Anzeige

Tama S.L.P. G-Maple Snare Test

Die 13×7″ Tama G-Maple Snare Drum stammt aus dem Sound Lab Project, in dem die Produktentwickler mit verschiedensten Materialkonfigurationen in Sachen Snare Drum experimentieren. Bei vier der fünf Holztrommeln dieser Serie setzt man auf die klanglichen Qualitäten des seit jeher beliebten Ahorn, hier in einer eher ungewöhnlichen Form von 13×7 Zoll Kesselgröße. Ahorn ist bekanntlich ein Material, das Qualität verspricht und auf den Wunschlisten nachwachsender Trommlergenerationen nach wie vor ganz oben steht. Schön, dass heutzutage dieser Wunsch nicht allzu lange unerfüllt bleiben muss, denn “High Quality” findet sich immer häufiger auch im erschwinglichen Preisbereich.

Tama_SLP_G_Maple_frontal


Mit diesem Vorsatz sind zumindest die Konstrukteure des S.L.P. angetreten und haben es dabei nicht unbedingt auf die Allroundtauglichkeit der Trommeln abgesehen, sondern eher auf die individuelle, klangliche Note. Deshalb werden seitens des Herstellers auch für jedes Modell gleich die Musikrichtungen definiert, die sich damit vermeintlich am besten bedienen lassen. Für die “G-Maple” sind das Funk, Pop-Punk, Gospel und Hip-Hop, und ich bin gespannt wie ein Snareteppich, ob auch ich als ausgewiesener Liebhaber flauschiger Singer/Songwriter-Musik dieser Trommel etwas abgewinnen kann.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Wie immer gilt es aber, den Testling erst einmal genau in Augenschein zu nehmen. Sofort fällt auf, dass das naturbelassene Holzfinish keinesfalls an Ahorn erinnert, was daran liegt, dass die äußere Lage des zehn Millimeter starken Kessels aus dem Holz der Japanischen Esche gefertigt ist. Wegen ihrer wellenförmigen Maserung ist diese sogenannte “Tamo Ash” auch in der Möbelveredelung sehr beliebt und gibt auch dieser Trommel einen feinen Look. Darunter befinden sich 13 Lagen Ahorn, die letztendlich zu der stattlichen Wandstärke führen. Die einzelnen Lagen wurden in einem Winkel von zirka 20 Grad schräg geschnitten und sauber kreuzverleimt, was innen und außen gut erkennbar ist. Die Gratungen sind ebenso makellos auf klassische 45 Grad gefräst, wobei die Felle etwa auf der neunten Lage von innen aufliegen. Die äußeren Lagen sind dann noch einmal im gleichen Winkel angeschliffen. Auf der Unterseite wurde ein sanft verlaufendes Snarebed eingearbeitet.

Fotostrecke: 4 Bilder Schönes Tamo Ash Satin Finish

Das Kesselmaß von 13×7 Zoll wirkt für langjährige 14×5″-User erstmal befremdlich und erfordert gerade für Freunde des tiefen Aufbaus einen sehr niedrig einstellbaren Snareständer. Aufgrund des geringeren Durchmessers kommt die G-Maple mit nur acht verchromten Tube Lugs aus Messing daher, deren Aufgabe es ist, die massiven Gußspannreifen zu halten. Die Erstausstattung klanglich relevanter Verschleißteile genügt durchaus professionellen Ansprüchen, denn ab Werk sind Evans Felle (G1 coated und Hazy 300) sowie ein 20-spiraliger Hi-Carbon Stahl Snareteppich aus der Starclassic Serie montiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Klassischer Look dank Tube Lugs

Die Abhebung hört auf den Namen MLS50A/B “Linear Drive” und lässt sich durch seitliches Bewegen eines formschönen Hebels spannen und entspannen. Die Teppichspannung kann auf beiden Seiten durch Betätigung recht großer, geriffelter Rädchen bewerkstelligt werden und der Teppichwechsel dauert nur wenige Sekunden, vorausgesetzt man hat einen handelsüblichen Stimmschlüssel zur Hand, um die vier kleinen Klemmschrauben zu lösen. Das S.L.P. Badge komplettiert das ansprechende Design dieser Trommel, an deren Verarbeitung es wirklich nichts zu kritisieren gibt. Mal sehen und hören, ob sich dieser gute Eindruck in der praktischen Anwendung bestätigen wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Strainer aus verchromtem Messing
Anzeige

Praxis

Wie schon befürchtet, muss ich aufgrund der Tiefe von sieben Zoll meine Sitzgewohnheit dahingehend verändern, dass ich richtig aufrecht sitze, was ja eigentlich positiv zu bewerten ist. Stimmtechnisch entscheide ich mich dafür, alle Schrauben erstmal ordentlich fest anzuziehen. Die ersten Schläge lassen den Wusch aufkeimen, entgegen aller Gewohnheit Gehörschutz anzulegen. Der zehn Millimeter starke Kessel und die starren Gußspannreifen sorgen für ein enormes Maß an Lautstärke und Attack und verhindern ein langes Nachschwingen, wodurch der Klang extrem druckvoll und differenziert daherkommt. Die knalligen Höhen sollten sich in jedem musikalischen Kontext durchsetzen, ohne zu viel Raum einzunehmen. Während der 13 Zoll Durchmesser maßgeblich für den eher hellen Klangcharakter verantwortlich zeichnet, sorgen die Kesseltiefe und das Ahorn für ausreichend Bauch und Volumen, so dass auch harte Schläge nicht unangenehm klingen. Der Grundton klingt zügig aus und ist dadurch jederzeit kontrollierbar. Nur bei leiser Spielweise, besonders unter Verwendung von Besen oder Broomsticks und leicht abseits der Fellmitte, lässt sich ein etwas offenerer Sound erzeugen, weil dann die vornehmlich von Fell und Rim generierten Obertöne mehr zur Geltung kommen. Klar ist aber, dass die Erzeugung eines luftig, leichten Snaresounds hier nicht im Sinne des Erfinders war. Diese Konstruktion zielt auf Kompaktheit und Präzision ab, und das Gelingen dieses Vorhabens lässt sich auch in mittlerer Stimmung deutlich erkennen. Rimshot und Rimclick kommen kompromisslos und knackig daher, während sich Ghost Notes oder Rolls präzise und ohne jegliches Verwaschen perfekt in das Klangbild einfügen.

Dieser Kessel sieht nicht nur hübsch aus, sondern knallt auch ordentlich!
Dieser Kessel sieht nicht nur hübsch aus, sondern knallt auch ordentlich!

Auf dämpfende Maßnahmen kann man im Grunde vollständig verzichten, es sei denn, man möchte dem klassischen Motown Sound der 70er Jahre nacheifern. Mittels Spültuch vollständig gedämpft verringert sich die Lautstärke selbstredend deutlich, aber außer einem charakterlosen Klopfen mit Teppichrascheln gibt die Trommel dann nicht mehr viel her. Doch auch dieser Sound kann ja für das eine oder andere Lied genau der richtige sein. Wie schon erwähnt, hat der sehr dicke Ahornkessel einen tendenziell hellen Klangcharakter und scheint dadurch nicht prädestiniert für eine besonders tiefe Stimmung. Dennoch verfügt die G-Maple für eine 13 Zoll-Trommel über eine durchaus bemerkenswerte Stimmbandbreite. Auch im funktionalen Bereich gibt es keine negativen Auffälligkeiten. Die Stimmschrauben laufen leicht und gleichmäßig und halten ihre Position, und auch der seitlich zu betätigende Hebel der Abhebung funktioniert reibungslos. Beide Rädchen zum Einstellen der Teppichspannung sind gut zu erreichen und lassen sich sowohl im gespannten als auch im entspannten Zustand gut bedienen. Die Tatsache, dass sie dabei in kleinen Stufen einrasten, garantiert einen langfristigen Verbleib in der gewünschten Stellung. Ob das Vorhandensein von zwei Stellrädern – abgesehen von der leichteren Zentrierbarkeit des Teppichs – einen besonderen Komfortwert darstellt, sei einmal dahingestellt.

Audio Samples
0:00
Groove in hoher Stimmung Snare solo in hoher Stimmung Groove in mittlerer Stimmung Snare solo in mittlerer Stimmung Groove in tiefstmöglicher Stimmung Groove mit Geschirrtuchdämpfung Groove mit Broomsticks ohne Teppich Rimclick Groove
Anzeige

Fazit

Mit der 13×7″ G-Maple Snare ist den Konstrukteuren aus dem Tama Sound Lab eine weitere, hervorragende Trommel gelungen. Durch das Kombinieren eines zehn Millimeter starken Kessels aus warm klingendem Ahorn mit starren, obertonarmen Gußspannreifen ergibt sich ein sehr lauter, differenzierter Punch. Materialstärke und Durchmesser sorgen für den durchsetzungsstarken Höhenanteil, während die Art des Materials und die Kesseltiefe angenehmen, klanglichen Bauch und Volumen hinzufügen. Viel Attack und wenig Sustain machen diese Snare zu einem kleinen Backbeat-Biest. Eine makellose und hochwertige Verarbeitung runden das ganze ab und sorgen für ein tadelloses Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragende Verarbeitung
  • druckvoller, differenzierter Klang
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • (kein Contra)
Artikelbild
Tama S.L.P. G-Maple Snare Test
Für 499,00€ bei
Auch von unten eine Schönheit
Auch von unten eine Schönheit
technische Spezifikationen
  • – Produktkürzel: LGM137STA
  • – Kessel: 10 Millimeter Ahornkessel aus 13 Lagen
  • – Maße: 13×7“
  • – Spannreifen: Guss
  • – Böckchen: 8 Tube Lugs aus verchromtem Messing
  • – Abhebung: MLS50A/B, beidseitig verstellbar
  • – Teppich: 20 Hi-Carbon Stahlspiralen
  • – Felle: Evans G1 coated, Hazy 300
  • – Finish: Tamo Ash Satin
  • – Preis: 388,00 € UVP
Hot or Not
?
Tama_SLP_G_Maple_frontal Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 02.11.2024 um 18:15 Uhr

0

die snaredrum ist klasse in klang und Verarbeitung.👍🤩🥁👍

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Meinl Polyphonic Brilliant 15" Hi-Hat #meinlcymbals
  • Best Meinl Cymbals for 2025? Polyphonic Brilliant Review & Sound Demo
  • 🎧 Zultan Rock Beat Cymbals Review | Are They Still Worth It in 2025?