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Aphex 1402 Bass Xciter Test

Mit ihren Aural Exciter Prozessoren rüstet die Firma Aphex bereits seit Jahrzehnten unzählige Studios aus und genießt weltweit einen hervorragenden Ruf in der Recording -Szene. Angefangen hat alles 1975 mit der Einführung des ersten Aural Exciters, welcher sich durch seine überzeugenden Ergebnisse schnell in der Studioszene etablieren konnte. 1990 folgte dann Aphex nächster Streich, die Big Bottom Technologie, die, in ähnlicher Weise wie der Xciter im Höhenbereich, für die Verbesserung der tieferen Frequenzen verantwortlich zeichnete. Und da „Exciter“ und „Big Bottom“ auch sehr gut im Team funktionieren, bietet Aphex heutzutage konsequenterweise einige Geräte an, die beide Technologien vereinen.

Vor einigen Jahren fand diese Technik schließlich Einzug in eine Reihe von Gitarren – Pedalen, die auch als DI – Box funktionieren. Neben dem 1401 für Akustik Gitarre und dem 1403 für die E-Gitarre, wurde auch an uns Bassisten gedacht. Das 1402 wurde speziell für den Tieftöner entwickelt und soll mit sämtlichen Bassgitarren mit Piezo oder magnetischen Tonabnehmern, aktiv oder passiv funktionieren. Dabei kann dieser Treter sowohl zwischen Instrument und Bassanlage geklemmt, oder aber als Recording Di – Box benutzt werden, und soll die tiefen Frequenzen mächtiger und den Sound insgesamt plastischer und lebendiger machen.

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Details

Die Bedien-Oberfläche des Bass Xciter ist schnell erklärt, da sie aus lediglich vier Potis und einem Fußtaster mit LED besteht. Dabei featured die „Big Bottom“ Sektion einen „Lo Tune“ Poti ( 30 – 210 Hz ), der das obere Frequenzlimit bestimmt, unterhalb dessen sämtliche Frequenzen verbessert werden. Der  „Lo Blend“ Regler kontrolliert die Stärke des Effekts. Das war‘s schon mit der Tiefenbehandlung. Vielleicht noch ein Wort zur Funktionsweise: Es handelt sich hier nicht um einen EQ der den eingestellten Frequenzenbereich permanent boostet, sondern um einen dynamischen Prozess ähnlich dem eines Kompressors, aber ohne die Transienten zu beschneiden. Der Bassbereich wird dadurch solider und sustainreicher.

Auch beim Aural Exciter werden keine Frequenzen geboostet, sondern die Obertonstruktur verbessert und ergänzt – ohne dabei Verzerrungen hinzuzufügen.
Hinter all dem steckt die Theorie, dass unser Gehirn in der Lage ist, den Verlust von Details in einem Klangbild (der eben auch bei modernen Recording – Misch oder Konvertierungs – Prozessen stattfindet ), durch Interpretation zu kompensieren. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Psychoakustik. Je mehr Details allerdings fehlen, umso schwerer wird es natürlich auch für unser Ohr . Der Exciter repariert sozusagen die Obertonstruktur und lässt den Höhenbereich definierter und luftiger erscheinen.

Genug der Theorie und zurück auf den Boden der Tatsachen: die Exciter – Sektion des 1402 besteht ebenfalls aus zwei Potis, dem „Hi Tune“ ( 500 – 5 kHz ) der das untere Frequenz – Limit bestimmt (alles darüber wird also bearbeitet,) und einem „Blend“  – Regler zur Justierung der Stärke des Effekts. Das Ganze lässt sich mit einem soliden Metallfußtaster aktivieren. Eine helle LED zeigt den Erfolg der Aktion an. Im Bypass Modus wird der Eingang übrigens direkt auf den Ausgang geroutet um Klangverluste zu eliminieren – ein so genannter „True Bypass“ also.

Auf der Rückseite finden wir zunächst einmal den Anschluss für ein Netzteil, welches aber nicht mitgeliefert wird. Die gute Nachricht aber ist, dass man hier fast alles einstecken kann, was man an Netzteilen noch so rumliegen hat – vorausgesetzt natürlich der Stecker passt. Die Polarität ist egal und es wird von 5 -12 Volt AC und 7 – 17 Volt DC alles akzeptiert. Das ist doch mal praktisch. Alternativ kann das 1402 aber  auch mit einer 9 V Batterie betrieben werden, die bei einem Stromverbrauch von 5mA ziemlich lange halten sollte. Der Klinken – Instrument – Input kann mithilfe eines kleinen Schalters zwischen einer hohen Impedanz für aktive Bässe und einer niedrigeren für passive Bässe umgeschaltet werden. Rechts daneben sitzt der Klinken – Ausgang für die Verbindung mit einem Amp. Dann hätten wir da noch den Balanced – D.I. – Out mit der entsprechenden XLR – Buchse inklusive Groundlift zur Beseitigung von Brummschleifen und einem DRY – WET Schalter , der den Effekt auf den Direct – Out weitergibt (WET) – oder eben nicht (DRY).

Die Elektronik ist in einem gut verarbeiteten, stabilen Metallgehäuse untergebracht und mit vier Gummifüßen gegen Rutschen gesichert.

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Sound und Praxis

Ich teste das 1402 in einem Recording – Setup, nehme meinen Bass also über den XLR – Output des Bass Xciters durch mein Audiointerface auf den Computer auf. Los geht‘s mit der „Big Bottom“ – Sektion, welche sich um die tiefen Frequenzen kümmert. In der Bedienungsanleitung empfiehlt Aphex den Blend-Regler auf mindestens 12 Uhr zu stellen und anschließend mit dem Lo Tune-Poti die Frequenz zu suchen, die am besten den Sound des Instruments unterstützt –  den sogenannten „Sweetspot“. Das ist natürlich ein gutes Stück Geschmacksache, doch habe ich während meines Tests festgestellt, dass es tatsächlich für jedes meiner Instrumente einen Bereich gibt, in dem „Big Bottom“ den Sound tiefer und solider macht, ohne ihn zu sehr zu verfärben oder lauter zu machen.

Für den aufzunehmenden Bass habe ich den „Sweetspot“ nach ein paar Drehungen am Lo Tune gefunden (zwischen 4 und 5 auf der Potibeschriftung). Frequenzen sind dort leider nicht aufgedruckt, meine Vermutung nach bewegt sich das Ganze aber in einem Bereich zwischen 110 und 120 Hz. Damit der Effekt deutlicher wird, habe ich den Blend-Regler auf ca 1Uhr eingestellt.

Im folgenden Audio Beispiel hört ihr erst 8 Takte ohne Effekt, dann 8 Takte mit der oben erwähnten Einstellung.

Audio Samples
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Big Bottom 1

Der Sound gewinnt deutlich an Tiefe und wirkt mächtiger, verliert dabei aber nichts von seinem Charakter und bleibt absolut transparent – sehr gut!

Für das nächste Beispiel habe ich den Lo-Tune um einiges höher, auf ca 9 Uhr gestellt um den Frequenzbereich der bearbeitet wird nach oben zu erweitern. Der Sound wird so schon extrem dick, bleibt aber nach wie vor transparent. Der Bass klingt jetzt logischerweise nicht mehr so natürlich wie im vorangegangenen Beispiel, der Sound ist aber für extremere Anwendungen immer noch sehr gut geeignet.

Audio Samples
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Big Bottom 2

Unterm Strich finde ich „Big Bottom sehr überzeugend. Gerade dezente Einstellungen verleihen dem Bass mehr Tiefe, ohne dabei zu massiv oder aufgeblasen zu wirken, wie es bei statischen EQ Boosts oder Kompressoren häufig der Fall ist.

Um den Aural Exciter aufzunehmen, habe ich direkt eine extremere Einstellung gewählt: Hi Tune und Hi Blend, auf 10, also Anschlag. Selbst mit diesem Setting hört man bei einem Basssound mit normalem Höhenanteil nur subtile Unterschiede zwischen ein und ausgeschaltetem Effekt. Am besten wahrnehmbar fand ich den „Effekt“ bei Akkorden in den höheren Lagen des Basses.

In der ersten Hälfte des Audios hört ihr den Bass wieder ohne Effekt, in der zweiten Hälfte mit Xciter.

Audio Samples
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Xciter

Mit guten Lautsprechern kann man hören, wie der Sound mit Xciter in den Höhen etwas offener und luftiger wird. Der Unterschied ist aber wirklich sehr subtil. Vermutlich wird der Exciter seine volle Wirkung erst bei einer Input – Quelle die mehr Obertöne und Höhen als ein Bass produziert, entfalten.

Beim 1401 für Akustik Instrumente ist der Frequenz –  Bereich des Hi Tune Reglers erstaunlicherweise tiefer ( 300 – 3kHz ) als beim Bass Xciter  –  würde dem 1402 vielleicht auch gut zu Gesicht stehen.

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Obwohl der Aural Exciter von Aphex mit einem relativ höhenarmen E-Bass als Input nicht sein ganzes Potential entfalten kann, ist das 1402 für den Bassisten ein sehr nützlicher kleiner Treter. Denn die „Big Bottom“ Sektion tut genau das, was ihr Name verspricht. Und zwar auf eine Art und Weise, die sich mit einem EQ nicht erreicht lässt. Die Bedienung ist kinderleicht und eine vollwertige D.I. Box gibt‘s als Bonus dazu. Empfehlung!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound / Wirkungsweise
  • geringer Stromverbrauch
  • flexible Stromversorgung
Contra
  • Wirkungsweise des Xciter bei E-Bass eher subtil
Artikelbild
Aphex 1402 Bass Xciter Test
Für 119,00€ bei
Technische Daten Aphex 1402 Bass Xciter
  • Hersteller: Aphex
  • Modell: 1402 Bass Xciter
  • Art: Big Bottom, Exciter
  • Regler:Lo Tune ( 30 – 210 Hz) , Lo Blend, High Tune ( 500 – 5 kHz), High Blend
  • Anschlüsse: Instrument In – Out Klinke, DI – Out Balanced XLR
  • Strom – Verbrauch: 5 mA
  • Batterie: 9V
  • Netzteil:5 – 12 V AC, 7 – 17 V DC
  • Preis: 128,00 Euro (UVP)
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