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Walrus Audio Meraki Stereo Delay Test 

Mit dem Walrus Audio Meraki Stereo Delay präsentiert die amerikanische Pedalschmiede zum Ende des Jahres noch etwas ganz Besonderes. Denn im Detail haben wir es hier mit einem analogen Stereo-Delay-Pedal zu tun, das sage und schreibe acht MN3005 Chips verwendet und so zwei völlig unabhängige Delay-Kanäle mit einer maximalen Verzögerungszeit von bis zu 1200 ms ermöglicht. Allerdings hat diese ingenieurtechnische Meisterleistung auch ihren Preis, der aktuell mit rund 670 Euro zu Buche schlägt. In welche Klangwelten uns das Meraki führen kann, sagt euch der folgende Test. 

Walrus Audio Meraki Delay Test

Walrus Audio Meraki – das Wichtigste in Kürze

  • Hi-End Stereo-Analog-Delay
  • verwendet acht MN3005 Chips
  • Verzögerungszeiten von 80 ms bis 1200 ms
  • Delay Modes: Parallel, Ping-Pong, Series (seriell)
  • unabhängige Einstellungen für den linken und rechten Kanal
  • MIDI-fähig
  • hergestellt in den USA

Anschlüsse und Aufbau des Walrus Audio Meraki

Beim Auspacken präsentiert sich das Meraki mit einer sehr sauberen und robust wirkenden Verarbeitung, misst 126 x 149 x 60 mm und bringt satte 645 g auf die Waage. Die recht ausladenden Potis liegen sehr gut in den Fingern und laufen mit einem gewissen Widerstand, der ein sehr präzises Einstellen ermöglicht. Ein Ein- und Ausgang für die MIDI-Anbindung zum Steuern zahlreicher Parameter sitzt an der Stirnseite. An der linken und rechten Seite befinden sich außerdem jeweils zwei Ein- und Ausgänge, womit das Pedal problemlos in ein bestehendes Stereo-Setup integriert werden kann. Ein Umstand, den man bei dieser Ausbeute an Möglichkeiten bei einem Analog-Delay besonders hervorheben muss. Weiterhin sitzt an der rechten Seite ein zusätzlicher Anschluss für ein Expression-Pedal oder einen Taster zur externen Eingabe des Delay-Tempos. Wie das kürzlich getestete Boss DM-101 oder auch das J. Rockett Audio Designs Clockwork Echo kombiniert das Walrus Audio Meraki seine analoge Schaltung mit einer digitalen Steuerungseinheit. Denn selbstverständlich lassen sich nur mit diesem modernen Kniff so viele Funktionen mit einem Analog-Delay realisieren. Preset-Speicherplätze wie das DM-101 bietet das Meraki allerdings nicht. 

Walrus Audio Meraki Delay Side View
Fotostrecke: 5 Bilder Beim Auspacken präsentiert sich das Meraki mit einer sehr sauberen und robust wirkenden Verarbeitung,…

So wird das Hi-End Stereo-Analog-Delay gesteuert 

Das Meraki verfügt über zwei Delay-Kanäle, die in ihrer Verzögerungszeit und Modulation synchron, aber bei Bedarf auch unabhängig voneinander justiert werden können. An Steuerungsmöglichkeiten steht für jeden Kanal ein Feedback-Poti zur Verfügung. Darüber hinaus wird das Signal über die Parameter Mix, Mod, Time und Tone feinjustiert. Eine große Bandbreite an Möglichkeiten offenbaren sich zudem über vier Kippschalter. Hier lässt sich für beide Kanäle jeweils einstellen, ob die Verzögerungszeit in Vierteln, Achteln oder punktierten Achteln verarbeitet werden soll. Außerdem können beide Kanäle wahlweise parallel, seriell oder als Ping-Pong-Echo ausgegeben werden. Ein weiterer Kippschalter verwaltet die schon erwähnte Option, beide Delays entweder synchron oder auch einzeln zu verwalten. In letzterem Fall gelten demzufolge die Poti-Einstellungen nur für den angewählten Kanal. Zwei der vier Kippschalter halten darüber hinaus Zusatzoptionen für die Modulation bereit. Zum einen lassen sich hier drei verschiedenen Wellenformen anwählen, zum anderen eine Phasenverschiebung um 90 oder 180 Grad zwischen der Modulation des linken und rechten Kanals aufrufen. Mehr dazu gleich in der Praxis. Ansonsten verfügt das Meraki über zwei Fußschalter zur Aktivierung und für die Eingabe der Verzögerungsgeschwindigkeit. Hält man den rechten Fußschalter gedrückt, kann das Delay auch in die Selbstoszillation gefahren werden. 

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Vergleichstest Delay-Pedale Artikelbild
Vergleichstest Delay-Pedale

In diesem Testmarathon haben wir die wichtigsten Delay-Effektpedale der letzten Jahre für euch zusammengestellt - und nach unbestechlicher bonedo-Manier getestet.

21.03.2017
3,5 / 5
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Das Aufnahme-Setup 

Um in den vollen Genuss der Stereo-Delays des Pedals zu kommen, platziere ich das Meraki hinter einem UAFX Dream ’65 Amp-Pedal und schicke beide Ausgänge an mein Universal Audio Apollo Interface. Für eine möglichst breite Klangausbeute stehen außerdem diverse E-Gitarren bereit.

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Eindrücke zum Klangverhalten des Walrus Audio Meraki

Schon beim Ausprobieren erster Einstellungen wird schnell deutlich, dass wir es hier mit einem ganz besonderen Pedal zu tun haben. Typisch für analoge Delays wirkt der Sound des Merakis angenehm warm und organisch. Dreht man zudem das Time-Poti weit auf, bekommen die Wiederholungen einen noch stärkeren Lo-Fi-Anstrich, ohne allzu blechern zu wirken, wie es bei typischerweise bei vielen analogen Delays der Fall ist. Ein absoluter Traum ist die sehr tiefgehende Modulation des Delays, die dem Ganzen einen wunderschönen atmosphärischen Anstrich verleihen kann. Auch wenn das Pedal im Gegensatz zu hochwertigen digitalen Vertretern ein etwas höheres Eigenrauschen mitbringt, bleibt dieses sehr unauffällig und stört mich nicht. Eher unterstreicht es noch den charmanten analogen Charakter des Delays.   

Die Unabhängigkeit beider Delays macht den besonderen Reiz aus

Obwohl das Walrus Audio Meraki in seiner Bedienung eigentlich recht übersichtlich bleibt, sorgen insbesondere die über die vier Kippschalter verfügbaren Optionen für eine Menge Möglichkeiten. Um in den vollen Genuss der Sounds zu kommen, ist es dabei jedoch unabdingbar, das Pedal in Stereo einzusetzen. Neben den rhythmischen Parametern sorgen die drei Delay-Modi (Parallel, Ping-Pong & Series) für Abwechslung im Stereo-Panorama und laden zum Experimentieren ein. Der absolute Clou ist aber die Option, beide Delays völlig unabhängig voneinander einstellen zu können. Da die Modulation beider Seiten zudem ebenfalls einzeln gewählt werden kann, steckt in diesem Feature umso mehr kreatives Potenzial. Bei der Suche nach dem geeigneten Sound könnte man bei so vielen Möglichkeiten ein paar Speicherplätze allerdings gut gebrauchen. 

Walrus Audio Meraki Stereo Delay Test
Typisch für analoge Delays wirkt der Sound des Merakis angenehm warm und organisch. 

Besonders breite Modulationen über die Mod-Phase-Option

Beim Ausprobieren der Phasenverschiebung zwischen der Modulation auf der linken und rechten Seite kann es durchaus passieren, dass man zunächst keinen Unterschied hört. Stellt man aber beide Delays gleich ein, um diese wie ein einfaches Mono-Delay in der Panoramamitte zu platzieren, wird die Wirkung dieser Funktion schnell deutlich. Denn auf diese Weise kann man die zusätzliche Modulation wunderbar im Stereo-Panorama aufgehen lassen.

Hörbeispiele mit dem Walrus Audio Meraki 

Hier kommen fünf Beispiele, die einen ersten Eindruck zu den klanglichen Möglichkeiten des Pedals geben. Einen ausführlichen Soundcheck mit der Demonstration aller Parameter gibt es im zweiten Teil des oben verlinkten Videos zum Test.

Audio Samples
0:00
Meraki Beispiel 01 (Parallel Mode) Meraki Beispiel 02 (Serial Mode) Meraki Beispiel 03 (Parallel Mode) Meraki Beispiel 04 (Parallel Mode) Meraki Beispiel 05 (Serial Mode) Meraki Beispiel 06 (Ping-Pong Mode)
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Vergleichstest Delay-Pedale

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21.03.2017
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Das Walrus Audio Meraki ist definitiv das beeindruckendste und vielseitigste Analog-Delay, das ich bisher unter den Fingern hatte. Klanglich besitzt es eine wunderbare Tiefe und bietet mit einer maximalen Verzögerungszeit von 1200 ms eine für Analog-Delays beachtliche Leistung. Besonders hervorzuheben ist dabei die Option, beide Kanäle des Stereo-Delays unabhängig voneinander einstellen zu können. Wie bei anderen kürzlich erschienenen Analog-Delays mit ausgefuchster digitaler Steuerung ist auch hier der Preis eine echte Ansage an den Geldbeutel. Auch wenn es in der Pedalwelt inzwischen eine Menge Digital-Delays mit hervorragenden Analog-Emulationen gibt, beweist das Meraki, dass ein echtes Analog-Delay mit solch tollen Features nach wie vor seinen eigenen Charme besitzt. Vermissen könnte man bei der Reise durch die Klangwelten dieses Pedals dennoch die Möglichkeit, Einstellungen abzuspeichern. Wer bereit ist, so viel Geld für ein einzelnes Effektpedal auszugeben, dem empfehle ich trotzdem unbedingt, das Walrus Audio Meraki anzuspielen.

Walrus Audio Meraki Stereo Delay Test
Klanglich besitzt das Walrus Audio Meraki eine wunderbare Tiefe und bietet mit einer maximalen Verzögerungszeit von 1200 ms eine für Analog-Delays beachtliche Leistung.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr wertige und robuste Verarbeitung
  • Sound, Sound, Sound!
  • Einstellmöglichkeiten offenbaren großes kreatives Potenzial
  • Stereo-Ein- und Ausgänge
  • MIDI-Anbindung
Contra
  • keine Speicherplätze
  • leider sehr teuer
Artikelbild
Walrus Audio Meraki Stereo Delay Test 
Für 669,00€ bei
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: Meraki
  • Typ: analoges Stereo-Delay-Pedal
  • Anschlüsse: In/Mono, In/Stereo, Out/Mono, Out/Stereo, Exp/Tap, MIDI In, MIDI Out, Netzteil
  • Schalter/Regler: Feedback L, Mix, Feedback R, Mod, Time, Tone, Div L, Feedback Path, Mod//Time, Div R, Bypass, Tap/Osc
  • Abmessungen: (B x T x H): 126 x 149 x 60 mm
  • Bypass: True Bypass oder Buffered Bypass
  • Gewicht: 645 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 500 mA
  • Ladenpreis: 669,00 Euro (Dezember 2023)

Herstellerseite: https://www.walrusaudio.com

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Vergleichstest Delay-Pedale

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Dolleman sagt:

#1 - 13.02.2024 um 10:35 Uhr

1

Great review, this pedal is amazing but it seems not to be hyped as it deserves imo, I got this pedal and I can't see any similiar competition, unless you go for a digital delay. thank you for making this review. Also love the demo!

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