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Electro Harmonix Nano Operation Overlord Test

Mit dem Electro Harmonix Nano Operation Overlord präsentiert die New Yorker Effektpedal-Manufaktur eine kompakte Version des Overlord Overdrives im verkleinerten Gehäuse und mit Mono- statt Stereobetrieb. Laut Hersteller sollen aber beide Ausführungen in puncto Sound identisch sein.

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Beide beziehen ihren Sound aus einer dreifachen JFET-Stufe und einem vorgeschalteten Boost. Dazu kommt ein Dry-Regler, der das Originalsignal mit dem bearbeiteten Signal mischt, was das Einsatzgebiet des Pedals nicht nur auf die Gitarre beschränkt.

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Details

Das Pedal erreicht mich sicher verpackt in einem Karton, besitzt die pedalbordfreundlichen Abmessungen von 111 x 60 x 47 mm und bringt 253 Gramm auf die Waage. Das Gehäuse aus Aluminiumguss macht in Kombination mit dem dunkelgrünen Aufdruck auf der Oberseite einen recht militärischen Eindruck, dazu kommt ein entsprechendes Abbild von angreifenden Soldaten. Nun ja … meines ist das nicht, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Aber wie von EHX gewohnt, macht das Pedal einen sehr robusten Eindruck, es ist sauber verarbeitet und wird auch dem harten Bühnenalltag auf Dauer standhalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit den Maßen 111 x 60 x 47 mm erweist sich das Electro Harmonix Nano Operation Overlord recht kompakt.

Ab Werk ist es mit vier Gummifüßchen an der Unterseite beklebt, die sich bei Bedarf leicht entfernen lassen. Das Nano Operation Overlord wird mit einem Electro Harmonix Netzteil geliefert, das 9,6 Volt Gleichstrom bereitstellt, Batteriebetrieb ist nicht möglich. Eine zentrale Spannungsversorgung sollte 9 Volt und mindestens 50 mA liefern.
Die Netzteilbuchse befindet sich an der Stirnseite, die Ausgangsbuchse an der linken Gehäuseseite und der Eingang an der rechten. Hier ist auch eine mit Boost FSW (Footswitch) bezeichnete Buchse zu finden, die den Anschluss für einen Fußschalter bereitstellt, der die Boost-Funktion aktiviert. Beim großen Bruder des Overlord steht dafür ein eigener, fest verbauter Fußschalter bereit.

Fotostrecke: 4 Bilder Die rechte Gehäuseseite beherbergt zwei Klinkenbuchsen, die rechts positionierte ist der Input…

Seitens der Bedienelemente geht es recht eng auf der Oberseite zu, denn auf dem verkleinerten Gehäuse müssen insgesamt sechs Potis untergebracht werden. Von den beiden Reihen stellt die erste Volume, Dry und Gain bereit. Mit dem Dry-Regler lässt sich das bearbeitete Signal mit dem Originalsignal mischen, was den Einsatz beispielsweise auch am Bass, am Keyboard oder anderen Instrumenten erleichtert. Um herauszufinden, wie es klingt, werde ich im Praxisteil ein Beispiel mit einem Bass aufnehmen, dazu aber später mehr. Der Volume-Regler bestimmt natürlich die Gesamtlautstärke und Gain den Verzerrungsgrad.

Die untere Reihe beherbergt eine aktive Dreibandklangregelung, einzig die Anordnung der Regler empfinde ich als ungewohnt, da ich den Bass auf der linken und den Treble Regler auf der rechten Seite erwarten würde. Stattdessen haben die beiden die Plätze getauscht, was bei mir anfangs für etwas Verwirrung beim Bedienen sorgte. Für meinen Geschmack könnten die Regler zudem etwas leichtgängiger sein, denn bei der recht dichten Bauweise muss etwas mehr Kraft aufgewendet werden, was mit spitzen Fingern gar nicht so leicht ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Reges Treiben auf der Oberseite, sechs Potis in zwei Reihen aufgeteilt, ein Boost-Taster, ein Mini-Switch und ein Fußschalter stehen bereit.

Oberhalb der ersten Poti-Reihe befindet sich der Boost-Schalter, der, sobald er gedrückt wird, eine blaue LED zum Leuchten bringt und so den aktiven Zustand anzeigt. Der Boost-Effekt wirkt laut Hersteller so, als wäre vor der eigentlichen JFET-Verzerrungsstufe noch ein Overdrive-Pedal aktiv. Der Boost lässt sich nicht regeln, nur das Aktivieren lässt sich wie bereits erwähnt mit einem externen Fußschalter bewerkstelligen. Die Möglichkeit, den Boost individuell einzustellen, ist dem großen Bruder des Nano vorbehalten.
Vorne rechts auf der Bedienfläche ist ein Dreifach-Kippschalter verbaut, der ein Anpassen des Eingangspegels je nach verwendeter Signalquelle ermöglicht. Dazu finden sich in der englischsprachigen Bedienungsanleitung, die in gedruckter Form im Karton beiliegt und auf der Hersteller-Website zu finden ist, ein paar aufklärende Worte: Hi sollte für Low-Level Instrumente wie beispielsweise Singlecoil-bestückte Gitarren verwendet werden. Norm sollte bei Verwendung von Humbuckergitarren oder moderneren Keyboards gewählt werden, und Lo zu guter Letzt für High-Output Instrumente wie Synthesizer oder geboostete Gitarren.

Das analog arbeitende Pedal wird per Fußschalter aktiviert und zeigt den aktiven Zustand mit einer roten LED an. Im nicht aktiven Zustand wird das Overlord in einen Buffered-Bypass versetzt.

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Praxis

Für die folgenden Beispiele parke ich das Nano Operation Overlord vor einem Marshall JVM 410 und greife zunächst zu einer mit Humbuckern bestückten Music Man Reflex.
Erst ist der Amp ohne Pedal zu hören, anschließend spiele ich die drei Input-Level-Positionen des Wahlschalters an. Die genaue Position kann man an den Titeln der Audiobeispiele ablesen, los geht es von unten nach oben, somit starte ich mit dem LO-Input. Alle Regler stehen dabei in der Mittelposition.

Audio Samples
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EHX Overlord Nano Amp pur MM Reflex EHX Overlord Nano LO EHX Overlord Nano NORMAL EHX Overlord Nano HI

Wie erwartet, verändern sich Klang- und Zerrverhalten aufgrund der unterschiedlichen Input-Levels teils drastisch. Auch wenn der Hersteller Empfehlungen zu den angeschlossenen Instrumenten und der entsprechenden Position des Wahlschalters gibt, fördert ein Experimentieren mit den unterschiedlichen Schalterstellungen für meinen Geschmack sehr gut klingende Sounds hervor. Die würde ich als sehr natürlich und Amp-mäßig bezeichnen, wobei die Schalterstellungen Normal und Hi das Höhenbild deutlich öffnen.
Wie sich die Boost-Stufe in den drei Input-Level-Optionen im Klang bemerkbar macht, zeigen die nächsten Beispiele.

Audio Samples
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EHX Overlord Nano Boost Check LO EHX Overlord Nano Boost Check Normal EHX Overlord Nano Boost Check Hi
Das Electro Harmonix Nano Operation Overlord liefert überzeugende Soundergebnisse und zusätzlichen Spielraum durch den schaltbaren Boost.
Das Electro Harmonix Nano Operation Overlord liefert überzeugende Soundergebnisse und zusätzlichen Spielraum durch den schaltbaren Boost.

Dank der vorgeschalteten Boost-Stufe wird der Input des Pedals ordentlich angepustet und verdichtet den Klang im Normal- und LO-Betrieb deutlich. Letztere Position des Wahlschalters bringt einen tollen Blues/Rock-Leadsound hervor. Die Attacks werden dabei in allen Stellungen schön hervorgehoben.
Für die nächsten Audiofiles schalte ich in den Normal-Mode und drehe den Gainregler pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung. Im zweiten Beispiel aktiviere ich den Boost und wiederhole den Vorgang.

Audio Samples
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EHX Overlord Nano Gain Check Normal EHX Overlord Nano Gain Check Boost Normal

Im ersten Beispiel erzeugt das Pedal bei ganz aufgedrehtem Gainregler einen satten Crunchsound mit frischem Höhenbild, sobald die Boost-Stufe aktiviert wird, verdichten sich die Mitten und auch das Sustain verlängert sich deutlich. Auffällig ist auch das geringe Nebengeräuschverhalten, sehr schön!
Wie das Pedal in Verbindung mit einer Telecaster klingt, zeigen die nächsten Beispiele. Dazu schalte ich im ersten Audiofile das Pedal in den High-Input, im nächsten drehe ich Gain auf 14 Uhr, Treble auf 12 Uhr, Mid auf 9 Uhr und Bass auf 15 Uhr.

Audio Samples
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EHX Overlord Nano Hi All Mid EHX Overlord Nano Gain14, Treble11, Mid9, Bass 15

In Verbindung mit der Telecaster sind ihre typischen klanglichen Gene ganz klar auszumachen. Das Höhenbild ist gewohnt prominent und auch das Attackverhalten deutlich. Heraus kommt mit allen Reglern ein frischer Vintage-Style-Crunch.
Sobald EQ- und Gainregler ihr Werk verrichten, behält die Gitarre ihren klassischen Sound bei, wird aber ein Spur heißer und spielt sich etwas mehr in den Vordergrund. Mir gefällt das sehr gut, denn das Overlord Nano würzt den Klang, ohne ihn zu verfälschen.
Wie unser Kandidat mit einem Bass klingt, zeigt das letzte Beispiel. Zu diesem Zweck habe ich mir meinen Music Man Sterling 4 Bass geschnappt und das Pedal mit dem Eingang einer Avalon U5 DI Box verbunden. Dabei stelle ich Gain in die Maximalstellung und den Dry-Regler auf 15 Uhr. Der Input-Wahlschalter ruht dabei in der Normalstellung.

Audio Samples
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MM Sterling Avalon U5

Auch hier kann das Nano punkten und dank des Dry-Reglers wird der Effektanteil hinzugemischt, was für ein gezieltes Dosieren sorgt. Heraus kommt ein ordentlich angezerrter, fetter Sound, bei dem das Originalsignal für genügend Durchsetzungskraft und Kontur sorgt. Der Bass verliert ein wenig in den tiefen Frequenzen, was mich jedoch nicht im geringsten stört.

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Fazit

Wieder hat es Electro Harmonix geschafft, mit dem Nano Operation Overlord Overdrive ein sehr praxistaugliches Zerrpedal auf den Markt zu bringen, das im Vergleich zum großen Bruder etwas eingeschränkt ist, aber dafür in einem kleineren Gehäuse Platz findet. Die Verarbeitung ist gewohnt hochwertig und auch in puncto Klangqualität liefert es überzeugende Resultate. Dank der drei Input-Level und dem schalbaren Boost bietet es genügend Spielraum für unterschiedliche Klanganmutungen eines Amp Style Overdrives, die sich mit der aktiven Dreibandklangregelung noch weiter verfeinern lassen. Dass die eng beieinanderstehenden Regler etwas schwergängiger sind und sich deshalb auch unbequemer bedienen lassen, fällt in der Praxis weniger ins Gewicht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • überzeugend Soundergebnisse
  • Boost fernsteuerbar
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Netzteil im Lieferumfang
Contra
  • Anordnung EQ-Regler
  • Regler schwergängig
Artikelbild
Electro Harmonix Nano Operation Overlord Test
Für 84,00€ bei
Etwas unbequem in der Bedienung, liefert das Electro Harmonix Nano Operation Overlord dennoch auch im kleineren Gehäuse überzeugende Resultate.
Etwas unbequem in der Bedienung, liefert das Electro Harmonix Nano Operation Overlord dennoch auch im kleineren Gehäuse überzeugende Resultate.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Electo Harmonix
  • Bezeichnung: Nano Operation Overlord
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Herkunft: USA
  • Bedienelemente: Vol, Dry, Gain, Treb, Mid, Bass, Boost, Input LVL
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Bypass: Buffered-Bypass
  • Netzteil: im Lieferumfang
  • Abmessungen: 111 x 60 x 47 mm
  • Gewicht: 253 Gramm
  • Ladenpreis: 89,00 Euro (Februar 2020)
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