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dB Technologies Opera Black Line 712 Test

Die italienische Firma dB Technologies ergänzt ihre Produktreihe Opera Black Line um einen aktiven 700-Watt-Lautsprecher, den Opera Black Line 712. In seinem kompakten und stabilen schwarzen Kunststoffgehäuse residieren ein 12-Zoll Mittenlautsprecher und ein 1-Zoll Horn zusammen mit zwei integrierten Verstärkern und einer DSP-Einheit. Drei bequeme Tragegriffe machen die Box bei 15,9 Kilogramm Gewicht zu einem reisefreudigen Beschallungswerkzeug. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 799 Euro – der Test erfolgt auf dem Fuß.

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Details

Opera Black Line 712 ist ein vielseitiges neues Lautsprechersystem mit 700 Watt Peak-Leistung, das als PA- oder Monitorbox seinen Einsatz findet. Alle notwendigen Komponenten sind in einem sehr leichten und stabilen Kunststoffgehäuse untergebracht. Auf der Frontplatte arbeitet oben ein 1-Zoll Horn mit einem Abstrahlwinkel von 80/65 Grad vertikal und 60 Grad horizontal. Es wird von einem 12-Zoll Mittenlautsprecher ergänzt, der etwas tiefer sitzt. Die Trennfrequenz bei dieser Anordnung liegt bei 1,9 Kilohertz. Die Box produziert laut Herstellerangaben einen maximalen Schalldruck von 128 Dezibel in der Spitze und 122 Dezibel in der Dauerleistung. Schutz vor Beschädigungen der Speaker bietet ein schwarzes stabiles Lochblech, dass die gesamte Frontplatte des Opera Black Line 712 ausfüllt. Mit Maßen von 655 x 432 x 353 Millimetern (H x B x T) ist die Box handlich genug für den mobilen Einsatz, dem auch ein Gesamtgewicht von 15,9 kg zuspricht. Oben auf der Box ist ein praktischer Tragegriff integriert, zwei weitere Griffe sind auf der linken und rechten Außenseite der Box zu finden.
Die integrierte Technik ist komplett auf der Rückseite zugängig. Zwischen zwei abgeschrägten Kanten, die dem Lautsprecher auch eine Monitorposition im Winkel von 43 Grad liegend auf dem Boden verschaffen können, sitzt ein 35 Zentimeter langer Gusskörper mit integrierten Kühlrippen für die Verstärker. Die Oberfläche dieser Rippen reicht aus, um die Verlustleistung in Form von Wärme abzuführen. Zusätzliche Lüfter sind nicht vorhanden. Die integrierten Verstärker sind eine Eigenentwicklung von dB Technologies, tragen die Bezeichnung DigiPro G2 und arbeiten in der Class-D Technik. Sie liefern 500 Watt für den Bass-Speaker und 200 Watt für das Horn. Über einen DSP-Controller (24 Bit/48 kHz) wird eine steilbandige aktive Trennung bei 1,9 kHz für die beiden Systeme erreicht. Er regelt auch den Einsatz des integrierten Limiters bei Überhitzung des Systems. Bei einem Bauteildefekt verhindert der DSP das Einschalten des Systems und lässt in dieser Situation die rote Limiter-LED blinken.

Fotostrecke: 2 Bilder Die individuelle Formgebung der Black Line Serie.

Am oberen Ende der Kühlrippe gibt es einen XLR-Eingang und den zuständigen Lautstärkeregler. Direkt unter dem Input liegt ein XLR-Ausgang, der das Eingangssignal durchschleift. Rechts davon ist – parallel zum XLR – eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse als alternativer Weg platziert. Sowohl der XLR-Eingang als auch die Standard-Klinkenbuchse lassen sich durch einen Schiebeschalter mit einem kleinen spitzen Gegenstand gemeinschaftlich zwischen Mikrofon- oder Line-Empfindlichkeit umschalten. Damit dieser Schaltvorgang nicht „ungewollt“ passiert, ist der Schalter auf der rückseitigen Frontplatte etwas versenkt montiert.   Ein grauer Druckschalter aktiviert einen der beiden Wiedergabemodi der Box. In der Stellung „Flat“ wird das Eingangssignal unbeeinflusst an die Verstärker geschickt, in der Stellung „Processed“ werden die Bässe für eine Musikwiedergabe angehoben und die unteren Mitten abgesenkt. Drei LEDs geben Auskunft über den Betriebszustand der Aktivbox. Eine grüne LED zeigt Netzspannung an, ein weiteres grünes Lämpchen signalisiert ein anliegendes Audiosignal. An oberster Stelle leuchtet eine rote LED auf, wenn der eingebaute Limiter zum Schutz des Systems eingreift.

Das Anschlusspanel.
Das Anschlusspanel.

Ganz unten auf dem Kühlrippenstreifen sind links der Netzanschluss mit integriertem Sicherungsgehäuse und rechts der Netzschalter untergebracht. Ein weißer Siebdruck gibt Aufschluss über die notwendigen Sicherungsgrößen bei 110 Volt oder 230 Volt Betriebsspannung. In die Unterseite ist ein 36-Millimeter-Boxenflansch für ein Lautsprecherstativ eingebaut.
Die Box wird beim Betrieb auf dem Boden von zwei Kunststofffüßen vorne und einer kurzen Kunststoffschiene hinten sehr stabil gehalten. Die mechanische Entkopplung tiefer Frequenzen über den Bühnenboden ist so gut gelöst. Vom Aufstellen zweier Systeme übereinander ist meines Erachtens nach aus Stabilitätsaspekten eher abzuraten. In der ausführlichen deutschen Bedienungsanleitung wird auch vor dem Aufhängen der Boxen über die integrierten Griffe gewarnt. Es ist technisch nicht zulässig und bietet keine Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen.

Fotostrecke: 3 Bilder Netzversorgung mit Einschalter.
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Praxis

Der italienische Hersteller dB Technologies (ehemaliger OEM-Zulieferbetrieb für andere Hersteller) hat inzwischen ein festes Standbein mit eigenen erfolgreichen Produkten im Audiomarkt. Aus der schon bekannten Opera-Serie entsprang die neue Opera Black Line Serie mit sechs verschiedenen Boxen, die sich durch ihre Größe, Leistung und natürlich den Preis unterscheiden. Die Firma entwickelt und produziert ihre Lautsprechergehäuse selbst und achtet so auf die genaue Abstimmung der (sehr hochwertigen) Komponenten. Auch die verwendeten Endstufen stammen aus der Entwicklung von dB Technologies.
Alle Opera Black Line Systeme sind aus sehr stabilem schwarzen Kunststoff (Polypropylen) gefertigt und trotz eingebauter Verstärkertechnik relativ leicht. Mit 15,9 Kilogramm Eigengewicht ist der Transport und das Aufstellen der Box auf der Bühne oder auf ein handelsübliches Lautsprecherstativ problemlos zu bewerkstelligen. Leider sind die seitlichen Griffe jedoch hochkant ausgelegt, und man muss den Lautsprecher folglich immer auf die Vorder- oder Rückseite legen, um ihn sicher zu transportieren oder auf ein Stativ zu stellen. Für den Monitorbetrieb ist die Grifflage des Opera Black Line 712 aber ideal.

Fotostrecke: 4 Bilder Seitenansicht.

Erste Hörtests mit Musik ließen ein wirklich italienisches Kraftpaket ertönen. Laut, durchsichtig und kraftvoll – das war mein erster Eindruck. Kein nerviges Zieseln und keine übertriebenen Mitten. Der Mode-Schalter auf der Rückseite sollte bei der Musikwiedergabe auf „Processed“ stehen, dann werden die Mitten etwas reduziert und die Bässe leicht angehoben, wodurch eine Bass-Drum viel deutlicher wird und Toms im Playback besser auszumachen sind. Der Bass wird etwas schlanker, ist tonal aber viel besser zu hören und wird durch diese Maßnahme einfach „sauberer“! Die Regelung mit diesem Schalter hat eine Art Loundness-Kontrolle im Klangbild zur Folge, die sich aber nur im Bass- und Mittenbereich auswirkt. Bei einer direkten Beschallung des XLR-Eingangs mit einem Mikrofon sollte der zuvor erwähnte Contour-Switch aber ausgeschaltet werden und in der Stellung „Flat“ verharren. Zu viele Mitten und Bässe bei einer Sprachbeschallung arbeiten gegen die Textverständlichkeit. Auch im Monitorbetrieb auf der Bühne ist Flat zu bevorzugen – so verhindert man ein Aufschwingen des Bühnenbodens durch eine mechanische Kopplung.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Leben als Monitor …

Der Aufstellwinkel von 43 Grad als Bühnenmonitor ist bestens gewählt, und die Box tönt wirklich klar und druckvoll. Der XLR-Eingang und der durchgeschliffene XLR-Ausgang liegen allerdings so dicht beieinander, dass man an die Verriegelung des angeschlossenen Ausgangskabels nur herankommt, wenn man das Eingangskabel vorher abzieht. Das ist technisch eigentlich keine schöne Lösung, stört aber im Grunde nicht weiter. Der Boxenflansch des Opera Black Line 712 ist nicht genau im Schwerpunkt der Box angebracht, daher sollte man beim Hochstellen des Systems stabile und sichere Ständer benutzen und alle Halteschrauben gut festziehen – sonst neigt sich die Box etwas nach vorne.

Der eingelassene Stativflansch.
Der eingelassene Stativflansch.
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Fazit

Die Opera Black Line 712 Aktivbox ist mit modernster Technik aus dem Hause dB Technologies ausgestattet, legt ein geringes Gewicht an den Tag und besticht zudem durch ihr schönes italienisches Design. Alle notwendigen technischen Komponenten sind bei diesem kostengünstigen Kraftpaket stimmig miteinander verbaut. Das System eignet sich als Fullrange-PA mit oder ohne Subsystem oder als kraftvolle, gut klingende Monitorbox auf der Bühne. Bei einer Sprachbeschallung lässt sich ein Mikrofon direkt an die Box anschließen und spart so den Vorverstärker oder ein Mini-Mischpult ein. So wird die Opera Black Line 712 Aktivbox zu einer vielseitigen Beschallungseinheit.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Kostengünstig
  • Schönes Design
  • Sehr geringes Gewicht
Contra
  • Keine Flugpunkte
  • Box nicht stapelbar
Artikelbild
dB Technologies Opera Black Line 712 Test
dB Technologies Firmenlogo.
dB Technologies Firmenlogo.
Technische Spezifikationen
  • Mic/Line-Eingänge mit XLR- und Klinkenbuchse
  • 1 x XLR-Direktausgang
  • Integrierter Limiter
  • 2 x integrierte Class-D Endstufe
  • 700 Watt Peak (500 LF + 200 HF Watt)
  • 128 dB Peak / 122 dB Dauerleistung
  • 1 x 12“ Lautsprecher für Bass und Mittenabstrahlung
  • 1 x 1“ Neodym Hochtontreiber (Abstrahlung 80/65° horizontal und 60° vertikal)
  • Frequenzgang 59 Hz – 19 kHz
  • DSP Steuerung
  • Eingebauter Limiter
  • Rückseitige45-Grad-Monitorschräge
  • 110 – 240 Volt Spannungsversorgung
  • 36-Millimeter-Boxenflansch auf der Gehäuseunterseite
  • Gewicht: 15,9 kg
  • Abmessungen: 655 (H) x 432 (B) x 353 (T) mm
  • Preis: 799 EUR (UVP)
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