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Blues auf der Gitarre spielen #3 – Workshop

Nachdem wir uns in den letzten beiden Folgen unseres Blues-Worksouts, mit einigen typischen Spielarten des Texas Blues beschäftigt haben, wollen wir das Thema jetzt eine Spur traditioneller angehen.

retro cassette


Der geshuffelte Blues, der die Hauptrolle in unserer aktuellen Workshop-Ausgabe übernimmt, eignet sich ideal dazu dir einige in Blues Improvisationen sehr gebräuchliche Mechanismen vorzustellen.

Die Basis unseres aktuellen Blues bildet- einmal mehr- das gute, alte 12-taktige Blues-Schema (siehe auch: Workshop Folge 1). Den traditionellen Touch erhält die Variante durch die dem verwendeten Rhythmus zugrunde liegenden geshuffelten Achtelnoten. Um dir den Sachverhalt so schnell wie eben möglich vermitteln zu können, haben wir uns ein kleines Flash-Tool erstellt, das zeigt wie es geht:

ÜBRIGENS: Auch wenn es dir nicht bewußt sein mag: Du bist mit Shufflebeats aufgewachsen. Im Normalfall wirst du nach dem Hören unseres Beispiels, quasi instinktiv, den richtigen Rhythmus anschlagen. Also mach dir keine Gedanken und laß den Groove des Blues auf dich wirken. Alles weitere geht dann wie von selbst. Du wirst schon sehen!

Audio Samples
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Cool ’n’ Lazy

Zu den Noten

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SCALE

Das angesagte Tonmaterial für jede Blues-Improvisation liefert – wie soll es anders sein – die good ole Blues-Scale. Auch unser Cool ’n’ Lazy Blues macht da natürlich keine Ausnahme!

A Blues scale
A Blues scale

Aber das ist noch nicht alles. Seinen typischen Sound erhält das Solo durch die Verwendung einiger sehr interessant klingender Zusatztöne. Sie rekrutieren sich allesamt aus den drei im Blues-Schema verwendeten Akkorden.

Fotostrecke: 3 Bilder A-Dur große Terz

Und jetzt kommt der Trick: Kombiniert man die drei Ergänzungstöne mit der altbekannten Blues Scale, so entsteht ein völlig neues und verdammt effektives »Skalen-Konstrukt«.

A Blues Scale (erweitert)
A Blues Scale (erweitert)

Der Mix mit den großen Terzen verleiht der Blues Scale nicht nur einen interessanteren Sound, sondern schafft gleichzeitig einen perfekten Bezug zu den jeweils zu beackernden Akkorden. Wenn du dir meine Improvisation unter genau diesem Aspekt anschaust wirst du feststellen, dass ich die Blues Scale immer dann mit der passenden Terz erweitere, wenn es um das Ausspielen von Akkordwechseln geht. So verwende ich das C# (gr. 3 von A) zum Beispiel ausschließlich zur Improvisation über dem A-Dur Akkord, das F# (gr. 3 von D) in Verbindung mit dem D-Dur und – last but not least – das G# (gr. 3 von E-Dur) exklusiv über dem E-Dur Chord.
Wie positiv sich der Einsatz der Terzen auf die Performance einer Blues-Impro auswirken kann, zeigt auch das folgende kleine Pattern. Es besteht aus einer Kombination aus Tönen der Blues Scale und den jeweils passenden Terz-Zitaten. Die enge Bindung an die Sounds der drei verwendeten Akkorde, verleiht der Studie einen arpeggioähnlichen Charakter. Ist ja eigentlich auch kein Wunder – schließlich entstehen durch die Kombination aus Terzen und Blues Scale, 1a Dominant-Sept Arpeggien.

Audio Samples
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Blues Basis-Übung 1
Blues3_Basis1

ÜBRIGENS: Die zu den jeweiligen Akkorden passenden großen Terzen, haben wir rot eingefärbt. Alle anderen verwendeten Töne entstammen der traditionellen Blues Scale.
Damit auch wirklich nichts schiefgeht, hier noch einmal die im Beispiel verwendeten Arpeggien als separate Griffbilder. Um sie auch in Zukunft effektiv nutzen zu können, solltest du die beiden Basis-Arpeggio Griffbilder auf jeden Fall auswendig lernen!

Fotostrecke: 3 Bilder A7 Arpeggio Auszug
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DIE SEXTE

Neben den eben vorgestellten Terzen, gibt es aber noch ein weiteres Intervall, dass im Zusammenklang mit den Akkorden des Blues eine verdammt gute Figur macht und dementsprechend häufig zum Einsatz kommt.

Fotostrecke: 3 Bilder A-Dur (integrierte kl. 6)

Auch das Sext-Intervall liefert typische Blues-Sounds frei Haus. Und das Beste ist, dass sich dieser Intervall-Typ auch noch optimal mit den Terzen kombinieren läßt. Wie, das zeigt dir das folgende Kurz-Beispiel:

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Blues Basis-Übung 2
Blues3_Basis2

Doch das ist noch nicht alles. Bezieht man das Ganze auf unsere mittlerweile ins Herz geschlossenen Blues-Chords, könnte ein mögliches Ergebnis folgendermaßen aussehen:

Audio Samples
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Blues Basis-Übung 3
Blues3_Basis3

TIPP: Um dir die Vorzüge der im Workshop vorgestellten Impro-Komponenten optimal nutzbar machen zu können, solltest du unbedingt versuchen, sie auch mit deinen eigenen Pattern und Ideen zu kombinieren. Für die nötige musikalische Unterstützung dieser Unternehmung ist dabei auf jeden Fall schon mal gesorgt. Lade dir einfach den folgenden Blanko Blues – Jam Track runter und »noodle« was das Zeug hält!
VORSCHAU: Da die Mechanismen, die wir dir in dieser Workshop-Ausgabe vorgestellt haben, ebenso effektiv wie universell einsetzbar sind, haben wir uns dazu entschlossen, diesem Thema auch die nächste Workshop Folge zu widmen. Wie sooft heißt also auch diesmal die Devise: Wiederkommen lohnt sich!
Bis bald
Hansi Tietgen

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Juno sagt:

#1 - 20.06.2024 um 02:15 Uhr

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Genau diesen Artikel brauchte ich - vielen Dank! Aber: a) Du zeigst hier die große Terz statt der kleinen Sext. b) ich finde hier keinen Link zum Jam-Track

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