Vor dem Start der ‘Run for Your Lives World Tour’ von Iron Maiden hat die Band eines klar gestellt: Die Fans sollen ihre Smartphones in der Tasche lassen und die Konzerte genießen. Nicht alle haben sich daran gehalten.

Das Bild von Konzerten hat sich in den letzten 15 Jahren stark verändert: Statt Feuerzeugen leuchten heute Handy-Taschenlampen, statt Bierbechern werden Smartphones in die Höhe gehalten. Viele Fans erleben den Moment nur noch über das Display, immer mit dem Gedanken, alles für Instagram, TikTok oder die Cloud festzuhalten. Am Ende bleiben 20 Fotos, 30 wackelige Kurz-Videos – und nur wenige echte Erinnerungen.
Aus dem einstigen Trend, bei Konzerten zu filmen, wurde längst Normalität. Doch das kann das Erlebnis sowohl für die Künstler auf der Bühne als auch für das Publikum spürbar stören. “Wir sind der Meinung, dass die Leidenschaft und das Engagement unserer Fans die Konzerte zu etwas ganz Besonderem machen, aber die Besessenheit mit dem Handy ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass sie vor allem die Band unnötig ablenkt”, kritisierte Iron Maiden-Manager Rod Smallwood kurz vor dem Start der Tournee.
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Daher kam auch der Appell: “Wir möchten wirklich, dass die Fans die Shows aus erster Hand und nicht auf ihren kleinen Bildschirmen genießen”, schrieb der Iron Maiden-Manager. “Die Menge an Handys, die heutzutage benutzt wird, schmälert das Vergnügen, besonders für die Band, die auf der Bühne steht und auf die Reihen von Handys schaut, aber auch für andere Konzertbesucher.”
Nicht alle Fans hielten sich an Handy-Verzicht
Die ersten zwei ausverkauften Konzerte in Budapest wurden nun gespielt und zum größten Teil genossen die Fans ein handyfreies Erlebnis.
In einem Statement bedankte sich der langjährige Manager für das Verständnis der Fans.: “Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die ihre Telefone leise gestellt haben, die Band und ihre Mitfans respektiert haben und die Show so erlebt haben, wie sie sein sollte – im Raum mit uns. Das war ein großer Ansporn für uns und die Band weiß das sehr zu schätzen. Es ist so viel besser, wenn sie dich unbelastet sehen können und das treibt sie ohne diese Ablenkung an.”
Allerdings richtete Smallwood auch einige Worte an Fans aus, die die Regeln missachteten und dabei beobachtet wurden, Teile des Konzert aufgenommen zu haben.
“Für die wenigen Egoisten, die das nicht getan haben und einfach weiter filmen mussten… Ich wünsche Ihnen nichts als einen sehr schmerzenden Arm!”
Rod Smallwood (Iron maiden manager)
Trotz einiger “weniger Egoisten” wurden die Shows, bei denen der neue Schlagzeuger Simon Dawson sein Debüt feierte, zu einem großen Erfolg. Nach dem Auftakt in Budapest folgten Konzerte in Prag und Bratislava. Zu beiden Auftritten gab es lediglich knappe Posts mit den Worten “Thank you Prague” und “Thank you Bratislava”. Zum Handy-Verbot äußerte sich die Band nicht weiter. Auf den veröffentlichten Bildern fällt jedoch auf: Keine Smartphones in Sicht! Sehr cool.

