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Ibanez FRH10N Test

Die Ibanez FRH10N lässt sich getrost als Mischung aus klassischer Gitarre und E-Gitarre bezeichnen. Mit ihrem schlanken Korpus und ihrem bis in die höchsten Lagen bestens bespielbaren Hals ist sie vom E-Gitarrenbau inspiriert. Dennoch setzt sie auf eine Hollowbody-Konstruktion mit dem Fan-Bracing klassischer Gitarren. Eine weitere Besonderheit stellt außerdem ein kleines Schallloch auf der oberen Zarge dar, das für eine direkte akustische Rückmeldung sorgen soll.

Ibanez FRH10N Test

Ibanez FRH10N – das Wichtigste in Kürze

  • Elektrische Nylonstring mit Piezo-Pickup
  • Soundport auf der oberen Zarge
  • Massive Fichtendecke
  • Boden und Zargen aus Sapele
  • Fan-Bracing
  • Nyatoh-Hals mit Walnussgriffbrett

Die Ibanez FRH10N bietet eine massive Fichtendecke

Geliefert wird die in Indonesien gefertigte Gitarre ohne Tasche oder Koffer. Eine erste Begutachtung bescheinigt der elektrischen Nylonstring eine solide Verarbeitung. Bei der Holzauswahl wird auf eine massive Fichtendecke in Kombination mit Sapele für Boden und Zargen gesetzt. Insgesamt ist das Erscheinungsbild des Instruments schlicht und aufgeräumt, was nicht zuletzt auch am fehlenden Schallloch auf der Decke liegt. Zweifelsohne ist die Gitarre so weniger anfällig gegen Rückkopplungen. Der schon angesprochene Sound Port auf der oberen Zarge soll aber dennoch für ein akustisches Klangerlebnis sorgen. Mehr dazu gleich in der Praxis.

Ibanez FRH10N Elektro-Akustik
Fotostrecke: 6 Bilder Fehlt da nicht etwas? Ja, richtig gesehen: Die Ibanez FRH10N hat kein Schallloch auf der Decke.

Der Ibanez T-bar Undersaddle Pickup wird vom hauseigenen Custom Electronics Preamp verstärkt

In Sachen Tonwandlung vertraut die Ibanez FRH10N auf den altbewährten Piezo-Pickup, dessen Element unter der Stegeinlage sitzt. Verstärkt wird das Signal von einem sehr simpel konzipierten Ibanez Custom Electronics Preamp und lässt sich nur über einen kleinen Knopf stummschalten. Einen EQ oder eine Lautstärkekontrolle sucht man hingegen vergebens.

Ibanez FRH10N Saitenhalter
Fotostrecke: 3 Bilder Unter der Stegeinlage sitzt ein Ibanez T-bar Pickup.

Eingeleimter Hals aus Nyatoh mit Griffbrett aus Walnuss

Die Nylonsaiten nehmen ihren Lauf von einem Steg aus Walnuss über einen Hals aus Nyatoh, der ein Walnuss-Griffbrett beherbergt. Dank des großzügigen Cutaways ist die Gitarre mit ihren 22 ordentlich eingesetzten Bünden bis in die höchsten Lagen bespielbar. In Stimmung gebracht werden die Saiten von vergoldeten Tunern an einer typisch klassischen Fensterkopfplatte. Die Mensur misst außerdem 648 mm und die Sattelbreite beträgt 46 mm. 

Ibanez FRH10N Cutaway
Fotostrecke: 7 Bilder Nyatoh ist die Bezeichnung für das beim Hals verwendete Holz.
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Haptik und Bespielbarkeit der E-Nylonstring

Wie sich beim ersten Anspielen zeigt, kommt die Gitarre mit einem zufriedenstellenden Setup und spielt sich sehr leicht. Für eine Konzertgitarre fällt die Bespielbarkeit für meine Begriffe sogar schon etwas zu leicht aus. Das bleibt aber Geschmacksache. Wer sich etwas mehr Widerstand wünscht, wird mit Saiten mit einer höheren Spannung auf jeden Fall Abhilfe schaffen können. Ansonsten fühlt sich die Ibanez FRH10N im Sitzen und im Stehen mit ihren Korpusmaßen zwar eher wie eine E-Gitarre an und ist dabei mit ihren rund 2 kg angenehm leicht. Wer hauptsächlich E-Gitarre spielt, wird sich hier auf jeden Fall nicht allzu sehr umstellen müssen. Weiterhin fällt der Sattel mit seinen 46 mm zwar spürbar breiter als bei E-Gitarren aus, ist aber im Vergleich zu normalen Konzertgitarren ein guter Kompromiss.

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Akustischer und verstärkter Klang der Ibanez FRH10N

Auch wenn die Gitarre über einen hohlen Korpus verfügt und ein kleines Schallloch auf der oberen Zarge beherbergt, sollte man vom akustischen Klang des Instruments nicht allzu viel erwarten. Dennoch macht das Schallloch definitiv einen Unterschied für die Spielerinnen und Spieler der Gitarre und sorgt für eine direktere Rückmeldung. Zweifelsohne praktisch kann dies beispielsweise beim leisen Üben oder beim Warmspielen backstage vor dem nächsten Gig sein. Verstärkt präsentiert die FRH10N dann den typischen gefälligen Ton, wie man ihn von Piezo-Tonabnehmern in Kombination mit Nylonsaiten gewohnt ist. Auch wenn es dem schlichten und aufgeräumten Design des Instruments vielleicht nicht zuträglich wäre, hätte ich mir für die Abstimmung auf der Bühne aber dennoch wenigstens einen Lautstärkeregler gewünscht.

Die Gitarre ist bis in die höchsten Lagen bequem bespielbar und liefert einen ausgewogenen verstärkten Klang.

Aufnahmen mit der Ibanez FRH10N

Um auch etwas vom akustischen Eindruck des Spielers einzufangen, habe ich für die folgenden Aufnahmen zusätzlich ein Neumann TLM 102 in etwa auf das Schallloch gerichtet und bei einigen Aufnahmen mit hinzugemischt. Auch wenn das reine akustische Signal sehr dünn und ausdruckslos erscheint, wirkt das Gesamtsignal so durchaus etwas natürlicher. Hier kommen ein paar Begleitfiguren und solistische Spielweisen. Abschließend könnt ihr die Gitarre außerdem auch im Bandkontext hören.

Audio Samples
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Fingerpicking (Pickup) Fingerpicking (Pickup & Mikrofon) Fingerstyle Groove (Pickup & Mikrofon) Jazz Comping (Pickup & Mikrofon) Samba Chords (Pickup) Samba Chords (Pickup & Mikrofon) Jazz Melody & Chords (Pickup & Mikrofon) Ibanez FRH10N Song (Pickup & Mikrofon)
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Die Ibanez FRH10N ist eine sehr leicht bespielbare E-Nylonstring, die im Bühnenalltag Spielerinnen und Spielern, die hauptsächlich auf der E-Gitarre unterwegs sind, sehr entgegenkommt. Bei der Korpuskonstruktion nicht verwunderlich, bleibt das Instrument im akustischen Klang allerdings recht farblos. Dennoch sorgt das kleine Schallloch auf der Zargenoberseite für eine lebendigere Rückmeldung, was den Spielspaß beim Warmspielen und Üben durchaus erhöht. Ansonsten ist die Gitarre bequem bis in die höchsten Lagen bespielbar und eignet sich dementsprechend auch sehr gut für solistische Einsätze. Unterm Strich vereint die Ibanez FRH10N gekonnt die Haptik einer E-Gitarre mit dem verstärkten Sound einer Konzertgitarre und dies alles zu einem sehr moderaten Preis.

Die Ibanez FRH10N vereint die Haptik einer E-Gitarre mit dem verstärkten Sound einer Konzertgitarre.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ordentliche Verarbeitung
  • sehr leichte Bespielbarkeit
  • kleines Schallloch sorgt für eine direktere Rückmeldung beim Üben
  • ausgewogener verstärkter Klang
Contra
  • keine Möglichkeiten zum Abstimmen des Signals am Instrument
Artikelbild
Ibanez FRH10N Test
Für 519,00€ bei
  • Hersteller: Ibanez
  • Modell: FRH10N
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Decke: Fichte (massiv)
  • Boden & Zargen: Sapele
  • Hals: Nyatoh
  • Griffbrett: Walnuss
  • Sattelbreite 46 mm
  • Bünde: 22
  • Mensur: 648 mm
  • Stimmmechaniken: Gold Classical tuners
  • Gewicht: 2 kg
  • Pickup: Ibanez T-bar Undersaddle
  • Preamp: Ibanez Custom Electronics
  • Ladenpreis: 519,00 Euro (Mai 2023)
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