In diesem Test beschäftigen wir uns mit den neuen Zultan Vortex Effektbecken und mit der Razor Disc. Bei den Vortex-Modellen, vorgestellt in 16“ und 18“, handelt es sich um spiralförmig aufgeschnittene Crashbecken, die sowohl alleine als auch auf anderen Becken „gestackt“ gespielt werden können. Die 10“ Razor Disc wiederum besteht aus drei Metallscheiben, die durch Reibung einen kurzen, prägnanten Sound erzeugen sollen. Wenn euch die Konzepte bekannt vorkommen, seid ihr nicht alleine, denn beide Konzepte sind von anderen Herstellern, Zildjian und Sabian, inspiriert. Dort heißen sie Spiral Crash und Chopper. Ob die Neuzugänge ihre Rolle unter den anderen Zultan Stacks finden, lest und hört ihr auf den folgenden Zeilen.







Die erste Inspektion
Beim Auspacken der 16“ und 18“ großen Vortex Crashes muss ich nicht nur an die nordamerikanischen Vorbilder denken, die Teile erinnern auch stark an die Zultan Aja Blaze Becken. Die in China produzierte B20-Bronze-Serie zeichnet sich durch geschliffene Oberseiten aus, die Unterseiten besitzen nur ein feines Abdrehmuster. Nach kurzer Inspektion der Testobjekte ist klar, dass es sich hier um spiralförmig aufgeschnittene Crashbecken der Serie handelt. Der „Einstieg“ ist abgerundet, eine Bohrung soll ein Einreißen am Ende des Schnitts verhindern. Die Verarbeitung ist nicht perfekt, scharfe Kanten sind jedoch nicht zu verzeichnen.
Die Razor Disc besteht aus einer Nickelsilber-Legierung, welche in Form dreier mittig vernieteter Elemente daher kommt. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich um eine Kopie des Sabian Choppers, der jedoch – festhalten! – das Siebenfache kostet. Auf einer runden Basisscheibe sitzen hier wie dort zwei strahlenförmig versetzte Elemente, das Ganze soll einen Hi-Hat-ähnlichen Sound erzeugen.
So klingen die Zultan Vortex und Razor Disc Effekte
An meinem Drumset möchten vor dem Praxistest erst einmal ein paar Änderungen vorgenommen werden: Die beiden Vortex Crashes brauchen Platz, und zwar sowohl nach unten als auch zur Seite, sonst schlagen sie beim Ausschwingen an. Das 18“ benötigt ein ziemlich weit ausgefahrenes, gerades Stativ, das 16“ kann etwas niedriger hängen. Aufbau-Inspirationen könnt ihr euch zum Beispiel bei Spiral-Crash-User Chris Daddy Dave holen. Klanglich machen die günstigen Kringel wirklich Spaß und erzeugen modulierende, China-ähnliche Sounds, die sich sehr musikalisch und ausgewogen einsetzen lassen. Wirklich laut und durchsetzungsfähig kommen die Vortex-Becken jedoch nicht daher.
Interessant wird es, wenn man die Teile auf andere Becken legt. Das Resultat ist ein kurz aufrauschender und anschließend nahtlos ausblendender Klang, der eine schöne Alternative zu typischen Beckenstacks darstellt. Diese Variante könnt ihr euch im Video anhören.
Dagegen klingt die kleine 10“ Razor Disc deutlich kompakter, gröber und weniger fein aufgelöst. Wie beim Sabian-Original ist auch hier die Durchsetzungskraft bemerkenswert. Einsetzbar ist das Teil als eine Mischung aus zweiter Hi-Hat und Stack und empfiehlt sich überall dort, wo kurze, raue Akzente vonnöten sind.
Fazit
Inspiriert von zwei Effektbecken der großen Beckenmarken, liefern die beiden Vortex Crashes und die Razor Disc spannende Sounds zum günstigen Preis. Die spiralförmig aufgeschnittenen Vortex-Modelle erzeugen einen exotischen, China-ähnlichen Klang, sind dabei aber nicht sehr laut. Sie brauchen etwas Platz beim Aufhängen, sofern ihr sie nicht auf andere Becken legt, was einen kurz aufrauschenden Klang erzeugt. Die Razor Disc kann trotz ihrer geringen Größe einen ziemlich prägnanten Akzent setzen, der an eine Mixtur aus halboffener Hi-Hat und Beckenstack erinnert. Die Finesse des kanadischen Originals legt sie zwar nicht an den Tag, dafür kostet sie aber auch nur einen Bruchteil. Insgesamt sind die Testobjekte eine Empfehlung für alle, die ihr Setup um charakteristische und erschwingliche Effekte erweitern möchten.

- sehr gut klingende Vortex Crashes
- Vortex Crashes auch als Stack verwendbar
- Razor Disc sehr durchsetzungsstark
- sehr günstige Preise
- etwas unharmonischer Gesamtklang bei der Razor Disc

- Technische Spezifikationen
- Hersteller: Zultan
- Bezeichnung: Vortex Crashes 16“ und 18“, Razor Disc 10“
- Material: Vortex Crashes aus B20-Bronze, Razor Disc aus Nickelsilber
- Herstellungsland: China
- Preise (Verkaufspreise September 2025):
- Vortex Crash 16“: 79,00 Euro
- Vortex Crash 18“: 99,00 Euro
- Razor Disc 10“: 49,00 Euro
Herstellerseite: https://www.zultancymbals.com