Um der Frage aller Fragen nach „dem Leben, dem Universum und allem“ auf den Grund zu gehen, gibt es in dem satirischen Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams einen Supercomputer, der von einer außerirdischen Zivilisation eigens für diese Aufgabe konstruiert wurde. Nach einer Rechenzeit von mehreren Millionen Jahren spuckt dieser die Antwort aus: „Zweiundvierzig“. Damit ist natürlich niemandem wirklich geholfen, und im weiteren Verlauf des Buches wird klargestellt, dass die exakte Fragestellung und allgemeingültige Antwort sich gegenseitig aufheben. Ein Universum, in dem es beide gäbe, widerspräche sich demnach selbst und könne nicht existieren. Und nun zum Punkt: Ganz ähnlich verhält es sich mit einer fast ebenso häufig gestellten und tiefgreifenden Frage aus dem Bereich des Audio-Recordings. Die einschlägigen Internet-Foren sind voller Threads, die immer wieder ergebnislos um das eine Thema kreisen: „Welches Audio-Interface ist das richtige für mich?“
Gerade als Einsteiger in die Materie des Recordings sieht man sich einer Flut von Angeboten gegenüber, und alle lächeln sie einen an und flüstern ein verlockendes „Kauf mich!“ in die angehenden Produzentenohren. Dass bei naturgemäß sehr unterschiedlich konfigurierten PCs im Gegensatz zu einheitlicher gehaltenen MACs schon einmal Hardwarekonflikte auftreten und auch, dass auf beiden Plattformen die Software hin und wieder nicht so recht mit manchen Interfaces zusammenarbeiten will und mitunter ausgedehnte Konfigurationsarien nötig sind, hat man in diesem Moment für gewöhnlich schon gehört. Diese Problematik macht die Verwirrung beim potentiellen Käufer zu seinem Leidwesen perfekt. Mit dem CI2 versucht die in Hamburg ansässige Firma Steinberg, die vor allem als Hersteller des professionellen Sequencer-Programms Cubase Recording-Geschichte geschrieben hat, nun Licht ins Dunkel zu bringen. Das Konzept ist denkbar einfach: Man nehme ein USB Audio-Interface und eine Software, die perfekt harmonieren, und schnüre diese zu einem großen Rundum-Sorglos-Paket zusammen. Ganz neu ist diese Idee nicht, aber im speziellen Fall des CI2 hat man die Hardware zusätzlich mit einem smarten Controller ausgestattet, der mit dem enthaltenen Cubase AI 5 sowie den größeren Versionen des Sequencers „per Du“ ist. Ob wir nun befürchten müssen, dass das Recording-Universum in Gefahr gerät, im Sinne von Douglas Adams aus den Fugen zu geraten, da die Frage nach dem richtigen Interface und ihre pauschal immer richtige Antwort gleichzeitig existieren, erfahrt ihr auf den nächsten Seiten.
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Lieferumfang In der Verpackung des Steinberg CI2 finden sich neben dem Interface ein USB-Kabel, eine CD mit Treibern und Tools, eine DVD mit Cubase AI 5 und eine Bedienungsanleitung. Dem Handbuch möchte ich an dieser Stelle meine Anerkennung aussprechen, denn es ist sehr übersichtlich strukturiert sowie sympathisch und anwendernah geschrieben. Schritt für Schritt lernt man in kürzester Zeit alles Wichtige über das Audio-Interface, seine Installation und seine Anwendung. Der Text ist viersprachig und bei einem deutschen Produkt natürlich auch in Deutsch abgefasst, so dass der englische Langenscheidt im Regal stehen bleiben kann. Wer eine Dokumentation zu Cubase AI 5 vermisst, sei beruhigt, denn diese wird bei der Installation als PDF-File auf die Festplatte kopiert.
Das CI2 von außen Werfen wir einen Blick auf die Hardware. Das CI2 erweckt mit seiner äußeren Erscheinung den Eindruck, man hätte den CC121 Controller und das MR816 X Audio-Interface (beide ebenfalls aus dem Hause Steinberg) für eine Nacht in einem romantisch beleuchteten Zimmer alleine gelassen, damit die Dinge ihren natürlichen Lauf nehmen. Die farbliche Gestaltung erinnert mit ihrer Kombination aus Anthrazitgrau und Weiß ein wenig an das Yin-Yang Zeichen, was absolut bezeichnend für die Kombination aus den oben genannten Gerätetypen ist. Dazu leistet auch der ins Auge stechende AI-Knob seinen Beitrag, der in der rechten (weißen) Hälfte des CI2 zu finden ist. Dieser Endlosdrehregler wird von zwei weiteren Tastern wie von Satelliten umringt, und in seiner Gesamtheit ist das Trio für die Controllerfunktionen, also die Kommunikation mit Cubase, zuständig. Dazu später mehr.
Die Potis und Schalter in der linken Hälfte, also im grauen Bereich des CI2, betreffen den Interface-Part des Gerätes. Hier regelt man vor allem die Lautstärke des Master- und Kopfhörerausgangs sowie das Input-Gain der beiden Eingangskanäle. Direkt neben den Gain-Reglern gibt es jeweils eine rote Peak-LED, die bei Übersteuerungen aufleuchtet und sich im Zuge des Tests als etwas übervorsichtig erwiesen hat. Schon bei einer Eingangslautstärke von -2dBFS, also 2dB unter der Grenze für digitales Clipping, war hier Alarmstufe Rot angesagt. Hier ist also eine etwas unkonventionelle Art Frühwarnsystem integriert – aber besser so als anders herum!
Kanal 1 lässt sich mittels des HI-Z Buttons zu einem Instrumenteneingang umfunktionieren. Dadurch wird die Impedanz erhöht, was beispielsweise den passiven Tonabnehmer einer E-Gitarre entlastet und ihm ermöglicht, sein Signal unbeschnitten und naturbelassen abzuliefern. In gleicher Weise schaltet man beiden Inputs 48V Phantomspeisung hinzu, um so seine schönen und teuren Kondensatormikrofone mit Strom zu füttern. Als besonders gelungen empfinde ich den Mono-Schalter und den Input/DAW-Mixer. Ersterer legt das Signal aus dem linken Eingang des CI2 in die Mitte des Stereopanoramas, was die angenehme Folge hat, dass man beim direkten Mithören seinen Gesang nicht nur auf dem linken Kopfhörer hört. Letzterer ermöglicht es, das Lautstärkeverhältnis zwischen dem direkten Mithören seiner eigenen Performance und dem Playback aus Cubase abzustimmen. All dies ist in größeren Audio-Interfaces in Form eines Panorama-Reglers und eines internen Mixers in weit flexiblerer Form vorhanden, in diesem Fall hat man aber einen ganz direkten und blitzschnellen Zugriff auf beides.
Anschlussmöglichkeiten Zeit für einen Kameraschwenk! Wir wechseln in die Rückansicht des CI2, die sich ebenfalls sehr übersichtlich gestaltet. Hier wird die Interface-Controller-Kombination mit der Außenwelt verbunden.
Über den USB-Anschluss werden nicht nur Daten mit der DAW ausgetauscht, sondern auch die nötige Netzspannung zugeführt. Das CI2 ist also völlig unabhängig von der An- oder Abwesenheit einer Steckdose und kann in Verbindung mit einem Notebook jederzeit zu mobilen Aufnahmen eingesetzt werden. Für die Eingangskanäle finden platzsparende XLR/Klinke-Kombibuchsen Verwendung. Line-Out, Kopfhörer und einen optionalen Footswitch schließt man über Klinkenstecker an. Der Letztgenannte kann einen Teil der Controllerfunktionen übernehmen. So lässt sich, wenn man einmal wieder alle Hände voll zu tun hat, z.B. eine Aufnahme auch per Fußtritt starten oder beenden.
Leider war es das schon. Wer jetzt fragt, wo sich die Digital- und MIDI-Verbindungen einrichten lassen, dem kann ich nur mit einem stillen Kopfschütteln antworten. Im Falle der MIDI-Verbindung lässt sich die Problematik umgehen, indem man ein entsprechendes USB-Interface verwendet. Auch gibt es Controller, die man direkt über USB an den Rechner anschließen kann. Um einen Digitaleingang zu erhalten, müsste man aber anderes Audio-Interface anschließen, und das ist sicher nicht Sinn der Sache. Die Möglichkeit, externe Preamps über eine ADAT- oder S/PDIF-Schnittstelle zu nutzen, fällt damit leider weg.
Innere Werte Wenn man den Nachmittags-Talkshows im deutschen Privatfernsehen Glauben schenken darf, sind es in Wirklichkeit ja die inneren Werte, die wirklich zählen. Sehen wir uns, von dieser Erkenntnis erleuchtet, also einmal an, was das CI2 jenseits seines hübschen Designs und der einfachen Handhabung zu bieten hat. Da wäre zuallererst einmal die mögliche Auflösung digitaler Audiodaten. Diese liegt bei 24 Bit/48 kHz und ist somit im direkten Vergleich zu den meisten Konkurrenzprodukten im gleichen Preissegment eher schwach. Der Standard für professionelle Audio-Hardware liegt seit geraumer Zeit bei 24 Bit/96 kHz. Das CI2 kommt mit seiner Samplerate also nur auf die Hälfte. Die Frage ist aber, ob man derartig hohe Auflösungen im Alltag nutzbringend einsetzen kann. Der große Vorteil eines Trackings mit 96 kHz liegt vor allem darin, dass bei der Analog-Digital-Wandlung eines Signals weniger Aliasing auftritt. Dies gilt auch, wenn das Material danach wieder zur CD-Qualität, also 16 Bit/44,1 kHz, downgesampelt wird. Man kann mit der höheren Auflösung also eine geringere Fehlerquote beim Übersetzen der analogen Schallwellen in „digitale Einsen und Nullen“ erreichen, und vornehmlich der Bereich über 10 kHz wird so natürlicher aufgezeichnet. Trotz dieses Vorteils steht die Samplerate in vielen Studios aber immer noch auf der niedrigeren Auflösung, zumindest solange CDs und keine SACDs oder DVD-Audios produziert werden. Ein Heim- oder Proberaum-Anwender, der Songdemos in zeitgemäßer Qualität aufnehmen will, dürfte mit einer Samplerate von 48 kHz also völlig zufrieden sein.
An die Experten unter der Leserschaft: Die A/D-Wandler haben nach Angaben von Steinberg einen Rauschabstand von 96 dB(A) und einen THD+N-Wert von 0,05% (THD+N = harmonische Verzerrungen + Rauschen). Letzterer fiel in meinen Messungen sogar etwas besser aus, aber trotzdem bestätigen beide, dass wir uns hier im Einsteiger-Sektor bewegen, und dass das CI2 keines der Geräte ist, die trotz ihres günstigen Preises mit hervorragenden Wandlern glänzen. Audio-Interfaces, die dies tun (beispielsweise das Tascam US-144), bieten im Gegenzug aber keine vergleichbaren Controllerfunktionen.
LatenzenEin weiterer in der Praxis wichtiger Wert ist die minimale verwendbare Puffergröße, die sich direkt auf die Latenzzeit zwischen ein- und ausgehenden Informationen auswirkt. Anders als beim latenzfreien direkten Mithören durch das Interface entsteht diese kurze Verzögerung, wenn ein Audio-Signal durch die DAW geschleift und so beispielsweise mit einem Effekt versehen wird, oder wenn live gespielte MIDI-Daten auf die Klangerzeugung eines VST-Instruments zugreifen. MIDI ist wegen der Abwesenheit eines Eingangs für das CI2 zunächst ohnehin kein Thema, wenn aber beispielsweise eine Gitarre direkt an das Interface angeschlossen wird, um eine Amp-Simulation anzusprechen, dann wird diese verzögert widergegeben. Wenige Millisekunden sind hier entscheidend für ein authentisches Spielgefühl. Bei einer minimalen Puffergröße von 128 Samples und maximaler Samplerate bietet das CI2 eine jeweilige Eingangs- und Ausgangslatenz von gut 5 ms und liegt damit sozusagen im grün-gelben Bereich. Interfaces der höheren Preisklassen bieten minimale Latenzzeiten von bis zu 1,5 ms (32 Samples). Vielleicht liefert Steinberg ja noch einen neuen Treiber nach, der auch geringere Puffergrößen ermöglicht.
Übrigens: Unsere Anregung zur Senkung der Puffer-Größe wurde von Steinberg positiv angenommen. Ein konkreter VÖ-Zeitpunkt konnte uns allerdings noch nicht mitgeteilt werden.
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Installation und Einrichtung in Cubase Vor dem ersten Anschluss des CI2 will die Software installiert werden. Zuerst ist Cubase AI 5 an der Reihe, das im Gegensatz zu seinen großen Brüdern, Schwestern, Cousinen und dem Rest der Großfamilie erfreulicherweise auch ohne USB-Kopierschutzstecker funktioniert. Zum dauerhaften Benutzen ist lediglich eine Online-Registrierung nötig. Sollte bereits eine größere Version installiert sein, entfällt dieser Schritt, wobei Cubase 5.1 Mindestvoraussetzung ist. Wer den Sequencer noch in einer älteren Ausführung auf seiner Festplatte hat, kann die Controllerfunktionen nicht vollständig nutzen. Die CD mit den „Tools for CI2“ richtet daraufhin in kurzer Zeit den USB-Treiber und eine Verbindungs-Software zur Kommunikation mit dem Sequencer ein, und damit ist es auch schon vollbracht. Alle in Cubase zum Betrieb nötigen Einstellungen werden automatisch vorgenommen, und beim nächsten Programmstart leuchtet das AI-Ready Lämpchen auf dem Interface auf und verkündet so, dass alle Verbindungen korrekt funktionieren. Keine Controller-Einrichtung, kein Auswählen und Einstellen der Audiotreiber – wenn das nur schon immer so einfach gewesen wäre!
Knopf oder Rad? – Der AI Knob Das Kürzel „AI“ steht nicht etwa wie der Titel des gleichnamigen Spielberg-Films für „Artificial Intelligence“, und wir müssen auch nicht befürchten, dass Cubase nach der Installation des CI2 anfängt zu fragen, wie es uns heute geht, die politische Lage im nahen Osten diskutieren will, oder sich über die anhaltend hohe Prozessorauslastung beklagt. Hinter der Buchstabenkombination verbergen sich vielmehr die Initialen der Bezeichnung „Advanced Integration“, die auf die tatsächlich sehr gut gelungene Einbindung der Controllerfunktionen in Cubase hinweist.
Im Zentrum dieser Funktionen steht der AI Knob, der sich nicht nur aufgrund seiner Form nicht ganz eindeutig einer der beiden Kategorien „Knöpfe“ oder „Räder“ zuordnen lässt. Letztendlich hat er etwas von beiden. Einerseits lassen sich durch Drehen am AI Knob alle Parameter eines VST3 Plugins regeln: einfach mit dem Mauscursor z.B. auf den Threshold eines Kompressors zeigen und einstellen. Mit dem danebenliegenden Lock-Taster lässt sich dieser Parameter auch dauerhaft festlegen, so dass man gleichzeitig mit der Maus weiterarbeiten kann. Sollte ein Plugin noch nicht dem neueren VST3-Standard entsprechen (wie momentan noch relativ viele), kann man mit dem Multifunktions-Controller zumindest an allem drehen, drücken und ziehen, das per Mausrad steuerbar ist. Diese letzte Variante ist leider offenbar noch nicht ganz ausgereift. Bei manchen Drittanbieter-Plugins hatte der AI Knob beispielsweise Auswirkungen auf den Positionszeiger in Cubase, nicht aber auf den gewünschten Parameter. Eine beabsichtigte Steuerung des Positionszeigers wie mit einem Jogwheel, ist aber nicht vorgesehen. So viel also zu den „Rad-Eigenschaften“ des AI-Knob. Man kann ihn andererseits auch wie einen Knopf drücken. Was dies auslöst, hängt von der aktuellen Situation in Cubase ab. Sofern noch kein Projekt geöffnet ist, springt der Assistent für ein neues Projekt auf. Ist man schon innerhalb eines Projekts, öffnet ein Druck auf den AI Knob je nach Kontext ein Browserfenster, in dem man entsprechende Sounds oder Presets auswählen kann. Ist ein Browser geöffnet, leuchtet übrigens auf dem CI2 eine kleine LED mit der Aufschrift „Browse“ auf. Der Controller demonstriert also sein Wissen über die Tätigkeiten des Anwenders, und ich bin erleichtert, dass er dies nur beim Browsen tut. Eine Information über Dinge, die ich nicht ohnehin schon weiß erschließt sich dadurch nicht.
1/2 Die Arbeitsschritte des Action Pads in drei Stufen…
Beim Action Pad handelt es sich um den Dritten im Bunde der Taster, Knöpfe, Räder oder Knopfräder, die für die Controllerfunktionen zuständig sind. Auch wenn die Bezeichnung für meinen Geschmack etwas knallig gewählt ist, so ist sie doch absolut plakativ für die Funktion. Hier steuert man nämlich die Transportfunktionen wie Play, Record und Stop über nur einen Taster. Wie das funktioniert? Über eine festgelegte Reihenfolge! In der Standardeinstellung gibt es drei Arbeitsschritte: 1.: Aufnahme – 2.: Stop – 3.: Zurück zur Startposition. Insgesamt können aber bis zu sechs Stufen programmiert werden, und so kann man beispielsweise Marker setzen, zu diesen springen oder eine andere Spur auswählen. Wenn ein optionaler Footswitch angeschlossen ist, lässt sich das Action Pad gerne von diesem vertreten. Das Konzept dahinter nennt sich „Hands-Free Recording“, und jeder, der ein Instrument spielt, für das man zwei Hände braucht (!), wird diese Möglichkeit höchstwahrscheinlich zu würdigen wissen. In ihrer Gesamtheit sind die Controllerfunktionen des CI2 wirklich hervorragend umgesetzt, und es ist beeindruckend, wie viel man mit so wenigen Reglern ausrichten kann.
Cubase AI 5 Wenn beim Kauf einer Hardware eine kostenlose Sequencer-Software beiliegt, dann hegen die Nutzer der teuren Vollversionen in der Regel das Vorurteil, dass es sich bei diesen um nicht ernst zu nehmende Spielereien handle. Dem ist bei Cubase AI 5 definitiv nicht so. Tatsächlich befindet sich im CI2-Paket eine vollwertige Softwarelösung für Audio- und MIDI-Recording und die Nachbearbeitung bis zum Mixdown im CD-Format oder handlichen Online-Formaten wie MP3 oder WMA.
Das Arsenal der 31 mitgelieferten Plugins ist durchaus ansehnlich, und neben den Standard-Werkzeugen wie Equalizer, Kompressor oder Limiter finden sich alle gängigen Modulationseffekte (z.B. Chorus, Flanger oder Phaser), ein Hallgerät, Delays und sogar der AmpSimulator, der das CI2 zum virtuellen Gitarrenverstärker macht. Wer über ein zusätzliches MIDI-Interface verfügt oder bereit ist, per Mausklick zu programmieren, kann auf die 135 ausgewählten Sounds der enthaltenen Version des HALion ONE Sampleplayers zugreifen, die vom berüchtigten Yamaha Motif Synthesizer übernommen wurden. Eine alternative zum Ansteuern bietet übrigens das virtuelle Keyboard, das die Buchstaben auf der Tastatur des Rechners zu den weißen und schwarzen Tasten einer Klaviatur macht. Glenn Goulds erste Wahl wäre das wohl nicht, aber das Einspielen von Ideen auf die Schnelle funktioniert auf diese Weise wunderbar. Audio-Recording ist auf bis zu 48 Stereospuren, MIDI-Recording auf bis zu 64 Spuren möglich, und zusätzlich stehen genügend Effekt- und Gruppenkanäle mit flexiblen Routingoptionen zur Verfügung, um eine ausgewachsene Struktur in seine Projekte und Mixes zu bringen.
Sehr praktisch für den aktiven Zeitsparer ist auch der Projekt-Assistent, ein Feature das es erlaubt, vorgefertigte Projekt-Schablonen zu verwenden oder selbst zu erstellen. So wird z.B. beim Aufrufen des Presets „Classic Rock Production“ ein Projekt geöffnet, in dem es bereits Instrumenten- und Audiotracks für Gesang, Gitarre, Bass und Drums (inklusive eines Drumloops) gibt. Die einzelnen Spuren sind bereits mit grundlegenden Effekten versehen, so dass man gleich loslegen kann. Was für den erfahrenen Audio-Engineer ein wenig nach Tiefkühlkost und Tütensuppe klingt, kann für den Einsteiger sehr hilfreich sein, denn hier wird tatsächlich gezeigt, wie ein Mix prinzipiell funktionieren kann. Auf erstklassige Funktionen wie VariAudio oder hochkarätige Plugins wie den Faltungshall REVerence muss man in Cubase AI 5 verzichten, aber irgendwo muss eben der Grund liegen, dass die Software so günstig zu haben ist.
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Fazit Um zurück auf unsere philosophische Grundsatzfrage vom Anfang zu kommen: Wir müssen wohl nicht befürchten, dass das Universum des Homerecordings in sich zusammenbricht, denn eine pauschale Antwort zum richtigen Audio-Interface für jedermann gibt es nun einmal nicht, und es wird sie auch nie geben. Das Rundum-Sorglos-Paket des CI2 kommt aber durch die drei aufeinander abgestimmten Komponenten Software, Controller und Interface gefährlich nahe an diese heran. Vor allem für Einsteiger dürfte die Kombination sehr verlockend und zudem aufgrund des mehr als angemessenen Preises auch wirtschaftlich sein. Die Integration in Cubase ist perfekt und der AI-Knob bietet mit seinen beiden Satelliten-Tastern einen sehr komfortablen Weg, das gewisse „Hands-on-feeling“ in die Software zu bekommen. Die Qualität der Wandler ist durchschnittlich und für dieses Preissegment in Ordnung. Die einzige wirkliche Schwachstelle des CI2 ist das Fehlen von Digitalschnittstellen. Wer in Sachen Wandlerqualität und Anzahl der Ein- und Ausgänge höhere Ansprüche (und mehr Geld) hat, sollte einen Blick auf das MR816 X Audio-Interface und den CC121 Controller (beide ebenfalls von Steinberg/Yamaha) riskieren, denn auch diese beiden bieten eine ähnlich nahtlose Integration in Cubase.
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