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Warm Audio Tube Squealer Overdrive Test 

Mit dem Warm Audio Tube Squealer präsentiert die in Texas ansässige Firma eine ausgesprochen vielseitige Interpretation des legendären Ibanez Tube Screamers. Im Gegensatz zum japanischen Original wartet der Testkandidat mit einer ganzen Reihe raffinierter Zusatzfunktionen auf. So stehen gleich drei verschiedene Schaltungsvarianten zur Auswahl und ein Mix-Regler erlaubt die stufenlose Mischung von Effekt- und Direktsignal. Dazu lässt sich die Schaltung an Single-Coils oder Humbucker anpassen und selbst die Betriebsspannung kann intern von 9 auf 18 Volt erhöht werden. Ob es Warm Audio gelungen ist, damit einen echten „Super-Tube-Screamer“ zu schaffen, möchte ich im Folgenden herausfinden.

Warm Audio Tube Squealer Overdrive Test
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • authentische Tube-Screamer-Sounds
  • erhöhte Flexibilität
  • Blend Regler
Contra
  • nur geringe klangliche Unterschiede der TS-Modi und des Voltage-Boosts
  • Humbucker-Mode etwas harsch in den Hochmitten
Artikelbild
Warm Audio Tube Squealer Overdrive Test 
Für 149,00€ bei

Warm Audio Tube Squealer Overdrive – Das Wichtigste in Kürze

  • Overdrive-Pedal auf Basis des Ibanez Tube Screamers
  • Drei TS-Modi: 808, TS9, TS10
  • Mix-Regler und Pickup-Switch
  • schaltbarer True- und Buffered-Bypass 
  • Voltage-Boost für internen 18-V-Betrieb

Gehäuse und Bedienung des Warm Audio Tube Squealer Overdrives

Der Warm Audio Tube Squealer präsentiert sich – wie könnte es anders sein – in einem grünen Metallgehäuse mit den Maßen 129 x 70 x 67 mm (L x B x H). Die Haptik wirkt wertig und die Verarbeitung ist tadellos. Auf der Oberseite sitzen die vier Regler für Drive, Level, Tone und Mix. Während man die ersten drei Potis vom klassischen grünen Vorbild kennt, ermöglicht der Mix-Regler eine stufenlose Mischung aus trockenem und verzerrtem Signal. Unterhalb der Regler befindet sich ein Mode-Schalter, mit dem sich zwischen den drei legendären Schaltungsvarianten 808, TS9 und TS10 umschalten lässt. Daneben findet man einen Pickup-Schalter, der das Pedal optimal an Single-Coils oder Humbucker anpasst. 

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Oberseite sitzen die vier Regler für Drive, Level, Tone und Mix.

An der Stirnseite bietet der Tube Squealer zwei weitere Optionen: Zum einen kann man zwischen True-Bypass und Buffered-Bypass wählen, zum anderen kann die interne Betriebsspannung von 9 auf 18 Volt gepusht werden. Außerdem befinden sich hier die Anschlüsse in Form eines In- und Outputs im 6,3-mm-Klinkenformat sowie der Netzteil-Eingang, der 9 Volt benötigt. Der Stromverbrauch liegt bei 12 mA im 9-V-Betrieb und steigt bei aktiviertem Voltage-Boost auf 25 mA. Die Unterseite beherbergt eine abschraubbare Abdeckplatte, die Zugang zum Batteriefach gewährt. 

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So werden die Klangbeispiele des Warm Audio Tube Squealer Overdrives in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender-Bassman-Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Zum Überprüfen der Boost-Funktion geht es in einen Marshall Plexi. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt der Warm Audio Tube Squealer Overdrives

Stellt man alle Potis auf 12 Uhr und deaktiviert das Mix-Feature, liefert das Pedal sofort den klassischen Tube-Screamer-Sound. Warm Audio orientiert sich hier sehr eng am Original, was auch am verbauten JRC4558 Op-Amp erkennbar wird. Die typische Mittenbetonung, der leichte Bass-Cut und die vertraute Zerrtextur sind genau so vorhanden, wie man es vom Vorbild kennt. Das Pedal reagiert dynamisch, klingt authentisch und bietet insgesamt eine äußerst gelungene Nachbildung des Klassikers. Dass Warm Audio gleich drei gängige Tube-Screamer-Generationen in einem Gehäuse vereint, ist ein spannendes Feature – drastische Klangunterschiede sollte man jedoch nicht erwarten.

Die Variationen bewegen sich im Detail: Das 808-Setting klingt einen Hauch voller, ansonsten bleiben die Unterschiede eher subtil. Besonders gelungen ist der Mix-Regler, der dem Zerrsignal einen Anteil des cleanen Originaltons beimischt. In Kombination mit Single-Coils und niedrigen Drive-Werten entsteht so ein wunderbar transparenter Break-Up-Sound, ideal für Hendrix-artige Akkordfills.

Der Humbucker-Mode und der Voltage-Boost des Tube Squealers

Da der Tube Screamer im Zusammenspiel mit Humbuckern einen eher zwiespältigen Ruf genießt, hat Warm Audio beim Tube Squealer einen schaltbaren Humbucker-Mode integriert. Dieser verlagert die Mittenanhebung von 800 Hz auf 2 kHz und sorgt so für mehr Durchsetzungskraft. Grundsätzlich funktioniert das gut, allerdings wirken die Hochmitten in diesem Modus etwas harsch. Dies lässt sich durch niedriger eingestellte Tone-Werte zwar halbwegs abmildern, für meinen Geschmack überzeugt das Pedal dennoch am meisten im Single-Coil-Mode. 

Ein weiteres Plus ist die umschaltbare Betriebsspannung: Der integrierte Voltage-Boost ermöglicht 18-V-Betrieb – ein beliebter Tube-Screamer-Mod, der für einen minimal offeneren, weniger komprimierten Sound sorgt. Auch als Gain-Booster vor leicht angezerrten Amps macht das Warm-Audio-Pedal eine hervorragende Figur. Egal, ob man auf drahtige Stevie-Ray-Vaughan-Sounds aus ist oder seinem Plexi einen sahnig-mittigen Leadsound entlocken möchte – der Tube Squealer liefert zuverlässig ab.

Audio Samples
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Mid-Setting – Pedal Off/On – Stratocaster Mode-Check – Stratocaster Low-Gain – Stratocaster Mid-Gain – Single Coil Mode – Stratocaster Mid-Gain – Humbucker Mode – Les Paul High-Gain – Les Paul Mix-Knob-Check – Stratocaster Voltage-Boost-Check – Les Paul Boost-Check-SRV – Stratocaster Marshall Plexi – Stratocaster
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Fazit

Der Warm Audio Tube Squealer zeigt sich als solide verarbeitete und flexibilisierte Tube-Screamer-Interpretation. Die Vorlage ist sehr authentisch umgesetzt und liefert die beliebten Eigenschaften des grünen Kobolds: betonte Mitten, tolle Dynamik, organischen Crunch und den charakteristischen Bass-Cut. Die drei wählbaren Screamer-Generationen bieten zwar nur sehr subtile Unterschiede, ermöglichen aber dennoch leichte Anpassungen. Ein besonders toller Bonus ist der Mix-Regler, der dem Zerrsignal Clean-Anteile hinzufügt und so in Kombination mit Single-Coils transparente Break-Up-Sounds ermöglicht. Dieses Feature ist perfekt für angezerrte Sololines oder Hendrix-ähnliche Chordfills. Der schaltbare Humbucker-Mode verschiebt die Mittenanhebung und sorgt bei Humbuckergitarren für mehr Klarheit. Die Hochmitten fallen dabei für meinen Geschmack allerdings etwas zu harsch aus, weshalb ich den Single-Coil-Mode klar bevorzuge. Auch der Voltage-Boost zeigt sich als sinnvolle Ergänzung und öffnet den Klang, wenn auch nur minimal. 

Egal, ob als einfacher Overdrive oder als Gain-Booster vor leicht angezerrten Amps: Der Tube Squealer liefert eine tolle Hommage mit guten Zusatzfeatures. Wer auf den Tube-Screamer-Sound steht, sich allerdings mehr Flexibilität wünscht, ist hier goldrichtig! 

Ob einfacher Overdrive oder Gain-Booster: der Tube Squealer liefert klassische Screamer-Charakteristik mit ein paar cleveren Extras.
Ob einfacher Overdrive oder Gain-Booster: der Tube Squealer liefert klassische Screamer-Charakteristik mit ein paar cleveren Extras.
  • Hersteller: Warm Audio
  • Name: Tube Squealer
  • Type: Overdrive
  • Regler: Drive, Level, Mix, Tone
  • Schalter: On/Off (Fußschalter), Circuit-Switch, Pickup-Switch, Bypass-Mode, Voltage-Boost
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang (9 V)
  • True Bypass: ja (schaltbar)
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 12 mA (25 mA im Voltage-Boost-Mode)
  • Abmessungen (L x B x H): 129 x 70 x 67 mm
  • Gewicht: 367 g
  • Ladenpreis: 149,00 Euro (Dezember 2025)

Herstellerseite: https://warmaudio.com

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