Ashdown Rootmaster RM-210T/RM-212T/RM-115 Test

Die Ashdown Rootmaster Boxenserie im bonedo-Test  –  Auf der Namm Show 2014 stellte die britische Ampschmiede Ashdown ihre neue Rootmaster RM-Serie erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Nachfolge-Linie der äußerst beliebten Mag-Serie richtet sich an die gleiche Zielgruppe wie diese: Amateur- oder semiprofessionelle Bassisten, die auf den Ahsdown-Sound stehen, aber ein etwas schmaleres Budget zur Verfügung haben. Gleichzeitig unterzog Ashdown das Boxenprogramm einem Facelift und schickt die neuen Cabinets nun in komplett neuem Look ins Rennen, passend zu den Verstärker-Tops.

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Darüber hinaus sorgt die neue RM-212T für Familienzuwachs, sie erweitert das Programm um eine Variante mit zwei 12 Zöllern inklusive Tweeter. Für unseren Test habe wir gleich das komplette Trio aus RM-115, RM-212T und RM-210T eingeladen, also fast schon ein Familientest.

Details

Details

In Aufbau und Größe unterscheiden sich meine Testkandidaten kaum von den entsprechenden Modellen der vorangegangenen MAG-Serie, sie sind – auch ohne Neodym-Lautsprecher – lediglich ein paar Kilo leichter. Mit den Maßen 468 x 603 x 335 mm und runden 26 Kilo kann man die beiden RM-115 und RM-210T zwar noch alleine transportieren, zu den Leichtgewichten ihrer Klasse zählen die neuen Ahsdown-Cabinets aber sicherlich nicht. 
Fotostrecke: 5 Bilder Die Ashdown Rootmaster RM-115 besitzt einen Tragegriff oben …

Die RM-212 ist noch etwas schwerer und größer, sie bringt satte 31 Kilo auf die Waage und misst 706 x 467 x 335 mm. Ashdown verwendet für die Rootmaster-Boxen 16 mm dickes Sperrholz, das mit schwarzem Tolex überzogen ist und an den Ecken von ebenfalls schwarzen Metallkappen geschützt wird. Sie stehen rutschfest auf großen Gummifüßen, die 2×12 Variante hat sogar zusätzliche Füße an der linken Seite und steht damit auch im Querformat sicher. Als einzige Kandidatin in diesem Test verfügt sie über seitliche Klappgriffe, die beiden anderen werden an einem simplen Koffergriff auf der Oberseite von der Stelle bewegt. Dem Schutz der Lautsprecher dienen abnehmbare Fronten – die Holzrahmen sind mit Kunststoff bespannt und tragen das elegante Ashdown-Logo im Austin-Healey-Stil. Die Gitter werden mit Noppen auf das Gehäuse gesteckt und zusätzlich mit Klettbändern gehalten, sie klappern nicht und lassen sich auch während des Transports nicht aus der Lage bringen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Ashdown Rootmaster RM-210 besitzt auch einen Tragegriff oben,…

Hinter den Gittern sitzen die entsprechenden Lautsprecherkonfiguration, also ein 15-Zöller bei der RM-115, zwei 10-Zöller bei der RM-210T und logischerweise zwei 12-Zöller in der neuen RM-212T. Zur Verbesserung der Höhenübertragung hat Ashdown allen Rootmaster-Cabinets außerdem einen zusätzlichen Tweeter spendiert, der allerdings in der Lautstärke weder regel- noch abschaltbar ist. Man muss ihn also nehmen, wie er ist, und ich bin gespannt, welche Auswirkungen er in der Praxis hat und ob der Klang auch mit permanentem Hochtöner homogen bleibt. Alle Rootmaster-Boxen sind übrigens komplett geschlossen, es gibt keinerlei Reflexöffnungen zur Verstärkung der Bassfrequenzen. Auch die Ausstattung in Sachen Anschlüsse ist bei allen Modellen identisch, auf der Rückseite sitzt ein Paneel mit je einer Klinke- und einer Speakonbuchse zur Verbindung mit dem Verstärker. 

Fotostrecke: 7 Bilder Die Ashdown Rootmaster RM-212T besitzt keinen Tragegriff oben, dafür Füße an der Seite …

Praxis

Sounds

Damit ihr den Sound der drei Ashdown Rootmaster-Boxen vergleichen könnt, habe ich jeweils drei Bassriffs über die Prüflinge gejagt und das Resultat mit Logic aufgenommen. Die Verstärkung übernahm ein weiteres Mitglied der Ashdown Rootmaster-Serie, das ebenfalls brandneue Topteil RM-420, abgenommen wurde mit einem ungefähr 18 cm vor der Lautsprechermembran platzierten Shure SM52 Beta.

Audio Samples
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RM-210T Single Coils Slap RM-210T Humbucker RM-210T Single Coils Finger
Die RM-210T produziert mit ihren 10-Zoll-Lautsprechern erwartungsgemäß deutlich weniger Mitten als die beiden anderen Boxen und klingt insgesamt etwas schlanker und hohler, aber durchaus noch ausgewogen. Das Fundament ist kompakt und rund, die Höhen präsentieren sich nicht super-luftig, sorgen aber für ausreichend Transparenz und den nötigen „Snap“ beim Slap-Sound. Um es vorwegzunehmen: Bei der Frage, welche Rolle der Tweeter in der Praxis spielt, ist die 210T die Einzige aus dem Trio, bei der ich einen Lautstärkeregler oder eine Abschaltmöglichkeit für ihn vermisst habe. Zwar schiebt sie die Höhen nicht zu sehr in den Vordergrund und fällt zum Glück auch nicht mit harschen, unangenehmen Hochmitten auf, aber für die meisten Soundvorstellungen reicht die Höhenabbildung der 10-Zöller komplett aus. Deshalb wäre die RM-210T mit einer Regelmöglichkeit für den Tweeter deutlich flexibler.
Audio Samples
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RM-212T Single Coils Slap RM-212T Humbucker RM-212T Single Coils Finger
Die RM-212T ist zweifellos die Universalbox des Ashdown-Trios. Die 12-Zöller produzieren deutlich mehr Mitten und sorgen für ein wärmeres Klangbild im Vergleich zur RM-210T. Vor allem Fingerstyle-Beispiele klingen sehr homogen und profitieren von der besseren Mittenwiedergabe. Beide Beispiele, der etwas modernere Humbuckersound und der schlankere Singlecoil-Bass,  präsentieren sich sehr rund und schön aufgelöst, die Bässe dröhnen nicht und die Höhen fügen sich organisch ins Klangbild ein. 
Audio Samples
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RM-115 Single Coils Slap RM-115 Humbucker RM-115 Single Coils Finger

Für die wirklich fetten Bässe ist logischerweise das Modell mit der 15-Zoll-Bestückung zuständig. Gerade Bassisten mit einem Hang zu Vintage-Instrumenten greifen gerne zu den großen Pötten, damit sie einen wohlig warmen Bassteppich unter die Band schieben können. Genau dafür ist auch die RM-115 zuständig. Bei ihr stehen Bässe und Tiefmitten absolut im Fokus, mit ihnen produziert sie ein mächtiges Fundament, während die Ashdown-typische Hochmittenpräsenz und der Tweeter für präzise Definition und ausreichend Durchsetzungskraft im Bandsound sorgen. Sogar der Slapsound klingt noch relativ knackig und kommt ohne Matschfrequenzen über den großen Lautsprecher, auch wenn es sich dabei nicht unbedingt  um die Paradedisziplin der Box handelt. Ihre Stärke sind kernige, kehlige Basssounds, die gut zu Vintage-Instrumenten und den entsprechenden Musikstilen passen. 

Fazit

Die neuen Rootmaster-Cabinets sind auf jeden Fall ein interessantes Angebot für Basser, die eine gut klingende Box mit solider Verarbeitung zu einem wirklich kleinen Preis suchen. Alle drei lösen den Basssound detailreich auf und bieten eine solide Performance, gemeinsam haben sie den eher kernigen Grundcharakter, der vor allem Fans von Vintage-Sounds ansprechen wird und weniger Bassisten mit der Neigung zu einem möglichst neutralen Sound oder luftig offenen Höhen. Alle drei Boxen präsentierten ihre besten Seiten in Kombination mit dem RM-420 Ashdown-Basstop. Mit zwei anderen Tops, die einen neutraleren Sound produzieren, klangen sie etwas hohl, charakterarm und deutlich unausgewogener – ein wichtiger Punkt, der bei Anschaffung zu berücksichtigen ist: Man sollte die Boxen wirklich mit seinem Lieblingsverstärker anchecken. Allen Ashdown-Fans, die sowieso schon einen Amp der britischen Schmiede besitzen oder ein ganzes Rootmaster-Stack inklusive Verstärker im Auge haben, kann ich alle drei Rootmaster-Boxen jedoch uneingeschränkt empfehlen. 

PRO
  • guter, kerniger Grundsound
  • stabile Performance
  • gute Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra:
  • keine große Soundflexibilität
  • hohes Gewicht
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Features:
  • Hersteller: Ashdown
  • Land: UK/China
  • Modell: Rootmaster, Bass-Boxen
  • RM-115
  • Belastbarkeit: 250 Watt
  • Lautsprecher: 1 x 15 Zoll +Tweeter
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Frequenzbereich: 37 Hz – 20 kHz
  • Masse: H x B x T (mm) 468 x 603 x 335
  • Gewicht (kg): 25
  • RM-210T
  • Belastbarkeit: 250 Watt
  • Lautsprecher: 2 x 10 Zoll +Tweeter
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Frequenzbereich: 60 Hz – 20 kHz
  • Masse: H x B x T (mm) 468 x 603 x 335
  • Gewicht (kg): 26
  • RM-212T
  • Belastbarkeit: 300 Watt
  • Lautsprecher: 2 x 12 Zoll +Tweeter
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Frequenzbereich: 60 Hz – 20 kHz
  • Masse: H x B x T (mm) 706 x 467 x 335
  • Gewicht (kg): 31
Preise:
  • RM-115: 213,00 Euro UVP
  • RM-210T: 237,00 Euro UVP
  • RM-212T 356,00 Euro UVP
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • guter, kerniger Grundsound
  • stabile Performance
  • gute Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keine große Soundflexibilität
  • hohes Gewicht
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Ashdown Rootmaster RM-210T/RM-212T/RM-115 Test
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