DPA 2015 Test

Die dänische Mikrofon-Firma DPA hat kürzlich einige neue Mikrofonmodelle vorgestellt. Bekannt für ihre hochauflösenden Kondensator-Schallwandler wie die 4006a, scheint man sich bei den Neuzugängen vermehrt auf den weiten Bereich der lauteren Instrumente wie Gitarren-Amps und Drums einzustellen. Ein Vorgeschmack war das DPA 4055 Kick Drum Microphone, welches sich im Test schon sehr überzeugend in Szene setzen konnte. Das noch vor der offiziellen Markteinführung zum Test eingetroffene DPA 2015 Stereoset bietet ebenfalls eine sehr hohe SPL-Verträglichkeit, die bewährten Vorzüge wie Neutralität und Plastizität sollen natürlich erhalten bleiben. 

Neue Breite Niere DPA Kleinmembran Stereoset Review

Der große optische Auftritt ist DPA-Produkten traditionell fremd, Fans umfangreicher Ausstattungsmerkmale und klangverändernder Schaltungen werden enttäuscht. Stattdessen sollen auch die 2015 mit kompakter, hochwertiger Bauweise Made in Denmark und – vor allem – hervorragendem Sound in nahezu allen musikalischen Lebenslagen überzeugen. Was die als breite Niere ausgelegten Klangwerkzeuge können, lest ihr im Review auf den folgenden Zeilen. 

Quick Fact zum DPA 2015

  • Kondensatormikrofon mit vorpolarisierter Kapsel
  • Charakteristik: Breite Niere
  • hohe Schalldruckverträglichkeit
  • hergestellt in Dänemark

Form follows function: optisch unauffälliger geht es kaum

Dass es DPA beim 2015 Stereoset in erster Linie um innere Werte geht, wird schon beim Auspacken des Pakets offensichtlich. Wo manch andere Stereosets in beeindruckenden Transportbehältern verstaut werden, wird hier ein kompaktes Gewebecase eingesetzt, in welches der Lieferumfang gerade so hineinpasst. Dazu zählen die Mikrofone selbst, die Halterungen samt EU-Verkleinerung und Windschütze, von allen Komponenten sind jeweils zwei vorhanden. Eine Garantiekarte und eine, welche einen QR-Code zum Download der Anleitung bereithält, runden das Paket ab. Die Schallwandler selbst sind ebenfalls so unauffällig, wie es nur eben geht. Gefertigt aus Metall, knapp neuneinhalb Zentimeter lang und mattschwarz lackiert, bieten sie weder abnehmbare Kapseln oder Schalter, liegen aber sehr solide in der Hand. 

Stereopaar Kleinmembran-Stäbchen
Fotostrecke: 4 Bilder Die DPA 2015 sind unauffällig und kompakt.

Die breite Niere der DPA 2015 ist eine Besonderheit 

Technisch geht es dafür durchaus interessant zu, denn die beiden DPA 2015 sind als Breite Nieten ausgelegt. Laut DPA-Entwicklern wollte man besonders verfärbungsarme Mikrofone bauen, das Konstruktionsprinzip der Breiten Niere kam da genau recht. Die stärkere Richtwirkung einer reinen Niere wird nämlich mit einer Höhenanhebung jenseits der Einsprechachse erkauft, auch der Nahbesprechungseffekt macht sich bemerkbar. Beides sollen die 2015 nur in sehr milder Form bieten, gilt die Breite Niere doch als klanglich verwandt mit der Kugel, welche diese Attribute nicht aufweist. Ein Blick ins Datenblatt offenbart aber noch eine weitere Auffälligkeit. Einer Empfindlichkeit von zwölf mV/Pa stehen hier satte 150 dB Maximalschalldruckpegel entgegen, was ein beachtliches Verhältnis für Kleinmembran-Kondensatormikros darstellt. Wie dieses Kunststück bewerkstelligt wurde, möchte man bei DPA jedoch nicht verraten. 

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