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Solid State Logic UltraViolet EQ Test

Der Solid State Logic (kurz: SSL) UltraViolet Equalizer ist ein 500er-Kassettenmodul für die API-Lunchbox.

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SSL, da klingelt es in den Ohren der Tonschaffenden: Beim Abmischen von Musik schwören Toningenieure rund um den Globus seit Jahrzehnten auf die Hardware des legendären englischen Mischpultherstellers Solid State Logic. Leider mangelt es den meisten von uns an Platz und Finanzkraft, um sich den berühmten Sound in Form eines „richtigen“ SSL-Mischpultes ins eigene Studio zu holen. Zum Glück hat SSL ein Erbarmen mit uns und bietet inzwischen mehrere preiswerte Kassettenmodule für das Series 500-Format (API Lunchbox) an. Auf den 500er-Zug ist SSL inzwischen voll aufgesprungen (nachdem man mit dem X-Rack-Format zwischendurch ein eigenes Modulsystem im Programm hatte…) und so können auch wir Normalos uns den legendären SSL-Sound inzwischen ohne Anbau und Kreditaufnahme ins Studio holen!

Details

Stereo, nicht Dual Mono

Der SSL UltraViolet Equalizer ist ein reiner Stereo-Equalizer mit vier EQ-Bändern, eine Dual-Mono-Funktion gibt es nicht, alle Änderungen betreffen das linke und rechte Signal gleichermaßen. Als Zwei-Band-EQ gibt es schon den Violet-EQ (ohne „Ultra“). Dieser steckt in der SSL Fusion Box, eine Art analoge „Klangmaschine“ für das digitale Produktionsumfeld. Das SSL Fusion hat Kollege Felix Klostermann schon einem intensiven Test unterzogen, mit einem äußerst positiven Klangfazit! Für den UltraViolet EQ hat SSL seinem Violet-EQ um zwei parametrische Mittenbänder und ein Hochpassfilter erweitert. Übrigens: Laut Solid State Logic ist der Violet-, bzw. UltraViolet EQ die erste analoge Equalizer-Neuentwicklung von SSL seit 25 Jahren!

Aufgeräumter Doppeldecker

Aufgebaut ist der SSL UltraViolet EQ auf zwei Platinen, die mit einem Flachbandkabel verbunden sind. Bestückt ist der UV-EQ hauptsächlich mit SMD-Bauteilen, gefertigt wird das Modul in China. Die zwei 500er-Anschlussleisten – als Stereogerät benötigt er zwei Lunchbox-Slots – sind nicht Teil der Hauptplatinen, sondern bestehen aus angeschraubten Anschlussplatinen, dadurch wandern die beiden Hauptplatine in die Mitte der 500er-Slotbreite. Im „normalen“ 500er-Konzept bildet die Platinen meist den Boden eines Moduls. Der SSL-Aufbau hat demgegenüber einen Vorteil : links und recht der Hauptplatine ist Platz für die Bestückung mit hohen und ausladenden Bauteilen wie Schalter und Potis. Das ermöglicht letztlich eine äußerst aufgeräumte Frontplatte, mit symmetrisch angeordneten Potiknöpfen, auf der man sich sofort zurechtfindet. Tatsächlich ist die Front des UV EQs für ein 500er Equalizer-Modul unüblich weitläufig bestückt, man kommt tatsächlich ganz easy an jeden Drehknopf ran! Die Frontplatte besteht aus dunklem, gebürstetem Aluminium und sieht schlicht und edel aus. Generell gibt sich der UV-EQ optisch eher dezent, lediglich eine (violette) Status-LED erleuchtet das Studio, wenn der EQ aktiviert ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Doppeldecker: Die Hauptplatinen sitzen mittig im Slot, das schafft Platz für hohe Bauteile auf beiden Seiten der Platine.

Bandparade

Der SSL UltraViolet Equalizer hat vier Bänder zur Bearbeitung von Audiosignalen: Ganz oben auf der Frontplatte gibt es zwei Shelving-Filter, ein LF-Band für die Bässe und ein HF-Band für die Höhen. Diese beiden Kuhschwanz-Filter besitzen jeweils ein Poti zum Auswählen der Arbeitsfrequenz und ein Gain-Poti zum Anheben- oder Absenken der ausgewählten Frequenz. Wählen kann man beim LF-Band zwischen 30 Hz, 50 Hz, 70 Hz und 90 Hz und beim HF-band zwischen 8 kHz, 12 kHz, 16 kHz und 20 kHz. Anheben oder absenken wird dann mit maximal +/- 9 dB. In der Mittelposition rastet das Gain-Poti ein. Die moderaten Gain-Werte und relativ weit außen liegenden Arbeitsfrequenzen verraten es einem schon: Diese beiden Filter dienen zur allgemeinen Auffrischung des Signals, so richtig verbiegen kann man bei maximal 9 dB nicht, aber man wird sicherlich mit dem UV EQ sehr schön „untenrum anschieben“ und „obenrum aufmachen“ können. Die Verifizierung dieser Aussage erfolgt im Praxisteil.

Fotostrecke: 4 Bilder Das LF-Band: Ein Kuhschwanz-Filter mit seinen vier Grenzfrequenzen 30 Hz, 50 Hz, 70 Hz und 90 Hz.

Mitten in die Mitten rein!

Die beiden Mitten-Bänder des SSL UltraViolet EQs sind ganz klassische, parametrische EQ-Bänder: Das LMF-Band ist für die Bearbeitung der tiefen Mitten von 100 Hz bis 1,1 kHz zuständig, das HMF-Band für die oberen Mitten von 600 Hz bis 9 kHz. In der Anleitung stehen übrigens andere Werte für das HMF-Band (400 Hz – 6 kHz), ich habe nachgemessen: Recht hat die Frontplatte! Übrigens fallen die technischen Angaben generell recht spärlich aus, die Dokumentation des EQs könnte seitens SSL etwas ausführlicher sein. Die Center-Frequenzen sind stufenlos durchstimmbar und die Bezeichnung der Frontplatte darf man dabei nur als Anhaltspunkt verstehen: Ich habe bei meinen Messungen leichte Abweichungen der Potibeschriftung zur tatsächlichen Frequenz festgestellt. Das ist aber nicht weiter schlimm, letztlich müssen wir ja eh zuhören – das ist übrigens etwas, was uns der SSL UV-EQ und generell analoges Outboard dezent, aber bestimmend aufzwingt. Bezeichnet werden diese beiden Bänder als Mittenbänder, aber das LMF-Band reicht mit seinen 100 Hz erfreulich tief in Richtung der Bässe und das HMF mit 9 kHz erfreulich weit in Richtung der Höhen. Im „echten“ Mittenbereich überlappen sich das LMF- und das HMF-Band zudem zwischen 600 Hz und 1,1 kHz, gerade den sensiblen Mittenbereich kann man also sehr genau bearbeiten. Der Gain-Bereich erstreckt sich wie bei den Shelving-Filtern von -9 bis +9 dB. Außer man hat den „Focus“-Schalter gedrückt, doch dazu komme ich gleich.

Zwei voll-parametrische EQ-Bänder für untere und obere Mitten, das LMF-Band von 100 Hz bis 1,1 kHz und das HMF-band von 600 Hz bis 9 kHz.
Zwei voll-parametrische EQ-Bänder für untere und obere Mitten, das LMF-Band von 100 Hz bis 1,1 kHz und das HMF-band von 600 Hz bis 9 kHz.

Der Q-Faktor

Über den Q-Regler wird die Filtergüte eingestellt, also die Breite der Klangbeeinflussung um die Arbeitsfrequenz herum. Ein hoher Q-Faktor, bezeichnet durch einen hohen Wert, bedeutet eine enge Bearbeitung, ein niedriger Q-Faktor, dargestellt durch einen niedrigen Wert, bedeutet eine breite Bearbeitung. Einige EQs legen den hohen Q-Faktor – der reinen Zahl entsprechend – an das Ende des Regelweges, man muss also aufdrehen, um die Bandbreite zu verringern, was zu Verwirrung führen kann. SSL umgeht diese Problematik ebenso pragmatisch wie elegant: Beim UltraViolet EQ gibt es schon mal keine Zahlenwerte, dafür eine einfach, grafische Darstellung der Filterkurve. Allerdings könnte die Grafik durchaus etwas aussagekräftiger designt sein, ganz deutlich zeigen die Kurven es nicht, aber erkennen kann man es schon: Poti auf Linksanschlag = geringe Bandbreite, hoher Q-Faktor; Poti auf Rechtsanschlag = hohe Bandbreite, niedriger Q-Faktor.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Messkurve zeigen, wie breit der UV-EQ mit dem niedrigsten Q-Faktor arbeitet (gemessen bei +/-4 und +/- 9 dB).

Lupe für die Mittenbänder

Als zusätzliches Feature besitzen das LMF- und das HMF-Band einen so genannten „Focus“-Schalter. Ist dieser aktiviert, verändert sich die Arbeitsweise des EQ-Bandes deutlich: Arbeitet der UltraViolet EQ in der Grundstellung eher breitbandig, wird im Focus-Mode der Q-Wert nochmals erhöht. Das wirkt sich besonders aus, wenn eh schon ein hoher Q-Wert (also eine enge Bearbeitung) eingestellt ist. Der EQ arbeitet im Focus-Modus dann noch etwas schmalbandiger, aber vor allem greift der EQ mit viel größeren Dezibel-Werten zu: Waren vorher nur maximal 9 dB möglich, sind es im Focus-Mode doppelt so viel. Klar, wofür das gut ist: Durch den Focus-Mode ist man in der Lage, mit dem UV-EQ auch mal eine störende Frequenz herauszuziehen. Ich nenne das technisches Equalizing, das nicht zur Klangformung dient, sondern zur Säuberung oder der Reparatur von problematischen Audioaufnahmen. Da sich die Center-Frequenzen der beiden Mittenbänder überlappen, sind in diesem Bereich sogar noch krassere Einstellungen möglich: Wenn beide Bänder auf eine identische Frequenz eingestellt werden, addieren sich die Gain-Werte. Bei gedrücktem Focus-Schalter sind so Absenkungen oder Anhebungen von maximal 40 dB möglich.
Zu guter Letzt gibt es noch ein High-Pass-Filter (oder Low-Cut, wer’s so rum mag), zur Beseitigung von tieffrequentem Störschall. Drei Arbeitsfrequenzen stehen zur Auswahl, bei 30 Hz, 40 Hz oder 50 Hz filtert der Low-Cut mit einer Flankensteilheit von 18 dB pro Oktave unerwünschte Frequenzen heraus.

Fotostrecke: 2 Bilder Die grüne Messkurve zeigt, was passiert , wenn man die Focus-Taste drückt, dann arbeitet der UV-EQ noch enger, aber vor allem verdoppeln sich die maximalen Gain-Werte zum Anheben oder Absenken.

Kuhschwanzkritik

Leider sind das Bass- und Höhenband des SSL UltraViolet EQs reine Shelving-Filter, lassen sich also nicht in einen Bell-Modus umschalten. Es gibt aber Situationen, wo man gerne volle vier parametrische Bell-EQs zur Verfügung hätte, ich denke hier zum Beispiel an den Live-Betrieb. Jetzt könnte man anmerken, dass man den UV EQ von SSL eher selten in einem Live-Rack finden wird, ich kenne aber durchaus FoH-Mischer, die eine Lunchbox im Gepäck haben. Ich würde ja auch nicht meckern, wenn SSL selbst nicht bereits vorgemacht hat, dass es geht: Im SSL SiX CH Channel Strip arbeitet ein Zwei-Band-EQ mit genau dieser Funktionen: Umschalten zwischen Shelving- und Bell-Funktion für das LF- und HF-Band. Und Platz genug wäre ja noch auf der Frontplatte…

Viel Platz für das UltraViolet-Logo! Die Frontplatte ist für ein 500er-Modul ziemlich aufgeräumt bestückt.
Viel Platz für das UltraViolet-Logo! Die Frontplatte ist für ein 500er-Modul ziemlich aufgeräumt bestückt.

Wichtig: Output-Trim!

Neben dem Low-Cut hat der SSL UV-EQ noch einen letzten, aber nicht minder wichtigen Regler: den Stereo-Trim-Regler, der das Ausgangssignal um maximal 12 dB lauter oder leiser machen kann! Mit dem Anheben oder Absenken von Frequenzen wird dem Signal Energie entzogen oder hinzugefügt. In der Praxis bedeutet das: Das Signal wird lauter durch die Anhebungen und leiser durch die Absenkung. Mit dem Trim-Regler kann man diese Pegelunterschiede wieder aufholen, was in mehrfacher Hinsicht wichtig ist. Bearbeitet man einen fertigen Mix, oder setzt den SSL UVEQ im Mastering ein, kann man mit beherztem Boost das Signal schon über die 0dBFS-Grenzen bugsieren, was ein verzerrtes Signal zur Folge hat. Auf der anderen Seite verliert man Pegel, wenn man störende Frequenzen im Focus-Mode herausfiltert, einen Lautstärkeverlust, den man mit dem Trim-Regler wieder aufholen kann. Und generell möchte man seine EQ-Entscheidung ja auch mit dem unbearbeiteten Signal vergleichen, was objektiv nur bei gleicher Lautheit der Signale möglich ist (wir wissen: lauter gewinnt immer!). In allen Fällen ist der Trim-Regler, des SSL UV EQs – im Prinzip ein Output-Regler – dein Freund!
Mit dem In-Button wird der SSL UVEQ in den Signalweg geschaltet, dann leuchtet die Status-LED violett auf.

Fotostrecke: 2 Bilder Das High-Pass-Filter und das Stereo-Trim-Poti zur Anpassung des Ausgangspegels.
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Praxis

Alter

Der SSL UltraViolet Equalizer beansprucht zwei Steckplätze in der Lunchbox und je nachdem, wie dicht die Lunchbox besiedelt ist, kann die Installation etwas fummelig werden, bis beide Anschlussleisten ihr Gegenstück gefunden haben. Nach der Installation lade ich zum Kennenlernen erstmal eine alte Mix-Sessions ins Pro Tools, schleife den UltraViolet EQ in den Summenbus ein und probiere einfach mal rum. Die sofortige Erkenntnis: Alter, macht das Spaß! Sorry für den Straßenslang, aber ich ertappe mich mal wieder dabei, wieviel Freude es bereitet, mit geschlossenen Augen an analogen Outboard zu schrauben. Für mich ist das ein soviel intuitiveres und irgendwie auch einfacheres Arbeiten als das Pixel-Schubsen auf dem Bildschirm mit der Maus!

SSL-EQ während des Tests
SSL-EQ während des Tests

Wie klingt der SSL UV EQ?

Für die Audiobeispiele greife ich auf den Song „Everything We Wanted“ des Würzburger Singer/Songwriters Markus Rill zurück. Das Album, auf dem dieser Titel erscheinen wird, ist gerade noch in Arbeit, der verwendete Ausschnitt stammt aus einem Rough-Mix, der während des Produktionsprozesses zum Anhören für die Musiker erstellt wurde. Dennoch haben mir Markus Rill und Mix-Engineer Achim Sauer vom 7V-Studio in Bockenem freundlicherweise erlaubt, den Rough-Mix für diesen Test zu benutzen. Danke hierfür!

Maximale Verwurstelung

Zu Beginn gebe ich gleich mal Gas: Was genau passiert, wenn ich mit dem LF- und HF-Band maximal booste? Nix Schlimmes, wie das Audio-Beispiel zeigt (wo ich im LF- und HF-Band bei 30 Hz, bzw. 20 kHz die maximalen neun Dezibel reindrehe). Für das nächste Audio-Beispiel suche ich halbwegs vernünftige Werte und lande bei einem +3 dB Boost bei 50 Hz und 16 Hz, für den typischen Einsatz vom Low- und High-Shelving-Filter: „untenrum andicken, obenrum aufmachen“. Für Beispiel drei habe ich zusätzlich mit dem HMF-Band mit maximalem Q-Faktor (also sehr schmalbandig) bei ca. 1,1 kHz etwa 3 dB herausgezogen. In einem letzten Audio-BSP booste ich wieder sehr breitbanding im Grundtonbereich des Basses, bei ca. 280 Hz um die Basstöne etwas präsenter und den Sound etwas dicker zu machen.

Audio Samples
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Mix, unbearbeitet Mix, +9 dB im LF- und HF-Band Mix, zusätzlich -3 dB@1,1 kHz, hoher Q-Faktor Mix, zusätzlich +3 dB@280 Hz, niedriger Q-Faktor

Ein Bessermacher!

Den Audiobeispielen hört man es schon an: Der SSL UltraViolet-EQ geht eher dezent zur Sache, große Klangverbiegungen sind nicht sein Metier. Aber für die einfache und schnelle Polierarbeit ist der UV-EQ perfekt geeignet. Der SSL UltraViolet EQ macht es einem echt leicht: Mit den moderaten Gain-Werte und den flachen Filterkurven kriegt man eigentlich kein Signal kaputt gemischt. Egal, wohin man wie weit dreht, mit dem UVEQ klingt das Ergebnis sicherlich anders, oftmals besser, aber sehr selten schlechter als vorher. Hier sehe ich auch die größten Vorteile eines analogen EQs wie dem UltraViolet, wo man auch mal beherzt Höhen reindrehen kann, ohne dass man Angst haben muss, dass es grisselig oder harsch wird. Die Mittenbänder sind durch den Focus-Mode sehr flexibel einsetzbar und erlauben auch mal etwas präziseres bearbeiten enger Frequenzbereiche. Ganz allgemein erledige ich persönlich das chirurgische Herausfiltern einzelner Störfrequenzen lieber mit einem Plug-in, aber einen störenden Oberton auf der Snare während einer Schlagzeugaufnahme, kriegt man mit dem UV-EQ genausogut in den Griff.
Der SSL UV-EQ ist übrigens kein Equalizer, der schon beim Einschalten den Sound verändert, wie das zum Beispiel beim Pultec-EQ der Fall ist. Sind beim SSL UltraViolet EQ alle Gain-Regler in der Nullstellung eingerastet, hört man beim Aktivieren des EQs nahezu keinen Klangunterschied (ein klein bisschen verändert sich der Sound schon, aber das ist wirklich sehr gering).

21_SSL_UVEQ_Front3 Bild

Obwohl der UltraViolet EQ in meinen Augen vor allem im Summenbus glänzt, kann man ihn auch auf Einzelsignalen einsetzen. Derart verkabelt liegt halt immer ein Kanal brach, da der UltraViolet EQ ja ein reines Stereogerät ist. Es folgen drei Beispiele mit Vocals der Jazzsängerin Sylwia Bialas, einer Bassaufnahme und ein paar Takte Echtdrums.

Audio Samples
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Vocals, unbearbeitet Vocals, Shelving und Low-Cut Vocals, alle vier Bänder plus Low-Cut E-Bass, unbearbeitet E-Bass, alle vier Bänder plus Low-Cut Echtdrums, unbearbeitet Echtdrums, alle vier Bänder

Wer es genau wissen möchte: Das sind die Werte für die vorangegangenen Audio-Beispiele:

  • Vocals Beispiel 1: LF +3 dB @ 80 Hz; HF +7 dB @ 20 kHz; Low-Cut @ 80 Hz.
  • Vocals Beispiel 2: LF +3 dB @ 80 Hz; HF +6 dB @ 20 kHz: LMF -3 dB @ 800 Hz, Q-Poti in Nullstellung: HMF -2 dB @ 4,5 kHz, Q-Poti auf Linksanschlag, Focus aktiv; Low-Cut @ 80 Hz.
  • E-Bass: LF +3 dB @ 70 Hz; HF +4 dB @ 8 kHz; LMF +2 dB @ 100 Hz, niedriger Q-Faktor; HMF +4 dB @ 5 kHz, mittlerer Q-Wert, Focus aktiv; Low-Cut bei 40 Hz.
  • Drumloop: LF +3 dB bei 50 Hz: HF +4 dB bei 30 kHz; LMF -2 dB bei 300 Hz, hoher Q-Wert, Focus aktiv: HMF +2 dB bei 1,6 kHz, Q-Poti in Nullstellung.

Vorher, nachher und wo genau?

Der SSL UltraViolet-EQ verarbeitet Line-Signale, ob man den EQ schon während der Aufnahme hinter der Mikrofonvorstufe einschleift, oder im Mixprozess aus der DAW heraus beschickt, bleibt dem Anwender überlassen. In beiden Fällen macht sich der UV EQ nützlich: Während der Aufnahme kann man Stereo-Signale wie Synthesizer, E-Pianos oder digitale Amp-Modeler sehr schnell aufhübschen. Genauso gut lassen sich Stereo-Mikrofonierungen gewinnbringend bearbeiten, ich denke hier an Drum-Overheads oder Raummikrofone bei der Schlagzeugabnahme. Im Mixdown glänzt der SSL auf jeder Art von Stereosignal und natürlich auf allen Subgruppen und im Summenbus.

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Fazit

Den legendären SSL-Sound ins eigene Studio holen, für die meisten von uns blieb das ein frommer Wunsch – der mit dem UltraViolet Stereoequalizer tatsächlich erfüllt werden könnte! Der EQ klingt wirklich gut und man erkennt die traditionelle Klangphilosophie von SSL: Möglichst sauber, möglichst transparent, möglichst unverfälscht. So gesehen ist der UltraViolet EQ eine echte analoge Poliermaschine, welche die Signale verbessert, ohne dass dabei die Eigenständigkeit der Aufnahmen verloren gehen. Ganz davon abgesehen, macht das Rumdrehen am SSL UltraViolet Stereoequalizer einfach mächtig Spaß, weil man schnell zu einem (meist) schönen Ergebnis kommt. Günstig ist der SSL UV-EQ mit seinem UVP von 1349 Euro nicht, für einen Stereo-Equalizer im 500er-Format liegt er aber tatsächlich eher am unteren Ende der Preisskala. Wer viel im Mixing- und Mastering-Bereich unterwegs ist, sollte sich den UltraViolet unbedingt mal anschauen und vor allem anhören, sehr schnell und einfach kriegt man seine Mixe „radio ready“.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sauberer und transparenter Sound
  • intuitive Bedienung
  • übersichtliche Frontplatte
Contra
  • LF- und HF-Band nur Shelving-Filter
  • spärliche technische Dokumentation
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Solid State Logic UltraViolet EQ Test
Für 469,00€ bei
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FEATURES & SPEZIFIKATIONEN
  • Stereoequalizer für das API Lunchbox-Format
  • benötigt zwei 500er-Slots
  • zwei Shelving-Filter, zwei voll-parametrische Mittenbänder
  • LF-Band +/-9 dB @ 30, 50, 70, 90 Hz
  • HF-Band +/- 9 dB @ 8, 12, 16, 20 kHz
  • LMF-Band +/- 9dB, im Focus-Mode +/- 18 dB @ 100 – 1100 kHz
  • HMF-Band +/- 9 dB, im Focus-Mode +/- 18 dB @ 600 – 9000 Hz
  • High-Pass-Filter 18dB/Oktave @ 30, 40, 50 Hz
  • Stereo-Output-Trim +/- 12 dB
  • Preis: € 1349,– (Straßenpreis am 14.06.2021)
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