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Shure MOTIV MV5 Black Test

Das Shure MOTIV MV5 ist das günstigste Modell der neuen Motiv-Reihe, die digitale Mikrofone mit USB- und Lightning-Anschluss für PC, Mac und iOS bereitstellen.

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Die Werbe-Schlagworte des Herstellers verheißen nicht nur kompaktes Design, problemloses Plug&Play und einfaches Handling, sondern vor allem Shure-typischen Sound. Schauen und hören wir uns doch einmal genauer an, ob das kleine MOTIV MV5 seine Versprechen halten kann.

Details

Optik zwischen Retro und Understatement

Keine Frage: Das MOTIV MV5 fällt ins Auge. Die Optik des MOTIV MV5 liegt irgendwo zwischen Retro, Simplizität und Understatement. Unter einem schwarzen Plastik-Grill lugt frech ein knallroter Schaumstoff-Poppschutz hindurch. Einzelne silberne Elemente – wie das Shure-Logo und das Shure-Emblem – blitzen dem Betrachter entgegen. Neben der getesteten Ausführung in schwarz/rot kann außerdem eine Variante in unauffälligem Grau erstanden werden. Ganz gleich in welcher Farbausführung: Die kaum mehr als 6 cm Durchmesser messende Mikrofon-Kugel wirkt auf den ersten Blick nicht nur interessant, sondern auch richtig schick. Wie im Werbematerial zu lesen, stellt sich Hersteller Shure vor, dass das MOTIV MV5 optimal für Podcast und Voiceover geeignet ist. Video und Broadcast werden als weitere Einsatzgebiete genannt.

Shure Motiv MV5 Lieferumfang
Shure Motiv MV5 Lieferumfang

Kleiner Karton

Wer den kleinen Karton des MV5 in den Händen hält, kann sich zunächst kaum vorstellen, dass sich in diesem kleinen Würfel tatsächlich der gesamte Lieferumfang befinden soll. Nach etlichem Klappen, Entfernen, Öffnen und Entnehmen ist es aber soweit: Mikrofon samt Stativ, Bedienungsanleitung und zwei Adapterkabeln liegen auf dem Schreibtisch des Testers.

Maximal 48kHz/24Bit

Das MV5 ist ein Elektret-Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik, das mit einem Kapseldurchmesser von 16 mm daher kommt. Seine Audioqualität von maximal 24 bit/48 kHz soll professionelle Sound-Ergebnisse sicherstellen. Die Möglichkeit zum Arbeiten mit geringerer Bittiefe und Abtastrate (16 Bit/44,1 kHz) macht das Mikrofon mit vielen Aufnahmegeräten und ‑anwendungen kompatibel. Drei verschiedene DSP-Modi (Instrumente, Gesang, Sprache) sollen dafür sorgen, dass das Mikrofon in möglichst vielen Aufnahmesituationen optimal arbeitet – sei es bei Musikaufnahmen, bei Podcast-Recordings oder bei Video-Chats.

Latenzfreies Monitoring

Der Kopfhörerausgang des MV5 ermöglicht das latenzfreie, unmittelbare Abhören seines Mikrofonsignals. Das einfache Einrichten des MV5 soll durch Plug&Play-Funktionalität möglich werden. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob es sich um einen Windows-PC, einen Mac oder mobile Geräte mit Android oder iOS handelt. Das Mikrofon hat etwa eine offizielle Apple MFi-Lizenzierung. Der Anschluss des Mikrofons findet mittels des mitgelieferten USB- beziehungsweise Lightning-Kabels statt.

Fotostrecke: 4 Bilder In diesem winzigen Karton…

iOS-App

Mit der ShurePlus MOTIV Mobile Recording App steht außerdem eine Aufnahmesoftware für iOS-Systeme bereit. Sie kann im Apple App Store kostenlos gedownloadet werden. Neben einer einfachen Aufnahme-Funktion bietet sie zusätzlich die Möglichkeit, die Parameter der Mikrofon-Aufnahme komfortabel einzustellen und zu überwachen. Zu den Funktionen der App zählen ein Low-Cut-Filter, eine justierbare Vorverstärkung mit maximal 36 dB, ein hochauflösendes Level-Meter sowie Equalizer, Limiter und Kompressor. Auch einige Presets für vielversprechende und. typische Parameter-Kombinationen sind mit an Bord.

Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf die technischen Werte, die uns der Hersteller anbietet. Mit einem Frequenzgang von 20 bis 20000 Hz deckt das MOTIV MV5 praktisch den gesamten Hörbereich des menschlichen Gehörs ab. Bei unseren Testaufnahmen werden wir uns anhören, was davon im Frequenzbild des MV5 praktisch übrig bleibt. 130 dB SPL Grenzschalldruck sind ein richtig guter Wert. Die Empfindlichkeit liegt im für Digitalmikrofone typischen Bereich und verspricht eine ausreichende Sensibilität gegenüber leiseren Signalanteilen. Da Shure keine Werte für das Eigenrauschen des Mikrofons angibt, dürfen wir auf die hörbaren Testergebnisse gespannt sein.

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Praxis

Optik & Haptik

Da das Mikrofon nahezu vollständig aus Plastik gefertigt ist und über keinen Mikrofonschaft verfügt, ist sein Gewicht mit 90 Gramm erstaunlich gering. Durch den fehlenden Schaft wird auch sofort die Verwendung des MV5 klar: Das MV5 lässt sich auf dem Tisch platzieren und kann sowohl im 90°- als auch im 45°-Winkel zur Tischplatte aufgestellt werden. Ein simples Tischstativ liegt dem MV5 ebenfalls bei. Das knapp 8 cm hohe und 70 g leichte Aluminum-Stativ kommt mit einem 1/4″-Gewinde daher. Damit kann es auch zahlreiche andere Mikrofone halten, die auf dieses Standardmaß setzen. Zugleich lässt sich das MV5 auch an anderen Stativen einsetzen. Schön, dass Shure hier auf den Standard setzt.
Bevor ich es vergesse: Die einfache Arretierschiene des Stativs ermöglicht eine recht flexible Ausrichtung des Mikrofons. So lässt sich das Mikrofon auch bei geringem Platzangebot mühelos vor dem Sprecher auf dem Schreibtisch platzieren. Überhaupt ist das Tischstativ unscheinbar, aber effektiv. Unter seinem Fuß befindet sich eine einigermaßen rutschfeste Gummierung, die zudem das Mikrofon geringfügig vom Untergrund entkoppelt. Allerdings ist das Stativ nicht allzu hoch. Wer sich den Nahbesprechungseffekt zunutze machen möchte, wird sich deshalb in vielen Fällen zur Schreibtischplatte herunter beugen müssen, um dem MV5 ein wenig entgegen zu kommen.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der (scheinbaren) Vorderseite des MV5 prangt das Shure-Logo über den Status-LEDs der DSP-Modi.

Anschluss & Usability

Um das MV5 an iOS-kompatible Geräte anzuschließen, liegt dem Mikrofon ein Adapterkabel von Micro-B- auf Lightning-Anschluss bei. Das Mikrofon kann jedoch auch unter Android oder Windows betrieben werden. Für den Anschluss an USB-Buchsen des Typs A liegt ist ein Adapterkabel mit an Bord. Im Test habe ich die Windows-Kompatibilität gecheckt. Leider ist das enthaltene USB-Adapterkabel nur knapp einen Meter lang. Damit gestaltet sich die Positionierung des Mikrofons beim Anschluss an einen Dekstop-Rechner nicht ganz einfach. Der Lieferumfang zielt zweifellos auf Laptop-Nutzer ab.
Über den Miniklinken-Ausgang des Kopfhöreranschlusses wird ein Mix aus Wiedergabesignal und Direct Monitoring des Mikrofonsignals ausgegeben. Das Abhören des Signals mittels Kopfhörer klappt wunderbar. Die Lautstärke des Ausgangs kann mittels eines kleinen Rädchens eingestellt werden, dass zwar arg vertieft zwischen zwei schützenden Erhebungen angebracht ist, aber dennoch komfortabel zu bedienen ist. Das ausgegebene Signal kommt mit ausreichender Lautstärke daher, um mühelos arbeiten zu können. Um das Lautstärkeverhältnis zwischen Direct Monitoring und Wiedergabe zu regeln, muss allerdings auf die Wiedergabelautstärke an Aufnahme-Gerät oder -Software zurückgegriffen werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Tischstativ ist nicht allzu hoch, …

Klang

Die drei DSP-Modi bieten gängige Kombinationen aus Gain, EQ, Kompressor und Limiter-Einstellungen für Sprach-, Instrumenten- oder Gesangsaufnahmen. Um zwischen den verschiedenen Modi umzuschalten, muss auf der Rückseite des Mikrofons den “Mode”-Taster gedrückt werden.
Im Sprach-Modus wartet das Shure MV5 mit einem satten Sound auf. Keine Frage: Zwar reicht das Frequenzbild von 20 Hz bis 20 kHz, aber es weist eine starke Anhebung der Bassanteile und der unteren Mitten auf – Nahbesprechungseffekt und DSP-Effekten sei Dank. Nichtsdestotrotz ist die Sprachverständlichkeit gut. Transienten werden sanft und breit wiedergegeben. Das Gleiche gilt für Zischlaute. Das MV5 vergibt somit ungeübten Sprechern problemlos die eine oder andere Nachlässigkeit in Sachen Regulierung von Stimmklang und Artikulation. Insgesamt klingt das vom Mikrofon ausgegebene Signal jedoch nicht nur “warm”, sondern leider auch wenig brillant.
Durch das Mikrofon selbst verursachte Nebengeräusche spielen beim MV5 keine Rolle. Im Sprachmodus fallen keine Rauschanteile ins Gewicht. Das vorhandene Grundrauschen bewegt sich in sehr moderatem Rahmen und ist von seinem Spektrum her unaufdringlich. Das Motiv MV5 hat eine überraschend breite Nieren-Richtcharakteristik. Das führt dazu, dass sein Klangbild auch bei einer Besprechung jenseits der Haupteinsprechachse erfreulich stabil bleibt. Abweichungen von 45° stellen hier kein Problem dar. Somit eignet sich das Mikrofon auch für ungeübte Sprecher, mit wenig Erfahrung in puncto Mikrofontechnik.
Der DSP-Modus “Gesang” sorgt in mehrerlei Hinsicht für ein deutlich ausgeglicheneres Signalbild im Vergleich zum Sprachmodus. Während der Equalizer hier ein wenig dem Nahbesprechungseffekt entgegenarbeitet, sorgen Kompressor und Limiter der DSP-Steuerung dafür, dass die Dynamik des Gesangssignals wunderbar ausgeglichen ist. Dabei fällt weder ein Aufrauschen leiser Signalanteile noch ein Pumpen des Kompressors auf. Die Sprachverständlichkeit des MV5 ist auch in diesem Modus zwar wirklich gut, durch das starke Abschwächen von Transienten und Zischlauten jedoch in beiden Modi auch nicht überragend.
Auch im Instrumente-Modus macht das MV5 eine gute Figur. Nebengeräusche und Rauschanteile sind auch hier kein Thema. Die breite Nierencharakteristik kommt dem einfachen Bespielen des Mikrofons zugute. Ein Gitarrist muss also nicht zwangsläufig in millimetergenauem Abstand und Winkel zum Mikrofon ausharren, um zu einer brauchbaren Aufnahme zu gelangen. Die Kompression des Signals greift in diesem Modus nicht so stark wie im Gesangs-Modus, die Dynamik des Spiels wird gut eingefangen – jedoch bleiben klangliche Feinheiten auf der Strecke. Denn im Modus “Instrument” macht sich für meinen Geschmack am deutlichsten das höhenarme Klangbild des Motiv MV5 bemerkbar. Um es deutlich zu sagen: Die Aufnahme unserer Akustikgitarre wirkt ein wenig matt.

Audio Samples
0:00
Sprache (close, 0°) Sprache (close, 45°) Sprache (mid, 0°) Sprache (mid, 45°) Sprache (mid, 90°) Sprache (60 cm, 180°) Vocals Akustik-Gitarre Mute-Schalter
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Fazit

Wie steht es also nach unserem Test um die eingangs angesprochenen Werbeversprechen? Nun, wenn man das Design des Shure Motiv MV5 als “kompakt” bezeichnet, lehnt man sich sicher nicht allzu weit aus dem Fenster. Das kugelförmige Mikrofon besteht quasi ausschließlich aus Mikrofonkapsel und umgebendem Korb. Für das Plug&Play sorgen sein integrierter A/D-Wandler und eine generische Treiberanbindung. Die Vokabel “problemlos” trifft deshalb auf die Verbindung absolut zu. Das insgesamt einfache Handling ist ein echter Pluspunkt des Digital-Mikrofons.
Das Shure MV5 punktet aber nicht nur mit seinem eingebauten Wandler, Windows-, iOS- und Android-Kompatibilität, sondern auch mit einem Satz voreingestellter DSP-Effekte. Das Gerät ist einfach zu bedienen und aufgrund seiner Bauweise und seines platzsparenden Tischstativs absolut praktisch. Das MV5 ist einfach einzurichten sowie kinderleicht aufzubauen und dabei noch platzsparend. Die Direct-Monitoring-Funktion per Kopfhörer ermöglicht problemlos, Voiceovers und Overdubs aufzuzeichnen – ganz so wie der Hersteller es verspricht.
Was man unter “Shure-typischem Sound” zu verstehen hat, muss ein Jeder für sich selbst beantworten. Mein klangliches Fazit des Shure Motiv MV5 hinterlässt jedenfalls ein gutes, weil “rundes” Bild. Für den schmalen Geldbeutel erhält der Käufer ein “weich” klingendes Digitalmikrofon, das sowohl die klangliche “Schärfe” so mancher Stimm-Performance als auch gelegentliche Bewegung vorm Mikrofon zu unproblematischen Faktoren macht. Was dem Mikrofon zugleich fehlt, sind jedoch Klarheit und Brillanz im Frequenzbild.
Das Shure MV5 eignet sich deshalb insbesondere für Einsteiger im Bereich Recording und Podcasting, die ein Mikrofon zum “Einstecken und Loslegen” suchen, das bezahlbar, einfach in der Handhabung und klanglich solide ist. Trifft das auf Euch zu, solltet Ihr dem Motiv MV5 unbedingt eine Chance geben.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakte Bauweise
  • warmer, voller Sound
  • kompatibel zu den wichtigsten Betriebssystemen
  • App-Steuerung
  • einfaches Handling
  • breite Nierencharakteristik
  • inklusive Tischstativ
Contra
  • Klang wenig brillant
  • beiliegende Kabel recht kurz
Artikelbild
Shure MOTIV MV5 Black Test
Für 115,00€ bei
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Features & Spezifikationen
  • USB-/Lightning-Anschluss für direkten Computerbetrieb
  • Wandlerprinzip: Elektret-Kondensator
  • Kapsel-Durchmesser: 16 mm
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Bittiefe: 16/24 Bit
  • Abtastraten: 44,1/48 kHz
  • Frequenzgang: 20 Hz bis 20 kHz
  • Grenzschalldruck: 130 dB SPL
  • Empfindlichkeit: -40dBFS/Pa @ 1 Pa = 94 dBSPL
  • Verstärkungsbereich: 0 bis +36 dB
  • Gewicht: 90 g bzw. 160g inkl. Stativ
  • Maße: 66 x 67 x 65 mm (H x B x T)
  • Kompatibilität:
  • Windows 7 und 8, Mac OSX Lion 10.7, Mountain Lion 10.8 oder Mavericks 10.9 mit mind. 64 MB RAM und USB 2.0
  • iOS ab 7.0: iPhone 5, 5c, 5s, 6
  • iPod Touch 5. Generation, iPad ab 4. Generation, iPad Air, iPad Mini
Preis
  • UVP: 119,00 Euro
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