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Emergence Audio Infinite Guitar & Upright Test

Emergence Audio spezialisiert sich auf Kontakt-Instrumente für Film-Scoring, Ambient und Sounddesign. Vor allem die beiden Libraries Infinite Guitar und Infinite Upright stechen aus diesem Angebot deutlich hervor. Sie präsentieren die klassischen Instrumente, Klavier und E-Gitarre, in Form von atmosphärischen Textures und Collagen.

Emergence Audio Infinite: Test.
Emergence Audio beamt ein Klavier und verschiedene E-Gitarren in andere Galaxien: Infinite Guitar und Infinite Upright.

Die noch junge US-Firma um den Composer Michael Vignola hatten wir schon einmal im Test: Anhand der kostenfreien und noch dazu gelungenen Emergene Audio Infinite Collection könnt ihr euch ein konkretes Bild vom „unendlichen“ Soundkosmos machen. Genau diese Sammlung empfehle ich auch gern als Demo-Version für die beiden Produkte Infinite Guitar und Infinite Upright. Passt die Soundästhetik, lohnt sich auch der Deal.

Emergence Audio Infinite Guitar & Upright Highlights

  • Library für NI Kontakt Player
  • Piano und E-Guitar als Texture-Instrumente
  • Infinite Motion Engine 2.0
  • Cinematic und Ambient Style
  • Interne Effekte
Emergence Audio Infinite: Demo.
Unbedingt ausprobieren: die kostenfreie Infinite Collection von Emergence Audio.

DETAILS & PRAXIS

Non-Static Sampling und Infinite Motion Engine 2.0

Grundsätzlich schwört Emergence Audio auf das sogenannte „Non-Static Sampling“: Jeder Klang wird über einen langen Zeitraum mit subtilen Variationen aufgezeichnet. So spürt man bereits im Basisklang eine gewisse natürliche Lebendigkeit.

Emergence Audio Infinite: Samples.
Schon beim Ausgangsmaterial legt Emergence Audio großen Wert auf nicht-statische Klänge.

Das zentrale Sounddesign-Tool von Infinite Guitar & Upright ist die Infinite Motion Engine 2.0. Sie vertieft das Konzept der permanenten Bewegung im Klang und räumt euch viele Programmiermöglichkeiten ein. Die Engine basiert auf zwei einzelnen Layern, zwischen denen man blenden kann. Mit dem Master-LFO, weiteren LFOs und einem passablen Tief/Hochpass-Filter pro Layer lässt sich der Sound nuancenreich gestalten.

Gerade beim Thema „Infinite“ darf keinesfalls eine gute FX-Sektion fehlen. Hier sind ein Faltungshall mit Impulsantworten von Lexicon L-Modellen, Delay, LoFi und Modulationseffekte zu nennen. Sehr moderne und extravagante Effekt-Typen gibt es leider nicht.

Emergence Audio Infinite: Effekte.
Eher solide als aufregend: die Effektabteilung von Emergence Audio.

Beide Instrumente auf einen Blick: Infinite Guitar und Infinite Upright

Bei Emergence Audio Infinite Guitar dreht sich alles um E-Gitarren. Der Sample Content lässt sich durchaus als üppig bezeichnen. Er beläuft sich auf etwa 46 GB für 53 unterschiedliche Klangquellen. Über 260 Presets machen die erste Begegnung leichter. Dabei handelt es sich nicht um plakative Rockgitarren für prägnante Riffs oder Powerchords, sondern um sich entwickelnde Gitarrenflächen.

Emergence Audio Infinite: Guitar.
Emergence Audio Infinite Guitar basiert auf der Infinite Motion Engine 2.0 und spezialisiert sich natürlich auf E-Gitarren. 

Das Ausgangsmaterial für Infinite Upright stammt von einem Baldwin-Klavier aus den 1980er-Jahren. Es liefert einen warmen organischen Basisklang. Die Library umfasst 43 Klangquellen mit insgesamt rund 10 GB Samples – deutlich weniger als bei Infinite Guitar, was wohl den günstigeren Preis erklärt. Über 200 Presets sind bereits anspielbereit.

Emergence Audio Infinite: Upright.
Optisch fast gleich, aber mit einem alten Klavier als Sample-Fundus: Emergence Audio Infinite Upright.

Wer gern an Sounds tüftelt, kann sich auf dem GUI beider Instrumente von Emergence Audio austoben – fast alles ist auf einen Blick zu erfassen. Preset-Fans kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Per Randomizer lassen sich spontane Variationen erstellen.

Unendliche Klangwolken in 14 Soundbeispielen 

Wie bereits klar geworden sein dürfte: Bei Infinite Guitar & Upright handelt es sich nicht um Konzertinstrumente, die auf der Tastatur mit höchster Sensibilität gespielt werden können. Beim Anspielen entfalten sie vielmehr eine galaktische Tiefe und organische Wärme. Vom Sounddesign her finde ich die Presets zwar handwerklich souverän, dafür aber nicht besonders innovativ oder futuristisch. Leider werden Modulationsrad und Aftertouch hier kaum einbezogen. Da müsst ihr selbst aktiv werden und die umfangreiche MIDI-Controller-Unterstützung auskosten. Generell sind die jeweils über 200 Presets gut über eine Tastatur spielbar.

Emergence Audio Infinite: Presets.
Die vielen Presets zeigen die klanglichen Möglichkeiten beider Instrumente sehr gut. 

Die Factory Presets sind bei beiden Instrumenten in mehrere Kategorien eingeteilt: Afterglow, Experiments, Drones, Pads, Pulses, Swells. Das ist zwar alles schon ganz gut vorsortiert, das intensivere Stöbern erfolgt aber in Eigenregie. Wie ihr gleich hört, sind das schlicht cineastische Pads, sphärische Drones und Textures sowie Hintergrundklänge mit teils experimentellen Einschlägen.

Audio Samples
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Guitar – Picked Solar Tail Guitar – A day that never came Guitar – Dream Drone Guitar – Washed Pad Guitar – Muted Blackhole Guitar – Sky Pad Guitar – Pulse Upright – Clusters Upright – Cosmic Tears Upright – Elbow Upright – Echo of Reflections Upright – What once was Upright – Constellations Upright – Shimmering

Es geht auch ohne Emergence Audio

Kostengünstige Alternativen zu Infinite Upright sind etwa Cinesamples Piano in Blue oder auch Westwood Instruments ALT Piano. Für noch extremere und bizarrere Sounds bietet sich Heavyocity Dystropia an. Und auch für Infinite Guitar von Emergence Audio gibt’s Alternativen – die allerdings noch teurer sind, wie beispielsweise Cinematic Guitars Motion oder Cinematic Guitars Organic Atmospheres von Sample Logic.

Machen wir uns aber nichts vor: Noch günstiger und vor allem persönlicher wird es, wenn man das Sounddesign einfach selbst in die Hand nimmt. Es gibt heute etliche Piano- oder Guitar Samples, die ihr in den Sampler einer DAW importieren, per Synthese-Engine bearbeiten und mit Granular-Effekten garnieren könnt. Aber: Edit-Sessions kosten viel Zeit und man kommt nicht direkt zum Komponieren.

FAZIT – Emergence Audio Infinite Guitar & Upright

Emergence Audio ist eine seriöse Adresse für den Library-Kauf. Beide Instrumente haben mich mit ihren eher klassischen atmosphärischen Sounds angesprochen. Dabei holt mich Infinite Guitar noch ein wenig mehr ab als die Upright-Variante – insofern geht der Mehrpreis also klar.

Trotz der regulären stolzen 229 US-Dollar für Infinite Guitar solltet ihr keinesfalls das gesamte Universum erwarten: Absolute Ideenlieferanten sind beide Libraries nicht. Ihr braucht schon eigene musikalische Einfälle. Kaum eines der vielen Presets generiert zum Beispiel neue Motive im „One-Finger-Style“. Dafür lassen sich die Klänge von Infinite Guitar und Infinite Upright auf dem Controller-Keyboard umso besser performen.

Alles is allem gibt es eine klare Empfehlung für professionell arbeitende Composer und Producer. Aber Vorsicht: Wer einmal angefangen hat, wird sicher schnell neugierig auf Emergence Audios Instrumente für vokale und orchestrale Textures.

Features

  • Sample Library für NI Kontakt (Player) mit Piano und Guitar als Texture-Instrumente
  • Infinite Motion Engine 2.0, jeweils über 200 Presets.
  • Ab Windows 10, Mac OS X 10.15.7 (M1 Support), Online-Aktivierung, VST3, AU, AAX, Standalone.
  • WEBSEITE: emergenceaudio.com/product/infinite-guitar
  • PREIS: 229 US-Dollar für Guitar, 149 US-Dollar für Upright (Straßenpreise vom 12.11.2025)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Instant Sounddesign
  • Sphärisches Textures
  • Musikalisch gut einsetzbar
  • Einfache Sound-Bearbeitung
  • Gute Preset Library
Contra
  • hoher Preis
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Emergence Audio Infinite Guitar & Upright Test
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