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G&L Fullerton Deluxe Comanche Test

Die G&L Fullerton Deluxe Comanche stammt aus der in Kalifornien gefertigten Serie des amerikanischen Herstellers, dessen Unternehmen 1979 von Leo Fender und seinem Weggefährten George Fullerton gegründet wurde. Auch die Modelle der letzten Firma der beiden E-Gitarren-Pioniere orientieren sich im Design an den frühen Erfolgen Fenders und damit an den maßgeblichen Wegbereitern des Solidbody-Designs.

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Die zum Test angetretene Deluxe Version des Comanche Modells spricht unverkennbar die Sprache der Stratocaster, wird aber mit den für G&L typischen brummfreien Z-Coil Pickups ausgeliefert. Umso neugieriger bin ich, wie sich die Gitarre in der Praxis bewährt und inwieweit wir trotzdem noch den typischen Stratsound erwarten können.

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Details

Lieferumfang

Die E-Gitarre kommt in einem hochwertigen Koffer, der neben dem Instrument auch den Arm für das Tremolosystem und ein Zertifikat des Herstellers mit allen wichtigen Daten bereithält.
Bei der ersten Begutachtung macht die Comanche einen absolut hochwertig verarbeiteten Eindruck. Nur die Klebefolie auf dem Schlagbrett erweist sich beim Lösen als sehr hartnäckig. Das muss nicht sein!

Fotostrecke: 5 Bilder Die G&L Fullerton Deluxe Comanche ist eine Solidbody E-Gitarre im Design der Stratocaster.

Korpus und Elektronik

Nicht untypisch für höherpreisige Stratmodelle fiel auch hier die Wahl beim Korpusholz auf Sumpfesche. Unser Testmodell kommt in der Farbgebung Old School Tobacco Sunburst und ist außerdem in der Lackierung Vintage Natural erhältlich. Auch nach seiner Fender-Zeit feilte Leo Fender weiterhin an den Tremolosystemen. Das hier verwendete G&L Dual-Fulcrum Vibrato mit geschmiedeten Messing-Saitenreitern geht dabei ebenfalls auf ihn zurück. 

Fotostrecke: 5 Bilder Auch nach seiner Fender-Zeit feilte Leo Fender weiterhin an den Tremolosystemen.

Absolut auffällig und stark abweichend vom traditionellen Strat-Design sind zweifelsohne die Pickups der Gitarre. Wie anfangs erwähnt, haben wir es hier mit brummfreien Z-Coil Pickups zu tun, deren Magnete für die drei Basssaiten und die drei Diskantsaiten versetzt angeordnet sind. Das daraus resultierende Design wirkt in meinen Augen im ersten Augenblick zwar etwas eigenwillig, hat aber gleichzeitig auch einen absoluten Wiedererkennungseffekt.

Fotostrecke: 7 Bilder Wie bei Strat-Modellen üblich kommen drei Single-Coil-Tonannehmer zum Einsatz,…

Ebenfalls abweichend vom traditionellen Pickupsystem einer Strat ist der Mini-Schalter, mit dem sich Hals- und Steg-Pickup gemeinsam aktivieren lassen. Daraus resultierend können in den Zwischenpositionen auch alle drei Pickups gleichzeitig betrieben werden, womit dieser Strat statt fünf sogar sieben verschiedene Sounds zur Verfügung stehen. Den Z-Coil Pickups wird ansonsten ein moderner Stratsound nachgesagt, bei dem mithilfe des sogenannten PTB-Systems die Möglichkeit besteht, mit beiden Tone-Potis die Frequenzbereiche für Bässe und Höhen separat zu steuern. Mehr dazu gleich im Praxisteil.

Hals

Beim Hals mit seinem G&L Modern Classic 9 1/2 Zoll Profil ist die Wahl einschließlich Griffbrett ganz klassisch auf Ahorn gefallen, das mit einem Gloss Vintage Tint Finish versehen wurde. Die 22 Medium Jumbo Jescar 57110 Bünde mit einem Nickelsilber-Anteil von 18 % wurden tadellos eingesetzt. Die Mensur dieser Strat beträgt ganz klassisch 648 mm. Der Sattel wird aus Knochen gefertigt. Für die Stimmmechaniken kommen hauseigene Fabrikate mit einem Verhältnis von 12:1 zum Einsatz.

Fotostrecke: 5 Bilder Das großzügige Cutaway lässt Raum für Solo-Eskapaden in den hohen Lagen.
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Praxis

Die Werkeinstellung der G&L Fullerton Deluxe Comanche kann als erstklassig bezeichnet werden und erlaubt eine sehr komfortable Bespielbarkeit. Dabei hängt die Gitarre mit ihren 3,6 kg angenehm und ausbalanciert am Gurt. In ihrer akustischen Ansprache präsentiert sie sich schön spritzig und federnd, so wie man es sich von einer Strat wünscht. Mit anderen Worten: Die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Performance sind quasi ideal und machen umso neugieriger auf den Sound am Amp.
Auch hier lassen sich die Grundzüge einer Strat verorten. Im Vergleich mit einem Modell mit klassischen Singlecoils gibt es aber dennoch hörbare Unterschiede. So hat unsere Testkandidatin weniger “Sparkle” und Präsenz im höheren Frequenzspektrum und tritt mit einem in der Tendenz etwas mittiger und voluminöser wirkenden Sound aufs Parkett, der quasi eine Brücke zwischen Singlecoils und Humbuckern schlägt. Spielt man die Gitarre mit dem Fokus auf traditionelle Strat-Sounds über einen cleanen, kalifornischen Amp, haben für mein Empfinden die normalen Singlecoils der Vergleichsgitarre die Nase vorn. Allerdings gibt sich die G&L Fullerton Deluxe Comanche mit ihren zusätzlichen Schaltoptionen und der Möglichkeit, die Frequenzbereiche der Bässe und Höhen einzeln zu justieren, recht flexibel. Ist mehr Glanz gewünscht, lässt sich dies durch mehr Höhen am Amp auch bis zu einem gewissen Grad kompensieren.

Wir hören die Gitarre im ersten Soundbeispiel über einen PRS Sonzera 20 Amp, dessen Signal in einen 1x 12 Celestion G12 Greenback-Speaker geht, der mit einem SM57 und einem Beyerdynamic M160 mikrofoniert wird. Diese Lautsprecher- und Mikrofonkonfiguration wird uns übrigens den ganzen Test über begleiten.
Um bei den zahlreichen Schaltungsmöglichkeiten nicht den Überblick zu verlieren, empfehle ich, auch das Video zu schauen.

Audio Samples
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Soundcheck Pickups und Klangreglung

Im letzten Abschnitt hört man gut, wie effektiv man mit der Klangreglung auf die Höhen und Bässe des Signals einwirken kann. So lässt sich das Signal also je nach Situation schon direkt an der Gitarre effektiv abstimmen.
Auch wenn die Grundausrichtung von klassischen Strats abweicht, sind sehr gut klingende Cleansounds in dieser Richtung auf jeden Fall machbar. Die Option, alle drei Pickups gleichzeitig zu nutzen, sorgt dabei für einen hochgezüchteten Stratsound, der beispielsweise bei smoothen Singlenotes in 80er-Jahre-Manier absolut aufgeht.

Audio Samples
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Clean: Middle und Bridge PU – Praxisbeispiel Clean: Alle drei Pickups – Praxisbeispiel
Im Vergleich zu klassischen Singlecoils besitzt die Testgitarre weniger „Sparkle“ und Präsenz und klingt tendenziell etwas mittiger und voluminöser.
Im Vergleich zu klassischen Singlecoils besitzt die Testgitarre weniger „Sparkle“ und Präsenz und klingt tendenziell etwas mittiger und voluminöser.

Wie man im ersten Audiobeispiel schon hören konnte, arbeitet das Tremolosystem der Gitarre bei moderatem Einsatz stimmstabil. Betätigt man es allerdings stärker, geht es oft nicht ganz in die Ausgangsposition zurück. Zieht man anschließend noch einmal etwas am Tremoloarm, lässt sich die Stimmung aber meist wieder herstellen.
Spätestens mit mehr Gain entpuppen sich die Z-Coil-Pickups mit ihrem äußerst geringen Nebengeräuschaufkommen als eine Wohltat, die sich auf so manchem Gig wohl auszahlen dürfte.
Auch die beschriebene Grundausrichtung der Pickups geht bei Overdrive-Sounds absolut auf. Wo klassische Singlecoils beispielsweise etwas giftig und klingelnd wirken können, wird einem hier ein recht runder Sound präsentiert, der dem Instrument vielseitige Anwendungsmöglichkeiten beschert.
Wir hören dazu erst den Halspickup und anschließend die über den Kippschalter abrufbare und etwas aggressivere Option aus Hals- und Stegpickup. Der Zerr-Sound kommt dabei von einem Wampler Tumnus Overdrive vor dem PRS Amp. Anschließend lege ich noch eine Schippe Gain mehr auf und nutze den Zerrkanal des Sonzera Amps zusammen mit dem Steg-Pickup.

Audio Samples
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Overdrive: Neck PU -> Neck & Bridge PU More Gain: Bridge PU

Zu guter Letzt schicke ich das Signal in mein Marshall Mini Silver Jubilee-Topteil und aktiviere erneut den Hals-Pickup. Über das Volume-Poti kann ohne Höhenverlust der Grad der Verzerrung justiert werden und auch bei dem abschließenden Hendrix-Riff in Kombination mit dem Marshall muss sich die Comanche nicht verstecken. Für Gitarristen, die beispielsweise in einer Coverband mit nur einer Gitarre breit aufgestellt sein wollen, könnte die Fullerton Deluxe Comanche meiner Meinung nach genau die richtige Gitarre sein.

Audio Samples
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Marshall Overdrive (Neck PU)
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Fazit

Die G&L Fullerton Deluxe Comanche entpuppt sich im Test als hervorragend verarbeitete E-Gitarre, die sich erstklassig bespielen lässt. Klanglich haben wir es mit einer modernen und flexiblen Stratvariante mit brummfreien Pickups und erweiterten Schaltungsmöglichkeiten zu tun. Auch wenn die Tonabnehmer vielleicht nichts für Strat-Puristen sind, schlägt sich die klangliche Ausrichtung dieses Konzepts bei verzerrten Spielweisen absolut positiv nieder.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • sehr gute Werkeinstellung
  • tolle Bespielbarkeit
  • zusätzliche Schaltungsmöglichkeiten
  • geringe Nebengeräusche
  • vielseitig einsetzbar
Contra
  • Stimmstabilität des Tremolos bei stärkerem Einsatz
Artikelbild
G&L Fullerton Deluxe Comanche Test
Insgesamt zeigt sich die G&L Fullerton Deluxe Comanche als moderne und flexible Stratvariante mit toller Bespielbarkeit und zusätzlichen Schaltungsmöglichkeiten.
Insgesamt zeigt sich die G&L Fullerton Deluxe Comanche als moderne und flexible Stratvariante mit toller Bespielbarkeit und zusätzlichen Schaltungsmöglichkeiten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: G&L Guitars
  • Modell: Fullerton Deluxe Comanche
  • Typ: E-Gitarre
  • Herkunftsland: USA
  • Body: Solidbody
  • Finish: Tobacco Sunburst – Old School
  • Korpus: Swamp Ash (Sumpfesche)
  • Hals: Hard Rock Maple (Ahorn)
  • Griffbrett: Hard Rock Maple (Ahorn)
  • Halsfinish: Gloss Vintage Tint
  • Halsprofil: C
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Bünde
  • Sattelmaterial: Knochen
  • Mensur: 25 1/2“ (648 mm)
  • Tonabnehmer: 3 Leo Fender-designed G&L MFD Z-Coil hum-cancelling
  • Schaltung: 5-Positionen Wahlschalter und Mini Switch für zwei weitere Pickup-Kombinationen
  • Mechaniken: hauseigene Mechaniken, 12:1, geschlossen
  • Bridge: G&L Dual-Fulcrum Vibrato
  • Gewicht: 3,6 kg
  • Zubehör: Inkl. Koffer
  • Ladenpreis: 1.849,00 Euro (Juli 2019)
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Als Korpusholz kommt Sumpfesche zum Einsatz, die Lackierung unseres Testmodell nennt sich Old School Tobacco Sunburst.

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