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EarthQuaker Devices Afterneath Reverb Test

Das Earth Quaker Devices Afterneath Reverb Effektpedal wird von seinen Schöpfern aus Akron, Ohio in gewohnt bildlicher Sprache als „Otherwordly Reverberator“ angekündigt. Mit ihm präsentieren sie im dazu passenden Design ein weiteres Effektpedal, das bewusst einen eigenen Weg in Sachen Raumgestaltung einschlägt.

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Dass EarthQuaker Devices in der Lage ist, spezielle und spannende Effektpedale zu bauen, haben unsere Tests immer wieder bestätigen können. Auf welche Klangwelten wir uns dieses Mal einlassen dürfen, wollen wir im heutigen Test ergründen.

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Details

Lieferumfang

Das Afterneath-Pedal kommt, sanft in einen Stoffbeutel gebettet, im herstellertypischen Pappkarton. Ansonsten befinden sich neben der Bedienungsanleitung noch Werbematerialien im Lieferumfang. Das Pedal präsentiert sich in der typischen Standardgröße und macht einen sauberen und stabil verarbeiteten Eindruck. Gummifüßchen zum Fixieren des Pedals hat der Hersteller dem Gerät aber leider nicht beigelegt.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Afterneath Reverb preist sich selbst als andersartiger Halleffekt an – mal hören, was dahinter steckt.

Anschlüsse und Stromversorgung

Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite untergebracht. Dabei wurde dieser Raumgenerator für den klassischen Monobetrieb am Amp konstruiert und kommt mit jeweils einem Eingang und Ausgang aus. Ansonsten befindet sich noch der Anschluss für ein 9V-Netzteil an der Stirnseite, mit dem das Gerät ausschließlich betrieben werden kann. Die Stromaufnahme ist mit 74 mA angegeben.

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlusseitig gibt es die Basisausstattung mit Ein-und Ausgangsbuchse…

Bedienelemente und Funktionen

Auch bei der Bezeichnung der einzelnen Funktionen, die über sechs Potis auf der Oberseite gesteuert werden, haben die Entwickler stellenweise wieder ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, sodass sich ein kurzer Blick ins Manual durchaus lohnt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Steuerzentrale ist mit sechs Potis auf der Oberseite vertreten,…

Über Length und Diffuse wird die Länge des Reverbs sowie dessen klangliche Ausbreitung eingestellt. Dreht man das Diffuse-Poti dabei weiter auf, verliert der Reverb an Attack und erzeugt, laut Hersteller, eine verwaschenere, Ambient-lastige Färbung.
Unter Dampen verbirgt sich eine Höhenblende, mit der das Effektsignal justiert werden kann. Mithilfe des Drag-Potis lassen sich die Delays anpassen, aus denen der Reverb erzeugt wird. Hier schlummert also auch die spezielle Note dieses Hall-Effekts. Mehr dazu gleich in der Praxis. Das Ausklingverhalten des Reverb-Signals wird zusätzlich noch einmal über das Reflect-Poti gesteuert. In hohen Einstellungen kann mit der Reflect-Funktion das Effektsignal auch in die Selbstoszillation gefahren werden. Der Effektanteil wird außerdem über das Mix-Poti justiert.
Die True-Bypass-Schaltung des Pedals arbeitet erfreulicherweise mit einer geräuschlosen, Relais-basierten Soft-Touch-Schaltung. Ohne Strom kann das Signal das Gerät nicht passieren.

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Praxis

Die Gitarre meiner Wahl ist heute eine Telecaster.
Für die Cleansounds hängt das Pedal vor einem Ibanez TSA 15 Amp. Die Sounds mit mehr Schmutz kommen von einem Engl Gigmaster 15 Topteil, in dessen FX Loop der Reverb platziert wird. Die Signale beider Amps schicke ich an einen 1×12 Celestion G12 Greenback Speaker, den ich mit einem SM57 abnehme. Das Mikrofonsignal wird von einem Focusrite ISA Preamp verstärkt und landet dann über ein Motu-Interface auf meiner Festplatte.
Wie man aus der Ankündigung des Herstellers schon herauslesen konnte, beherbergt dieses Pedal nicht unbedingt die einfachen Brot-und-Butter-Reverbs. Vielmehr haben wir es hier mit einem Effektpedal zu tun, das für atmosphärische Sounds und Klangmalerei konzipiert wurde.
Wie wir gleich hören werden, ist dabei der Grundsound des Halls an sich schon sehr eigenständig, erinnert tatsächlich an die räumlichen Reflexionen einer Höhle und erklingt mit einem hörbaren Pre-Delay. Für mein Empfinden ist das Afterneath daher weniger für Anwendungen geeignet, die schlicht dazu dienen sollen, das Signal räumlich ein wenig zu „unterfüttern“. Da es diese Aufgabe aber auch ganz offensichtlich nicht erfüllen möchte und dafür nicht konzipiert ist, soll diese Anmerkung auch nicht weiter kritisch verstanden werden. Spielspaß bringt der Sound unseres Probanden aber auch schon in einem zurückhaltenden Setting. Wie das klingen kann, verrät euch das erste Audiobeispiel.

Audio Samples
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Moderat eingestellter Reverb

Eine Besonderheit des Afterneath Reverbs liegt in den Delays, aus denen der räumliche Effekt resultiert. Hier sind recht spezielle Sounds machbar. Aber hört selbst. 

Audio Samples
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Reverb mit hohem Echoanteil

Schon in etwas offensiveren Einstellungen klingt der Reverb gefühlt bis in alle Ewigkeit aus. Für Soundscaper öffnen sich hier definitiv interessante Welten. Dabei sorgt das Pedal trotz Monobetrieb für einen recht tiefgehenden Effekt.
Bei hohem Mixanteil fällt mir mit dem Pedal vor dem Amp ein leichtes Rauschen auf, das aber tatsächlich vernachlässigbar ist, zumal der Reverb auch schon bei einer Mixeinstellung von 12 Uhr förmlich im Raum „badet“.

Audio Samples
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Atmosphärische Hallfahne
Mit dem EarthQuaker Devices Afterneath Reverb Pedal lassen sich große atmosphärische Reverbsounds realisieren.
Mit dem EarthQuaker Devices Afterneath Reverb Pedal lassen sich große atmosphärische Reverbsounds realisieren.

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie sich die einzelnen Funktionen im Detail auf den Sound auswirken, spiele ich nun einen kurzen perkussiven Akkord und drehe dann am jeweiligen Poti.
Beim Aufdrehen des Diffuse-Potis werden tatsächlich die vielen kleinen Reflexionen des Reverbs immer schwammiger. Hohe Einstellungen bieten sich in diesem Fall also sehr bei flächigen Reverb-Sounds an.

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Einfluss des Diffuse-Potis

Die Dampen-Option sorgt für eine Beschneidung der Höhen und verläuft dabei entgegen des Uhrzeigersinns. Dreht man also das Poti komplett zu, wirkt die Hallfahne im Ausklang höhenärmer, was für die Gestaltung des Klangcharakters durchaus hilfreich sein kann. 

Audio Samples
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Einfluss des Dampen-Potis

Eine ausdrucksstarke Option verbirgt sich hinter dem Drag-Poti. Wie schon erwähnt, wird der Reverb aus vielen kleinen, kurzen Delays erzeugt. Dreht man das Drag-Poti weit auf, erscheint der Sound mehr wie ein verwaschener Reverb. Entgegen dem Uhrzeigersinn werden die Delays deutlich hörbarer und der Sound bekommt einen „eilenden“, leicht stotternden Charakter. Sehr interessant!
Hier kann außerdem, ähnlich wie bei einem Analogdelay, die Tonhöhe des ausklingenden Effektsignals variiert werden. Es lohnt sich also, das Pedal beim Spielen in der Nähe zu haben, um den Sound so zusätzlich gestalten zu können. Schade, dass dem Gerät für diesen Fall keine Expression-Funktion für eine bequemere Bedienung spendiert wurde.
Wie schon eingangs erwähnt, wird das Ausklingverhalten des Reverbs zusätzlich über das Reflect-Poti justiert. Diese Option arbeitet dabei wie eine Feedbackschleife und kann sich in hohen Einstellungen auch aufschaukeln. Auch dazu sollen natürlich zwei Hörbeispiele nicht fehlen.

Audio Samples
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Einfluss des Drag-Potis Einfluss des Reflect-Potis

Wer auf große Sounds steht und gern mit sparsamem Spiel viel Atmosphäre erzeugt, dürfte am Afterneath Gefallen finden. Abschließend habe ich euch noch zwei weitere atmosphärische Beispiele aufgenommen. Im letzten Audiofile bekommt ihr auch noch einmal einen detaillierten Eindruck vom Einsatz der Drag-Funktion. 

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Reverb-Pad-Sounds Beispiel mit offensivem Einsatz des Drag-Potis
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Fazit

Mit dem EarthQuaker Devices Afterneath Reverb Pedal wird der amerikanische Hersteller erneut seinem Ruf gerecht, spezielle und eigenständige Effektpedale zu bauen. Das Afterneath zeigt dabei seine Stärken in großen und atmosphärischen Schattierungen und dürfte Spielern gefallen, die auf Soundscaping und Klangmalerei setzen. Angesichts der Tatsache, dass das Pedal seine Signale nur in Mono verarbeitet und keine externe Steuerung seiner imposanten Drag-Option bietet, geht der Preis meines Erachtens gerade noch in Ordnung.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • Eigenständigkeit
  • große atmosphärische Reverbsounds realisierbar
  • klanglicher Einfluss der Drag Option
Contra
  • keine externe Steuerung möglich
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EarthQuaker Devices Afterneath Reverb Test
Das EQD Afterneath Reverb Pedal brilliert mit großen und atmosphärischen Schattierungen und eignet sich bestens für Soundscaping und Klangmalereien.
Das EQD Afterneath Reverb Pedal brilliert mit großen und atmosphärischen Schattierungen und eignet sich bestens für Soundscaping und Klangmalereien.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Earth Quaker Devices
  • Modell: Afterneath Reverb
  • Typ: Hall-Effektpedal
  • Regler/Schalter: Length, Diffuse, Dampen, Drag, Reflect, Mix, True Bypass
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V-Netzteil
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 74 mA
  • Abmessungen: (L x B x H): 124 x 63 x 59 mm
  • Gewicht: 293 g
  • Ladenpreis: 265,00 Euro (März 2019)
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