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JHS Clover Test

Mit dem JHS Clover Preamp/Booster-Pedal hat die amerikanische Marke aus Grandville bei Kansas City um Chefingenieur Josh Scott ein Pedal entwickelt, das in ähnlicher Form bereits 1983 das Licht der Welt erblickte. Die Rede ist vom Boss FA-1 FET Amplifier, einem kleinen, portablen Transistor-Preamp, der z.B. auf “Unforgettable Fire” von U2 zu hören ist und zu Joshs Lieblingspedalen zählt.

JHS_Pedals_Clover_TEST


Da das japanische Vorbild relativ kurz hergestellt wurde und nur noch als begehrtes Sammlerstück zu erwerben ist, entschloss sich Scott kurzerhand, eine eigene Variante des Modells auf den Markt zu bringen. Dieses hat ein paar nette Zusatzfeatures zu bieten und soll nicht nur für den E-Gitarreneinsatz, sondern auch für Akustikgitarren- oder Bassanwendungen prädestiniert sein. Darüber hinaus ist es schaltbar und bietet zusätzlich einen XLR-Output mit Groundlift.

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Details

Gehäuse/Optik

Der JHS Clover kommt im klassischen Pedalgehäuse aus Metall mit den Maßen 124 x 72 x 56 mm. Da “Clover” das englische Wort für “Klee” ist, überrascht es nicht, dass die Optik, wie beim Boss-Original, in einem hellen, matten Grünton gehalten ist mit einem gezeichneten schwarzen Kleeblatt auf der Oberseite.

Fotostrecke: 3 Bilder Das JHS Clover Preamp/Booster-Pedal hat einen kleinen, portablen Transistor-Preamp zum Vorbild.

Hier finden sich auch vier schwarze Kunststoffpotis samt roter Markierung und ein Dreifach-Drehschalter im gleichen Outfit. An üblicher Stelle wartet der Fußschalter und rechts daneben eine rote LED, die den Betriebszustand anzeigt – ein Novum gegenüber dem Boss-Preamp, der ohne auskommen musste.

Rechtsseitig findet sich der Eingang in Form einer Metallklinkenbuchse und weiter vorne ein versenkt angebrachter Schalter zur Aktivierung des Low Cuts. Die gegenüberliegende Seite hält den Output sowohl in Form einer Klinken- als auch einer XLR-Buchse bereit, sowie einen ebenfalls tiefer gelegten Groundlift-Schalter. Die Stirnseite liefert Platz für das optional erhältliche 9V-Netzteil, welches das Pedal mit 45,5 mA füttern muss. Alle Bedienelemente wirken sehr hochwertig verarbeitet und alle Buchsen sind solide verschraubt. Der Boden ist mit vier Kreuzschrauben sicher arretiert, muss jedoch grundsätzlich nie abgenommen werden, da kein Batteriebetrieb vorgesehen ist.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Eingangsbuchse ist auf der rechten Gehäuseseite platziert…

Zum Lieferumfang gehören vier anklebbare Gummifüße der Firma 3M, ein Gravity Pick, ein Sticker und ein kleines Manual.

Bedienung

Das Clover Pedal versteht sich als Preamp, DI-Box und EQ, aber auch als amtlicher Booster, der vor Amps oder Verzerrern eingesetzt werden kann. Die Vorlage für dieses Pedal war, wie oben erwähnt, der Boss FA-1 FET Amplifier, und in der Tat ähneln viele Elemente der Ur-Version, die jedoch nur drei Potis und einen Lowcut-Schalter aufwies.
Ein gravierender Unterschied liegt in der Wahlmöglichkeit von drei Betriebsmodi:

  • No EQ: fungiert als reiner Clean-Boost und die EQ-Sektion ist wirkungslos.
  • No Mids: ist eine exakte 1:1 Kopie des Boss FA-1 Pedals, das im Unterschied zum Clover keinen Mittenregler besaß.
  • Full EQ: stellt die volle EQ-Funktion bereit
Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente sind wie gewohnt auf der Oberseite platziert und umfassen fünf Potis und den Fußschalter.

An Potis haben wir zum einen den Volume-Regler, der einen Volumen-Boost von bis zu 24dB bei linearem EQ ermöglicht und damit eine Amp-Vorstufe oder Zerrpedale ordentlich ankitzeln kann. Hier liegt bei ca. 8 Uhr Unity-Gain vor.
Der Equalizer arbeitet als Dreiband EQ und liefert folgende Eingriffsoptionen:

  • Treble +/- 15 dB Kuhschwanzfilter (shelving filter) bei 10 kHz
  • Middle +/- 15 dB Glockenfilter (peaking filter) bei 1,3 kHz
  • Bass +/- 15 dB Kuhschwanzfilter (shelving filter) bei 270 Hz

Der Low-Cut, der auf der Oberseite des FE-1 anzutreffen war, ist hier seitlich als Dip-Schalter untergebracht und senkt die Frequenzen bis 212 Hz um 3 dB, was dafür sorgen kann, dass sich die Gitarre im Gesamtfrequenzbild einer Band aufgeräumter platziert.
Die linksseitig angebrachten Ausgänge sind klanglich absolut identisch, wobei der XLR-Output für die Anwendung von Akustikgitarren oder Bass direkt ins Mischpult vorgesehen ist. Im Falle vom Brummproblemen lässt sich seitlich ein Groundliftschalter aktivieren.

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Praxis

Für die Soundbeispiele parke ich den JHS Clover zunächst vor einem fast cleanen Marshall JTM45. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Im ersten Beispiel hört ihr ein ziemlich mittiges Setting, gespielt mit einer Les Paul. Bereits die 12-Uhr-Stellung liefert genug Gain, um dem JTM45 eine sehr harmonische Zerre zu entlocken. Im No-EQ-Modus bleibt das Signal auch weitestgehend linear.

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
12:00No EQ12:0012:0012:00Off
Audio Samples
0:00
Mid Setting -Pedal Off/On

Die 24dB Pegelanhebung sind eine Ansage und können aus einem Röhrenamp, der ohnehin schon leicht zerrt, von milden Crunchsounds bis hin zu Classic- oder Hardrock-Sounds alles abrufen. Hier sind verschiedene Stärken des Boosters zu hören:

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
9:00-12:00-15:00-MaxNo EQ12:0012:0012:00Off
Audio Samples
0:00
Different Boost Settings

Nun aktiviere ich den Bass- und Treble-EQ, hebe beide Frequenzen dezent an und sofort landet man bei AC/DC-artigen Sounds:

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
10:00No Mids15:0012:0015:00Off
Audio Samples
0:00
No Mids – Mid Gain – Bass and Treble Boost

Jetzt ist eine Stratocaster im Halspickup-Setting an der Reihe und ich nutze den Clover als reinen Gain- und Treblebooster. Obwohl die Singlecoils ohnehin schon etwas brillanter sind, bleibt der Sound trotz angehobenen Höhen sehr angenehm und harmonisch.

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
13:00No Mids12:0012:0015:00Off
Audio Samples
0:00
Volume- und Treble Boost – Single Coils

Ich bleibe bei der Strat, gehe allerdings auf die Stegposition und wähle den Full-EQ-Mode. Hier sind nun alle drei Potis aktiv und ich erhöhe die Mitten sehr deutlich. Als Ergebnis erhält man einen sehr durchsetzungsfähigen und markigen Sound. Der Equalizer arbeitet sehr effektiv, besitzt jedoch eine Bandbreite, die ganz extreme oder unbrauchbare Settings fast nicht ermöglicht.

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
10:00Full EQ14:0015:0014:00Off
Audio Samples
0:00
Mid Boost – Single Coils
Der JHS Clover zeigt sich als flexible Preamp-Lösung für E-Gitarre, wie auch auch als DI-Box mit Preamp für Bass und Akustikgitarren.
Der JHS Clover zeigt sich als flexible Preamp-Lösung für E-Gitarre, wie auch auch als DI-Box mit Preamp für Bass und Akustikgitarren.

Um wirkliche Metalsounds zu generieren, bräuchte man einen Amp mit wesentlich mehr Gainreserven, aber dennoch kann man Stoner-artige Riffs mit leicht gescoopten Mitten aus dem Pedal kitzeln. Die seitliche Low-Cut-Funktion ist nun aktiviert und räumt am Fundament etwas auf. Ihr hört eine Les Paul im Drop D-Tuning

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
MaxFull EQ11:0010:00MaxOn
Audio Samples
0:00
Drop Tuning – Mid Scoop – Bass Cut

Booster wurden natürlich auch immer gerne eingesetzt, um für Solosounds noch eine Schippe drauflegen zu können und um Amps um einen zusätzlichen Kanal zu bereichern. Besitzt der Amp ohnehin schon einen leichten Crunch, reicht der Boost allemal aus, um cremige Overdrive-Solosounds mit viel Sustain zu erhalten.

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
MaxFull EQ13:0015:0015:00On
Audio Samples
0:00
Leadboost

Da Josh Scott den Einsatz des Clovers auch vor Verzerrerpedalen empfiehlt, parke ich den Preamp vor einen Tubescreamer. Die Kombination verträgt sich hervorragend, auch wenn das Rauschverhalten von Clover plus Tubescreamer plus JTM 45 natürlich etwas zunimmt.

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
12:00Full EQ10:0015:0013:00Off
Audio Samples
0:00
Boost vor Tube Screamer – Pedal Off/On

Auch der Einsatz als Bass- oder Akustikgitarren-Preamp und auch DI-Box wird von Herstellerseite empfohlen. Dafür spiele ich eine Breedlove Oregon Concert mit einem Piezopickup über den Clover direkt in ein RME Fireface UFX.
Der Piezosound wird durch den Preamp sofort griffiger und erhält eine leichte und ganz dezente Kompression. Die Groundlift-Option ist gerade für den Live-Einsatz eine sehr sinnvolle Dreingabe.

VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
9:00Full EQ13:0013:0013:00Off
Audio Samples
0:00
Acoustic Guitar – Strumming – Pedal Off/On
VolumeModeBassMiddleTrebleLow Cut
9:00Full EQ13:0013:0014:00Off
Audio Samples
0:00
Acoustic Guitar – Picking
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Fazit

Der JHS Clover ist ein tadellos verarbeiteter und konzeptionell gut überlegter Preamp. Der Einsatzbereich ist dabei sehr umfangreich gewählt: In Kombination mit E-Gitarre kann er als Preamp, aber auch als Gain-, Volume-, Treble- oder Midboost bzw. Scoop eingesetzt werden, und die Möglichkeit, den EQ oder auch nur die Mittenfunktion gänzlich zu deaktivieren, wird alle diejenigen freudig stimmen, die eher lineare Anhebungen ohne große Extras wünschen.
Die Tatsache, dass der Clover auch als DI-Box mit Preamp für Bass und Akustikgitarren eingesetzt werden kann, machen ihn zum Universaltool für Musiker, die in verschiedenen Settings unterwegs sind. Das breite Anwendungsspektrum durch die Vereinigung von Preamp, Booster, EQ und DI-Box sowie die hohe Qualität rechtfertigen für mich auch absolut den aufgerufenen Preis.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr hohe Soundqualität
  • 24 dB Pegelanhebung
  • effektiver EQ plus Low Cut
  • XLR Out
  • Groundlift
  • breites Anwendungsspektrum
Contra
  • keins
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JHS Clover Test
Für 229,00€ bei
Der JHS Clover präsentiert sich als Universaltool mit effektiver Klangregelung und einem breiten Anwendungsspektrum.
Der JHS Clover präsentiert sich als Universaltool mit effektiver Klangregelung und einem breiten Anwendungsspektrum.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: JHS
  • Bezeichnung: The Clover
  • Typ: Preamp/Booster-Pedal für E- und A-Gitarre sowie Bass
  • Herstellungsland:USA
  • Regler: Volume, Bass, Mid, Treble
  • Schalter: Dreifach-Modus-Drehschalter, On/Off, DIP-Schalter für Low Cut und Ground Lift
  • Anschlüsse: 6,3 mm Mono-Klinken Ein- und Ausgang, XLR DI-Ausgang, Eingang 9V-DC-Adapter
  • Stromaufnahme: 45,5 mA
  • Abmessungen (B x T x H): 124 x 72 x 56 mm
  • Gewicht: 270 g
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (April 2019)
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