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Waves Berzerk Distortion Test

Distortion-Plugins gibt es bereits so einige am Markt, doch das neue Berzerk Distortion von Waves bietet eine ganze Reihe von Tools und Parametern zur kreativen Klangformung.

Waves Berzerk Distortion Test
Waves Berzerk Distortion Test


Welche Features das im Einzelnen sind und ob der neue Verzerrer vielleicht das Zeug dazu hat, eine Lücke in eurer Plugin-Sammlung zu füllen, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Details

Allgemeines

Distortion-Plugins werden in Musik- und Audioproduktionen zur beabsichtigt „destruktiven“ Klangformung einzelner Elemente verwendet. Das kann sowohl plakativ und „böse“ als auch subtilerer Art sein, um Instrumenten, Gesang und sonstigen Klangereignissen den fehlenden Biss zu verleihen. Der von Waves als „Creative Distortion Plugin“ beworbene Neuling bietet hierzu eine ganze Reihe von Features, die für die gezielte Verfremdung und deren exakte Dosierung hilfreich sind.

Was ist so besonders an Berzerk Distortion?

Neben den üblichen Anpassungsmöglichkeiten bezüglich Pegel, Drive und Mixverhältnis (Wet/Dry) stehen insgesamt zehn analoge und digitale Verzerrungskurven, die als „Character“ bezeichnet werden zur Auswahl und können mittels der Button-Funktion „Berzerk GO!“ per Zufallsgenerator verändert und gespeichert werden. Zur weiteren Klangformung besitzt das Plugin die Feedback-Sektion, die – wahlweise vom Eingangssignal oder einem Sinusgenerator gespeist – dem Verzerrer zugeführt wird. 

  • Clou Nr. 1: Diese ist per Side Chain über eine externe Audio- oder Instrumentenspur oder intern gefiltert (Hochpass-, Tiefpassfilter) ansteuerbar. 
  • Clou Nr. 2: Die Töne und das Intervall des Sinusgenerator sind bestimmbar (Tonhöhen, Regelzeiten), was die Einbettung in den musikalischen Kontext begünstigt.
Fotostrecke: 2 Bilder Die Feedback-Sektion des Waves Berzerk Distortion

Weitere Höhepunkte sind die Dynamik-Sektion und die Möglichkeit des M/S-Processing. Letzteres erlaubt die Verzerrung auf dem kompletten Stereosignal oder dem Mitten- bzw. Seitensignal, was eine wertvolle Option ist, den Effekt dort zu platzieren, wo er im Mix sinnvoll ist! Die Dynamik Sektion ermöglicht u. a. eine Verzerrung des Signals ober- oder unterhalb eines einstellbaren Thresholds, was die Klanggestaltung gegenüber herkömmlichen Distortion-Plugins deutlich erweitert und z. B. Gate-artige Effekte ermöglicht.

Die Feedback-Sektion des Waves Berzerk Distortion
Die Feedback-Sektion des Waves Berzerk Distortion
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Praxis

Download, Installation und Performance

Der Download und die Installation des Plugins mittels der Waves Central verlief problemlos, was ebenfalls auf die Performance zutrifft. Auf meinem inzwischen in die Jahre gekommenen Macbook Pro (2,8 GHz, Intel Core i7, macOS 10.14.6) ließ sich Berzerk Distortion problemlos einsetzen. Die Angaben bezüglich der Kompatibilität findet ihr am Ende dieses Testberichts. Weiterhin könnt ihr hier eine Demoversion des Plugins herunterladen.

Bedienung 

Das auf den ersten Blick vielleicht etwas verspielt wirkende GUI ist logisch aufgebaut und sehr gut und intuitiv zu bedienen. Vorteilhaft ist die großzügige Dimensionierung der Bedienelemente, wodurch feinfühlige Einstellungen problemlos möglich sind.

Am GUI gibt es nichts zu bemängeln.
Am GUI gibt es nichts zu bemängeln.

Sound

Wie Waves Berzerk Distortion klingt, könnt ihr den folgenden Audiobeispielen entnehmen. Hierzu vorab einige Anmerkungen: Allen Audiobeispielen folgen auf einen unbearbeiteten Durchlauf (dry) mit Effekt bearbeitete Wiederholungen – teils im musikalischen Kontext. Im letzten Hörbeispiel werden alle Distortion-Shapes auf einem Schlagzeug verwendet. Hierzu habe ich ein Default Setting (Drive, Mixverhältnis) erstellt, das in einer Produktion bei einigen Shapes etwas zu plakativ sein könnte, dennoch denke ich, dass sich hierdurch die „Farbpalette“, die das Waves Plugin anbietet, gut nachvollziehen lässt. Ton ab!

Was gefällt sonst noch? 

Der zunächst unspektakulär wirkende Temperature-Regler dient nicht dem „heißfahren“ des Signals zusätzlich zum „Drive“. Er ermöglicht eine finale Färbung (kalt/warm) der bearbeiteten Spur, was die zielgerichtete und unkomplizierte Einbettung in einen Mix deutlich erleichtert.

Was könnte man verbessern?

Eine Art Step Sequencing zur Steuerung des Distortion-Effekts wäre nach meiner Ansicht noch das Sahnehäubchen, wenn ich bei der Audio-Fee noch einen Wunsch freihätte. Angesichts des ungewöhnlich hohen und inspirierenden Kreativpotenzials des Berzerk Distortion wäre es m. E. aber ungerecht, diesen „Mangel“ als Contra zu werten.

Fotostrecke: 2 Bilder Sechs von zehn der anwählbaren Shapes (Character) in ihrer grafischen Darstellung
Audio Samples
0:00
Synth Sequenz – dry/wet (diverse Presets) Synth Bass – dry/wet (Stereo, Mid (M/S), Side (M/S)) Bassdrum – dry/wet (Automation diverser Parameter) Vocal Samples – dry/wet Drums – dry/wet (all Characters/Distortion Shapes)
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Fazit

Das Berzerk Distortion Plugin von Waves bietet gegenüber herkömmlichen Distortion-Plugins eine Vielzahl inspirierender Klangformungs- und feinfühliger Mischmöglichkeiten und ist somit für viele DAW-Producer eine potenziell interessante Erweiterung des Plugin-Fuhrparks. Distortion-Effekte sind in vielen Genres – nicht nur der härteren Gangart – ein nützliches Tool, können bei übermäßigem Einsatz aber auch schnell übersättigend wirken. Genau hier setzt das Waves Plugin mit seinen dynamischen Möglichkeiten, Stereo-Optionen und Farbvarianten an und ermöglicht eine maßgeschneiderte und lebendige Verwendung des Distortion-Effekts.

PRO
  • Vielseitiger und gut dosierbarer Distortion-Sound
  • Side Chaining und tonabhängige Steuermöglichkeiten in der Feedback-Sektion
  • M/S-Optionen
  • bedienfreundliches GUI
CONTRA
  • Keins
Waves_Berzerk_Distortion_B05_GUI
Am GUI gibt es nichts zu bemängeln.
FEATURES
  • 10 Distortion Shapes mit Random-Funktion
  • Dry-Wet-Regler
  • Feedback-Sektion (tonal steuerbarer Oszillator)
  • Side Chaining (extern oder Filter)
  • M/S Processing
  • EQ (post Drive)
  • Dynamik Sektion
  • Temperature-Regler
  • HQ Mode
  • Kompatibilität:
  • Mac OSX 10.12.6 – 10.15
  • Windows 10, 64 Bit
  • AU, VST, VST3, AAX Native, Audiosuite
  • 8 GB RAM
  • 8 GB Festplattenspeicher
Preis
  • 49,- EUR (Straßenpreis am 1. Februar 2020)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Vielseitiger und gut dosierbarer Distortion-Sound
  • Side Chaining und tonabhängige Steuermöglichkeiten in der Feedback-Sektion
  • M/S-Optionen
  • bedienfreundliches GUI
Contra
  • kein Contra
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Waves Berzerk Distortion Test
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Am GUI gibt es nichts zu bemängeln.

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