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Gretsch G2655 Streamliner Test

Die Gretsch G2655 Streamliner gehört zur gleichnamigen Serie, die seit ihrer Vorstellung auf der Namm 2016 für ordentlich Wind sorgt, denn der amerikanische Hersteller liefert hier stylische Instrumente im typischen Gretsch-Stil zu sehr angenehmen Konditionen.

Gretsch_G2655_GNMTL_Streamliner_TEST


Wir hatten mit der G2420T Streamliner und der G2622T Streamliner bereits zwei Modelle im Test, die beide in ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen konnten, allerdings auch einige Kritikpunkte boten. Natürlich kann man bei einer so knackigen Kalkulation keine großen Wunder erwarten. Oder vielleicht doch? Ob der Hersteller inzwischen noch an einigen Stellschrauben gedreht hat, wird uns das 2019er Modell der G2655 zeigen.

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Details

Lieferumfang

Die Gitarre kommt im schlichten Karton ohne Koffer oder Gigbag, aber mit dem benötigten Werkzeug in Form von Inbus-Schlüsseln.

Korpus

Die G2655 Streamliner ist eine Hollowbody mit Double-Cutaway und einem Center-Block aus Fichte. Der Korpus ist aus laminiertem Ahorn gefertigt und bei unserem Testmodell in Gunmetal lackiert, einer Metallic-Mischung aus dunklem Blau und Grau. Die Gitarre ist auch in Single Barrel Stain (braun) erhältlich. Boden und Decke sind leicht gewölbt, letztere hat zwei F-Löcher, wovon das untere teilweise vom dreilagigen Tortoise-Schlagbrett verdeckt wird. An der Zarge ist ein cremefarbenes Binding eingearbeitet, das auch an Hals und Kopfplatte fortgeführt wird. 

Fotostrecke: 5 Bilder Im bonedo-Testlabor hat sich eine typische Vertreterin der Semi-Akustik-Gitarren eingefunden – die Gretsch G2655.

Das für Gretsch typische Bigsby-System ist bei unserer Gitarre nicht vorgesehen, stattdessen hat eine feste Brücke ohne Tremolo in Form einer Anchored Adjusto-Matic mit V-Stoptail-Saitenhalter seinen Platz eingenommen. Die komplette Hardware ist vernickelt, die Brücke hat einzeln verstellbare Saitenreiter und kann an beiden Seiten in der Höhe verstellt werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Üblicherweise kennt man Gretsch Modelle mit Bigsby-Tremolo-Systemen,…

Pickups

Unser Testmodell ist mit zwei Broad’Tron BT-2S Humbucker-Pickups bestückt, die unter Metallkappen (vernickelt) versteckt und in einem schwarzen Rahmen befestigt sind. Mit einem Toggle-Switch am oberen Cutaway können die Tonabnehmer geschaltet werden, hier sind die drei Standardkombinationen möglich, entweder jeder Pickup einzeln oder beide zusammen in der mittleren Position. Am unteren Cutaway ist der Master-Volume-Regler positioniert – die G2655 Streamliner hat auch die Gretsch-typische Schaltung mit drei Volume-Potis. Neben dem Master-Volume gibt es noch für jeden Pickup einen eigenen Volume-Regler, dazu kommt das Master Tone-Poti. Alle vier Potis haben große schwarze Knöpfe, allerdings ohne Positionsmarker.

Fotostrecke: 6 Bilder Zwei Broad’Tron BT-2S Humbucker-Pickups in Steg- und Halsposition…

Hals

Der Hals ist aus Nato-Holz gefertigt und hat ein aufgeleimtes Griffbrett aus Lorbeer. Darauf sind 22 Medium-Jumbo-Bünde eingearbeitet und zur Orientierung gibt es großflächige Perloid Big Block-Marker auf dem Griffbrett, die auch schon im ersten Bund verlegt sind und schwarze Punktmarkierungen an der Halsleiste. Der Griffbrettradius beträgt 12″ und der Hals kommt mit einem Thin-U-Profil, sodass man hier schon etwas Holz in der Hand hat, aber vom Baseball-Schläger noch weit entfernt ist. Die Saiten laufen über einen Kunststoff-Sattel zu den beidseitig positionierten Mechaniken an der Kopfplatte. Die ist recht groß und in schlichtem Schwarz gehalten. Die Druckguss-Mechaniken verrichten ihre Arbeit tadellos, es gibt keine Übertragungsschwierigkeiten beim Stimmvorgang. Am Übergang zum Hals findet man die Kunststoffabdeckung des Halsstellstabes, der bei unserer Kandidatin nicht verändert werden musste, denn ab Werk war der Hals gut eingestellt.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals ist eingeleimt und besteht aus Nato-Holz.
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Praxis

Die Gitarre ist mit einem 010 – 046er Saitensatz bespannt und kommt mit einer guten Saitenlage ab Werk. Die Bünde sind o.k., könnten aber noch etwas Feinschliff vertragen. Aber hier muss ich fairerweise sagen, dass ich in diesem Preissegment schon Gitarren zu Gast hatte, bei denen die Bünde wesentlich rauer waren. Ansonsten gibt es kaum Grund zur Kritik: Keine abstehenden Bundkanten, der Sattel ist sauber ausgefeilt und es bleibt keine Saite hängen. Auch die Lackierarbeiten wurden sorgfältig ausgeführt.
Es kann also direkt losgehen und die Gitarre wird vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschnallt, der über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) läuft. Die Box wird mit einem Neumann TLM-103 abgenommen. Wir hören uns erst einmal die drei Basis-Sounds der Pickups mit unverzerrtem Ton an.

Audio Samples
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Clean: Alle drei Pickup-Kombinationen

Die Pickups liefern einen eher weichen Ton, die Höhen sind nicht sehr stark. Das ist ganz gut für Jazz Sounds geeignet (Bsp. 1), aber wenn es etwas brillanter zur Sache gehen soll, muss man am Amp die Höhen weiter aufdrehen. Aber so ganz homogen wird der Ton nicht übertragen, das macht sich im zweiten Beispiel deutlich bemerkbar, da klingen die Sounds auf den hohen Saiten recht präsent und höhenbetont, die tiefen Saiten kommen eher muffig daher. Das gleiche Lick klang mit anderen Gitarren gespielt insgesamt knackiger und homogener.

Audio Samples
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Clean: Jazz Style (Hals PU) Clean: Funk Style (Hals & Steg PU)
Der Klang der Gretsch G2655 ist trocken angespielt in Ordnung, die Pickups lassen ihn aber leider höhenarm und etwas leblos erscheinen.
Der Klang der Gretsch G2655 ist trocken angespielt in Ordnung, die Pickups lassen ihn aber leider höhenarm und etwas leblos erscheinen.

Nun kommen drei Beispiele mit einem vorgeschalteten Overdrive (Okko Diablo), bei denen Anschlagsdynamik und das Verhalten des Volume- und Tone-Potis im Fokus stehen. Die Anschlagsdynamik funktioniert zufriedenstellend, ein Overdrive-Sound kann im Zerrgrad über den Anschlag gesteuert werden und auch die Aktion mit dem Volume-Poti ist in Ordnung. Für mein Empfinden und im Vergleich zu anderen Gitarren mit dem gleichen Setup fehlt die Frische im Ton. Die Pickups klingen etwas platt und leblos.

Audio Samples
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Overdrive: Anschlagsdynamik (Steg PU) Overdrive: Reaktion auf Volume-Poti (Steg PU) Overdrive: Tone maximal & minimal (Steg PU)

Mit High-Gain-Sounds klappt es auch recht gut, die Humbucker haben einen entsprechenden Pegel und die Gitarre liefert eine amtliche Portion Sustain, aber – ja, ich wiederhole mich – auch hier fehlt die Frische im Grundsound und dämpft eventuell aufkommende Euphorie. Ansonsten wäre alles bestens: direkte Ansprache, kein Problem mit Downtunings, die Stimmung bleibt stabil, etc. Aber wie schon erwähnt, kann man natürlich bei dieser Preisgestaltung keine Wunder erwarten. Aber wer etwas Geld in hochwertigere Pickups investiert, hat anschließend ein gutes Instrument in den Fingern. Die Basis stimmt.

Audio Samples
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High Gain: Stoner Sound (Steg PU) High Gain: Lead Sound (zuerst Hals PU dann Steg PU) High Gain: Metal Sound (Steg PU)
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Fazit

Die Gretsch G2655 Streamliner punktet mit guter Verarbeitung, ansprechender Optik und einem etwas kräftigeren Hals mit guter Bespielbarkeit. Leider liefern die Pickups nicht das, was man sich beim trockenen Anspielen von der Gitarre erhofft. Der verstärkte Ton ist recht höhenarm und etwas leblos. Wer einen sehr crispen Amp benutzt, wird hier einen ausgleichenden Gegenpart finden, ebenso der Gitarrist, der eher einen weichen Ton bevorzugt. Aber ein paar hochwertige Pickups würden das Instrument erheblich aufwerten, denn die Basis ist für den Preis erstaunlich gut.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • ansprechende Optik
  • geringes Gewicht
Contra
  • etwas leblos klingende Pickups
Artikelbild
Gretsch G2655 Streamliner Test
Für 499,00€ bei
Die einzige Schwachstelle bei der Gretsch G2655 Streamliner sind die verwendeten Pickups, die den Ton etwas leblos und höhenarm übertragen.
Die einzige Schwachstelle bei der Gretsch G2655 Streamliner sind die verwendeten Pickups, die den Ton etwas leblos und höhenarm übertragen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Gretsch
  • Modell: G2655 Streamliner
  • Tap: E-Gitarre 6-str.
  • Finish: Gun Metal
  • Korpus: Ahorn laminiert
  • Hals: Nato
  • Profil: Thin U
  • Griffbrett: Lorbeer
  • Halsbr.Sattel: 42,86 mm
  • Mensur: 629 mm (24,75“)
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Mechaniken: Gretsch
  • Pickups: 2x Broad’Tron BT-2S Humbucker
  • Regler: Volume (Hals PU), Volume (Steg PU), Master Volume, Master Tone
  • Brücke: Anchored Adjusto-Matic mit V-Stoptail Saitenhalter
  • Gewicht: 2,7 kg
  • Zubehör: Werkzeug (Inbus Schlüssel)
  • Ladenpreis: 438,00 (Mai 2019)
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Ihr Korpus ist aus laminiertem Ahorn gefertigt und die Decke weist die typischen F-Löcher auf.

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