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Wampler Catacombs Test

Mit dem Wampler Catacombs präsentiert die renommierte US-Pedalschmiede nach dem Terraform und dem Metaverse ein weiteres ultrakompaktes Multieffekt-Pedal. Im Detail haben wir es hier mit insgesamt 11 verschiedenen Delay- und Reverb-Programmen zu tun, gepaart mit einer simplen Bedienoberfläche. Ob das Catacombs damit in Sachen Raum und Zeit alle Wünsche erfüllen kann? Finden wir es heraus!

Wampler Catacombs Test

Wampler Catacombs – das Wichtigste in Kürze

  • Delay- und Reverb-Pedal
  • 6 Delay- & 5 Reverb-Programme
  • Simple Bedienoberfläche
  • Stereo-Ein- und Ausgänge
  • Expression-Anschluss und Midi-Anbindung
  • 8 Presets
  • Hergestellt in den USA

Viel zu entdecken

Das Catacombs präsentiert sich mit einer übersichtlichen Zahl an Bedienelementen, hat aber dennoch einiges zu bieten. Insgesamt sind 6 Delay- und 5 Reverb-Programme verfügbar, die über ein gerastertes Poti auf der Oberseite angewählt werden. Bringt man gleich zwei Effekte auf so engem Raum unter, funktioniert dies verständlicherweise nur mit Doppelbelegungen der Schalter und Potis. Um dabei auf die blau beschrifteten Zweit- bzw. Alt-Parameter zugreifen zu können, muss der Bypass-Fußschalter gedrückt gehalten werden. Möchte man diese Funktionen ausführlicher justieren und dafür beide Hände freihaben, wird der Bypass-Fußschalter zunächst einfach nur einen Moment länger gedrückt, bis die zugehörige LED blinkt, und schon befindet man sich im „Alt-Modus“. Clever!

Die Effektprogramme des Wampler Catacombs

Mit seinen 11 Effektprogrammen bedient das Catacombs die gängigsten Delay- und Reverb-Charaktere, von denen die meisten anhand der Abkürzungen auf dem Pedal direkt identifizierbar sind. Bei dem Größenformat nicht anders machbar, fällt die Beschriftung allerdings recht klein aus, weshalb man bei schlechten Lichtverhältnissen mit der Belegung schon etwas vertraut sein sollte.

Folgende Programme sind an Bord:

DELAY
ANLG: Analog Delay
BBD: Bucket Brigade Delay
FTE: Faux Tape Echo
SPC: Echo-Space Delay
TAPE: Multi-Head/Tape Delay
DIGI: Digital Delay

REVERB
SHMR: Shimmer Reverb
PLT: Plate Reverb
SPR: Spring Reverb
ROOM: Room Reverb
HALL: Hall Reverb

Effektparameter und weitere Funktionen

Abstimmen lassen sich die jeweils angewählten Reverb- und Delay-Programme über fünf Potis für Time (Shimmer), Feedback (Decay), Delay (Tone), Mod (Rate) und Reverb (Tone). Die Angaben in Klammern beziehen sich auf die Alt-Funktionen. Ab Werk ist das Pedal mit seinen zwei Fußschaltern so konfiguriert, dass beide Effekte über den Bypass-Fußschalter aktiviert oder deaktiviert werden. Der mit Tap-Tempo beschriftete zweite Fußschalter ist außerdem für Eingabe des Delay-Tempos per Fußbefehl zuständig. Alternativ kann dieser aber auch die 8 Presets abrufen oder als Bypass für den Reverb-Effekt fungieren, wobei der eigentliche Bypass-Fußschalter für das Delay zuständig bleibt. Auch hier muss man also mit gewissen Einschränkungen leben bzw. hat nicht alle Funktionen gleichzeitig parat.

Wampler Catacombs Metallgehäuse
Fotostrecke: 6 Bilder Das Wampler Catacombs ist ein ultrakompaktes Multieffektpedal,…

Parallel oder in Serie?

Neben den Stereo Ein- und Ausgängen an der linken und rechten Pedalseite befinden sich an der Stirnseite weitere Anschlüsse für ein 9-V-Netzteil (130 mA), ein Expression-Pedal, MIDI In & Out für die Preset-Verwaltung (bis zu 128 Speicherplätze), sowie ein kleiner Schalter, der das Routing bestimmt. Er bietet die Wahl zwischen seriellem Routing oder einem parallelen Effektweg, bei dem beide Effekte am Ausgang gemischt ausgegeben werden. Ist der serielle Effektweg aktiviert, geht das Delay im Reverb auf, wobei sich die Reihenfolge optional ändern lässt. Darüber hinaus kann der jeweilige Effekt im Stereobetrieb auch auf einen einzelnen Ausgang geroutet werden, sodass die Effekte unabhängig voneinander laufen.

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So wird das Wampler Catacombs im Praxisteil aufgezeichnet

Für die Aufnahmen hänge ich das Catacombs hinter ein UAFX Dream ’65 Pedal und zeichne das Signal anschließend in Stereo auf. Diverse Gitarren kommen ebenfalls zum Einsatz. Für einen detaillierten Höreindruck zu allen Delay- und Reverb-Modi sowie deren Funktionen lohnt es sich, den zweiten Teil des folgenden Videos zum Test zu schauen, bei dem ich die Parameter ausführlich demonstriere.

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Mehr Informationen

Erster Eindruck zu den Effektmodi

Die beiden Vorgänger des Catacombs, das Wampler Terraform Modulationspedal und das Metaverse Delay, konnten in unseren Tests mit einer erstklassigen Effektqualität überzeugen. Wie sich zeigt, knüpft das dritte kompakte Multifunktionspedal des Herstellers hier nahtlos an und bietet ebenfalls sehr gut klingende Effekt-Algorithmen. Auch bei langen Hallfahnen und Delays bleibt das Signal dabei stets angenehmem transparent.

Klang und Bedienbarkeit

Generell decken die vorhandenen Effektprogramme die typischen Brot-und-Butter-Anwendungen problemlos ab und können obendrein auch für atmosphärische Sounds herhalten. Natürlich gibt es in der letztgenannten Kategorie sowohl in Sachen Reverb als auch Delay spezialisiertere Kandidaten auf dem Markt, aber völlig „abgespacte“ Klänge sind ganz offensichtlich auch nicht die Hauptintention des Catacombs. Trotz Zweitparameter bleibt die Bedienung für mein Empfinden sehr übersichtlich, und schon nach dem Einstellen der ersten Kombinationen bin ich mit dem Pedal absolut vertraut. Auch wenn man bei diesem Konzept verständlicherweise nicht alles haben kann, wirken die zur Verfügung stehenden Effektparameter sehr sinnvoll gewählt. Ansonsten fällt beim Durchhören der Delays auf, dass die Modulation jeweils an die Emulationen der größtenteils vertretenen Delay-Klassiker angepasst wurde, was den Sounds noch deutlich mehr Charakter verleiht.

Das Wampler Catacombs überzeugt im Test als sehr gut klingendes und durchdachtes Kombi-Pedal für Delay und Reverb.

Die Qual der Wahl

Mit nur zwei Fußschaltern muss man sich allerdings entscheiden, welche Optionen direkt abrufbar sind. Dabei hat der rechte Fußschalter neben der Tap-Tempo-Option wahlweise auch noch die Preset-Anwahl sowie den Reverb-Bypass im Angebot. Möchte man also beispielsweise beide Effekte separat ein- und ausschalten, muss auf die Tap-Tempo-Eingabe verzichtet werden. Zwar lässt sich die Belegung des rechten Fußschalters mit einem Haltebefehl umstellen, was aber, wenn es wirklich schnell gehen muss, nicht sehr praktikabel erscheint. Wer flexibel sein will, sollte also über die Anbindung weiterer Helfer nachdenken. Wampler hat dafür zeitgleich zum Catacombs mit dem Syntax einen sehr kompakten MIDI-Schalter auf den Markt gebracht, der Presets wechseln und auch zur Tap-Tempo-Eingabe genutzt werden kann. Ebenfalls gut funktionieren würde zudem ein Expression-Pedal, das die Lautstärke des Delay-Effekts steuert, womit das Delay bei Bedarf einfach hinzugemischt wird.

Aufnahmen mit dem Wampler Catacombs

So, genug der Worte. Hier kommen abschließend noch einige Aufnahmen mit verschiedenen Effektkombinationen und Spielweisen.

Audio Samples
0:00
BBD Delay + Room Reverb (Parallel) Tape Echo + Hall Reverb (Serial) Faux Tape Echo + Plate Reverb (Serial) Analog Delay + Spring Reverb (Serial) Digital Delay + Room Reverb (Serial) Spring Reverb Echo Space Delay BBD Delay + Shimmer Reverb (Serial)
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Fazit

Das Wampler Catacombs überzeugt im Test als sehr gut klingendes und durchdachtes Kombi-Pedal für Delay und Reverb, das mit seinen vielfältigen Effektprogrammen durchaus das Zeug zum Wunschlos-Glücklichmacher hat. Formatbedingt sind allerdings nicht alle Optionen gleichzeitig verfügbar, weshalb für maximale Flexibilität die Anbindung eines MIDI-Switchers oder eines Expression-Pedals zu empfehlen ist. Ansonsten hat mich das Catacombs absolut überzeugt und ist in meinen Augen besonders für kompakte Pedalboards eine echte Empfehlung!

Das Wampler Catacombs ist besonders für kompakte Pedalboards eine echte Empfehlung!
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige und robuste Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • hohe Klangqualität und Variabilität
  • platzsparendes Format
Contra
  • keins
Artikelbild
Wampler Catacombs Test
Für 349,00€ bei
  • Hersteller: Wampler
  • Modell: Catacombs
  • Typ: Delay & Reverb
  • Herkunft: USA
  • Anschlüsse: Mono In, Stereo In, Mono Out, Stereo Out, MIDI Input & Output, Expression, Netzteil
  • Schalter/Regler: Bypass (Alt), Tap Tempo (Presets, Reverb Bypass), Program Selector, Time (Shimmer), Feedback (Decay), Delay (Tone), Mod (Rate), Reverb (Tone)
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 130 mA
  • Abmessungen: 124 x 100 x 59 mm (BxTxH inkl. Schalter & Gummifüße)
  • Gewicht: 389 g
  • Ladenpreis: 349,00 Euro (November 2024)
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Profilbild von skinner

skinner sagt:

#1 - 08.11.2024 um 20:49 Uhr

0

Das sieht schon arg nach dem Source Audio Collider aus. Einziger Unterschied, dass man den Effektwahlschlalter aus dem Zentrum gerückt hat. Sechs Potis passt auch. Nur die Kippschalter fehlen. Der ist zwar schon eine kleine Ecke teurer, aber wie ich finde, lohnt das auch, weil besser ausgestattet. Und wie finde, auch optisch besser gestaltet ist. Jetzt hat der Collider zumindest von der Combi her Konkurrenz. Denn Delay und Reverb in einem Pedal ist einfach super und gab es in der Form und Qualität, meines wissens nach, nur von Source Audio. Beim Collider kann man auch zwei Delays oder zwei Reverbs gleichzeitig benutzen. Das macht schon Spaß und ergibt komplexere Klänge. So müsste man doch 4 Pedale auf dem Board haben. Wer den Funktionsumfang aber nicht benötigt, kann sich beim Wambler 70 Euro sparen. Hat dann aber auch weniger Spaß. ;)

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