Mit dem Zoom MS-90LP+ Looper-Effektpedal komplettiert der japanische Hersteller seine Multistomp-Linie und bleibt dabei dem Seriendesign mit kleinem Display, vier Encodern und fünf Tastern treu. Im Inneren des Pedalgehäuses arbeitet ein Prozessor, der eine maximale Aufnahmezeit von 90 Minuten für einen Loop ermöglicht, das Ganze in hoher Audioqualität mit 32 Bit Floating-WAV-Files. Dazu kommen diverse Loop-Effekte, Drumsounds und mehr. Der optimale Sparringspartner für Bühne und Zuhause zum günstigen Preis? Wir haben uns das Pedal genauer angesehen und angehört.



Multistomp-Design mit Display, Encodern und fünf Tastern
Die Konzeption der Multistomp-Pedale kommt gut an, denn Zoom bietet bei diesen Effekten Editier- und Steuerungsmöglichkeiten auf kleiner Fläche, so auch beim MS-90LP+. Das Kernstück bildet das Display (38 x 30 mm), das alle Funktionen zum Editieren anzeigt und die Wellenform des aufgenommenen Loops darstellt. Die vier Encoder direkt unter dem Display stehen für diverse Parameter, vor allem für die Voreinstellungen zur Loop-Aufnahme oder die Anwahl und Einstellungen der gespeicherten Loops bzw. Rhythmus-Pattern. Für die Loop-Aufnahme und -Performance stehen dann der große Fußtaster (Record, Overdub) und die vier kleinen schwarzen Taster zur Verfügung, die sich um den Fußtaster versammeln. Hier liegen die folgenden Funktionen an:
- STOP: Loop stoppen oder Loop löschen (gedrückt halten).
- UNDO: Löschen des letzten Overdubs und REDO – Wiederherstellen des gelöschten Overdubs.
- LOOP FX: Aktivieren des ausgewählten Loop FX (z. B. Reverse, halbes Tempo, etc.).
- RHYTHM: Starten des ausgewählten Rhythmus-Patterns.
Kompletter Stereobetrieb, USB und MIDI – die Anschlüsse
Die Audio-Anschlüsse sind an den Seiten links und rechts geparkt, jeweils zwei 6,3-mm-Klinkenbuchsen für Mono- oder Stereobetrieb. In den Systemeinstellungen kann die Audioausgabe eingestellt werden, und neben normalem Mono- oder Stereobetrieb besteht auch die Möglichkeit, die Rhythmus-Pattern und das Gitarren-Looper-Signal auf getrennte Ausgänge zu routen.
Die beiden 3,5-mm-Klinkenbuchsen an der Front stehen für MIDI-in und MIDI-out bereit, über die das Zoom MS-90LP+ entsprechend gesteuert werden kann (Program Change, Clock). Die Spannungsversorgung erfolgt mit einem Standard-9-V-DC-Netzteil (Minuspol innen), alternativ kann unser Testkandidat auch per USB-C (5 V) oder sogar mit zwei AA-Batterien versorgt werden. Das Batteriefach ist gut zugänglich an der Unterseite erreichbar. Die gemessene Stromaufnahme beträgt 120 mA, sodass für längere Einsätze der MS-90LP+ von einem Netzteil mit Energie versorgt werden sollte.
Möglichkeiten und Bedienung des Zoom MS-90LP+
Die Architektur ist so angelegt, dass bei unserem Kandidaten 100 Speicherplätze verfügbar sind und angewählt werden können. Dabei speichert die sogenannte Auto-Save-Funktion alles direkt, was natürlich sehr vorteilhaft ist. Die Speicherplätze lassen sich mit Namen versehen, zum Beispiel zur Sortierung von schnell festgehaltenen Ideen. Aber auch zum Speichern von öfter aufgerufenen Jamtracks/Loops bzw. für vorbereitete Backing-Tracks bei einer Live-Performance. Alles das läuft mithilfe der vier Encoder, die auch mit einer Tastfunktion ausgestattet sind, über das Display.
Obwohl das Bedienkonzept wirklich sehr intuitiv ist und man die Funktionen schnell verinnerlicht hat, lohnt sich doch der eine oder andere Blick in die Anleitung. Hat man die optimale Einstellung für die Loop-Aufnahme gefunden, wird die in der Regel auch nicht mehr laufend verändert. Zum Beispiel kann eingestellt werden, ob der Loop nach der Aufnahme direkt in den Overdub-Mode wechselt oder zuerst wieder in den Play-Mode. Die Lautstärke des Loops wird auf der Startseite eingestellt und ein Einzähler lässt sich ebenfalls aktivieren.