tc electronic Monitor Pilot

Der tc electronic Monitor Pilot hier im Test ist ein Monitor-Controller. Drei Studio-Monitore lassen sich an ihn anschließen, dazu ein Kopfhörer. Dabei gibt es einen Clou. Zwei, um genau zu sein.

Monitor Switch / Controller

Einer der Clous des tc electronic Monitor Pilot ist keine wirkliche Besonderheit: Die Speakerausgänge lassen sich im Leven aneinander angleichen. Das ist bei manchen Konfigurationen notwendig, bei denen die Speaker oder Endstufen nicht separat regelbar sind. Der andere ist die bauliche Lösung: Der eigentliche Monitor-Controller ist in einem schwarzen Gehäuse untergebracht. Eine kleine Remote ann also bequem neben die Computertastatur gestellt werden. Es sind ja nicht nur die Controller selbst, die Platz verbrauchen, sondern die vielen Anschlusskabel. Das ist nun auch nicht neu, war aber in dieser Presiklasse bislang nicht zu finden. 

Details

Kein vollwertiger Monitor-Controller – bewusst nicht

Als vollwertiger Monitor-Controller ist der Monitor Pilot nicht gedacht. Dazu fehlen ihm Bestandteile, die man in Monitoring- und Talkback-Sektionen sonst findet. Quellenanwahl, Kommunikation mit anderen Musikern, Mono, Dim und viele andere Funktionen gibt es nicht. Der Monitor Pilot wurde ausschließlich dafür entwickelt, um verschiedene Abhörsysteme umschalten zu können, ohne das Level nachregeln zu müssen. Wer also an seiner DAW produziert und auf alle weiteren Dinge verzichten kann, findet hiermit vielleicht ein praktisches Tool. Und: DAWs bieten ja heutzutage üppige Software-Optionen für das Monitoring. Physikalische Ausgänge müssten aber immer noch belegt werden am Audio-Interface. Insofern ist das Konzept des tc electronic Monitor Pilot durchaus sinnvoll.

Aufsicht Studio Monitor Switch
Das hier ist das eigentliche Gerät. Es kann “unsichtbar” installiert werden.

Der tc electronic Monitor Pilot ist zweiteilig

Der “sichtbare Teil” des Monitor Pilots ist schnell erklärt: Die kabelgebundene Remote besitzt den unübersehbaren Drehregler. Dieser ist ungerastert und besitzt Anschläge links und rechts. Drei Taster stehen für die drei Ausgänge. Alle Taster schalten sich gegenseitig stumm. Es ist also nicht möglich, zwei Monitorpaare gleichzeitig zu betreiben. Ausgang drei ist parallel mit dem Kopfhörerausgang. In der Praxis wird man an den tc electronic Monitor Pilot also entweder Lautsprecher an den Out 3 oder Kopfhörer anschließen. 

Remote-Einheit des Switches
Dieses kleine Ding steht auf dem Schreibtisch oder Producer’s Desk – mehr nicht.

“Black Box”

Die wesentlichen Dinge geschehen in der schwarzen Box, dem eigentlichen Studio Speaker Switch / Controller. Es ist möglich, die gesamte Kiste unter einer Tischplatte anzubohren. Damit ist sie aus dem Blickfeld, die Kabelage genauso. Ein externes Netzteil versorgt das Gerät mit Strom. Ich muss sagen, dass mich hier ein arretierbarer Stecker doch sehr gefreut hat. Vor allem, wenn man die Einheit an einer vertikalen Wand so anbringt, dass der Stecker herausfallen kann, muss man anders vorsorgen. “Plötzlich stumm” ist nichts, was man in einer Produktion erleben will. Aber in diesem Fall wäre die Fehlersuche wohl nicht so kompiziert. 

Eine Seite trägt die drei Stereopärchen für die Lautsprecherpaare. Der Eingang ist ebenfalls als XLR ausgelegt, aber natürlich mit weiblichem Gender. Über einen Sechspin-Stecker wird die Remote-Einheit angeschlossen. 

Input und Outputs des Main Unit
Anschlussleiste der Haupteinheit

Auf der anderen Seite befindet sich neben dem Kopfhörerausgang auch ein Miniklinkeneingang. Es gibt bekanntlich keine Quellenanwahl, also summiert der Monitor Pilot schlicht und einfach beide Inputs. Laut Blockschaltbild wird der Pegel des “kleinen” Inputs aber angehoben, um identisch mit dem der XLR-Inputs zu sein. 

Trimmer
Bei Untertischinstallation sollte diese Seite dem Anwender zugewandt sein, alleine wegen des Kopfhöreringangs und des zusätzlichen Inputs.

Monitor Pilot: Trimming, Amping und Limiting

Drei Regler erlauben das Trimming zum Pegelangleich der drei Ausgänge. Der Regelbereich liegt bei de facto -18 bis 0 dB. Allerdings besitzt der große Pegelsteller der Remote einen Aufholverstärker mit +6 dB. Und wo ich gerade von Pegeln berichte: Ein Limiter setzt zur Sicherheit bei 22 dBu ein. tc electronic, die seit einigen Jahren zu Herrn Behringers Music Tribe gehören, lassen den Monitor Pilot in China herstellen. 

Praxis

Trim-Range bei Speakern gut gewählt

Dass ich den konzeptionellen Aufbau des tc electronic Monitor Pilot als praktisch befinde, wurde ja schon bei der Beschreibung deutlich. Die Range der Trimpotis war im Test mit höchst unterschiedlichen Lautsprechersystemen absolut ausreichend. Kleine und große Aktivlautsprecher sowie extern verstärkte Speaker ließen sich problemlos angleichen.

Schriftzug
tc-electronic-Logo auf der Main Unit

Stand ok, Haptik nicht so

Die Remote ist mit ihren 200 Gramm recht leicht und für mein Gefühl ausreichend verrutschsicher. Der Lauf des Pegelstellers ist gleichmäßig und nicht zu leicht. Den Linksanschlag hätte ich mir allerdings etwas eindeutiger gewünscht. Das wird aber die meisten User nicht weiter stören, da bin ich mir sicher. Anders ist es mit der haptischen Rückmeldung der drei Drucktaster. Diese erscheinen mir zu klapprig, wabbelig und ohne klaren Druckpunkt – Assoziation “Spielzeug”. Mir ist aber bewusst, dass gute Taster auch gutes Geld kosten und in entsprechende Gehäuse eingebaut werden müssen. Das alleine könnte den Preis des tc electronic Monitor Pilot schnell annähernd verdoppeln.

Remote Speaker Switch Seitenansicht
Die Remote bleibt bei der Bedienung an ihrem Platz.

Klanglich und technisch ok

Technisch macht der Pilot aber einen guten Job: Die Regelung erfolgt konstant, der so wichtige Gleichlauf zwischen den Kanälen ist gegeben. Und auch der einfache technische Aufbau mit kurzen Wegen macht sich bemerkbar, wenngleich für die Aufholverstärkung das kleine Netzteil die Leistung bereitstellen muss. Bei einer sehr hochwertigen Wiedergabekette konnte ich schon feststellen, dass Transienten minimal leiden. Im Ergebnis sind manche Details etwas schwächer dargestellt. Aber keine Angst: Das passiert in winzigen Dosen und ist bei den zu erwartenden Wiedergabeketten (Interfaces, Lautsprecher, Räume…) in ähnlichen Preisklassen zu vernachlässigen. Die hochwertigsten Monitorcontroller kosten nicht ohne Grund tausende Euro. 

Kopfhöreramp keine Besonderheit

Fein finde ich, dass Trim 3 auch für den Kopfhörerausgang gilt. Allerdings ist dann der Regelbereich für manche Kopfhörer etwas zu gering. Denn besonders hochohmigere Studiokopfhörer könnten ein wenig mehr Leistung des Amps vertragen. Und ganz generell ist der Kopfhörerverstärker kein Gewinn gegenüber jenen, die üblicherweise in verbreitete Interfaces eingebaut sind.

Headphone Out
Headphone Out, Aux Input und Trimmer

Fazit tc electronic Monitor Pilot Test

Der tc electronic Monitor Pilot ist praktisch. Praktisch für jene, die genau diese eine Möglichkeit suchen – nämlich mehrere Abhöre ohne Pegelveränderung umzuschalten, sonst nichts. Die Fernbedienung ist schön klein, das eigentliche Gerät kann unter dem Tisch verschwinden. Dass die Taster auf der Remote-Einheit nicht sehr hochwertig erscheinen, sollte mit auf das Preisschild schielendem Blick zu verschmerzen sein. 

Monitor Switch / Lautsprecher-Umschalter
  • Monitorcontroller zu pegelangepassten Umschaltung der Speaker
  • abgesetzte, kabelgebundene Remote
  • Haupteinheit unter einem Tisch fixierbar
  • drei Lautsprecherpaare anschließbar
  • Kopfhörer anschließbar (parallel zu Speaker Out 3)
  • Ausgänge (XLR) mit Trim
  • XLR- und Miniklinken-Eingang (summiert)
  • Limiter
  • externes Netzteil
  • hergestellt in: China

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Bauart mit Remote praktisch
  • Levels separat regelbar
  • sehr preiswert
Contra
  • Haptik der Taster
Artikelbild
tc electronic Monitor Pilot
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