktionieren die beiden AKG C1000S problemlos, sowohl technisch als auch klanglich. Zum Einsatz kam dieses mal ein Oriollo-Schlagzeug mit Aluminiumkesseln und den Größen 20 x 14, 12 x 8 und 16 x 14 sowie eine Sakae-Aluminium-Snare in 14 x 5,5 Zoll. Das ganze Kit klingt in natura aufgeräumt und tendenziell rund, wozu auch die Remo-Black-Suede-Emperor-Tomfelle beitragen. Ansonsten ist das Kit mit Ambassador-Fellen ausgestattet. Den allgemeinen Charakter der Testmikros würde ich als unauffällig und wenig aggressiv bezeichnen, in der Standardeinstellung ließen sich im Test an allen aufgenommenen Schallquellen gute Ergebnisse erzielen. Beginnen wir mit der Hi-Hat. 

Fotostrecke: 8 Bilder Die meisten Funktionen des C1000S verbergen sich im Inneren.

Gutmütig an der Hi-Hat

Zunächst positioniere ich eines der beiden C1000S an meiner 15er Paiste 2002 aus den Siebzigern. Als Referenzmikro an der Hi-Hat wähle ich ein Oktava MK012. An beiden Mikrofonen aktiviere ich die Pegelabsenkung um jeweils 10 dB, was im Falle des AKG C1000S das Aufschrauben des Korpus erfordert. Einmal geöffnet, betätige auch gleich den Low-Cut-Schalter. Beim Abhören der Ergebnisse fällt auf, dass das C1000S etwas brüchiger zu Werke geht als das MK012, auch in puncto Präzision muss es sich dem MK012 geschlagen geben. Trotzdem gefällt mir das AKG im Kontext mit den anderen Mikros gut, weil es die Hi-Hats schön integriert und nicht zu aggressiv abbildet. Es erinnert mich hier etwas an das ähnlich aufgestellte Rode M3.

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AKG C1000S, Hi-Hat, solo AKG C1000S, Hi-Hat, im Kit Oktava MK 012, Hi-Hat, solo Oktava MK 012, Hi-Hat, im Kit

An der Snaredrum bietet nicht nur der Presence Boost zusätzliche Optionen

Um die verschiedenen Möglichkeiten der aufsteckbaren Kapselmodifikationen auszuprobieren, bietet sich die Snaredrum an. Zunächst interessiert mich aber, wie das C1000S als Nierenmikrofon im Vergleich mit dem Standardmikrofon für die Snareabnahme, einem Shure SM57, klingt. Wie erwartet, bietet es aufgrund seiner Konstruktion als Kondensatormikro deutlich mehr Höhenanteile und klingt dadurch frischer. Die Übersprechungen von der Hi-Hat sowie vom Crashbecken gefallen mir auch gut, denn sie klingen weniger mittig als jene des SM57. Besonders in akustischer Musik, in welcher die Details der Snaredrum möglichst gut dargestellt werden sollen, dürfte das C1000S mit diesen Eigenschaften die bessere Wahl sein. 

Fotostrecke: 4 Bilder AKG C1000S an der Snare. Auf dem Fell liegt ein Shure SM57.

Als nächstes folgt wieder der Griff zum Mikrofon, schließlich sollen jetzt die beiden Kunststoffaufsätze auf ihren Effekt untersucht werden. Beim An- und wieder Abziehen der Plastikhütchen ist allerdings Vorsicht geboten. So liefert erst der Blick in die Anleitung Gewissheit darüber, wie weit man den Pattern Converter über die Kapsel ziehen muss, beim Abnehmen des Presence Boost überkommt mich kurz die Sorge, das Teilchen mitsamt der Kapsel abzureißen. Für den hektischen Studioalltag ist das nicht ganz optimal. Die klanglichen Auswirkungen lassen sich so beschreiben: Der Presence Boost verstärkt den Attack der Trommel selbst, gleichzeitig werden auch die Becken lauter abgebildet. Der Polar Pattern Converter besitzt den gegenteiligen Effekt. Hier wirkt der Attack zurück genommen, während auch die umliegenden Geräusche stärker ausgeblendet werden. Bedenkt man die Vielzahl der anvisierten Einsatzgebiete, dürften beide Optionen die Bandbreite an passablen Ergebnissen deutlich erweitern. An der Snare sticht der Presence Boost als klare Sound-Alternative und damit als Vorteil des C1000S heraus. 

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Als Overhead-Pärchen klingen die C1000S etwas distanziert

Last but not least wandern die beiden C1000S jetzt über das Drumset, dort fühlen sich Kleinmembranmikrofos traditionell wohl. Als Referenzmodelle kommen diesmal AKG-C214-Großmembraner zum Einsatz, welche sich den Ruf erarbeitet haben, besonders gut als Overheads zu funktionieren. Mir gefallen sie, weil sie kompakt und präzise klingen und über eine realistische Tiefenstaffelung verfügen. ORTF ist die Positionierung meiner Wahl und es zeigt sich, dass die C1000S nicht mit den C214 mithalten können. Sie klingen für sich genommen wirklich brauchbar, haben aber im Vergleich Probleme, das Drumkit so direkt und realistisch abzubilden wie die C214. Dies wird besonders bei Toms deutlich, die nicht wirklich „herangeholt“ werden. Auch die Snare klingt pappiger, was sich in einer etwas verschmierten Transientenabbildung äußert. Trotzdem sind die C1000S alles andere als schlecht als Overheads, gerade im Rockbereich dürften sie gut funktionieren. Und nicht zuletzt sollte man den Stückpreis von weniger als 100 Euro im Auge behalten, die C214 kosten das dreifache.

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AKG C1000S, Overheads, solo AKG C1000S, Overheads, im Kit AKG C214, Overheads, solo AKG C214, Overheads, im Kit
Kommentieren
Profilbild von Kai Calvato

Kai Calvato sagt:

#1 - 05.02.2019 um 16:56 Uhr

0

In wie weit unterscheiden sich denn die MKIVs von den alten Modellen??

    Profilbild von Max Gebhardt

    Max Gebhardt sagt:

    #1.1 - 06.02.2019 um 18:06 Uhr

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    Hallo Kai, klanglich kann ich dir das nicht beantworten, da ich die verschiedenen Generationen nicht miteinander verglichen habe. Die technischen Unterschiede zum Vorgängermodell sind jedoch die AA Batterien statt 9V Block. Und die schwarze statt silberne Lackierung. beste Grüße Max

    Antwort auf #1 von Kai Calvato

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    +1
Profilbild von Johnny

Johnny sagt:

#2 - 06.02.2019 um 10:59 Uhr

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"Das C1000 wird nicht in Österreich hergestellt." Kein Wunder, der Produktionsstandort wurde zugedreht.

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