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XVive Echoman Test

Praxis

Für den Praxistest parke ich es vor meinen Marshall JVM 410 und greife zur einer Fender Telecaster. Sämtliche Audiofiles habe ich im Klang natürlich nicht bearbeitet.
Zuerst möchte ich herausfinden, was der Time-Regler in der Minimal-, der 12-Uhr- und in Maximalstellung bewirkt. Das Modulation-Poti zeigt bei diesen Beispielen ganz nach links, um das Delay ohne Modulationen zu hören.

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Time Min Time Mid Time Max

Das Xvive liefert in der Tat warme und deutlich gefärbte Delaysounds, die vom klassischen Slap bis zu einer mittleren Verzögerungszeit reichen und damit für die meisten Anwendungen genutzt werden können. Dabei geht es ausgesprochen nebengeräuscharm ans Werk. Allerdings fällt mir gerade beim letzten Beispiel ein deutlich vernehmbarer Artefakt bei den Wiederholungen auf, der mich an eine digitale Verzerrung erinnert, was den ansonsten gelungenen Analogsound für meinen Geschmack deutlich schmälert. Schade!
Was die beiden Auswahlmöglichkeiten Chorus und Vibrato bewirken, zeigen die nächsten Beispiele. Zuerst ist die Chorus-Einstellung zu hören, hier drehe ich den Modulation-Regler erst in die Mittel-, dann in die Maximalstellung. Den Vorgang wiederhole ich dann in der Vibrato-Einstellung des Wahlschalters.

Audio Samples
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Mod Chorus Mid Mod Chorus Max Mod Vibrato Mid Mod Vibrato Max
Das XVive Echoman liefert einen gelungenen Analogsound.

Die Modulationen lassen sich dank des Modulation-Reglers in ihrer Intensität justieren und reichen von dezent bis zu deutlich vernehmbar. Auch mit aufgedrehtem Modulation-Regler und extremeren Effektsounds sind so gut wie keine Nebengeräusche zu hören.
Der Echoman lässt aber auch eine Tonhöhenmodulation zu, wie das nächste Beispiel zeigt. Dazu habe ich den Feedback-Regler weit aufgedreht und drehe am Time-Regler.

Audio Samples
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Tonhöhenmodulation

Der experimentierfreudige Musiker dürfte hier auf seine Kosten kommen, denn das Pedal lässt ein beherztes Eingreifen zu.

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Profilbild von roseblood11

roseblood11 sagt:

#1 - 02.01.2020 um 05:01 Uhr

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Im Vergleich zum originalen Deluxe Memory Man klingt das Ding weniger dynamisch, dreckiger und dunkler, es fehlt einfach an Headroom. Man könnte auch "billiger" sagen... Das DMM war Anfang der 80er "mehr Hifi", als die BBD-Konkurrenz. Dank höherer Spannung (intern 15V) und aufwändigem Compander (vgl Dolby bei Cassetten) brauchte es viel weniger Höhendämpfung, um die Nebengeräusche (Rauschen, Aliasing) im Griff zu behalten. Deswegen klang es offener, was die Modulation erst richtig zur Geltung brachte.All das fehlt dem Echoman. Es ist eher ein -sorry- popeliges Boss DM2 mit Modulation. Chinesischer Bauart vermutlich... Warum gibt Howard Davis seinen Namen dafür her? Kleine Rente?Ich finde den ganzen Ansatz Quatsch. Man kann ein DMM günstig und besser digital nachbilden, zB mit dem FV-1 Chip oder einem der gängigen Microcontroller. Die Artefakte billiger A/D-Wandler sind letztlich die gleichen, wie in einem BBD und die viel beschworene "analoge Wärme" ist bloß die wegen der Nebengeräusche nötige Höhendämpfung.Sagt einer, der 20 Jahre ein originales DMM gespielt hat und es nie zurück haben möchte, denn die modernen digitalen Delays sind in jeder Hinsicht besser, selbst die billigen.

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