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Suhr Eclipse Test

Beim Suhr Eclipse handelt es sich um ein Overdrive-Distortionpedal mit zwei identischen Kanälen. John Suhr, Mastermind und Chef des Unternehmens, baute in den 80ern gemeinsam mit Rudy Pensa bei Rudy’s Music Shop in New York City Gitarren unter dem Namen Pensa Suhr. Eric Clapton, Peter Frampton, Lou Reed, Bill Connors und Steve Stevens standen damals auf der erlesenen Kundenliste.

Suhr_Eclipse_Overdrive_Test


Seine Obsession für Elektronik und Gitarrenverstärker führte ihn 1991 dann zu Robert Bradshaw, mit dem er die legendären CAA 3+ und 3+ SE Röhrenvorverstärker und den CAA OD100 entwickelte. Ein nächster Schritt war sein Job als Senior Master Builder im Fender Customshop, wo er in die Entwicklung neuer Produkte involviert war. Als er schließlich den Wunsch hatte, völlig unabhängig zu sein, eröffnete John Suhr im Jahr 1997 seine eigene kleine Manufaktur, in der er nicht nur hervorragende Gitarren und Bässe herstellt, sondern auch Pickups, Amps und Effektpedale.

Details

Konzept und Aufbau

Beim Suhr Eclipse handelt es sich, wie bereits erwähnt, um ein Overdrivepedal, das mit zwei identischen Kanälen ausgestattet ist. Die beiden Kanäle befinden sich gegenüberliegend auf der rechten- und linken Pedaloberfläche.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Suhr Eclipse beinhaltet zwei unabhängige Overdrive/Distortion-Kanäle, die identisch aufgebaut sind.

Mit den beiden Fußtastern lassen sich die Kanäle schalten, wobei die beiden Seite nicht gleichzeitig aktiviert werden können. Schließlich handelt es sich hier nicht um zwei separate Verzerrerschaltungen, sondern im Prinzip nur um zwei abrufbare Settings, die auf einen Schaltkreis zugreifen. Jede Seite hat ihre eigene LED-Anzeige und so leuchtet der rechte Kanal rot und die linke Seite in einem strahlenden Blau. Pro Kanal findet sich neben Gain- und Levelregler auch eine komplette Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble. Nur den mittig gelegenen Voice-Regler müssen sich beide Kanäle teilen. Er dient der Anpassung an den verwendeten Gitarrenverstärker und wirkt besonders auf den Obertonbereich.

Fotostrecke: 3 Bilder Neben vier großen Potis tummeln sich noch sieben weitere Mini-Potis und zwei Fußschalter nebst Status-LEDs auf der Oberseite.

An der Stirnseite sind die beiden Ein- und Ausgänge des Pedals sowie der Anschluss für das optional erhältliche 9-Volt-DC-Netzteil angebracht. Alternativ lässt sich das Pedal auch mittels 9-Volt-Block betreiben. Neben der Netzteilbuchse wartet ein kleiner Drei-Positionen-Schiebeschalter, der festlegt, ob und welcher der beiden Kanäle automatisch aktiv ist, sobald das Pedal an die Stromversorgung angeschlossen wird. Die mittlere Position ist neutral, es sei denn, man verwendet die benachbarte FX-Link-Buchse. Bei ihr handelt es sich um eine Stereo-Miniklinkenbuchse, die an ein Switching-System angeschlossen werden kann. So lässt sich das Pedal auch problemlos in ein größeres Setup einbinden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite des Suhr Eclipse Zerrers.
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Praxis

Auch wenn das Pedal wegen seiner zahlreichen Regler auf den ersten Blick unübersichtlich wirkt, ist seine Bedienung selbsterklärend und kinderleicht. Mit der ausgefuchsten Klangregelung lässt sich der Sound sehr gut auf den Amp und den persönlichen Geschmack einstellen. Dabei bleibt die Zerrstruktur weitestgehend erhalten, weil die Klangregelung hinter der Bratstufe sitzt. Wie immer gibt es zuerst ein Referenz-Soundbeispiel mit dem cleanen Amp. Übrigens macht es Sinn, den Amp wirklich clean einzustellen und keine Eigenzerre zuzulassen, weil der Sound sonst zu platt und undynamisch wird. Gleichzeitig bietet sich dadurch die Möglichkeit, aus einem gut klingenden einkanaligen Röhrenamp einen Dreikanaler mit Clean, Mediumzerre und einem fetten Leadsound zu basteln.

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Grundsound ohne Pedal

Die verfügbaren Gainreserven reichen von einer sehr leichten Anzerre bis zum wirklich gemeinen Heavy-Brett. So eine große und gleichzeitig geschmackvolle Bandbreite bieten nur sehr wenige Pedale. Um euch diese Spannbreite zu verdeutlichen, habe ich im Laufe des folgende Soundbeispiels den Gainregler von Minimal- bis auf Maximumgain immer weiter aufgedreht.

Audio Samples
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Gainregler von Minimal- bis auf Maximum
Der Suhr Eclipse Overdrive-Distortion generiert einen authentischen Amp-Zerrsound mit großer Dynamik.
Der Suhr Eclipse Overdrive-Distortion generiert einen authentischen Amp-Zerrsound mit großer Dynamik.

Jetzt noch ein ähnliches Prozedere mit dem Mittenregler, der hier eine Schlüsselrolle spielt. Schon kleine Unterschiede bestimmen dabei, ob der Ton eher einen kehligen Charakter bekommt oder sich mittig unterfüttert ideal zum Solieren eignet. Dieses Mal besteht das Audiobeispiel aus drei Teilen und beginnt mit dem Mittenregler auf 9 Uhr, danach folgt die 12-Uhr-Einstellung und zum Schluss die 15-Uhr-Position.

Audio Samples
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Funktionsweise Mittenregler: 9 Uhr / 12 Uhr / 15 Uhr

Kommen wir nun zu einigen praktischen Anwendungen. Ausgehend von der 12-Uhr-Position der Klangregelung habe ich mehrere Einstellungen sowohl mit der Strat als auch mit der Les Paul ausprobiert. Grundsätzlich kommt das Pedal mit beiden Gitarren bzw. Tonabnehmertypen klar, aber man muss bei Humbuckern mit dem Bassregler etwas aufpassen, denn sonst wird der Ton schnell zu fett. Um den Unterschied zu verdeutlichen, habe ich ein ähnliches Lick zuerst mit den Steg-Singlecoil der Strat und im zweiten Audiofile mit dem Steg-Humbucker der Les Paul eingespielt. Die Einstellungen am Pedal sind wie folgt: Gain 15 Uhr, Bass 14 Uhr, Mid 10 Uhr, Treble 14 und Uhr Voice 13 Uhr.

Audio Samples
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Soundbeispiel mit Stratocaster, Steg-PU Singlecoil Soundbeispiel mit Les Paul, Steg-PU Humbucker

Auch wenn man den Gainregler komplett aufdreht, bringt das Pedal immer noch eine sehr natürliche Zerre, die nicht wirklich nach Pedalzerre klingt. Der Ton ist offen und stringent und bietet eine insgesamt hervorragende Dynamik. Allerdings musste ich den Treble- und Voice-Regler noch etwas weiter aufdrehen und den Bass einen Tacken entschärfen, denn dieses Mal habe ich die Halstonabnehmer der beiden Gitarren verwendet. Damit sich der Ton besser durchsetzt, habe ich außerdem die Mitten auf 14 Uhr gestellt.

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Soundbeispiel mit Stratocaster, Hals-PU Singlecoil Soundbeispiel mit Les Paul, Hals-PU Humbucker
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Fazit

Der Suhr Eclipse Overdrive-Distortion ist ein absolut überzeugendes Brot-und-Butter-Pedal, dessen unterschiedliche Zerrstufen eher nach Ampzerre und weniger nach Verzerrer klingen. Die offene Zerrstruktur entfaltet sich am besten vor einem clean eingestellten Amp, der mithilfe des Pedals im Handumdrehen zu einem amtlichen Dreikanaler wird. Die tadellose Verarbeitung und der hervorragende Sound sprechen für sich und machen aus dem Pedal einen idealen Sparringspartner für Studio und Bühne.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • authentischer Amp-Zerrsound
  • große Dynamik
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr vielseitig
Contra
  • keins
Artikelbild
Suhr Eclipse Test
Für 349,00€ bei
Der Suhr Eclipse Overdrive-Distortion zeigt sich sehr vielseitig und ist ein absolut überzeugendes Brot-und-Butter-Pedal für Studio und Bühne.
Der Suhr Eclipse Overdrive-Distortion zeigt sich sehr vielseitig und ist ein absolut überzeugendes Brot-und-Butter-Pedal für Studio und Bühne.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Suhr
  • Modell: Eclipse
  • Effekt-Typ: Overdrive/Distortion
  • Herkunftsland: USA
  • Bauart: Analog
  • Anschlüsse: In, Out, Suhr FX Link, Netzteilanschluss
  • Regler: Gain 1, Level 1, Bass 1, Mid 1, Treble 1, Voice, Gain 2, Level 2, Bass 2, Mid 2, Treble 2
  • Modes: 2 Modes
  • Schalter: Kanal 1 und 2
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9 VDC, Center negative
  • Stromverbrauch: 15,5 mA
  • Batteriebetrieb: Batteriebetrieb möglich
  • Batterie-Typ: 9-Volt-Block
  • Abmessungen (B x H x T): 12,4 x 3,5 x 9,85 cm
  • Gewicht: 0,51 kg
  • Ladenpreis: 299,00 Euro (Februar 2018)
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