ADJ Boom Box FX1 und FX2 Test

Praxis

Vielfältige Steuerungsvarianten und DMX-Modi

Als Betriebsmodi stehen die Varianten Musiksteuerung, Show-Modus und DMX- Steuerung zur Verfügung. Zum Einsatz kommen die Geräte standalone oder als Master/Slave. Bei der DMX-Konfiguration kann bei der ADJ Boom Box FX1 zwischen dem 3-Kanal- und 22-Kanal-Modus gewählt werden; die FX2 lässt sich wahlweise im 3-Kanal oder 18-Kanal-Modus fahren.

Display aufs Wesentliche reduziert

Das Display ist kontraststark und gut ablesbar; die Anzeige kann bei Bedarf über die Funktion „Disp“ um 180° gedreht, also auf den Kopf gestellt werden. Mittlerweile ein gängiges Feature, das die Bedienung bei geriggten Lichtkomponenten erleichtert. Für die Editierung unmittelbar am Gerät stehen nach geläufigem Strickmuster die Taster Menü, Up, Down und Enter parat.

Fotostrecke: 2 Bilder Klein, aber kontraststark.

Abwarten und dann hereinspaziert

Um manuell Einstellungen vorzunehmen, wird die Enter-Taste mindestens fünf Sekunden lang gedrückt, die automatische Zugriffssperre somit aufgehoben. Ein Feature, das gegen unbeabsichtigte Eingriffe schützt. Ob die Länge dieses Zeitintervalls im Livebetrieb wirklich praktisch und vernünftig bemessen ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Da die Boom-Boxen ihre Arbeitsbefehle üblicherweise per Controller oder IR-Remote erhalten werden, stellt sich die Frage nach Sinn oder Unsinn zugegebenermaßen eher beiläufig.

Menüstruktur: Anwählen ohne Umleitung

Die ersten Menüpunkte sind die DMX-Adressierung, Kanal- und Slave-Mode, Show- bzw. Sound-to-Light-Modus, außerdem die Empfindlichkeitseinstellung für den Musik- Modus. Die Reise geht weiter über Master- und Blackout-Mode, die Invertierung des Displays und das Attribut, ob das Display permanent leuchtet oder nach 10 bedienungsfreien Sekunden auf Standby schalten soll. Die Anzeige gibt auch die Informationen zu den Betriebsstunden sowie der jeweils aktuellen Software-Version wieder.
Einen Schritt tiefer in den verständlich verzweigten Menü-Baum geht es per 5 Sekunden langem Drücken des Enter-Buttons. Hier beeinflusst man – je nach Gerät – die Wechsel- und Rotationsgeschwindigkeiten der jeweiligen Komponenten. Uns soll der Autotest interessieren, gewissermaßen der lichtbasierte Personalausweis der Geräte. Exakt den sehen wir uns jetzt an.

Besonders im „Formationstanz“ visuell ansprechend

Der erste Eindruck: Die Effekte sind klassisch, zugleich aber zeitgemäß umgesetzt; die Lichtleistung ist für kleine bis mittelgroße Locations ausreichend bemessen. Klar, wir befinden uns nach der Betrachtung der Features und Bauart am Anfang der aktiven Teststrecke. Doch gerade die geben Aufschluss über das beabsichtigte Gesamtkonzept. Das funktionale Geheimnis liegt offensichtlich im schnörkellosen Zusammenspiel der verbauten LED-Effekte und der grün-roten Laserdioden.
Beim FX1 gefällt auf Anhieb speziell der Moonflower-Effekt, beim FX2 insbesondere die – auch farblich – abwechslungsreichen Gobos. Die grünen und roten Laserdioden bei beiden ohnehin. Wird der 3R-Laser zum Leben erweckt, gibt er der Lichtkomposition endgültig das gewisse Etwas. Ein angenehm geschmackvolles Spiel aus Farben und grafischen Mustern, die zugleich mit unterschiedlicher Bewegungsrichtung und kombiniert statischen und bewegten Bildern zu überzeugen wissen. Hatte ich erwähnt, dass es mir besonders viel Freude macht, beide Geräte gleichzeitig zu verwenden? Schlagartig wird aus zwei 4-in-1-Geräten ein 5-in-2-Duo. 

Fotostrecke: 2 Bilder Macht was her

Kompakte Anwendung im Fokus

Vor Augen halten muss man sich, dass hier mehrere Effekte auf engem Raum verbaut sind. Würde man die einzeln erwerben, müsste man einerseits deutlich tiefer in die Tasche greifen. Außerdem wäre der Aufwand für den Live-Einsatz von der Verkabelung über das Positionieren und die Montage bis zu Transport und der Bedienung maßgeblich höher. Dank der aufeinander wohl abgestimmten Kombination nach dem 4- in-1-Prinzip wird Nutzern ein Lichtwerkzeug für praktische Anwendung an die Hand gereicht.
Die Lüftung ist notwendig, keine Frage. Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, ob angesichts der auf kleinere Locations ausgerichteten Lichtleistung ein unterbrechungsfreies Dauergeräusch in dieser Größenordnung akzeptabel ist. Läuft Musik, hört man’s nicht; herrscht Stille im Raum, fühle ich mich durchaus ein wenig gestört. In geräuschsensibler Umgebung könnte die permanent laufende Lüftung möglicherweise negativ auffallen. Aber Safety first; wenn sich vier Effekte zur Lichtinszenierung zusammenfinden, kann man auf ein funktionierendes Kühlkonzept nicht verzichten.
Übrigens: Die Bedienungsanleitung – sowohl die beiliegende als auch die Online-Version – ist in Teilen (leider) gewohnt missverständlich bis fehlerhaft. So wird beispielsweise im Owner-Manual an einer Stelle statt von der Boom Box FX2 vom Stinger Star, einem Produkt aus einer anderen ADJ-Serie, gesprochen. Die Gewichtsangaben für die FX2 variieren kurioserweise zwischen 7 und 8 kg. Es sind nicht 1 – 6 Standardprogramme, sondern 1 – 9. Somit sind sogar von Gewicht bis Programm mehr positive Argumente vorhanden, als die Anleitung dokumentiert.

Fotostrecke: 4 Bilder Stimmungsvolle Lichtkomposition
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