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Cube Hybrid Maple Birch 14×6,5 Snaredrum Test

Musikwinkel“ Deutschlands, so wird das Vogtland auch bezeichnet. Wenn das mal kein gutes Omen ist für unseren heutigen Testkandidaten, eine Cube Hybrid Series Snaredrum in den Maßen 14×6,5 Zoll. Die kommt nämlich aus der besagten Gegend, welche eine langjährige Tradition im klassischen Instrumentenbau vorweisen kann und in der immer noch viele Manufakturen und Vertriebe angesiedelt sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern werden die Kessel und Böckchen der Cube Trommeln nicht von großen Zulieferern bezogen und anschließend zusammengeschraubt, sondern nach eigenen Spezifikationen im Haus oder bei benachbarten Unternehmen hergestellt. 

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Ungewöhnliches Konstruktionsmerkmal: massiver Verstärkungsring aus Buchenholz.


Bei der Hybrid Serie deutet die Bezeichnung schon an, dass der Kessel aus mehr als nur einem Material besteht. Während bei den meisten anderen Trommeln eine oder maximal zwei Holzsorten kombiniert werden, kommen bei der Cube Snare ganze drei zum Einsatz. Ahorn, Birke und Buche werden hier verarbeitet, also die „Klassiker“, wenn es um trommelrelevante Klanghölzer geht. Obwohl das Instrument nicht in Solid- oder Stave-, sondern in Schichtbauweise mit Verstärkungsringen konstruiert wurde, soll es höchsten klanglichen Ansprüchen genügen. Ob die sächsische Edel-Snare im Test überzeugen kann, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Die Verarbeitung darf als perfekt bezeichnet werden

Kommen wir nun zu den technischen Merkmalen. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich beim Kessel um eine Konstruktion aus Schichtholz, wobei der vierlagige Kern aus Ahorn von je einer inneren und äußeren Lage aus Birke flankiert wird. Alle Lagen sind einen Millimeter dick, woraus sich eine Gesamtstärke von sechs Millimetern ergibt. Die Kombination aus Birke und Ahorn ist relativ selten, spontan fällt mir hier als Referenz die – nicht mehr erhältliche – Tama Bill Bruford Signature Trommel ein. Als Besonderheit besitzt die Cube allerdings beidseitig eingeleimte, massive Verstärkungsringe aus Buche, welche ebenfalls eine Stärke von sechs Millimetern aufweisen. Die Kesselenden sind im 45-Grad-Winkel abgeschrägt, ein leicht verrundeter Gegenschnitt stellt einen guten Fell-Kessel-Kontakt her. Im Bereich des flach abfallenden, etwa zwölf Zentimeter breiten Snarebeds bleibt die Form der Gratung erhalten. Innen ist die Trommel matt versiegelt, auf der Außenseite ist eine, „Nightsky Sparkle“ genannte, Hochglanzlackierung aufgetragen. Ein dunkelblauer Kern wird hier zu den Rändern hin minimal heller, verstärkt wird der Sternenhimmeleffekt durch unregelmäßig hinzu gemischte Glitter-Elemente. Das Ganze wirkt eher dezent, aber durchaus realistisch und verleiht der Snare einen edlen Touch. 

Fotostrecke: 4 Bilder Drei Hölzer, eine Snare: Innenansicht des Cube Hybrid Kessels.

Die eckigen Böckchen kommen ebenfalls aus eigener Fertigung

Die verbaute Hardware bestimmt zu einem großen Teil das Erscheinungsbild einer Trommel, besonders dann, wenn sie so klare Formen besitzt wie unser Testobjekt. Cube lautet der Name der Firma, und es braucht nur wenig Phantasie, um zu erkennen, dass die zehn eckigen, mittig montierten Aluminium-Doppelböckchen den Markennamen widerspiegeln sollen. Als optischen Kontrast besitzen sie ein erhabenes Dreieck auf der Vorderseite. Die Spann-Kuben sind nun so an der Snare montiert, dass die Dreiecke abwechselnd nach oben und nach unten zeigen… ein nettes Detail. Jeweils zwei hochwertige Edelstahl-Inbusschrauben halten die Böckchen am Kessel. Mit den dreifach geflanschten, 2,3 Millimeter starken Spannreifen, der schwenkbaren Dunnett R4 Abhebung sowie dem 20-spiraligen Puresound Custom Snare-Teppich greift man zu bewährten Standardprodukten. Als Schlagfell kommt ein Evans HD zum Einsatz, auf der Resonanzseite ist ein Remo Hazy montiert. Da es sich bei Cube um einen echten Custom-Hersteller handelt, dürfen diese Teile allerdings eher als „Serviervorschlag“ verstanden werden. Neben verschiedenen Fellen können die Trommeln auch mit alternativen Abhebungen, Guss- und sogar Holzspannreifen (auch aus eigener Herstellung) konfiguriert werden. Ein per Hand ausgefüllter Zettel mit Herstellungsdatum und Spezifikationen rundet das Bild eines handgemachten Instruments passend ab.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Nachthimmeleffekt der Lackierung ist dezent, aber wirkungsvoll.
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Praxis

Saubere Stimmungen sind schnell umgesetzt

Auf dem Snare-Stativ macht die Cube Hybrid Snare einen umkomplizierten Eindruck. Die zehn Stimmschrauben laufen sauber, aber nicht zu leicht in den Gewinden, daher man muss schon sehr kräftige Rimshots spielen, um schnelle Verstimmungen zu provozieren. Mit ihrem drehbaren Abwurfhebel stellt die bekannte Dunnett R4 Abhebung sowohl Drummer zufrieden, die den Teppich von der Trommel weg an- und abschalten möchten, als auch solche, die eine seitliche Bewegung bevorzugen. Dank der äußerst sorgfältigen Verarbeitung der Trommel sind verschiedene Tunings schnell umgesetzt, das vorgedämpfte Evans HD Schlagfell habe ich zur besseren Beurteilung der klanglichen Kapazitäten aber durch ein weiß beschichtetes Remo Ambassador ersetzt. Von einer Snaredrum in dieser Preisklasse erwarte ich eine sehr gute Ansprache und eine große tonale und dynamische Bandbreite. Beides liefert die Cube Snare in sehr überzeugender Art und Weise. Insgesamt neun Stimmungen, von sehr hoch bis sehr tief, habe ich sowohl im Video als auch als Soundfiles für euch aufgenommen. 

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Hohe Stimmung

Obwohl sehr hohe Stimmungen nicht unbedingt die Domäne einer 14×6,5er Snaredrum sind, zeigt sich am oberen Ende der tonalen Skala sehr schnell, was ein Kessel kann. Ist er zu weich oder unsauber verarbeitet, klingt die Trommel schnell nach „Jipp“, also abgewürgt und flach. Die Cube hingegen behält bis in höchste Stimmungen ihren klanglichen Körper, die dicken Buche-Verstärkungsringe geben dem eher dünnen Kessel ordentlich Stabilität und sorgen gleichzeitig für eine sehr gute Integration des Teppich-Sounds. Als ausgewogen, aber funky würde ich das Ergebnis bezeichnen.

Audio Samples
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Hohe Stimmung – solo Hohe Stimmung – im Set

Mittelhohe Stimmung 

Wie zu erwarten, beginnt die Hybrid Snare in mittelhohen Stimmungen noch freier „durchzuatmen“ und ordentlich Druck zu erzeugen. Luftig, mit angenehm ausgewogenen Obertönen kommt die Trommel nun daher, die Ansprache des Teppichs ist sehr schnell und integriert sich gut in den Kesselton. So entsteht beim Spielen das Gefühl, dass die Snaredrum alle trommlerischen Details Eins zu Eins umsetzt.  

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Mittelhohe Stimmung – solo Mittelhohe Stimmung – im Set
Cube_Hybrid_Snare_Praxis

Mittlere Stimmung

Gibt sich unser Testobjekt in hohen Stimmungen schon keine Blöße, entwickelt es im Medium-Bereich den stärksten Druck und den fettesten Sound. Holzig und breit kommt der Anschlags-Sound rüber, den Snare-Teppich habe ich ab dieser Stimmung etwas lockerer eingestellt. Interessant ist, dass die Snare auch ungedämpft kleine Stimmungenauigkeiten verzeiht, also erst bei groben Stimmfehlern beginnt, unangenehm zu singen. Ghostnotes werden akkurat umgesetzt, gleichzeitig erzeugt die Trommel – bei Bedarf – beeindruckend mächtige Rimshot-Flams. 

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Mittlere Stimmung – solo Mittlere Stimmung – im Set

Tiefe Stimmung

Im untersten Register fällt auf, dass der Sound der Snare schön straff bleibt und nicht das „wabbeln“ anfängt. Viele Trommeln muss man dann zwangsläufig mehr oder weniger stark dämpfen, sofern man nicht sowieso auf den heute so beliebten, kurzen „Düsch“-Sound steht. Den kann die Cube definitiv auch, wie ihr am Ende des Videos hören könnt. Sie gibt aber auch eine sehr überzeugende Rock-Snare ab, bei der man nicht befürchten muss, dass sie gegen laute Gitarren untergeht. So klingt das Ganze. 

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Tiefe Stimmung – solo Tiefe Stimmung – im Set
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Fazit

Die getestete Cube Hybrid Series Snaredrum ist ein tolles Instrument, das alles mitbringt, was anspruchsvolle Sound-Freunde bei einer Trommel dieser Bauart suchen. Sie ist leicht zu stimmen, besitzt einen beachtlichen tonalen Umfang sowie eine sehr präzise, sauber integrierte Teppichansprache. Daran dürfte der aus sechs Lagen Birke und Ahorn gefertigte Kessel mit seinen massiven Verstärkungsringen aus Buchenholz einen großen Anteil haben, aber auch die außergewöhnlich sorgfältige Gesamtverarbeitung zahlt sich aus. Wer einfach eine gute Holz-Snare zum moderaten Kurs sucht, wird angesichts des aufgerufenen Preises für die Testtrommel vielleicht erst einmal zusammenzucken. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass nicht nur der Kessel, sondern auch die Böckchen in Deutschland hergestellt werden, während viele Oberklasse-Snaredrums der großen Marken mittlerweile komplett in Fernost produziert werden. Wer also ein echtes Custom-Instrument mit hervorragenden Klangeigenschaften sucht und bereit ist, für die Komponenten und den persönlichen Kontakt entsprechendes Geld auszugeben, wird bei der kleinen sächsischen Firma mit hoher Wahrscheinlichkeit fündig.  

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • fetter, wandlungsfähiger Sound
  • präzise Teppichansprache
  • exzellente Verarbeitung
  • eigene Kessel- und Böckchen-Produktion
Contra
  • keins
Artikelbild
Cube Hybrid Maple Birch 14×6,5 Snaredrum Test
Sehr gut, aber nicht billig: Die Cube Hybrid Snaredrum richtet sich nicht unbedingt an Schnäppchenjäger.
Sehr gut, aber nicht billig: Die Cube Hybrid Snaredrum richtet sich nicht unbedingt an Schnäppchenjäger.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Cube Personal Drums
  • Bezeichnung: Hybrid 14×6,5 Snaredrum
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Kesselmaterial: 2 Lagen Birke, 4 Lagen Ahorn. Kesselstärke 6 Millimeter. Massive Verstärkungsringe aus Buchenholz, 6 Millimeter.
  • Hardware: dreifach geflanschte, 2,3 Millimeter Stahlreifen. Zehn doppelseitige Alu-Doppelböckchen
  • Zubehör: keins
  • Preis (Straßenpreis 25.09.2017): 799,00 EUR

Seite des Herstellers: cube-drums.de

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Perfekt gemacht: Nicht nur die Gratung ist makellos verarbeitet.

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